Musikrezension: Sade - Stronger Than Pride (Audio Fidelit)

Erwarten Sie jetzt bitte keine Objektivität von mir, schließlich wissen alle, die mich näher kennen, dass Sade in meiner Gunst nur knapp unterhalb meiner Ehefrau rangiert und ich den Besuch ihres „Bring-Me-Home“-Konzerts von 2011 zu den Highlights meines Lebens zähle. Solch Voreingenommenheit ist aber gar nicht nötig, um von Sades drittem Album aus dem Jahr 1988 zutiefst begeistert zu sein, denn zu offensichtlich sind dessen Qualitäten, die dem Hörer dank der soundtechnischen Überarbeitung von Audio Fidelity mit aller Macht um die Ohren gehauen werden. Wie auf dem Titelsong die erdig klingenden Drums und zahlreichen Soundeffekte aus Keyboard und Gitarre den Boden bereiten, auf dem Sades zerbrechliche, aber dennoch stets mit Nachdruck agierende Stimme dominiert, wie auf dem nachfolgendem „Paradise“ der Bass wohlige Schauer über den Körper jagt, das kann einfach keinen kalt lassen. Obwohl schon ihre ersten beiden Alben von großer Klasse waren, wusste Sade mit ihrer Band, die sich später unter dem Namen „Sweetback“ noch einen zusätzlichen Namen gemacht hat, die Besonderheiten ihres ganz eigenen Stils weiter zu verfeinern. Die Balladen gelingen ihnen hier noch intensiver, z. B. auf „Haunt Me“, die rhythmischen Songs führen noch unweigerlicher zum Mitgrooven im Sessel, wie „Turn My Back On You“ oder „Keep Looking“ eindrucksvoll demonstrieren; kaum vorstellbar, dass man diese Songs regungslos bis zum Ende verfolgen kann. Im Vergleich zu anderen Ausgaben dieses Albums scheint Audio Fidelity die Bühne näher an den Hörer herangerückt zu haben, so dass dieser noch tiefer eintauchen kann in eine Aufnahme von zeitloser Schönheit und Eleganz. Passend zur Qualität des Klangs steckt das Vinyl in einem mit Klarlack überzogenen Klappcover.

Fazit