Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Mivoc K+T Irradia


Auf ein Neues!

Selbstbauprojekt Mivoc K+T Irradia im Test, Bild 1
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Nanu, gab es das nicht schon einmal? Eine Standbox mit zwei XAW210HC von Mivoc? Aber aufgepasst! Das ist nicht der 210er, sondern die Premiere des neuen Schwestermodells XAW208HC. Das ist dank eines neuen Magnetsystems nun deutlich breitbandiger einsetzbar

Die Modellpflege bei Mivoc geht also weiter. Nach dem neuen großen Subwoofer-Treiber XAW320HC und der Überarbeitung des XAW110HC folgt nun die logische Konsequenz: die Ergänzung zum Erfolgsmodell XAW210HC, der brandneue XAW208HC. Äußerlich ist er von seinem Vorgänger nicht zu unterscheiden – zumindest von vorne. Von hinten zeigt sich, was im Hause Mivoc so ausgetüftelt wurde. Das Magnetsystem wurde von Grund auf neu gestaltet. Der Rest ist unverändert geblieben und kann mit den bewährten Druckgusskörben, den hochwertigen Honeycomb-Membranen, dem massiven Montagering aus gedrehtem Aluminium und den genähten Sicken aufwarten.

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Ist der 210er ein reiner Subwoofer-Treiber, der sich für aktive Konzepte anbietet, so ist der neue Treiber etwas breitbandiger und eignet sich somit besser für passive Konzepte.

Technik


Das wollten wir gleich einmal ausprobieren und haben ihn spontan mit Mivocs nun auch schon in dritter Generation erhältlicher Mittel-Hochton- Einheit MHE380 verheiratet. Für diese gibt es von Mivoc eine fertig ausgearbeitete Weiche im Datenblatt gleich mitgeliefert. Wir haben diese in weiten Teilen übernommen und nur minimal auf die Flanke der Woofer angepasst. Herausgekommen ist die Irradia, eine klassische 3-Wege-Standbox mit zwei Woofern unten und der Mittel-Hochton-Einheit in D´Appolito-Anordnung oben. Die Mitteltöner der MHE und die Woofer der XAW-Reihe haben sich optisch über die Jahre immer weiter angenähert, was diese Zusammenstellung von Chassis naheliegend erscheinen lässt. Doch bilden sie auch klanglich eine Einheit?

Gehäuse


Um das herauszufinden, haben wir die neuen Woofer in recht große Behausungen gesteckt. Das verlangt der neue, komplett anders ausgefallene Parametersatz, den das überarbeitete Antriebs- System mit sich bringt. Der XAW208HC will mehr Volumen haben als sein äußerlich identisches Pendant, das ja für seine Genügsamkeit in Sachen Gehäuse- Volumen bekannt ist. Mit 35 Litern pro Abteil innerhalb des Tieftönergehäuses fällt dieses nicht gerade zierlich aus, aber übermäßig riesig ist das Ganze nun auch nicht geworden. Die Woofer spielen auf Bassreflex-Rohre, die auf der Rückseite angebracht sind. Das Abteil für die Mittel-Hochton-Einheit haben wir aus optischen Gründen auf die gleiche Breite gebracht wie das Tieftonabteil. Klanglich empfiehlt sich zwar eher eine schmalere Front, aber wir haben ja, wie erwähnt, die Weiche angepasst. Die Tieftöner sowie Weiche und MHE werden jeweils durch ein schräges Brett getrennt. Damit ergibt sich ein akustischer Sumpf hinter den Treibern, was von Vorteil ist, da weniger direkte Schallreflexionen auf die Rückseite der Treiber zurückgeworfen werden als bei einer komplett mit parallelen Wänden aufgebauten Rückwand. Auch auf potenzielle Stehwellen wirkt sich diese Maßnahme positiv aus. Die Rückseite des oberen Gehäuses haben wir demontierbar gestaltet, da man so ein gut zugängliches Weichenfach auf der anderen Seite des schrägen Gehäuse-Teilers erhält. Die fertigen Gehäuse wurden mit einer invertierten Lackierung versehen. Die schwarze Frontplatte des Hochtöners hat ein weißes Gehäuse bekommen, die weißen Membranen der Tieftöner sind in einem schwarzen Gehäuse beheimatet. Und hier liegt auch die Namenswahl begründet. Irradia ist abgeleitet vom Irradiationseffekt, wonach helle Gegenstände auf dunklem Grund größer erscheinen, dunkle Gegenstände auf hellem Grund jedoch kleiner, als sie tatsächlich sind. Die fertige Konstruktion erzeugt eine solche optische Täuschung. Man kann die Box natürlich auch als ein durchgängiges Gehäuse bauen oder in anderen Farben streichen – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Weiche


Die Weiche ist nicht ganz trivial geraten, aber zum Glück noch etwas davon entfernt ein „Bauteile-Grab“ zu sein. Die beiden Woofer werden bei ihrem Debüt mit einem Tiefpass-Filter dritter Ordnung aus dem Rennen genommen. Die steile Filterung ist nötig, um die Resonanzen bei höheren Frequenzen in den Griff zu bekommen. Die Mitteltöner werden mit einem einfachen Hochpass- Kondensator angekoppelt. Hoch- und Mittelton werden jeweils mit einer Weiche zweiter Ordnung voneinander ferngehalten, und bekommen beide je einen maßgeschneiderten Saugkreis, der sich um die ansteigenden Impedanzen kümmert. Der Hochtöner bekommt noch einen Vorwiderstand spendiert, der ihn auf die erforderliche Lautstärke reduziert, und das war es schon. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Tieftonspule L1 einen Widerstand hat, der größer als 1 Ohm ist, um das erforderliche Level im Tiefton zu garantieren.

Messungen


Die Irradia misst sich sehr ausgewogen, bei einem sehr weit reichenden Frequenzgang. Im Superhochton gibt es eine leichte Spitze, jedoch ist diese nur auf Achse ausgeprägt. Unter Winkeln misst sie sich sehr glatt. Das Rundstrahlverhalten ist vorzüglich gelungen – der Bassbereich hat eine leichte Betonung, eben eine kleine Loudness-Abstimmung. Die untersten Bassregionen sind nicht unbedingt ihr Metier, jedoch ist der Tiefgang mehr als ausreichend. Wer noch etwas mehr herauskitzeln möchte, kann die Bassreflexrohre ein kleines Stück länger machen. Dadurch würde die Loudness- Abstimmung zugunsten einer ausgewogenen Spielweise mit einem Quäntchen mehr Tiefgang weichen. Die Woofer werden von der Mittel- Hochton-Einheit bei 550 Hz getrennt. Der Übergang hat sich ein wenig schwieriger gestaltet als erhofft. Die breite Front des Hochtongehäuses hat sich nach Kräften gewehrt, aber letztlich ist es uns gelungen, einen ausgewogenen Frequenzgang zu kreieren. Ihre wahre Stärke offenbart uns die Irradia in den Klirrmessungen und im Wasserfall- Diagramm. Der Klirr ist vorbildlich niedrig und die Nachschwinger sind nicht der Rede wert. Damit empfiehlt sie sich auch für Pegel weit jenseits der Zimmerlautstärke.

Klang


Das wollten wir natürlich ausprobieren. Und an dieser Stelle sei gesagt: Die Irradia hält, was sie verspricht. Die Spielweise ist sehr locker und frei. Der Schall löst sich schön von den Lautsprechern und erzeugt einen sehr exakten Raum. Die Abstimmung sorgt für einen klaren, druckvollen Bassbereich. Die neuen Tieftöner spielen mit einer sehr entspannten Art und meistern jede Bassattacke äußerst souverän. Die Pegelfestigkeit lässt keine Wünsche offen. Mit diesen Lautsprechern kann man jede Art von Musik mit einer Lautstärke genießen, die Ärger mit den Nachbarn provozieren dürfte. Auch bei normalen Pegeln spielen die neuen Woofer detailreich und präzise. Dabei sorgt die Abstimmung für einen gut wahrnehmbaren Tiefton, auch bei gemäßigter Lautstärke. Die MHE380-Einheit ihrerseits spielt wie aus einem Guss und belohnt den Aufwand bei der Weiche mit einer sauberen Spielweise sowie einem sehr guten Rundstrahlverhalten. Im Hochton wird kein Detail ausgelassen und die Mitteltöner haben ebenfalls einen sauberen, in keiner Situation nervigen Klang. Die gesamte Box macht einen sehr verfärbungsfreien Eindruck, und das auch noch bei den hohen Pegeln, die der Irradia nun mal so gut liegen. Damit dürfte sie für Hörer von Rock und Pop ebenso interessant sein wie für Freunde der leisen, feinen Töne.

Aufbauanleitung


Der Aufbau beginnt am besten auf den Seitenwänden der Gehäuse-Abteile. Darauf werden jeweils die Deckel, die Böden und die schrägen Gehäuseteiler aufgeleimt. Wenn man die Löcher für Rohre und Chassis vorher anbringen möchte, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen – man kann in diesem Fall beide auch noch nachträglich anbringen. Eine Schablone für den exakten Ausschnitt der MHE380- Einheit ist im Datenblatt derselben enthalten. In jedem Fall empfiehlt es sich, Löcher in die schrägen Teiler einzulassen, durch die man später die Kabel für Chassis verlegen kann. Nach der zweiten Seitenwand folgen noch die Front und die Rückwand. Beim oberen Gehäuse haben wir die Rückwand nur geschraubt, um ein gut zugängliches Weichenfach zu erhalten. Wir haben die fertigen Gehäuse rundherum angefast, um die farbliche Absetzung schöner zu gestalten. Nötig ist das nicht, hier stehen einem viele Möglichkeiten offen. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Farbwahl.Der Bereich hinter den Tieftönern wird mit Noppenschaumstoff beklebt. Es ist nicht von Nachteil, dies vor dem letzten Leimvorgang zu tun, da man hier noch gut an die Rückwände herankommt. Der Bereich hinter der Mittel-Hochton-Einheit wird mit einem Beutel Sonofil vollgestopft, der andere Beutel verschwindet in den Tieftöner- Behausungen. Wo das Terminal platziert wird, ist letztlich egal, es bietet sich natürlich ein Platz nahe der Weiche an. Das obere Ende des unteren Gehäuses oder die abnehmbare Rückwand des oberen Gehäuses beispielsweise. Die Bassreflexrohre sollte man mit Heißkleber oder Klebeband fixieren, da sie sonst dazu neigen, in der Box wieder auseinanderzufallen. Ein Tipp noch: Wenn man die beiden Gehäuseteile mit Dübeln fixiert, kann man beide in einem Zug plan schleifen, ohne dass etwas verrutscht. So erreicht man, dass beide am Ende exakt gleich groß sind.  

Holzliste


19-mm-MDF

 4 x 400 x 232 Deckel/Boden
 2 x 400 x 264 Seiten oben
 2 x 270 x 264 Front/Rück oben
 2 x 740 x 400 Seiten unten
 2 x 778 x 270 Front/Rück unten
 1 x 460 x 232 Teiler oben
 1 x 504 x 232 Teiler unten 


Zubehör pro Box


 1 x Terminal nach Belieben
 2 x Bassreflexrohr bestehend aus:
 2 x BR8146XT
 4 x BR8146A
 2 x BR8146C
 2 x Sonofil, Beutel
 1 x Noppenschaumstoff, Matte

Fazit

Die Neuen machen es möglich. Den kampferprobten Membranen ein modifiziertes Antriebssystem zu spendieren, war eine hervorragende Idee. Die XAW208HC-Woofer bringen viele neue Möglichkeiten mit sich und überzeugen mit ihrer sauberen Spielweise. Das Portfolio der Solinger wird um ein waschechtes HiFi-Chassis mit High-End-Anspruch erweitert. In Kombination mit der MHE380-Einheit erhält man eine Box, die sich mit Kandidaten weit oberhalb des nötigen Budgets messen kann: die Irradia.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Mivoc K+T Irradia

Preis: um 600 Euro

4/2013
 
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten K+T Irradia 
Chassishersteller: Mivox 
Vertrieb: Speaker Trade, Solingen 
Konstruktion Holger Barske, Philipp Busch, Thomas Schmidt 
Chassisparameter K+T-Messung
Funktionsprinzip: Dreiwege, Bassreflex 
Bestückung: 1 x MHE380 / 2 x XAW208HC 
Nennimpedanz in Ohm:
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m 89 
Abmessungen (B / H / T in cm): 270/1042/438 
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): 600 
Technische Daten Mivox XAW208 
Hersteller: Mivoc 
Bezugsquelle: Speaker Trade, Solingen 
Unverb. Stückpreis (in Euro) noch offen 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Z 1kHz (in Ohm): 10 
Z 10 kHz (in Ohm): 32,2 
Fs (in Hz): 38.7 
Re (in Ohm): 6.04 
Rms (in Kg/s): 1,90 
Qms: 3,99 
Qes: 0,41 
Qts: 0,37 
Cms (in mm/N): 0,54 
Mms (in g): 31,1 
BxL (in Tm): 10,62 
Vas (in l): 33,8 
Le (in mH): 0,70 
Sd (in cm²): 211 
Ausstattung
Korb / Frontplatte Druckguss 
Membran Wabenstruktur 
Dustcap Nein 
Sicke Gummi 
Schwingspulenträger
Schwingspule (in mm) 37 
Xmax absolut (in mm) Ja /- 7 
Magnetsystem Ferrit 
Polkernbohrung (in mm) ja 
Sonstiges Schraubterminals, genähte Sicke, Phaseplug 
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Autor Philipp Busch
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Datum 25.04.2013, 09:29 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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