Kategorie: Lautsprecher Surround

Einzeltest: Sonus Faber Liuto-Serie


Wärmstens empfohlen

Lautsprecher Surround Sonus Faber Liuto-Serie im Test, Bild 1
1891

Eigentlich ist der Lautsprecherbau eine einfache Sache – aber nur, wenn man es sich einfach machen will. Doch genau das wollen die eifrigen Boxenbauer aus der Lombardei eben nicht und überraschen die HiFi- und Heimkinogemeinde immer wieder mit schicken, exzellent verarbeiteten und hervorragend klingenden Produkten, wie der nagelneuen Liuto, auf deren Test ich mich ganz besonders freute.

Wer einmal ein Sonus-Faber-Produkt besessen hat, weiß die Akribie zu schätzen, mit der die Italiener zu Werke gehen, wenn es um die Entwicklung eines neuen Schallwandlers geht. Und dies gilt nicht nur für die Top-End-Lautsprecher der hauseigenen Homage- Serie, sondern auch für die kleinsten Schallwandler der Südeuropäer, wie die Toy Collection, die schon in unserem HEIMKINO-Test in Ausgabe 5/6-09 für Aufsehen und Furore sorgte. Heute, rund ein Jahr später, präsentiert die 1980 ins Leben gerufene Lautsprecherschmiede ihren jüngsten Spross namens Liuto, die HEIMKINO für den weltweit ersten Mehrkanaltest zu Verfügung gestellt bekam.

Liuto: Die Standbox


Schlank, aber nicht zu dürr, optisch zurückhaltend, aber nicht duckmäuserisch und edel bestückt, aber keineswegs protzig, präsentiert sich die stolze Drei-Wege-Box in unserem Testkino. Und während ich diese Zeilen schreibe, frage ich mich, wie diese Attribute kompromisslos unter einen Hut zu kriegen sind.

Lautsprecher Surround Sonus Faber Liuto-Serie im Test, Bild 2Lautsprecher Surround Sonus Faber Liuto-Serie im Test, Bild 3Lautsprecher Surround Sonus Faber Liuto-Serie im Test, Bild 4Lautsprecher Surround Sonus Faber Liuto-Serie im Test, Bild 5
Ich weiß es nicht, aber eines ist klar: Mit der Entwicklung dieses Schallwandlers haben die italienischen Designer sich einmal mehr selbst übertroffen und ein echtes Meisterstück geschaffen. Damit dieses aber nicht nur den optischen, sondern auch den hohen klanglichen Ansprüchen der Sonus-Faber-Entwickler genügt, hat man in Sachen Ausstattung auf altbewährte Tugenden und speziell für diesen Einsatz konzipierte Bauteile gesetzt. Aufgrund ihrer Positionierung fällt mir dabei zunächst die nach eigenen Vorgaben gefertigte 25-Millimeter-Gewebekalotte auf, die im obersten Abteil der lederbezogenen Schallwand thront und sich der Reproduktion sämtlicher Frequenzanteile oberhalb 3.000 Hertz annimmt. Direkt darunter sitzt das 150er-Mittelton-Chassis, dessen verwobene und anschließend verbackene Polypropylenmembran die Vorteile eines leichten wie ultrasteifen Schwingsystems vereint. Doch damit nicht genug, denn auch in Sachen Korbdesign haben die Italiener nicht gespart und setzen auf eine optimal belüftete Konstruktion, die mechanische Verluste auf ein Minimum reduziert. Kommen wir zur Tieftonsektion: Diese besteht in erster Linie aus einem 220er-Basschassis, in dem die Lombarden auf eine Alu-Magnesium-Membran und natürlich ebenfalls auf eine gut ventilierte Korbkonstruktion setzen. Unterstützt wird es von den drei rückseitig eingesetzten und unterschiedlich abgestimmten Bassreflexports, welche für noch mehr Tiefgang sorgen und einen Subwoofer fast überflüssig machen.

Liuto Monitor: Die Effektbox


Wie seine großen Brüder überzeugt auch dieser kompakte Zwei-Wege-Lautsprecher durch seine exzellente Verarbeitung, wobei die Italiener auch diese Box mit einem mehrfach verstrebten und hochglanzlackierten Korpus ausstatteten, der eine fantastische Gehäusestabilität aufweist, wie man sie von Sonus-Faber-Produkten kennt und erwartet. Das perfekt aufeinander abgestimmte Zwei- Wege-Setup findet sich derweil in der ledernen Schallwand wieder. So setzt man auch hier auf einen 25er-Tweeter und die direkt darunter befindliche und bewährte Polypropylen-Tiefmitteltoneinheit mit einem Durchmesser von 150 Millimetern, wie sie auch schon in der zuvor beschriebenen Liuto-Standbox zum Einsatz kommen.

Smart: Der Center


Der Name ist Programm, denn die hier als Center eingesetzte Zwei- Wege-Box lässt sich dank ihrer flexiblen Form auch als Haupt- bzw. Effektlautsprecher einsetzen und dank des praktischen Zubehörs sogar an der Wand betreiben – Smart eben. Für die anspruchsvolle Dialog- und Detailreproduktion ist hier die D’Appolito-Kette verantwortlich, welche aus zwei 150er-Tiefmitteltönern und dem mittig angeordneten und 25 Millimeter durchmessenden Gewebehochtöner besteht und in einer ebenfalls lederbezogenen Schallwand sitzen. Wie ihre Mitspieler ist auch diese Box mit rückseitig eingelassenen Bassreflexports sowie massiven Schraubklemmen bestückt, wobei letztere sowohl Kabelschuhe als auch Bananas aufnehmen.

SPL-1000 Ultra:


Die Tiefbassunterstützung


Zur Vervollständigung dieses 5.1-Sets fehlt nur noch der sechste Akteur – der passende Subwoofer. Und hier entschied ich mich für den SPL-1000 aus dem Hause Velodyne, wobei es sich sprichwörtlich um den berühmten „Wolf im Schafspelz“ handelt. Und diese Bezeichnung hat sich die ultrakompakte Aktivbox redlich verdient, ist sie doch trotz ihres geringen Volumens mit neuester Technik, inklusive Einmessautomatik, einer extrem leistungsstarken Endstufeneinheit sowie einem 250-Millimeter-Tieftonchassis ausgestattet. Features, die man in dieser Form und Güte bislang nur aus der DD-Serie der Amerikaner kannte, deren Konzept in diesem Modell aber konsequent fortgeführt wird. Die handpolierte Hochglanzoberfläche, das zum Lieferumfang gehörige Mikrofon nebst Fernbedienung sowie der integrierte parametrische Equalizer und die einfache Handhabung sind dabei nicht minder erwähnenswert.

Praxis und Klang


Nachdem die Lautsprecher aufgestellt und eingespielt sind, geht es an die automatische Einmessung des Woofers. Ist das Mikrofon am Hörplatz aufgestellt und mit dem SPL-1000 verbunden, wird einfach die Taste „EQ“ auf der Fernbedienung zwei Sekunden lang gedrückt, und die automatische Einmessung aktiviert. Nachdem das Gerät dann zwölf „Bass-Sweeps“ wiedergegeben hat, die vom Mikrofon aufgenommen und im Herzen des Subwoofers ausgewertet werden, ist der Vorgang auch schon abgeschlossen und der Subwoofer perfekt auf den Raum eingestellt. Anschließend geht es endlich in den Hörtest, den ich mit „2012“ beginne. Spätestens als der Vulkan unter dem Yellowstone Nationalpark ausbricht, beginnt auch unser Kino, oder besser gesagt unser ganzes Verlagsgebäude, zu beben. Trotz der unzähligen Tiefbassinformationen, die der Subverzerrungsfrei und sauber reproduziert, bleiben sämtliche Akustikdetails der startenden Propellermaschine, Stimmen und das Bombardement kleinster Steinchen, die auf das Flugzeug herabprasseln, deutlich wahrnehmbar. Nach dem Genuss dieser und weiterer Szenen dieses Blockbusters, welche für wahre Begeisterungsstürme bei mir sorgen, führe ich meinen Test mit Beethovens sinfonischem Schlachtengemälde „Wellingtons Sieg“ in 5.1-Version fort. Und auch hier zeigt sich das perfekte Zusammenspiel des beeindruckend agierenden Liuto-Sets, welches schon nach wenigen Augenblicken den Anschein erweckt, als würde das mit Trommeln und Trompeten bestückte Orchester mitten durch unser Testkino marschieren.

Fazit

Sonus Fabers neueste Produktlinie besticht zunächst durch ihre edle Erscheinung und exzellente Verarbeitung. Doch nicht nur das, denn auch akustisch spielt dieses Set eindeutig in der Champions League, was ihm einen verdienten Platz in unserer Referenzklasse einbrachte. Wer also auf der Suche nach einem neuen Lautsprecherpaket ist, das nicht nur hübsch aussieht, sondern sowohl im Zwei- als auch im Mehrkanalbereich Bestleistungen abruft, dem kann ich dieses System nur wärmstens empfehlen!

Kategorie: Lautsprecher Surround

Produkt: Sonus Faber Liuto-Serie

Preis: um 9200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


6/2010
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Sonus Faber Liuto-Serie

 
Bewertung 
Klang 70% :
Dynamik/Lebendigkeit 15%

Tiefbasseigenschaften 15%

Tonale Ausgewogenheit 10%

Detailauflösung 10%

Zusammenspiel 10%

Hörzone Center 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrungen 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Einzelpreis Hauptlautsprecher 4100 
Einzelpreis Center 1250 
Einzelpreis Rearspeaker 2100 
Einzelpreis Subwoofer (in Euro) 1800 
Garantie 5 Jahre Lautsprecher / 2 Jahre Subwoofer 
Vertrieb Audio Reference, Hamburg 
Telefon 040 53320359 
Internet www.audio-reference.de 
Ausstattung
Ausführungen Schwarz 
Abmessungen (B / H / T in mm):
Frontlautsprecher 236/1031/413 
Center 532/185/226 
Rearspeaker 395/667/300 
Subwoofer 330/343/406 
Subwoofer Velodyne SPL-1000 Ultra 
Gewicht 20 
Leistung laut Hersteller (in Watt) 2400 
Nenndurchmesser / Membrandurchm. (in mm) 250 
Bauart geschlossen 
Prinzip Frontfire 
Pegel Knöpfe / Fernbedienung 
Trennfrequenz Regler (40-120 Hz) 
Phasenregulierung Knöpfe (0/90/180/270°) 
Hochpegel Eingang / Ausgang Schraubkl. (2/2) 
Niederpegel Eingang / Ausgang Cinch (2/2) 
Frontlautsprecher Liutu 
Gewicht (in kg) 31 
Anschluss Single-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 220 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 150 
Hochton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Rearlautsprecher Liuto Monitor 
Gewicht (in kg) 7.6 
Anschluss Single-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 150 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm)
Hochton (in mm) 25 
Bauart
Centerlautsprecher Liuto Smart Center 
Gewicht (in kg) 12.5 
Anschluss Single-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 2 x 150 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm)
Hochton (in mm) 25 
Bauart
empfohlene Raumgröße
Preis/Leistung sehr gut 
+ exzellente Verarbeitung 
+ perfektes Zusammenspiel 
+
Klasse Referenzklasse 
Testurteil überragend 
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Roman Maier
Autor Roman Maier
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Datum 14.06.2010, 12:57 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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