Kategorie: Beamer

Einzeltest: JVC DLA-X7


Duales System

Beamer JVC DLA-X7 im Test, Bild 1
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Aller guten Dinge sind drei, dachte man sich bei JVC und präsentierte zu Beginn des Jahres ein 3D-Beamer-Trio, von dem wir vor drei Monaten bereits das Topmodell, den DLA-X9 testen durften. Nun steht sein unmittelbarer Bruder, der X7 in unserem Messlabor und wir sind gespannt, wie er sich im Vergleich schlägt.

Der DLA-X7 rangiert mit 7.000 Euro genau in der Mitte der drei präsentierten Beamer und liegt preislich auf dem Niveau der Topgeräte der 2D-Vorgängergeneration. Es gilt also in Erfahrung zu bringen, ob der X7 in Sachen 2D die gleiche Qualität erreicht wie ein HD 950 vor ihm, ergänzt um die 3D-Funktionalität.

Projektor und Technik


Ausgehend vom Topmodell der JVC-3D-Beamer muss man beim X7 nur geringe Einschränkungen in Kauf nehmen: Am augenfälligsten ist der mit 70.000:1 angegebene Kontrast, dem beim großen Bruder X9 100.000:1 gegenüberstehen. Dies wurde beim X9 vor allem dadurch erreicht, dass die Bauteile handselektiert und ausgiebig vorgetestet werden.

Beamer JVC DLA-X7 im Test, Bild 2Beamer JVC DLA-X7 im Test, Bild 3Beamer JVC DLA-X7 im Test, Bild 4Beamer JVC DLA-X7 im Test, Bild 5Beamer JVC DLA-X7 im Test, Bild 6
Übereinstimmungen finden wir dagegen bei den anderen Parametern. So ist die gesamte Hardware vom Objektiv über die Chips bis hin zum Gehäuse identisch mit dem X9, und auch die neue Lampe aus Asien kommt im X7 zum Einsatz. Diese zeichnet sich nicht nur durch ihre um 20 Watt höhere Leistung aus, sondern vor allem durch den kürzeren Lichtbogen. Diesem gelingt die Zentrierung im Lampenspiegel besser und die Ausleuchtung wird gleichmäßiger. Auch der Cinema-Filter, der – je nach Betriebmodus – in den Lichtweg geschoben wird, um Farben entweder besonders rein darzustellen oder die größtmögliche Lichtmenge passieren zu lassen, kommt im X7 zum Einsatz. Ebenfalls hat JVC im X7 die neuen D-ILA-Chips integriert, deren Treiber überarbeitet wurden und so den höheren Maximalkontrast ermöglichen. Früher noch sichtbare Schwierigkeiten bei Farbverläufen, sogenannte Solarisationseffekte, gehören durch diese Überarbeitung ebenfalls der Vergangenheit an. Um die Kontrastausbeute zu optimieren, kommt im X7 eine Brennpunktiris zum Einsatz, die Streulicht auf ein Minimum reduzieren soll. Auf der Software-Seite liefert der X7 auch das neue 7-Achsen-Farbmanagement, das zusätzlich zu den Grund- und Sekundärfarben noch die Farbe Orange kalibrierbar macht. Auf diese Weise lassen sich Hauttöne noch genauer abstimmen. Mit den drei integrierten Xenon- Modi kann man, je nach Geschmack, den Farbeindruck so vorwählen, dass der typische Look dieser Leuchtquelle zum Tragen kommt. Äußerlich verwenden sämtliche Geräte der ersten JVC-3D-Generation das gleiche Gehäuse mit mittig angeordneter Optik, die durch einen elektrisch bewegten Staubdeckel geschützt wird. Der X7 wird wie der X9 nur in Schwarz ausgeliefert. Die Optik selbst lässt sich komplett elektrisch justieren und bietet ein 2-fach-Zoom mit horizontalem und vertikalem Lens-Shift von +/-34 % und +/-80 %. Wie der große Bruder ist auch der X7 ISF-zertifiziert und trägt mit ihm gemeinsam als erster Beamer das THX-3D-Zertifikat.

Setup und Bildqualität


Ebenso wie beim X9 finden wir beim X7 eine unglaubliche Vielzahl an Justier-, Preset- und Kalibrierungsmöglichkeiten. Das Color-Management bietet neben den bekannten Grund- und Sekundärfarben noch die Chance, Orange abzustimmen, um Hauttöne noch besser darstellen zu können. Ab Werk zeigt sich der X7 jedoch in einem anderen Bild als der große Bruder. Während der X9 generell mit einem bei sämtlichen Farben erweiterten Farbraum ausgeliefert wurde, ist dieser beim X7 vor allem im Grün etwas verschoben. Hier macht eine Kalibrierung durchaus Sinn, denn auch das THX-Preset ist nicht ganz auf dem Punkt. Dafür lässt sich der JVC für den versierten Kalibrierer mit wenigen Handgriffen fast perfekt auf Norm trimmen. Schon die reguläre Zwei-Stufen-RGB-Gain-Offset-Justierung verhilft dem Beamer zu einem absolut neutralen Graustufenverlauf – wer noch mehr will, kann die zwölfstufige Gammajustierung für alle drei Grundfarben hinzuziehen. Im 3D-Modus zeigt uns der X7 die gleiche kalte Schulter in Sachen Helligkeitsverlauf und Farbtemperatur wie der X9. Allerdings nicht ohne Grund, nutzt der X7 an dieser Stelle doch seine Helligkeitsreserven, um möglichst viel Licht auch noch durch die aktive 3D-Brille senden zu können. Die Filter der Shutterbrille sorgen dann auch dafür, dass der im 3D-Modus verschobene Farbraum wieder ins rechte Licht und auf die Norm gerückt wird. In Sachen Kontrast messen wir den X7 im kalibrierten Zustand und bei Eco-Betrieb der Lampe mit einem Schwarzwert von 0,02 und einer Maximalhelligkeit von 280 Lumen. Dies bedeutet einen Maximalkontrast von 14.000:1, der im Falle des hellen Lampenmodus bei gleichem Schwarzwert und gemessenen 1000 Lumen auf 50.000:1 steigt – allerdings bei dann nicht mehr korrekter Farbdarstellung. Der gemessene ANSI-Kontrast liegt bei 384:1 und damit nur ganz knapp unterhalb des X9, der unser Messlabor mit 400:1 verlassen hatte. Im 3D-Modus liefert der JVC zwischen 450 und 650 Lumen, je nachdem, ob man ihn im Eco-Modus oder im hellen Lampenmodus betreibt.

HD-Signale / Frame Insertion


Der X7 setzt die Tradition der hervorragenden Heimkino-Beamer von JVC nahtlos fort. Wer schon immer den analog wirkenden, sehr filmischen Look der D-ILAs mochte, der wird auch hier vollkommen zufriedengestellt. Die Tiefe, die der X7 durch seinen tollen Schwarzwert erreicht, sucht in der Preisklasse nach wie vor ihresgleichen und ausgehend von den bekannten Vorgängern müssen keinerlei Abstriche im 2D-Betrieb gemacht werden. Die Farbdarstellung ist durch den hervorragend kalibrierbaren Farbraum sehr natürlich und gerade kritische Hauttöne wirken sehr harmonisch. Die Detailauflösung und HD-Darstellung ist durch den nicht vorhandenen Overscan hervorragend, und das Objektiv bildet bis in die Ecken hinein scharf ab. Ohnehin gehört die Schärfe des JVC zu den besten der gesamten Konkurrenz, und seine Möglichkeit des Konvergenzabgleichs bietet noch dazu die Chance, bei leichten Abweichungen wieder Einklang herzustellen. Da die Zwischenbildberechnung identisch ist mit jener des X9, macht diese auch hier den Fortschritt durch die Software-Optimierung sichtbar. Zwar ist die Möglichkeit der Dark-Frame-Insertion (Modus „1“ und „2“) immer noch stark abhängig von den Helligkeitsverhältnissen im Heimkinoraum, da durch diese die Gesamtleuchtstärke des X7 nachlässt, dafür gelingt im Modus „3“ die Frame Insertion relativ gut, ohne zu starke Artefaktneigung oder extrem unnatürlichen Look. Modus „4“ ist auch hier derjenige, der am meisten Zwischenbilder errechnet und deshalb stärker zu digitalen Fehlern neigt und auch recht artifiziell aussieht.

3D-Wiedergabe


Bei der Wiedergabe mit dreidimensionalen Blu-rays unterscheidet sich der optische Eindruck nicht von dem bereits hervorragenden des X9. Beide Beamer liefern ganz erstaunlich plastische Bilder mit einer absolut geringen Neigung zu Doppelkonturen oder zur subjektiven Flachheit. Allerdings verfälscht der X7 auch nichts und zeigt es, wenn eine 3D-Scheibe (wie diesen Monat „Alice im Wunderland“) nur schwach umgesetzt ist. Legt man allerdings „Avatar“ oder „Legende der Wächter“ ein und schaut sich die ungemein greifbaren Bilder an, dann muss man schon seinen Hut ziehen vor der Akribie und technischen Perfektion, mit der die Ingenieure bei JVC bereits in der ersten 3D-Beamergeneration ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Fazit

Es ist schon erstaunlich, wie gut JVC in seiner ersten Generation von 3D-Beamern den Spagat zwischen 2D- und 3D-Wiedergabe hinbekommt. Das duale System aus zwei- und dreidimensionalen Bildern funktioniert auch im X7 absolut überzeugend und macht den Beamer nicht nur zu einem echten Highlight, sondern zum besten Gerät der 7.000-Euro-Klasse.

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Kategorie: Beamer

Produkt: JVC DLA-X7

Preis: um 7000 Euro

4/2011
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Timo Wolters
Autor Timo Wolters
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Datum 20.04.2011, 11:31 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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