Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor Millan Audio Triple Play Ribbon Compact


Geschmacksfragen

Lautsprecherbausätze Monacor Millan Audio Triple Play Ribbon Compact im Test, Bild 1
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Das gute alte KLANG+TON-Projekt „Triple Play“ aus Ausgabe 5/2006 hat sich über die  Jahre als außerordentlich beliebter Lautsprecher erwiesen, der bis heute gerne nachgebaut  wird. Nunmehr gibt’s das Erfolgsrezept mit leicht veränderter „Würzung“

Damals, da war das mit den Waveguides noch neu und lange nicht so angesagt wie heute, Und die Triple Play war einer der ersten Lautsprecher, der von der Monacor-Kombi aus Kalotte DT- 300 und Waveguide WG-300 Gebrauch machte. Eingerahmt von zwei Siebzehnern mit faktisch gleichem Außendurchmesser wie der Hochtöner, war das schon mal optisch eine rundum stimmige Angelegenheit. Akustisch auch, wie der Erfolg bewies, und eine mit Wirkungsgrad: Die Triple Play schafft gut über 90 Dezibel. Variationen des Konzeptes hat es im Lauf der Zeit einige gegeben, so auch eine Kompaktversion. Diesen Gedanken griff Andreas Mandaglio, Konstrukteur unseres Probanden und Chef von Millan Audio, auch auf und bietet seine „Triple Play Ribbon“ in zwei Ausführungen an: Als ausgewachsene Standbox oder, wie hier zu sehen, in einer kompakten Ausführung.

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Der auffälligste Unterschied zum Original jedoch steckt in der Mitte: Der hornunterstützte Hochtöner wich einem modernen Folienwandler. 

Treiber


Bei den Tiefmitteltönern bleibt alles beim Alten: Auch hier ist Monacors nach wie vor guter SP-6 / 100PRO im Einsatz: Stahlblechkorb, Kolhlefasermembran, 30er-Schwingspule, schön linear im Übertragungsereich – damit kann man immer noch arbeiten, vom fairen Preis ganz abgesehen. Das ist kein Bassmonster, aber wirkungsgradstarker, in eher kleinen Volumina bestens aufgehobener Tiefmitteltöner. Ihn kombinierte der Entwickler mit Monacors RBT-35SR. Dabei handelt es sich um ein echtes Bändchen, also keinen Folienhochtöner. Hier hängt eine vom Signal durchflossene Aluminiumfolie im Magnetfeld, die Anpassung an die niedrige Impedanz besorgt ein eingebauter Übertrager. Monacor verkauft diese Treiber übrigens nur als gematchtes Pärchen und in dieser Form kommen sie natürlich auch bei der Triple Play Ribbon zum Einsatz. 

Frequenzweiche


Andreas Mandaglios Filterung sieht so aus: Die beiden parallelgeschalteten Bässe werden einfach mit einer Spule (sechs Dezibel pro Oktave) aus dem Geschehen genommen. Darüber hinaus helfen zwei Entzerrungen der linearität auf die Sprünge: Eines von beiden Parallelgliedern dürfte dazu dienen, eine Resonanz des Tieftöners zu entzerren, das andere dürfte dem Impedanzanstieg entgegenwirken. Der Hochtöner wird mit zwölf Dezibel (ein Kondensator in Reihe, eine Spule nach Masse) eingekoppelt und mit einem Spannungsteiler im Pegel an die beiden Bässe angeglichen. Weitere Korrekturen waren hier nicht erforderlich. 

Messungen


Der Frequenzgangschrieb offenbart eine dezente Oberbassanhebung um 150 Hertz – nicht ohne Sinn bei kompakten Lautsprechern. Darüber herrscht weitgehende Linearität, bis das Bändchen auf Achse anfängt anzusteigen, aber das ist erst bei 15 Kilohertz der Fall. Außerhalb der Achse gerät der Schalldruckabfall über den gesamten Frequenzbereich homogen und linear, das ist gut gemacht. Erfreulich: ein knackiger Wirkungsgrad um 92 Dezibel an 2,83 Volt. Der Impedanzschrieb weist klassisches Vier-Ohm-Verhalten auf, logisch mit den zwei parallelen Bässen. Die Klirrschriebe lassen sehr wenig Verzerrungen erkennen, lediglich eine kleine k3-Spitze um 1,5 Kilohertz fällt auf. Im Wasserfalldiagramm ist sie aber fast nicht mehr auszumachen. Von daher: alles okay. 

Klang


Och ja. Das klappt. Auf dem Plattenteller liegt das neue Marylin-Manson-Album „The Pale Emperor“ und das ist klanglich das exakte Gegenteil von traurig. Die Triple Play Ribbon serviert‘s knackig, dreckig, mit Zug und Saft. Nicht ganz so voluminös wie Visatons ausgezeichnete Zyklop, aber mit ordentlich Antritt. Die Anbindung des Folienhochtöners hat geklappt. Der Entwickler hat erfreulicherweise der Versuchung widerstanden, eine „Hallo, ich bin ein toller moderner Hochtöner“-Abstimmung zu wählen, die Folie schließt sich eher sanft an die beiden Siebzehner an – tatsächlich ähnelt die sanfte Diktion der des Breitbänders in der Zyklop in erstaunlichem Maße. Das nervt nicht, spielt nicht übertrieben luftig, sondern liefert ein energiereiches, strammes Klangbild über das ganze Spektrum. Die kleinen Q-Sound-Spielereien funktionieren über die Triple Play Ribbon ausgezeichnet, mitunter tönt‘s völlig schwerelos im Raum – sehr beeindruckend. Und ja, ich musste „Stairway to Heaven“ auflegen, weil das neue Remaster von Led Zeppelins „IV“ gerade zur Hand war. Unsere Probanden machen auch das sehr gut. Abermals schön ausgewogen, nicht übermäßig brillant, aber mit Drive und Übersicht. Die Ablösung des Klangbildes vom Lautsprecher gelingt vorbildlich. Wenn John Bonhams Schlagzeugeinsatz an der Reihe ist zeigt sich wieder, dass dieser Lautsprecher impulsreiches Material sehr zu schätzen weiß. Die Klangfarbe und Intensität der Becken stimmt, Robert Plants Timbre auch. Nix zu meckern. Man kann darüber nachdenken, ob die Standboxvariante nicht möglicherweise die sinnvollere ist, weil‘s dann doch noch das eine oder andere Quäntchen Tiefgang geben könnte, was der Box ganz gut zu Gesicht stünde. Sie haben die Wahl.  

Aufbauanleitung


Beim Aufbau beginnt man am besten mit den  Fräsungen und Durchbrüchen an der Front und  Rückwand. Zuerst verleimt werden die Rück- wand, der Boden, eine Seitenwand und das  Versteifungsbrett. Es folgen Deckel und zweite  Seitenwand. Bevor man die Front montiert, gilt  es auf deren Rückseite das Gehäuse für den  Hochtöner aufzubauen. Die Konstruktion ver- schließt dann als Ganzes die Box.  

Holzliste


MDF 19 mm

1 x 21,8 x 53 cm  Front
1 x 18 x 53 cm  Rückwand
2 x 36,9 x 53 cm  Seitenwände
2 x 18 x 35 cm  Deckel/Boden
1 x 18 x 20 cm  Versteifung  


MDF 10 mm

2 x 11,2 x 10,1 cm Seitenwände Hochtonkammer
2 x 7,2 x 9,1 cm  Deckel/Boden Hochtonkammer
1 x 9,2 x 11,2 cm Rückwand Hochtonkammer 


Zubehör pro Box

 1 x Terminal ST 955 GM
 2 x BR-Rohr BR-50 HP
 0,5 Beutel MDM-3
 1 x Dichtband MDM-5
 1 x Bodum 800
 1 Satz Schrauben
 1,5 m Kabel 2 x 1,5 mm²

Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Millan Audio Triple Play Ribbon Compact

Preis: um 269 Euro

4/2015

Nix zu meckern.

Monacor Millan Audio Triple Play Ribbon Compact

 
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor 
Vertrieb: Monacor 
Konstruktion: Andreas Mandaglio, Millan Audio 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 2 x SP-6 / 100PRO, 1 x RBT-35SR 
Nennimpedanz (in Ohm):
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 92 dB 
B x H x T (in cm) 21.8/53/38.8 
Kosten pro Stück: ca. 269 Euro + Gehäuse 
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Holger Barske
Autor Holger Barske
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Datum 07.04.2015, 14:57 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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