Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Soulines Kubrick DCX


Frisch aus dem Orbit

Plattenspieler Soulines Kubrick DCX im Test, Bild 1
9909

Ihnen wäre nach ein wenig frischem Wind in der Riege der gerade noch finanzierbaren Plattenspieler? Dann wird Ihnen diese Maschine garantiert gut gefallen

Mitspieler


Phonovorstufen:

 MalValve preamp three phono

Vollverstärker:

 Accuphase E-600

Lautsprecher:

 Audio Physic Avantera
 KLANG+TON Nada

Zubehör:

 Netzsynthesizer Accuphase PS1210
 div. NF-Kabel
 Phonokabel van den Hul
 Lautsprecherkabel von Transparent
 Plattenwaschmaschine von Clearaudio


Gegenspieler


Plattenspieler:

 Transrotor Fat Bob / Reed 3p / Lyra Etna
 Acoustic Solid 111 Metall

Phonovorstufen:

 MalValve preamp three phono

Schick sieht er aus, keine Frage. Elegant glasperlgestrahltes und hell eloxiertes Aluminium, kombiniert mit einem mattweißen Acrylteller. Flache Silhouette, stimmiges Erscheinungsbild. Haben Sie noch nie gesehen, so ein Gerät? Wir bis vor Kurzem auch nicht, deshalb haben wir den „Soulines Kubrick DCX“ auch gleich geordert, um ihn mal unter die Lupe zu nehmen. Der Firmenname ist jedenfalls schon mal geschickt gewählt: Google liefert bei der Suche nach „Soulines“ – offensichtlich ein Kunstwort – seitenweise Ergebnisse, die ausschließlich auf diese Plattenspieler verweisen, welche in Serbien erdacht und produziert werden.

Plattenspieler Soulines Kubrick DCX im Test, Bild 2Plattenspieler Soulines Kubrick DCX im Test, Bild 3Plattenspieler Soulines Kubrick DCX im Test, Bild 4Plattenspieler Soulines Kubrick DCX im Test, Bild 5Plattenspieler Soulines Kubrick DCX im Test, Bild 6Plattenspieler Soulines Kubrick DCX im Test, Bild 7Plattenspieler Soulines Kubrick DCX im Test, Bild 8
Unser Proband bildet das Topmodell des zurzeit vier Modelle umfassenden Programms und kostet „nackt“, also ohne Tonarm und Tonabnehmer, 3.500 Euro. Im Preis inbegriffen sind drei Tonarmbasen für Arme nach dem Rega- Standard, solche mit Linn-Flansch und eine SME-Variante. Zusätzlich gibt’s ein Paket – das ist das, mit dem wir uns hier beschäftigen – bei dem ein Tonarm vom Typ Jelco SA 750D, ein feiner MC-Abtaster von Audio Technica in Gestalt des AT-33 PTG II und ein hochwertiges Tonarmkabel vom deutschen Hersteller WSS mitgeliefert werden. Die Komplettlösung kostet 4.600 Euro. Das ist nicht unbedingt supergünstig, hat aber auch das Potenzial für klangliche Großtaten. Soulines wurde 2009 von einen Mann namens Igor Gligorov ins Leben gerufen. Nachdem er und seine Mannen sich zunächst mit Tuning und Umbau bestehender Plattenspieler beschäftigten, wuchs irgendwann der Wunsch nach einem „richtigen“ Plattenspieler. Erfahrung mit dem Metier war reichlich vorhanden, Grigorov verdingte sich in der Vergangenheit als Musiker (er hat eine abgeschlossene Cello- Ausbildung) und Studioprofi. Die Resultate können zwar gewisse Referenzen an existierende Geräte nicht verleugnen, aber das ist ja fast bei jedem Newcomer so. Der „Kubrick DCX“ bildet übrigens in dieser Hinsicht eine löbliche Ausnahme, er geht als ziemlich eigenständig durch. Lupfen wir zunächst den Plattenteller: Darunter kommt ein Aufbau aus drei verschiedenen, jeweils aus zehn Millimeter starkem Aluminium gefertigten Platten zum Vorschein. Die unterste Platte trägt die Antriebseinheit; diese ist in dem charakteristischen, an der linken Seite herausragenden Ausleger untergebracht. Darüber ist eine „dreiflügelige“ Platte angebracht, die das ganze Konstrukt trägt. An den Enden der Ausleger sind höhenverstellbare Füße angebracht, mit denen sich das Laufwerk waagerecht ausrichten lässt. Die oberste Platte bildet den Ausleger, auf dem der Tonarm montiert wird. Dazwischen gibt’s noch eine kleine runde Platte als Abstandshalter. Die vielarmige Anordnung ist übrigens für die Namensgebung des Gerätes verantwortlich: Der Konstrukteur verbindet diese Optik mit der Raumstationsoptik aus Kubricks Science-Fiction-Meisterwerk „2001“. Alle drei Ebenen werden mit Lagen aus dem zweiten wichtigen „Baumaterial“ für diesen Plattenspieler voneinander entkoppelt, nämlich Gummikork. Unterschiedlich dicke Zuschnitte aus diesem sehr gut dämpfenden Material stecken zwischen je zwei Blechen. Das Tellerlager ist eine recht interessante Konstruktion. Es ist von invertierter Bauart, die Achse steht also auf der Basis, in diesem Falle einer solchen aus Messing. Besagte Achse (Stahl) hat in der Mitte eine breite Ausdrehung, wodurch nur ein relativ geringer Teil ihrer Oberfläche Kontakt zur Wandung der Lagerhülse (ebenfalls Messing) hat. Der Stabilität schadet das nicht, die kleinen reibenden Flächen sorgen aber für sehr wenig Lagergeräusche. Die vertikalen Kräfte nimmt eine kleine Keramikkugel auf, die in einer Vertiefung auf der Oberseite der Lagerachse ruht. Beim Spiegel in der Lagerhülse tippe ich aus der Anschauung heraus mal auf Teflon. Das Ganze trägt einen sauber gefertigten 40er-Acrylteller. Der Antrieb steckt in dem frei schwebenden Ausleger. Er ist aus fünf Lagen Alu (10 mm) realisiert, plus zwei dünnere Bleche als Deckel. Im Inneren steckt ein elastisch aufgehängter geregelter Gleichstrommotor, dem bekannten Tapedeck-Motor von Scheu nicht unähnlich. Per Kippschalter lassen sich zwei Tellerdrehzahlen anwählen und mittels zweier versenkter Trimmpotis fein einstellen. Die Verbindung zum Teller übernimmt ein weißer Silikonriemen. Auf die Armbasis – womit wir beim letzten Ausleger wären – passen keine langen Tonarme. Ich halte es aber durchaus für möglich, dass man die Basisplatte gegen eine längere austauschen kann. Der im Paket enthaltene Jelco ist ein klassischer Neunzöller und macht sich optisch wie vom technischen Anspruch her sehr gut auf dem Laufwerk. Das Modell SA750 D verfügt über ein S-förmig gebogenes Edelstahlrohr und ein abnehmbares Headshell mit Standard-SME-Verschraubung, wodurch man Tonabnehmer sehr bequem wechseln kann. Der Arm ist klassisch kardanisch gelagert sehr solide gefertigt, der japanische Hersteller beherrscht sein Fach seit vielen Jahren. Eine oben übers Joch zugängliche Ölwanne erlaubt die Bedämpfung des Tonarms mittels Silikonöl, was bei manchen Abtastern von Vorteil sein kann. Das mitgelieferte Audio Technica AT-33 PTG II braucht diese Maßnahme nicht. Bei ihm handelt es sich um die aktuelle Inkarnation eines Klassikers aus dem Audio Technica-Programm. Es arbeitet nach dem MC-Prinzip, liefert rund 0,3 mV Ausgangsspannung bei 5 cm/Sekunde Schnelle und fühlt sich bei rund 20 Millinewton Auflagekraft am wohlsten. Es verfügt über einen vergoldeten massiven Bor-Nadelträger und einen ziemlich kleinen Diamanten mit Microline-Schliff. Einzeln wechselt es für etwas über 500 Euro den Besitzer. Das Phonokabel „Silver Line KS30“ von WSS rundet das Paket ab und bürgt für den ungestörten Signaltransport zur Phonovorstufe. Es verfügt tonarmseitig über einen geraden massiven SME-Stecker, auf der anderen Seite der 1,5 Meter langen, angenehm flexiblen Leitung sind die ausgezeichneten Cinch-Stecker vom Typ Bullet Plug montiert. Wir haben unser Paket selbst montiert, Sie bekommen es fix und fertig zusammengebaut und eingestellt geliefert. Von daher: Einen stabilen Unterbau suchen, das Gerät waagerecht ausrichten – dank der verstellbaren Füße kein Problem, Kabel an die Phonovorstufe und los geht’s. Welche Abschlussimpedanz Sie wählen, liegt wie üblich bei Ihnen. Ich lande in der Gegend von 500 Ohm, da kann das Audio Technica seinen filigranen und zarten Charakter am besten entfalten. Wer‘s etwas erdiger und stämmiger mag, der darf auch gerne 100 Ohm versuchen. Die drei Mädels von Elaiza machen denn auch gleich deutlich, wes Geistes Kind der Kubrick DCX ist: Er bietet dem feingeistigen Tonabnehmer eine sehr passende Basis, trägt nicht zu dick auf, schafft eine rhythmisch fließende, in sich sehr stimmige Atmosphäre. Kein begnadeter Rock‘n‘Roller, aber eine im besten Sinne analog und fein klingende Kombination. Die ausgezeichnete Vier-Jahreszeiten-Einspielung mit Giuliano Carmignola tönt kompakt, konzentriert und mit der nötigen Autorität. Die Solovioline ist schön freigestellt, das Orchester gruppiert sich perfekt postiert drumherum. Die Abbildung gerät breit, majestätisch, mit nicht ganz so exemplarischer Tiefe. Die Wucht der Orchestereinsätze schafft der Soulines spielend überzeugend darzustellen. Seine Vorliebe für die breite Bühne kommt ihm auch bei der fantastischen Neuauflage des Peter, Paul & Mary-Erstlings von ORG entgegen, die Kombi verschafft den drei Stimmen genau die Differenzierung, die sie brauchen. Das gefällt und qualifiziert das Produkt des serbischen Herstellers als willkommene Alternative in der Plattenspielerlandschaft. Man darf hier ganz ungehemmt zugreifen, denn hübsch ist dieser Plattenspieler allemal.

Fazit

Sehr fein, filigran und schlüssig tönt das Komplettpaket vom Deutschlandvertrieb. Zweifellos ist dem Hersteller mit dem Laufwerk ein wirklich schönes Stück Technik gelungen.

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Kategorie: Plattenspieler

Produkt: Soulines Kubrick DCX

Preis: um 4600 Euro

9/2014
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