Kategorie: Lautsprecherkabel, Audiokabel analog

Systemtest: Transparent MusicWave, Transparent MusicLink, Transparent MusicLink plus


Lautsprecherkabel Transparent MusicWave, Transparent MusicLink, Transparent MusicLink plus im Test , Bild 1
6800

Verbindungen zwischen HiFi-Komponenten sind ein ewiges Reizthema: Gibt es „Kabelklang“ überhaupt? Wie teuer darf eine „Strippe“ sein? Versuchen wir mal die Annäherung an einige Leitungen aus dem mittleren Preissegment.

Mitspieler

Plattenspieler:

TW Acustic Raven GT / Raven 10.5 / Lyra Atlas


Phonovorstufen:

MalValve preamp three phono


Vollverstärker:

Lindemann 885


Lautsprecher:

Audio Physic Avantera
Klang + Ton „Nada“


Zubehör:

Netzsynthesizer PS Audio P10
Plattenwaschmaschine von Clearaudio


Gegenspieler

diverse


Gegenstand dieses Artikels sind ein unsymmetrisches und ein symmetrisches NF-Kabel und ein Lautsprecherkabel aus dem Sortiment des US-Herstellers Transparent. Wir wollen untersuchen, inwieweit sich der Einsatz solcher Verbinder in der täglichen HiFi-Praxis lohnt und ob sich damit nennenswerte klangliche Fortschritte im Vergleich zu einer „Normal- Verkabelung“ erzielen lassen.

Lautsprecherkabel Transparent MusicWave, Transparent MusicLink, Transparent MusicLink plus im Test , Bild 2Lautsprecherkabel Transparent MusicWave, Transparent MusicLink, Transparent MusicLink plus im Test , Bild 3Lautsprecherkabel Transparent MusicWave, Transparent MusicLink, Transparent MusicLink plus im Test , Bild 4Lautsprecherkabel Transparent MusicWave, Transparent MusicLink, Transparent MusicLink plus im Test , Bild 5Lautsprecherkabel Transparent MusicWave, Transparent MusicLink, Transparent MusicLink plus im Test , Bild 6
Obschon die hier zu behandelnden Leiter noch im zivilen Bereich der Kabelpreise angesiedelt sind, werde ich bei solchen Summen schon ziemlich nervös: Das Cinch-Kabel „MusicLink plus“ in einem Meter Länge kostet als Stereoset 450 Euro, die XLR-Leitung „Balanced MusicLink“ 500, das Lautsprecherkabel „MusicWave“ in einer Länge von 3,66 Meter 652 Euro. Das ist viel Geld, und der Gegenwert erschließt sich bei kaum einem anderen Hi-Fi-Produkt so schlecht wie bei Kabeln. Der Umstand, dass die richtig angesagten Leitungen noch um ein Vielfaches teurer sind – auch bei Transparent kann man Cinchkabel für ein Mehrfaches dieses Preises erstehen – macht die Sache nicht besser, sondern erhöht den Argwohn gegenüber dem Metier als Ganzes eher noch. Wenn solche Produkte ihren Preis verdienen wollen, dann müssen sie das auf mehreren Ebenen tun: Es braucht einen angemessenen materiellen Gegenwert, einen soliden technologischen Background, eine angemessene Verarbeitung und nicht zuletzt eine entsprechende klangliche Performance. Sehen wir mal, was unsere Probanden in dieser Hinsicht zu bieten haben. Die Cinchleitung „MusicLink plus“ entstammt, produkthierarchisch betrachtet, einer „größeren“ Familie als die beiden anderen Leitungen. Ein technologischer Kernpunkt ist das, was prinzipiell bei allen Transparent-Leitungen zum Einsatz kommt: Filter. Diese stecken in den mehr oder weniger kleinen „Verdickungen“, die in genau abgezirkelter Entfernung zu den Enden des Kabels angebracht sind und Dinge bewerkstelligen, die eigentlich gar nicht zum Aufgabenbereich eines Kabels zählen sollten: das Abfangen von Störungen. Was vor vielleicht 15 Jahren noch unnötig gewesen sein mag, wird heutzutage immer wichtiger – in unserer in ständig steigendem Maß mit hochfrequenten Störquellen aller Art verseuchten Welt gilt es, dem Ungemach vor dem Zugang zum signalempfangenden Gerät den Garaus zu machen. Und zwar sowohl bei Kleinsignalverbindungen als auch bei Lautsprecher- und Netzleitungen. Die Frequenzbereiche, in denen sich die Filterwirkung abspielt, sind dabei so weit vom Audioband entfernt, dass eine direkte Filterung von Signalanteilen nicht zu befürchten ist. Die Komplexität der Filternetzwerke und die Wertigkeit und erlaubte Toleranz der Filterkomponenten sind ein Faktor, in denen sich die Transparent-Leitungen verschiedener Preisklassen unterscheiden. Bei den symmetrischen Signalkabeln kommt noch hinzu, dass die Filter nur zwischen den beiden „heißen“ Leitern agieren; somit kann man auch von einer echt symmetrischen Filterung sprechen. Transparent behauptet zudem, dass alle Leitungen ohne Filterung Frequenzen unter 1500–2000 Hertz benachteiligen, also einen Hochpass darstellen. Das halte ich für eine schwer haltbare Aussage, beuge mich jedoch der Aussage, dass der Hersteller dem Phänomen mit einer angepassten Filterung entgegenwirken will. Einigen wir uns darauf: Jede Leitung hat eine komplexe Impedanz, und diese beeinflusst das Übertragungsverhalten. Diese Impedanz so per Filterung im weitesten Sinne zu linearisieren, ist keine schlechte Idee. Hinzu kommt der Unterschied, dass die Verhältnisse bei jeder Kabellänge anders sind, die Filterung bei einem Ein-Meter-Kabel also anders sein muss als bei einem mit drei Metern. Im MusicLink Plus kommt eine koaxiale Kupferleitung zum Einsatz. Ihr Aufbau in Bezug auf Abmessungen, Anzahl und Dicke der Einzeladern und deren „Verseilungslänge“ (also das Maß, in dem die Einzelleiter miteinander verdrillt sind) ist genau abgezirkelt und liefert ein charakteristische Impedanz, die optimal zum eingesetzten Filter passt; der Hersteller nennt dieses Anpassen der Kabelparameter „MM2“-Technologie. Dazu gehört auch die Materialwahl für Isolatoren und Außenmantel: Auch diese beeinflusst die Kabelparameter. Transparent bestückt die Enden der Leitung mit hochwertigen vergoldeten Vollmetallsteckern; Verarbeitung und Konfektionierung sind absolut makellos. Das MusicLink plus weiß sich bei uns schon seit längerer Zeit immer wieder in Szene zu setzen: Es fällt nämlich durch seinen Bassbereich auf. Dieser unterscheidet sich von dem einfacherer Leitungen dadurch, dass es scheinbar eine halbe Oktave am unteren Ende des Spektrums ergänzt. Wohlgemerkt: Es macht nicht einfach nur „viel Bass“ durch Aufdickung, es erweitert den Übertragungsbereich nach unten. Das überrascht und ist bei den anderen Leitungen weniger ausgeprägt. Elektronische Musik eignet sich besonders gut, um solche Phänomene ans Licht zu bringen: Anders Trentemöllers „Take Me Into Your Skin“ gewinnt im Bass mit dieser Leitung zwischen Phonovorstufe und Vorverstärker ein erstaunliches Maß von Ausdruck hinzu. Prinzipiell gilt das auch für das symmetrische MusicLink; auch wenn ich symmetrische Anschlusstechnik in vielen Fällen bevorzuge, scheint sich die unsymmetrische Leitung aus der größeren Serie jedoch ein paar Vorteile gegenüber der XLR-Leitung erspielen zu können: Es wirkt ein wenig klarer, ruhiger und breitbandiger. Das deckt sich in etwa mit dem, was der Hersteller seinen Leitungen zuschreibt: Je weiter oben in der Hierarchie angesiedelt, desto deutlicher treten die segensreichen Effekte der Hochfrequenzfilterung hervor. Allen drei Leitungen gemeinsam ist der Umstand, dass sich kaum eine tonale Veränderung am oberen Ende des Spektrums feststellen lässt, und schon mal gar keine Absenkung in den Höhen. Vielmehr wirkt das Klangbild entspannter, lockerer. Manchmal beschleicht mich gar der Verdacht, mit Filterung strahlt’s ganz oben sogar ein bisschen mehr als ohne. Die insgesamt geringsten Veränderungen gegenüber unseren sonstigen Standardleitungen konnte ich beim Lautsprecherkabel ausmachen. Die beigefarbene PVC-isolierte Leitung gibt sich agil, entschlackt und aufgeräumt, und das erstaunlicherweise weitgehend unabhängig vom eingesetzten Lautsprecher. Interessant wird’s dann, wenn man mal die übliche „Sorglos-Verkabelung“ aus der ganzen Kette entfernt und den Job konsequent in die Hände der Transparent-Leitungen legt. Dann reden wir nämlich nicht mehr von Nuancen, sondern von einer kaum wegzudiskutierenden Veränderung zum Besseren: Größere Räume, gesteigerte Dynamik, ein erstaunlicher Zuwachs in Sachen Detailreichtum. Der Effekt liegt in der Größenordnung dessen, was zum Beispiel der Austausch des Verstärkers gegen einen aus der Klasse darüber bringen würde, je nach Qualität der Ausgangssituation auch darüber. Ist das nun ein klares Votum für diese Leitungen? Definitv ja. In Bezug auf die Relation zwischen Materialeinsatz und Verkaufspreis habe ich immer noch Bauchschmerzen, auch lässt das eine oder andere „konstruktionsphilosophische“ Detail die gequälte Ingenieursseele ächzen; dem gegenüber stehen blitzsauber gemachte Produkte und eine nicht zu leugnende klangliche Signatur quer durch alle Leitungstypen. Und diese ist bedingungslos als positiv zu bewerten.

Fazit

Bedenken beiseite, Ohren auf: Auch die eher unten in der Produkthierarchie angesiedelten Kleinsignal- und Lautsprecherleitungen vermögen das Klangniveau einer Zusammenstellung hochwertiger Komponenten merklich zu heben. Von daher: Daumen hoch!

Kategorie: Lautsprecherkabel

Produkt: Transparent MusicWave

Preis: um 250 Euro

10/2012

Kategorie: Audiokabel analog

Produkt: Transparent MusicLink

Preis: um 250 Euro

10/2012

Kategorie: Audiokabel analog

Produkt: Transparent MusicLink plus

Preis: um 250 Euro

10/2012
Ausstattung & technische Daten: Transparent MusicWave
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Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
Ausstattung & technische Daten: Transparent MusicLink
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Ausstattung & technische Daten: Transparent MusicLink plus
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Holger Barske
Autor Holger Barske
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Datum 31.10.2012, 15:32 Uhr
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Harwood Acoustics LS3/5A

Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.

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