Kategorie: Musikserver, Vollverstärker

Systemtest: Autonomic Mirage MMS-5A, Autonomic M-400


Raumwunder

Musikserver Autonomic Mirage MMS-5A, Autonomic M-400 im Test , Bild 1
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Multiroom ist ja ein sehr interessantes Konzept und einer der großen Vorteile von Streaming, doch im Normalfall braucht man dann auch in jedem Zimmer eine komplette Anlage. Nicht so bei Autonomic, denn hier reichen schon zwei Geräte, um im ganzen Haus die Lautsprecher schwingen zu lassen.

Der Hersteller Autonomic, mit Sitz im amerikanischen Bundesstaat New York, ist wohl den meisten Audiofans hierzulande noch kein rechter Begriff . Weiter verwunderlich ist das jedoch nicht, denn die Firma spezialisierte sich bis jetzt hauptsächlich auf individualisierte Audiolösungen zum Festeinbau, der mit einer kompletten Hausvernetzung verbunden ist. Doch die beiden Systeme Mirage MMS- 5A und Mirage M-400 sind auch gute Kandidaten für eine „normale“ Anlage. Bei den etwas kryptischen Produktbezeichnungen handelt es sich beim ersten um einen Medienserver, hinter der zweiten Kennzeichnung verbirgt sich hingegen ein Vollverstärker.

Musikserver Autonomic Mirage MMS-5A, Autonomic M-400 im Test , Bild 2Musikserver Autonomic Mirage MMS-5A, Autonomic M-400 im Test , Bild 3Musikserver Autonomic Mirage MMS-5A, Autonomic M-400 im Test , Bild 4Musikserver Autonomic Mirage MMS-5A, Autonomic M-400 im Test , Bild 5Musikserver Autonomic Mirage MMS-5A, Autonomic M-400 im Test , Bild 6
Dabei hat es mit den Nummern in den Namen noch eine besondere Bewandnis, denn bei den Mirage-Geräten handelt es sich ja um Multiroom-Systeme. Die Fünf steht beim Server für die mögliche maximale Anzahl an gleichzeitig bespielbaren Zonen, während die vier des Verstärkers für die Anzahl der Lautsprecherausgänge steht. Der Name ist also Programm, allerdings nur bei den Zahlen, denn das Wort Mirage ist vielleicht ein wenig fehl am Platz. Ins Deutsche übersetzt bedeutet dies nämlich so viel wie Trugbild oder Fata Morgana. Ein dünner Schein, der nicht tatsächlich vorhanden ist. Hat man die beiden Systeme jedoch einmal vor sich, lässt die Kombination der beiden massiven schwarzen Geräte diese Assoziation jedoch nicht mehr wirklich zu. Beim M-400- Verstärker verzichtete man weitestgehend auf optische Spielereien. Lediglich ein leicht geschwungener Schlitz unten sowie die leicht abgerundete Stirnkante verhindern, dass es sich hier um einen ordinären schwarzen Quader handelt. Dazu zieht sich das Wort Mirage, leicht abgehoben vom Gehäuse selber, einmal quer über das Gerät. Beim MMS-5A hat man sich beim Design etwas mehr einfallen lassen. Schlitz und Rundung sind zwar auch hier vorhanden, ebenso wie der Mirage-Schriftzug, doch hier erstrahlt die untere Öffnung in einem sanft schimmernden Blau. Ebenso wie der Power-Button an der rechten Seite, der beim Verstärker vollkommen fehlt. So entsteht charmanteres Design, das ein wenig an den Computer Deep Thought aus der Verfilmung von „Per Anhalter durch die Galaxis“ erinnert. Ein richtiger Hingucker ist die Kombination aus Server und Verstärker aber leider trotzdem nicht, doch wer sich so gar nicht an das Design gewöhnen mag, der kann die Komponenten mit den mitgelieferten Halterungen fest in ein Gehäuse einbauen. Man merkt also schon, womit sich Autonomic auskennt. Auch bei der Steuerung macht sich der Hintergrund der Firma bemerkbar, denn hier kann eine ganze Reihe der gängigsten Haussteuerungssysteme wie beispielsweise Crestron oder RTI verwendet werden. Doch nicht jeder hat sein Haus komplett vernetzt, und das weiß auch Autonomic. Darum gibt es natürlich auch eine passende App fürs Tablet, das dann die fehlenden Fernbedienungen ersetzt. Zuvor sollte man jedoch bei der Einrichtung des Systems zum Laptop greifen, denn hier wollen zunächst einmal recht viele Einstellungen vorgenommen werden. Beide Geräte können einzeln über den Webbrowser eines Computers konfiguriert werden. Am wichtigsten ist zunächst die Kopplung von Server und Verstärker, damit die Lautstärkeregelung in der App funktioniert. Beim Verstärker können dann die einzelnen Eingänge mit den jeweiligen Lautsprecherausgängen verbunden werden, so dass eine ausgewählte Zone direkt für einen bestimmten Raum gilt. Auch eine Klangregelung sowie eine Anpassung des Gain können hier für alle Zonen reguliert werden. Beim Server eröffnet sich noch eine Reihe weitere Einstellungsmöglichkeiten. Hier können Netzwerkspeicher in das System integriert werden, was jedoch nicht unbedingt notwendig ist, denn im MMS- 5A ist bereits eine 1-TB-Festplatte verbaut, auf die von einem Computer aus die eigene Bibliothek einfach kopiert werden kann. Zusätzlich sind bereits eine ganze Reihe Streamingdienste in das System integriert, die dann über die App abgerufen werden können. Leider ist hier der Fokus stark auf den amerikanischen Markt ausgelegt, doch auch in Deutschland vertretene Anbieter wie Spotify und Deezer sind mit dabei. Durch die Anbindung an die Amazon Cloud kann außerdem ein unkompliziertes Backup der Festplatteninhalte gemacht werden, das auch auf andere Mirage-Systeme aufgespielt werden kann, und auch eine Verbindung zu iTunes kann erstellt werden. Wer nur über geringe Kenntnisse der englischen Sprache verfügt, sollte sich bei der Einrichtung des Systems aber besser von seinem Händler zur Hand gehen lassen, denn die Konfigurationsmenüs sind nicht übersetzt. Ist einmal alles eingestellt, kann man den Computer zur Seite legen und von nun an alles bequem mit dem Tablet steuern. Hier werden sowohl die Alben auf der internen Festplatte wie auch die Musik auf angeschlossenen Netzwerkspeichern in einer übersichtlichen Darstellung mit Covern angezeigt. Ein Tippen auf ein Album zeigt die darauf vorhandenen Titel und gibt eine Auswahl, wo in der Abspielliste sich die Stücke einordnen sollen. Unterstützt werden die gängisten verlustfreien Formate wie FLAC und ALAC, ergänzt durch unkomprimierte wie WAV und AIFF, ebenso wie verlustbehaftete à la MP3. Bei Samplingraten zeigt sich der Server ebenfalls nicht kleinlich und akzeptiert PCM Formate mit einer Abtastrate von bis zu 192 kHz bei 24 Bit. In der unteren linken Ecke findet man den gerade laufenden Titel mit seinem Platz in der Rangfolge und versehen mit dem jeweiligen Cover. Dies funktioniert sogar, wenn man per AirPlay Musik an den MMS-5A sendet. Will man einen anderen Raum mit Musik versorgen, wählt man einfach die jeweilige Zone aus, woraufhin eine unabhängige Abspielfolge erstellt wird. So kann man von ein und demselben Gerät bis zu fünf völlig autonome Streams liefern lassen, die an den Verstärker weitergegeben werden. Mit einem Handgriff können aber auch Zonen zusammengelegt werden. Dafür bietet die Rückseite des Servers eine ganze Reihe Anschlussmöglichkeiten. Zusätzlich zu NAS und Festplatte können USB-Massenspeicher mit dem Gerät verbunden werden, um so die Speichermöglichkeiten nochmals zu erweitern. Außerdem kann eine SATA-Festplatte direkt an das Gerät angebunden werden. Einer der USB-Ports ist außerdem ein asynchroner Ausgang, der mit einem kompatiblen DAC verbunden werden kann. In Kombination mit dem M-400 ist das zwar nicht möglich, doch dafür gibt es einen koaxialen S/PDIF-Anschluss sowie gleich vier analoge Cinch-Ausgänge. So unspektakulär sich die Front des M-400 Verstärkers präsentiert, so interessant ist hingegen die Rückseite des Gerätes. Klar, es handelt sich um einen Multiroom-Verstärker, so dass einem beim ersten Blick von den Möglichkeiten beinahe schwindlig werden kann. In der Mitte befindet sich hier eine ganze Batterie von RCA-Anschlüssen verschiedenster Art. In sechs Spalten von Buchsen arrangieren sich hier jeweils ein koaxialer S/PDIF-Eingang sowie jeweils ein passender Ausgang. Dazu kommen in den ersten vier Zeilen je ein Paar analoge Cinch-Ausgänge, die in den letzten beiden Spalten durch je einen optischen Toslink-Eingang ersetzt werden. Links daneben findet man gleich zwei Ethernet-Anschlüsse. Diese sind jedoch nicht zum Anschluss an einen Router, denn dafür existiert ein weiterer Anschluss rechts. Stattdessen sind sie zur Koppelung mehrerer Mirage- Verstärker gedacht. So lassen sich eine Reihe M-400 oder auch M-800 kaskadieren und ermöglichen so die Beschallung von bis zu 96 Räumen gleichzeitig. Privathäuser, die eine solch enorme Anzahl an Räumen haben, gibt es zwar hierzulande nicht gerade an jeder Ecke, doch man muss vor dem Anspruch der Entwickler einfach mal den Hut ziehen. Wir beschäftigen uns für den Test nur mit einem einzelnen M-400, der aber wie gesagt, immerhin gleich vier Räume auf einmal beschallen kann. Dazu dienen die Lautsprecherausgänge auf der linken Seite des Gerätes. Dabei handelt es sich jedoch nicht um normale Klemmen, sondern um spezielle Steckverbindungen. Das bedeutet auf der einen Seite Anschlusssicherheit beim Festeinbau, in der Praxis ist es jedoch etwas knifflig. Die Stecker ähneln Lüsterklemmen, bei denen die losen Lautsprecherkabel fest verschraubt werden. Dabei muss man jedoch darauf achten, dass die Kabel keinen zu großen Querschnitt besitzen, denn die Klemmen sind aus Platzgründen vergleichsweise klein geraten. Dafür sitzt dann auch alles ohne Kabelsalat und bombenfest, wobei man so auch mit wenigen Handgriffen die Zonenbelegung ändern kann, indem man einfach ein anderes Paar Boxen an einen anderen Ausgang klemmt. Diese werden dann von jeweils etwa 50 Watt pro Kanal angetrieben, so dass vielleicht nicht gerade die mannshohen Standboxen in Bewegung gebracht werden, aber Regal und Kompaktboxen harmonieren wunderbar mit dem Verstärker. Generell ist das System- Konzept natürlich weniger auf den Hardcore-Audiophilen abgestimmt, sondern eher auf entspanntes Musikhören für mehrere Personen gleichzeitig. Auf Klangqualität muss man dabei natürlich nicht verzichten, und beiden Mirages warten auch bei der Verwendung von kleineren Boxen mit einer gehörigen Portion Dynamik auf. Auch bei der Detailtreue braucht man sich keine Sorgen zu machen, denn der DAC macht seine Arbeit gut und verarbeitet sowohl CD-Qualität, als auch High-Res-Aufnahmen sehr schön. Wer also nicht für jedes Zimmer eine eigene Anlage kaufen möchte, der findet in dieser Multiroom-Lösung von Autonomic eine hervorragende Alternative. Es müssen ja auch nicht gleich 96 Zimmer sein.

Fazit

Einfacher kann Multiroom nicht sein. Mit dem Autonomic Mirage MMS-5A und dem M-400 reicht eine Anlage für das ganze Haus, wobei jeder Raum lediglich einen Satz Lautsprecher braucht. Die durchdachte App vereinfacht die Steuerung der technisch anspruchsvollen Geräte, und auch klanglich weiß die Kombi zu gefallen.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Autonomic Mirage MMS-5A

Preis: um 5100 Euro

5/2015

Einfacher kann Multiroom nicht sein.

Autonomic Mirage MMS-5A

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: Autonomic M-400

Preis: um 2950 Euro

5/2015

Einfacher kann Multiroom nicht sein

Autonomic M-400

Ausstattung & technische Daten: Autonomic Mirage MMS-5A
Vertrieb Vivateq, Uhingen 
Telefon 07161 504470 
Internet www.vivateq.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 430/57/250 
Eingänge: 1 x Ethernet 
- 3 x USB-A 
- 1 x SATA 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, AIFF, ALAC, FLAC, WAV, WMA und weitere 
Unterstützte Abtastraten: bis 192 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 4 x RCA 1 x S/PDIF koaxial 
- 1 x USB-A 1 x HDMI, 1 x DVI 
checksum „Einfacher kann Multiroom nicht sein. Mit dem Autonomic Mirage MMS-5A und dem M-400 reicht eine Anlage für das ganze Haus, wobei jeder Raum lediglich einen Satz Lautsprecher braucht. Die durchdachte App vereinfacht die Steuerung der technisch anspruchsvollen Geräte, und auch klanglich weiß die Kombi zu gefallen.“ 
Ausstattung & technische Daten: Autonomic M-400
Preis: 2950 
Vertrieb Vivateq, Uhingen 
Telefon 07161 504470 
Internet www.vivateq.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 432/102/381 
Eingänge: 1 x Ethernet 6 x S/PDIF koaxial 4 x RCA Stereo 2 x Toslink optisch 
Augänge: 4 x Lautsprecher Stereo 6 x S/PDIF koaxial 
Leistung(8 Ohm / 4 Ohm): etwa 50 Watt pro Kanal an 8 Ohm/ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 28.05.2015, 12:54 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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