Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Cambridge Audio CXN


Beeindruckend Britisch

DLNA- / Netzwerk- Clients / Server / Player Cambridge Audio CXN im Test, Bild 1
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Es gibt Grund zur Freude bei Cambridge Audio, denn das Portfolio des britischen Herstellers wird gründlich überarbeitet. Auch die neue CX-Serie setzt dabei auf das, was die Firma ausmacht: ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Vollformat-Netzwerkplayer von Cambridge waren in den Anfangszeiten des Streamings beliebte Geräte. Doch die Technik hat mittlerweile einen guten Schritt nach vorne getan, so dass Systeme wie der Stream Magic 6, der auch in unserer Redaktion lange als zuverlässiger Zuspieler zum Einsatz kam, langsam in die Jahre kamen. Doch Anfang des Jahres stellten die Männer und Frauen von Cambridge Audio endlich die neuen Produkte ihres Hauses vor. Die neue CX-Serie profitiert von der großen Erfahrung der Entwickler wie auch von der aktuellen Generation technischer Bausteine. Herzstück für die digitale Musikwiedergabe ist der neue Netzwerkplayer CXN, der vor keiner Übertragungsmöglichkeit haltmacht.

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Musik, die auf Netzwerkspeichern hinterlegt ist, wird hier ebenso verarbeitet wie Daten von Massenspeichern wie Festplatten oder USB-Sticks. Smartphones und Tablets können kabellos per AirPlay oder Bluetooth ihre Musik an den CXN schicken, und dank des USB-B-Anschlusses können auch Musikcomputer mit dem Cambridge verwendet werden. Aber eins nach dem anderen. Wie es sich für eine gründliche Überarbeitung gehört, wurde auch am Äußeren einiges verändert. Wie immer setzt Cambridge bei seinen Gehäusen auf stabile, resonanzarme Metallgehäuse. Die Front besteht aus gebürstetem Aluminium in Form einer soliden Platte. Rechts sitzt das große Multifunktionsdrehrad, das auch im CXN wieder einen angenehmen Widerstand aufweist und mit dessen Hilfe man perfekt durch die verschiedenen Menüs navigiert. Die Mitte wird von einem 11 Zentimeter großen TFT-Display dominiert, um das, wie schon beim Stream Magic 6, verschiedene Funktionstasten gelegt wurden. Im ausgeschalteten Zustand unterscheiden sich die beiden Geräte tatsächlich nicht bedeutend, doch kaum fährt der CXN hoch, fällt der Blick auf die erste große Neuerung: Farbe. Die etwas altbackene Anzeige vergangener Geräte ohne Darstellung von Bildern oder Farben wurde durch ein kristallklares, modernes Farbdisplay ersetzt. Für die eigentliche Bedienung macht das natürlich keinen Unterschied, doch spielt Musik wird nun auch das jeweilige Albumcover eingeblendet. Dazu erscheinen natürlich auch Song und Interpret auf der Anzeige, doch das war auch bei den Vorgängern des CXN der Fall. Wem diese Art der Anzeige zu viel Spektakel ist, der kann das Display in verschiedenen Stufen dimmen, doch die knackigen Farben machen den Netzwerkplayer eher zu einem Hingucker. Doch nicht nur die Optik des Gerätes selbst wurde überarbeitet, auch die Bedienung per Tablet wurde dem Zeitgeist ein wenig angepasst. Die bekannte Stream Magic App wurde durch ein neueres Programm namens CA Connect ersetzt, die einen deutlich moderneren Eindruck macht als der etwas in die Jahre gekommenen Vorgänger. An der Funktionalität ändert sich hingegen nicht viel, denn auch die alte App funktionierte im Prinzip tadellos. Nach wie vor können auch über CA Connect alle Quellen ausgewählt und die Musikbibliothek durchstöbert werden. Auch eine Vielzahl von Internetradiosendern kann hier ausgewählt werden, ebenso wie der Katalog des Streamingdienstes Spotify. Im Spielbetrieb wird auf Wunsch das Cover des laufenden Titels eingeblendet, wobei sich der Hintergrund der App dem gezeigten Bild anpasst. Das ist nichts Weltbewegendes, zeigt aber dass Cambridge auf die Details achtet. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit der neuen App geht in Ordnung, so dass gesuchte Titel und Alben schnell gefunden werden können. In welchem Dateiformat dann Musik an den CXN gesendet wird, ist dem Netzwerkplayer herzlich egal, denn hier wird eine ganze Bandbreite von Formaten klaglos verarbeitet. Sowohl MP3s und AAC als auch die gängigen verlustfreien Formate FLAC und ALAC, ebenso wie unkomprimierte WAV- und AIFF-Dateien erschallen kurz nach ihrer Auswahl aus den Lautsprechern. Auch bei den möglichen Samplingraten gibt es nur wenige Einschränkungen, denn über Ethernet sind bis zu 192 kHz bei 24 Bit möglich. Dabei bleibt es aber nicht, denn der CXN nimmt bei jedem eingehenden PCM-Signal ein internes Upsampling vor, bei dem unabhängig von der eigentlichen Abtastrate auf 384 kHz hochgerechnet wird. An der spezifischen Erwähnung von Ethernet und PCM erkennt man bereits, dass hier noch mehr möglich ist. Schließt man per USB einen Laptop an den Netzwerkplayer an, ist nämlich auch das Abspielen von DSD möglich. Dabei können Nutzer von Macs wie immer auf einen Treiber verzichten, doch auch Windows-User können den CXN ohne Installation verwenden. Im Menü kann man nämlich zwischen USB 1.0 und 2.0 wählen, wobei Ersteres keinen Treiber benötigt, wodurch allerdings auch die mögliche Abtastrate auf 96 kHz begrenzt wird. Neben Laptops können natürlich auch andere Quellgeräte an den CXN angeschlossen werden, denn das Gerät bietet neben den USB-Anschlüssen auch noch koaxiale und optische Eingänge zum Anschluss andere digitaler Quellen. Auch diese erfahren natürlich das interne Upsampling, bevor sie analog über Cinch oder XLR ausgegeben werden. Bei der eigentlichen DAC-Plattform hat sich Cambridge noch etwas überlegt, was bei Netzwerkplayern dieser Preisklasse eigentlich ungewöhnlich ist. Anstelle nur eines Chips, der beide Kanäle wandelt, kommen im CXN gleich zwei der schwarzen Vielfüßer zum Einsatz. So kümmert sich jeweils ein Wolfson-WM8740-Chip um je einen der beiden Stereo-Kanäle. Um nach der Wandlung mögliche Störeinflüsse auf das Signal zu vermeiden, sitzen diese beiden auch praktisch direkt vor der analogen Ausgangsstufe, wodurch die Wege, die das Signal zurücklegen muss, besonders kurz gehalten werden. Vorbildlich. Cambridge hat sich also viele Gedanken gemacht, wie ein moderner Netzwerkplayer auszusehen hat, doch wirklich beweisen muss sich der CXN natürlich im Klangtest. Dabei fällt auf, dass das Endergebnis hier abhängig von der Qualität der Aufnahme und deren Abmischung ist. Bei Mark Knopflers neuem Album „Tracker“ mit 192 kHz spielte der Netzwerkplayer wunderbar detailliert. Die Schwingungen der Gitarre wurden mit toller Natürlichkeit übertragen und in Kombination mit dem melancholischen Gesang ergab sich ein schönes Gesamtbild. Hier spielte der CXN sehr musikalisch. Etwas weniger gut gefiel mir das Ergebnis beim Abspielen der in 96 kHz remasterten Version von Nirvanas „In Utero“. Zwar wurden auch hier viele Details deutlich, doch durch die dynamische Kompression der Abmischung wirkte das Album etwas flach und leblos. Dem CXN kann man dabei aber keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil, denn er beschönigte nichts und setzte konsequent das um, was ihm von der Aufnahme geboten wurde. Man merkt also, dass bei Samplingraten nicht alles Gold ist, was glänzt. Das wurde umso mehr klar, als die neue App von Tidal ihre Daten per AirPlay an den CXN weitergab. Der Startbildschirm präsentierte die aktuellen Neuheiten, wobei ich mich einfach mal für das neue Madonna- Album „Rebel Heart“ entschied. Hier gab es kein Halten mehr bei den beiden Wolfson-Wandlern, und unser Hörraum verwandelte sich bereits nach wenigen Momenten in einen Club. Der Cambridge entlockte hier selbst den verwendeten Nada-Lautsprechern, die im Tieftonbereich oft eher zurückhaltend sind, ein enormes Maß an Bass. In Kombination mit der guten Hochtonumsetzung ergab sich ein wunderbar dynamisches Spiel, das die Anzeigen der verwendeten Accuphase-Endstufe zum Tanzen brachte. Dank der integrierten digitalen Endstufe des CXN reichen bereits die drei Komponenten Netzwerkplayer, Endstufe und Lautsprecher für eine komplette Anlage aus. Für die Verwendung an einem Vollverstärker kann die Lautstärkeregelung ausgeschaltet werden. Bei der Widergabe von DSD-Dateien vom Laptop gab sich der Netzwerkplayer keine Blöße. Räumlich und detailliert wurden auch die Signale vom USB-Port ausgegeben. Für die Übertragung per Bluetooth oder WLAN ist die Nutzung von USB-Dongles unumgänglich. Dabei ist die Antenne für die kabellose Netzwerkeinbindung im Lieferumfang enthalten; wer aber in den Genuss der verlustfreien Datenübertragung nach AptX-Standard kommen möchte, muss den optionalen Bluetooth-Emfänger BT100 verwenden. Mit dem klassischen Netzwerkkabel funktioniert die Datenübertragung aber eindeutig am besten, während man bei der Nutzung von WLAN bei hohen Abtastraten schon mal mit Aussetzern rechnen muss. Quellenunabhängig spielt der CXN dann aber auf sehr hohem Niveau und mit toller Detailtreue. Ein Unterschied zu wesentlich teureren Systemen ist hier nur mit viel Konzentration auszumachen. Wie üblich versteht es Cambridge, Qualität zu einem erschwinglichen Preis anzubieten, was sich auch bei der neuen CX-Serie wieder deutlich bemerkbar macht. Die Bedienung des Systems ist tadellos, und auch Technik und Design sind auf dem neuesten Stand. Einfach ein gelungenes Gesamtpaket.

Fazit

Cambridge Audios neuer CXN ist ein durch und durch gelungener Netzwerkplayer. Klanglich auf sehr hohem Niveau, dazu vielseitig einsetzbar und solide verarbeitet. Ein echter Cambridge eben.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Cambridge Audio CXN

Preis: um 1100 Euro

5/2015

Klanglich auf sehr hohem Niveau, dazu vielseitig einsetzbar und solide verarbeitet

Cambridge Audio CXN

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Netzwerkplayer 
Vertrieb Taurus High-End, Hamburg 
Telefon 040 5535358 
Internet www.taurus.net 
Abmessungen (B x H x T in mm): 430/85/305 
Unterstützte Formate: WAV, FLAC, WMA, MP3, OGG, AAC, ALAC, AIFF, DSD 
Unterstützte Abtastraten: Ethernet, S/PDIF, Toslink, USB-A: Bis 192 kHz, 24 Bit USB-B: PCM bis 192 kHz, 24 Bit; DSD64, 2,8224 MHz, 1 Bit 
Eingänge 1 x Ethernet, 1 x WLAN (per USB-A-Dongle), 1 x S/PDIF koaxial, 1 x Toslink optisch, 2 x USB-A (1 x vorne), 1 x USB-B 
Ausgänge 1 x RCA Stereo, 1 x XLR Stereo, 1 x S/PDIF koaxial, 1 x Toslink optisch 
checksum „Cambridge Audios neuer CXN ist ein durch und durch gelungener Netzwerkplayer. Klanglich auf sehr hohem Niveau, dazu vielseitig einsetzbar und solide verarbeitet. Ein echter Cambridge eben.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 28.05.2015, 10:01 Uhr
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