Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Rega RP1


Nummer 1 lebt

Plattenspieler Rega RP1 im Test, Bild 1
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Und sie ist klar die Nummer 1: Das erste und einzige von Beginn der Musikaufzeichnung bis heute gefertigte Massenmedium, die Schallplatte. Schon oft totgesagt, setzt sie heutzutage zu ihrem was-weiß-ich-wie-vielten Frühling an. Klar, dass der neue Einsteigerplattenspieler von Rega auch die Rückennummer 1 trägt.

Möchte man sich in diesen Tagen (wieder) mit dem Thema Schallplatte auseinandersetzen, dann hat man verschiedene Möglichkeiten: Mit etwas Glück ist noch ein altes Schätzchen irgendwo im Haushalt vorhanden, das sich mit noch etwas mehr Glück wieder instand setzen lässt. Die andere Möglichkeit, die ich als passionierter Plattenhörer mit etwas gerunzelter Stirn betrachte, scheinen die immer zahlreicher werdenden Billigplattenspieler mit USB-Anschluss zu sein. Diese Geräte haben mit Sicherheit ihre Berechtigung, wenn es nur darum geht, die eigene Vinylsammlung in ein digitales Format umzuwandeln.

Plattenspieler Rega RP1 im Test, Bild 2Plattenspieler Rega RP1 im Test, Bild 3Plattenspieler Rega RP1 im Test, Bild 4
Möchte man sich aber mit dem Medium Schallplatte wirklich ernsthaft auseinandersetzen, dann sollte, nein: muss man Forderungen an die Qualität stellen. Und hier kommt der neue Rega RP1 ins Spiel, der so ganz anders aussieht als die ganzen anderen Plattenspieler in seiner Preisklasse. Eigentlich ist er sogar sehr schlicht geworden, ein auf das absolut Wesentliche reduziertes Abspielgerät. Automatikfunktionen? Fehlanzeige: Der Arm wird von Hand aufgelegt. Geschwindigkeitswahl? Ja, geht: Den Teller abnehmen, Riemen umlegen, Teller wieder drauf. USB-Anschluss? Nein, wir wollen ja analog hören und nicht digitalisieren! Was also sollte mich bewegen, für diese spartanische Ausstattung immerhin 350 Euro auszugeben? Die Antwort ist einfach: Qualität. Was dem RP1 vielleicht an Ausstattung fehlt (der eingefleischte Vinylhörer wird ohnehin nichts vermissen), das macht er durch clevere Konstruktionsdetails, ausgereifte Technik und solides Material mehr als wett. Die Grundkonstruktion ist ein 20 Millimeter starkes Brett aus mitteldichter Faserplatte, kurz: MDF. Dieses Material zeichnet sich durch eine hervorragende innere Dämpfung und damit Resonanzarmut aus und ist dadurch in sehr vielen HiFi-Komponenten, insbesondere Plattenspielern, zu finden. Eingelassen in das Brett ist der Antriebsmotor, der der Einfachheit halber mit einem festen Netzkabel ausgestattet ist – dafür ist man in Zeiten der zahllosen Steckernetzteile mehr als dankbar. Der Motor treibt über einen kurzen Riemen den Subteller an, dessen Lagerdorn sich in einer Buchse in der Grundplatte dreht. Auf dieser kleinen Scheibe liegt der Hauptteller auf, der ganz klassisch aus Bakelit gefertigt wird, einem der ersten Kunststoffe überhaupt. Der Teller fühlt sich stabil an, ist einigermaßen schwer und gut bedämpft. Eine Filzmatte, die in diversen Farben erhältlich ist, erledigt die restlichen Störungen. Die gesamte Antriebseinheit zeichnet sich durch eine sehr gute Laufruhe aus und besitzt genügend Durchzugskraft. Eine solide Acrylhaube schützt den RP1 vor Staub, Luftschall und neugierigen Fingerchen, während die Gummifüße einen sicheren Stand auch auf nicht unbedingt hifi tauglichen Möbeln garantieren. Der Tonarm ist die relativ moderne Version eines Klassikers von Rega: Der RB101 basiert auf dem legendären RB250, von dem er sich durch eine andere Basis und eine etwas schlichtere Fertigungsweise unterscheidet. Am Kunststoff- Headshell, das ans Armrohr angesetzt wird, ist ein Ortofon-OM-5E-MM-System vormontiert, das sich durch einfaches Auswechseln des Nadelträgers bis auf ein beachtliches Niveau bringen lässt. Auch mit der Basisversion des Tonabnehmers musiziert der Rega sehr musikalisch und direkt. Bässe kommen schön trocken und sauber beim Hörer an, die Mitten – ohnehin die große Stärke eines guten analogen Setups – überzeugen in ihrer großen Bandbreite von Ausdrucksmöglichkeiten, während der Hochtonbereich vor allem durch Präzision im wahrsten Sinne des Wortes glänzt. Die räumliche Abbildung ist sauber umrissen und in Breite wie Tiefe gut gestaffelt. Als echter Allrounder überzeugt der RP1 durch einen kraftvollen Auftritt bei Rock- und Popmusik, während die feineren Geister sich an seiner Lust am Detail erfreuen können und – viel wichtiger noch – an seiner Fähigkeit, jegliche Art von Musik zu einem emotionalen Erlebnis werden zu lassen.

Fazit

Rega bringt mit dem RP1 jahrzehntelanges Know-how auf den Punkt. Zu einem absoluten Kampfpreis gibt es einen absolut ausgereiften Plattenspieler mit perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten, der sich erfolgreich auf das Wesentliche konzentriert: Musikwiedergabe pur.

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Kategorie: Plattenspieler

Produkt: Rega RP1

Preis: um 350 Euro

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4/2011
4.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Rega RP1

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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb TAD-Audiovertrieb GmbH, Aschau Im Chiemgau 
Telefon 08052 9573273 
Internet www.tad-audiovertrieb.de 
Garantie (in Jahre)
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 445/115/365 
Gewicht (in Kg) 4,1 
Kurz und knapp
+ extravagante Form 
+ resonanzarme Subchassis 
Klang 1,1 
Labor 1,4 
Praxis 1,2 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 08.04.2011, 12:19 Uhr
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Harwood Acoustics LS3/5A

Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.

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