Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: PJ Harvey – Let England Shake (Island Records)
PJ Harvey – Let England Shake
Warum singt jemand heutzutage ein Lied über eine blutige Schlacht auf einer türkischen Halbinsel während des Ersten Weltkrieges? Es ist der Versuch wachzurütteln. Die Auseinandersetzung mit Krieg und Blut, Tod und Verzweiflung bestimmen das Album. Polly Jean Harvey bedient sich hierbei einer bildreichen und plakativen Sprache, die aber nie platt oder oberflächlich wirkt. Musikalisch ist das Album jedoch nicht so düster und deprimierend, wie der thematische Inhalt vermuten ließe. Es ist eine ganz spezielle Art neuer Protestsong entstanden, der auch Hoffnung auf eine bessere Zukunft macht. Unterstrichen wird das Ganze durch den Einsatz von akustischen Instrumenten wie Posaunen und sehr ungewöhnlich gestimmten Gitarren, einer Art elektrischen Zither namens „Autoharp“ und reichlich Folkelementen. Gesanglich ist PJ Harvey dieses Mal weniger aggressiv als auf einigen vorhergehenden Alben. Wunderschöne, balladenhafte Stücke wie „All and Everyone“, die fast schon elfenhaft wirkenden und an Kate Bush erinnernden Gesänge bei „On Battleship Hill“, oder auch das etwas härtere „Bitter Branches“ machen dieses Album zu einem echten Ereignis. Die altbewährten Mitstreiter John Parish und Mickey Harvey, die Polly bei vielen Stücken als Duettpartner unterstützen, sind genauso an Bord wie ihr Langzeitpartner Flood, der das Album mischte und koproduzierte. Auch der Ort der Aufnahmen könnte nicht besser gewählt werden. Eine kleine Natursteinkirche in der Grafschaft Dorset trägt zur speziellen Atmosphäre und zum Klang des Albums bei. Erfreulicherweise ist die Pressung absolut hochwertig und der Klang deutlich besser als vieles, was heutzutage so auf Vinyl gepresst wird. Selbstverständlich sind bei einem inhaltlich so intensiven Werk neben den Informationen über die Mitwirkenden auch die Texte auf dem Inlet abgedruckt.
Fazit
Geschüttelt, nicht gerührt: Ein erstes echtes Highlight in diesem Jahr mit einer dicken Kaufempfehlung.Kategorie: Schallplatte
Produkt: PJ Harvey – Let England Shake (Island Records)
144-612
ArtPhönix Vinyl |