Kategorie: D/A-Wandler

Serientest: Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1, Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1, Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1


Debüt-Album

D/A-Wandler Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1, Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1, Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1 im Test , Bild 1
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Mit dem Vormarsch von Computer-Audio wurden auch die Namen vielseitiger, mit denen man zu tun hat. Auf einmal kamen Firmen dazu, die man vorher gar nicht kannte und die der Computer-Branche entsprangen. So ungefähr ist das mit Ratoc Audio Labs auch.

Peripherie:


 Quellen: Vortexbox, Apple MacBook Pro, OSX 10.8.2, Sonic Studio Amarra 2.42, Apple iPad 3, iOS 6 Musical Fidelity M6i
 Verstärker: Lindemann 830
 Lautsprecher: Klang+Ton „Nada“
 Kopfhörer: Ferrari by Logic 3, Aude‘ze LCD2


Das Unternehmen Ratoc Audio Lab wurde 1983 von Chikayoshi Okamura gegründet, damals gab‘s allerdings noch wenig HiFi im Angebot. Die ersten Produkte, die die Firma verließen, waren SCSI-LAN-Karten und PCMCIA-Karten für unterschiedliche Anwendungen. Jede Menge Computer-Kram gab es in folgenden Jahren, bis Anfang der 2000er die ersten musikmachenden Produkte dazukamen.

D/A-Wandler Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1, Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1, Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1 im Test , Bild 2D/A-Wandler Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1, Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1, Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1 im Test , Bild 3D/A-Wandler Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1, Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1, Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1 im Test , Bild 4D/A-Wandler Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1, Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1, Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1 im Test , Bild 5D/A-Wandler Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1, Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1, Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1 im Test , Bild 6D/A-Wandler Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1, Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1, Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1 im Test , Bild 7
Ratoc kann sich sogar zu den ersten Firmen zählen, die 96 kHz ohne jedes Resampling über USB übertragen konnten. Das wurde immer durch hauseigene Software ermöglicht, die den verügbaren Chips Dinge anerzog, die sie „out of the box“ gar nicht beherrschen. Und sie scheinen Spaß an der Sache bekommen zu haben, denn im Laufe der Zeit kamen immer mehr D/A-Wandler und USB-Kopfhörerverstärker dazu. Wie ich gehört habe, gibt‘s sogar sehr zeitnah D/A-Wandler aus Osaka, die DSD-Dateien über USB wiedergeben können. Aber jetzt erst mal zu dem, was wir haben. Drei Kisten von Ratoc habe ich vom Vertrieb bekommen, am auffälligsten ist natürlich der größte. Das ist ein zugegebenermaßen wenig spektakulär aussehender DAC, der mit USB- und elektrischen Digitalsignalen angesteuert werden kann und XLR-, Cinch- sowie einen Kopfhörerausgang bietet. Das Ganze ist in ein recht schlichtes Alugehäuse gekleidet, optische Finessen gibt‘s nicht. Doch irgendwie habe ich den Ratoc-Kisten schon im frühen Stadium meiner Testphase viel zugetraut, immerhin stecken da 30 Jahre Erfahrung hinsichtlich Übertragung und Treiberentwicklung dahinter. Und man ahnt auch schon nach dem allerersten Blick auf die Platine, dass es sich keinesfalls um Stangenware sondern um durchdachte und höchst kompetente Entwicklung handelte, die dieser Wandler durchlief. Kanalgetrennte Netzteile gehören ja zum guten Ton, hier sind es hübsche Ringkerntrafos geworden, die den Wandler versorgen. Er versorgt eine großzügige, gar nicht mal extrem vollgepackte Platine, auf der sich das digitale Leben abspielt. Für den USB-Datenempfang fast schon nicht mehr wegzudenken ist der beliebte XMOS-Chip, mit dem asynchrone Datenübertragung in allen erdenklichen Abtastraten bis 192 kHz möglich ist. Und wenn man schon in jedem Fall die nativen PCM-Daten vorliegen hat, kann man sie auch unverfälscht verarbeiten. Diese Philosphie teilt Okamura-San mit mir, auch bezüglich des in D/A-Wandlern eingesetzte Upsampling. Meine Erfahrung mit DACs hat mich gelehrt, dass ich fast immer klanglich besser gefahren bin, wenn ich an einem Wandler das native Behandeln des Eingangssignals wählte, anstatt die Samplingrate hochzusetzen. Chikayoshi Okamura arbeitet aus Überzeugung nur auf dieser Ebene, was ich natürlich sehr löblich finde. Als Wandlerbaustein kommt der bislang äußerst selten eingesetzte 1704 von Burr-Brown zum Einsatz. Obschon die Nomenklatur typisch für Burr-Brown-Wandler ist, unterscheidet sich der 1704 ganz entscheidend von den meist genutzten Delta- Sigma-Wandlern wie dem 1794 und anderen. Der 1704 ist ein sogenannter Multibit-DAC, der zwar ein bisschen teuerer als „herkömmliche“ Wandler ist, doch klanglich weiter hinaus kann. Im Prinzip arbeitet in ihm ein Widerstandsnetzwerk, das die Wandlung übernimmt. Diese Kette von Widerständen ist so aufgebaut, dass die einzelnen Spannungsabfälle addiert dann den Spannungswert das analogen Signals ergeben. Das funktioniert natürlich unabhängig von der Abtastrate wunderbar und ist weit weniger anfällig gegen Jitter. Auch rauschen diese DACs weitaus weniger als Delta-Sigma- Wandler. Das ähnelt den sehr aufwendigen und teueren Ladder-DACs, die in High-End-Produkten wie Audionecs Musikserver oder den extrem leckeren Wandlern von Metrum Accoustics eingesetzt werden. Nur eins ist erstmal blöd, wenn man sich das Datenblatt des verwendeten Wandlers ansieht: Er verträgt maximal 96 kHz Samplingrate, zumindest auf dem Blatt Papier. Und jetzt kommt Chikayoshi Okamuras Erfahrung in Sachen Software ins Spiel. Zwei PCM 1704, beide von eigener Firmware ohne Oversampling und Digitalfilter angesteuert, werden direkt angesteuert und schaffen die heute geforderten 192 kHz problemlos. Somit ist der RAL- 24192DM1 der erste seiner Art. Ein USB-Wandler mit MultiBit-DAC und voller Bandbreite. 

Kleine Brüder


Das Ganze gibt‘s von Ratoc dann auch noch mal in klein, zwar ohne den edlen MultiBit- DAC, doch auch sehr ordentlich gemacht. RAL-24192UT1 heißt der kleine Wandler, der wie eine geschrumpfte Variante des DM1 aussieht. Diese kleine Kiste fungiert sogar noch als Transport, gibt also ein elektrisches Digitalsignal aus, falls Sie es nur als Kopfhörer-Verstärker einsetzen und das digitale Signal ein einen großen „HiFi-DAC“ weiterleiten wollen. Auch er bekam den XMOS-Chip verpasst und ist somit bis 192 kHz voll dabei. Der verwendete Wandler stammt von Wolfson. Unterstützt wird er von getrennten Quarzen für die beiden Samplingratenfamilien, was in einem dermaßen kompakten D/A-Wandler ja auch nicht gang und gäbe ist. Schlussendlich kann Ratoc ziemlich stolz auf den Kleinen sein, denn hier steckt jede Menge Know-how drin, das einwandfreie Singalverarbeitung für überschaubares Geld ermöglicht. Wie sich das klanglich auswirkt, wird der abschließende Klangtest klären, vorher bin ich Ihnen noch die Erklärung des dritten Ratoc-Kistchens schuldig, das Sie auf den Fotos sehen können. Knöpfe fehlen an diesem kleinen Kistchen, stattdessen ist an der Alufront eine USB-B-Buchse angebracht, die es mit den digitalen Daten von iOS-Geräten wie iPhone, iPad oder dem iPod Touch aufnimmt. Die Tonausgabe erfolgt analog oder elektrischdigital, ansonsten versprüht der kleine iPod-DAC den selben eher nüchternen Charme wie seine beiden Arbeitskollegen. Instinktiv würde ich dessen koaxialen Digitalausgang mit einem Wandler verbinden, doch da sollte man sich nicht vertun. Auch dieser kleine iOS-DAC arbeitet mit einem PCM1704 für die D/A-Wandlung, weshalb man ernsthaft prüfen sollte, ob es nicht sogar besser wäre, den Ratoc RAL-1648iP1 direkt mit der Vorstufe zu verbinden. Eine Pegelregelung brauchen übrigens alle drei Kandidaten, auch der stark nach Vorverstärker aussehende DM1. Der Knopf vorne am Gerät ist nur für die Lautstärke des Kopfhörerausgangs da, die XLR- und Cinchausgänge sind nicht geregelt.

Klang


Ich hab ja schon darauf hingewiesen, dass ich ziemlich gespannt war, wie so ein japansiches Liebhaberstück klingt und deshalb ging‘s mit dem Klangtest auch bereits am Schreibtisch los. Der Ratoc-Vertrieb hatte mich vorher glücklicherweise mit einem Satz LCD-2 von Aude‘ze bewaffnet, was ja anerkanntermaßen mit die besten Kopfhörer auf dem Markt sind. Nach einer Weile des Hörens von Musik direkt vom Laptop riss ich die Kopfhörer vom Kopf und verschwand kommentarlos im Hörraum. Das Gehörte war unglaublich gut und ich schob das halt zu einem großen Teil auf die mir bist dato wenig bekannten Kopfhörer. Die Anlage im Hörraum hingegen war mir schon ins Mark übergegangen und deshalb musste der DM1 jetzt da rein. Es konnte doch nicht sein, dass der tatsächlich so gut ist. Doch. Er war es. Das hat mich doch ganz ehrlich so ziemlich umgehauen. Dieser DAC schafft es wie kaum ein anderer, die Musik von den Lautsprechern zu lösen. Die Detailauflösung ist ganz vorzüglich, doch noch viel mehr gefiel mir seine Fähigkeit, Musik realistisch zu vermitteln. Das ist schon eine Art Livegefühl, das sich da einstellt und mir die Musik ganz nahe gebracht hat. Das absolut Irrwitzige ist zudem, dass man mit dem kleinen iP1 klanglich schon recht nahe kommt und tendenziell den selben, live-haftigen Auftritt hingelegt bekommt, allerdings natürlich nur mit Apple-Geräten als Quelle und nicht ganz so beeindruckend klar und stabil. Der kleine UT1 hinkt da natürlich hinterher, er löst zwar genauso fein auf, doch bewegen wir uns auch hier auf einem bemerkenswert hohen Niveau. Sein Kopfhörerausgang ist bemerkenswert druckvoll und somit passt‘s wieder. Den UT1 hatte ich ja gedanklich eher auf den Schreibtisch gestellt, was angesichts seiner Leistungen an Kopfhörern klanglich entlohnend ist. Doch wie Sie sicher gemerkt haben ist es der RAL-24192DM1, der mir in bleibender Erinnerung geblieben ist und der in meine Augen eine der großen Entdeckungen des Jahres ist.

Fazit

Designpreise räumen andere ab, doch eins steht fest: Wer absolut losgelösten, lebendigen und klaren Sound mag, der ist hier goldrichtig. Für mich eine der großen Entdeckungen des Jahres.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1

Preis: um 3000 Euro

4/2013

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1

Preis: um 600 Euro

4/2013

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1

Preis: um 600 Euro

4/2013
Ausstattung & technische Daten: Ratoc Audio Lab RAL-24192DM1
Preis: 3000 
Vertrieb: Higoto/digital highend, Essen 
Telefon: 0201 8325825 
Internet www.higoto.de 
Eingänge 1 x USB (asynchron, bis 192 kHz, 24 Bit) / 1 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) 
Ausgänge: 1 x analog RCA / 1 x analog XLR / 1 x 6,3er-Klinke (Kopfhörer) 
checksum „Designpreise räumen andere ab, doch eins steht fest: Wer absolut losgelösten, lebendigen und klaren Sound mag, der ist hier goldrichtig. Für mich eine der großen Entdeckungen des Jahres.“ 
Ausstattung & technische Daten: Ratoc Audio Lab RAL-16482iP1
Preis: 600 
Vertrieb: Higoto/digital highend, Essen 
Telefon: 0201 8325825 
Internet www.higoto.de 
Eingänge 1 x USB (iPhone, iPod, iPad) 
Ausgänge: 1 x S/PDIF RCA (bis 48 kHz, 16 Bit) / 1 x analog RCA / 1 x 6,3er-Klinke (Kopfhörer) 
checksum „Designpreise räumen andere ab, doch eins steht fest: Wer absolut losgelösten, lebendigen und klaren Sound mag, der ist hier goldrichtig. Für mich eine der großen Entdeckungen des Jahres.“ 
Ausstattung & technische Daten: Ratoc Audio Lab RAL-24192UT1
Preis: 600 
Vertrieb: Higoto/digital highend, Essen 
Telefon: 0201 8325825 
Internet www.higoto.de 
Eingänge 1 x USB (asynchron, bis 192 kHz, 24 Bit) / 1 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) 
Ausgänge: 1 x analog RCA / 1 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) / 1 x 6,3er -Klinke (Kopfhörer) 
checksum „Designpreise räumen andere ab, doch eins steht fest: Wer absolut losgelösten, lebendigen und klaren Sound mag, der ist hier goldrichtig. Für mich eine der großen Entdeckungen des Jahres.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 15.04.2013, 12:27 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
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