Kategorie: Kopfhörerverstärker

Einzeltest: JDS Labs C5


Flachmann

Kopfhörerverstärker JDS Labs C5 im Test, Bild 1
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Separate Kopfhörerverstärker schwimmen im Fahrwasser des Kopfhörerbooms in die Regale der Elektronikhändler. JDS Labs aus den USA schickt den flachen C5 ins Rennen um die Gunst qualitätsbewusster Kopfhörerfans.

Der reine Kopfhörerverstärker JDS Labs C5 (es gibt noch die C5D-Variante mit integriertem D/A-Wandler für einen moderaten Aufpreis) kommt ganz schlicht in einer kleinen, schwarzen Schachtel daher. Als einzige Accessoires liegen dem amerikanischen Amp ein 80 cm langes USB-auf-Mikro- USB-Kabel, vier kleine Gummifüßchen zum Aufkleben (gegen Verrutschen des Geräts auf glatten Oberflächen) und ein kurzes 3,5-mm-Klinkenkabel zur Verbindung mit dem Quellgerät oder D/A-Wandler bei. Schön wäre es, noch zwei Gummibänder zum „stacken“ des C5 mit einem Smartphone oder MP3-Player hinzuzufügen. Das Gehäuse des C5 ist aus solidem Aluminium gefertigt und verschiedenfarbig anodisiert – aktuell gibt es ihn in Schwarz, Grau, silberfarben oder Rot zu kaufen.

Kopfhörerverstärker JDS Labs C5 im Test, Bild 2Kopfhörerverstärker JDS Labs C5 im Test, Bild 3
Auf der Oberseite sind Firmenname und Gerätebezeichnung prominent eingraviert. Nicht so ganz beipflichten kann ich dem Hersteller bei der Einschätzung der Verarbeitungsqualität des C5, zumindest im Detail. Zwar wackelt nichts, doch bleibt bei meinem Testgerät bezüglich der Passung von Gehäuse und Seitenteilen sowie der Qualität der farbigen Anodisierung durchaus noch Spielraum: Bei Ersterem stört der Überhang der Seitenteile an der Gehäuseseite, Letzteres wird anhand eines etwas unschönen Grats (Stoßkante) auf der Seite des Alukörpers sichtbar. Auch ist die Schraubenversenkung etwas nachlässig. Das kann man als manufakturbedingte Charakterfestigkeit durchgehen lassen. Etwas unpraktisch: Da der Eingang des C5 direkt neben dem Wippschalter der Lautstärkeregelung liegt, verdeckt der Winkelstecker des beigelegten Klinkenkabels diesen gerne mal. Nun aber genug der Kritik, gehen wir lieber zu den überwiegenden positiven Eigenschaften des JDS Labs C5 über. Da wäre erst mal das angenehme, seidige Anfassgefühl des Gehäuses zu nennen, dann das geringe Gewicht von nur 119 Gramm. Die digitale Lautstärkeregelung bietet zwei Gainstufen (2,3x und 6,5x), die sich durch Hineindrücken des Tippreglers umschalten lassen, und gefällt mit einer feinen Rasterung in 1-dB-Schritten. Aufgrund der digitalen Auslegung der Lautstärkeregelung ist die Kanalgleichheit selbst bei geringsten Pegeln sehr gut. So ist es auch mit sehr effizienten In-Ears möglich, leise zu hören, ohne auf einem Ohr ein lauteres auf und dem anderen ein leiseres Signal zu haben. Die Ausgangsleitung des C5 ist für die meisten Kopfhörer vollkommen ausreichend, wobei JDS Labs den C5 explizit für empfindlichere Kopfhörer empfiehlt. Der integrierte Akku ist binnen 2 bis 4 Stunden voll geladen. Man kann während des Ladens Musik hören, und die Ladelogik schaltet den Ladevorgang ab, sobald der Akku voll ist.

Klang


Nun aber zur schokoladigsten Seite des C5, dem Klang. Vorab: Der JDS Labs kann auch über seine Preisklasse hinaus locker mithalten. Verbunden mit meinem Macbook Pro und an den Final Audio Design Pandora Hope wird schnell klar, dass der  C5 sehr neutral, kontrolliert und detailliert spielt. Die klanglich hervorragende Aufnahme „Star Tracks“ des Yuri Honing Trios klingt schon direkt am Laptop luftig, räumlich, tonal ausgewogen und brillant, doch der Amerikaner setzt in fast allen Belangen noch mal deutlich was drauf. So sind das Ausschwingen der Becken und die Anblasgeräusche des Saxofons ungleich deutlicher wahrnehmbar und realistischer eingebunden, wikt der Kontrabass entschlackt und präziser, explodieren die Drums freier im Raum. Zwischen den Musikern entsteht mehr Raum, und selbiger scheint auch insgesamt um die Schallquellen herum etwas größer zu sein. Mit elektronischer Musik wird deutlich, dass C5 den der Bassbereich etwas schlanker und dadurch besser durchhörbar modelliert, dabei aber bis ganz nach unten linearer bleibt als der Ausgang des Macbook es kann. Schallereignisse im Mittel- und Hochtonbereich haben gleichzeitig mehr Schmelz und Seidigkeit sowie Prägnanz – ganz deutlich wiederum mit Blechbläsern. Hier ließe sich die einzige klangliche Eigenheit des C5 attestieren: Er betont minimal den Präsenzbereich, jedoch ohne die Balance zu verlieren. So entsteht ein agiles, offenes, schlackenfreies Klangbild mit Luft und Kontrolle, in dem Stimmen direkt und ungeschönt, ja fast schon intim wirken können. Erfahrungsgemäß ist die Verbesserung an mobilen Playern noch mal ein Stück deutlicher hörbar, und da macht der JDS Labs C5 im Verbund mit meinem iPhone keine Ausnahme. Ein Wort zum Bassboost: Der ist nicht übertrieben stark ausgelegt, sondern bietet eine bequeme Möglichkeit, sehr schlank abgestimmten Kopfhörern eine Extraportion Druck zu verpassen. Dabei wird es erstaunlicherweise im Bass gar nicht matschig, sondern der C5 behält die Kontrolle und differenziert auch mit eingeschaltetem Boost noch sehr gut.

Fazit

Klanglich aus der Preisklasse herausragender, praxisgerecht ausgestatteter Kopfhörer-Amp mit im Detail rustikaler, aber insgesamt zufriedenstellender Verarbeitung.

Kategorie: Kopfhörerverstärker

Produkt: JDS Labs C5

Preis: um 200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2014
4.0 von 5 Sternen

Oberklasse
JDS Labs C5

Bewertung 
Klang 70%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung: 15%

3 von 5 Sternen

Bedienung 15%

4 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis: 200 
Vertrieb: Headsound, Berlin 
Telefon: Nein 
Internet: www.headsound.de 
B x H x T (in mm): 99,5/61,5/14 
Gewicht: 119 
Ausführungen: Schwarz, Grau, silberfarben und Rot 
geeignet für: unterwegs, zu Hause 
Ausstattung Bassboost, dual-male 3,5-mm-Klinkenkabel, USB-auf Mikro-USB-Kabel 
Anschlüsse: 2 x 3,5-mm-Stereoklinke, Mikro-USB 
Klasse: Oberklasse 
Preis/Leistung: sehr gut 
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Michael Bruss
Autor Michael Bruss
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Datum 12.11.2014, 15:02 Uhr
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Topthema: Feurig
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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