Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Sonos S5


Pionierarbeit

Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 1
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Streaming ist in. Das kann man bedenkenlos im Raum stehen lassen, wenn es darum geht, über Trends der letzten Monate eine Aussage zu treffen. Das kalifornische Unternehmen Sonos fertigt seit Jahren bereits Lösungen zur netzwerkgebundenen Musikübertragung. Die wissen, wie es geht.

Sonos gehört zweifelsohne zu den Pionieren, wenn es um geschickte und einfach bedienbare Streaming-Lösungen geht. Der S5 ist die neueste Maschine aus Santa Barbara und stellt eine Komplettlösung dar. Das soll bedeuten, dass in diesem Streaming-Client auch gleich Verstärker und Lautsprecher verbaut sind. Die Forderungen nach derartigen Lösungen häufen sich in letzter Zeit, somit hat Sonos goldrichtig reagiert. Nur lieblos ein paar Lautsprecher in ein Streaming- System schrauben – das ist nicht der Stil, den die Amerikaner verfolgen. Neben einfacher Bedienbarkeit haben sie sich stets einen hohen Qualitätsanspruch auf die Fahnen geschrieben.

Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 2Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 3Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 4Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 5Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 6Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 7Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 8Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 9Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 10Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 11Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 12Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 13Streaming Client Sonos S5 im Test, Bild 14
Da macht der S5 keine Ausnahme: Das Gehäuse ist so, wie man das von allen Sonos-Playern kennt: ultrastabil, fertigungstechnisch fehlerfrei und äußerst hübsch anzusehen. In einem modernen Wohnraum wirkt der Player natürlich besser als in einem barocken Esszimmer. Das Frontgitter lässt sich relativ leicht abnehmen, obwohl der S5 dann seine optischen Vorzüge etwas aufgeben muss. Allerdings ist das für den Herrn Redakteur sehr gut, der doch so gern die Chassis begutachten möchte. Die sind durch die Bank sehr, sehr ordentlich. Es handelt sich um ein echtes 2.1-System mit einem zentralen Subwoofer, flankiert von jeweils einer Mittelhochtoneinheit links und rechts davon. Ich war erfreut über die Gewebekalotte, die langhubigen Chassis und der Art und Weise, wie sie in der Schallwand sitzen: bombenfest. Sie spielen auf ein sauber abgestimmtes Bassreflexgehäuse. Das recht lange Reflexrohr lässt vermuten, dass der Bass bewusst etwas zu tief abgestimmt und dann durch die Elektronik linearisiert wird – ein funktionierendes und probates Mittel, um aus kleinen Gehäusen möglichst viel Tiefgang herauszuholen. Das geschieht zwar auf Kosten des Maximalpegels, aber darauf kommt es bei einem Gerät wie dem S5 ja auch nicht so an – selbst wenn ich vorausgreifend sagen kann, dass eine gepflegte Partybeschallung locker im Bereich des Machbaren ist. Partygäste dürfen auch gern einen portablen MP3- Player mitbringen, denn den kann man per Klinke mit dem S5 verbinden und sich dessen Lautsprecher zunutze machen.

Schlaues Netzwerk


Wer nur einen Sonos-Player nutzen möchte, muss den entweder mit dem LAN-Kabel verbinden oder besser (in weiser Voraussicht) eine sogenannte Zone-Bridge erwerben. Dann kann man sich jederzeit einen weiteren Zone- Player irgendwo ins Haus stellen. Wie gesagt, es geht (zumindest kabelgebunden) auch erstmal ohne. Die Ethernet-Buchse des Zone- Players verbindet man mit seinem Router, dann hat er schon mal sofort eine sichere Verbindung. Der Zone-Player hat Strom und Netzwerk, jetzt will ich Musik! Das setzt natürlich die Verbindung von Festplatte (egal, ob NAS oder PC-Festplatte) und dem S5 voraus. Und genau an dieser Stelle kommt eine ganz große Tugend aller Sonos-Clients zum Tragen: Das erledigt auch derjenige, der mit Computern auf Kriegsfuß steht, in Kürze! Warum? Weil ich jedem zutraue, eine CD ins PC-Laufwerk zu legen, eine Installationsdatei doppelt anzuklicken und den Anweisungen auf dem Bildschirm zu folgen. Ist die Software installiert, startet man sie und ist mit der Arbeit am Computer auch schon fast durch. Wenn man dazu aufgefordert wird, drückt man am Zone-Player gleichzeitig die Menü- und die Lautstärketaste, und schon hat das Programm den Zone-Player gefunden. Man kann sofort loslegen. Wenn Sie aus den Textzeilen noch nicht so ganz schlau geworden sind, lesen Sie doch einfach die Technik- Information auf Seite 50, die mit Bildern unterstützt zeigt, wie der Vorgang abläuft. Sobald ein Sonos-Player, egal welcher, kabelgebunden mit dem Netzwerk verbunden ist, dürfen weitere Strea ming-Clients der Marke einfach an beliebigen Orten platziert werden und beziehen alle benötigten Informationen über Server und Controller über den ersten installierten. Bemerkenswert ist die hohe Reichweite der drahtlosen Übertragung. Hier spielen sie einen weiteren großen Trumpf, denn sie können weitaus weiter „funken“, als es ein Standard- Accesspoint vermag. Das erreicht man durch geschickte Platzierung der Antennen im Gehäuse und sorgfältig entwickelte Sender und Empfänger. Ich hab‘s ausprobiert: Im Büro stand ein S5 zu meiner Bespaßung auf meinem Schreibtisch, den zweiten habe ich mit ins Fotostudio genommen. Normalerweise herrscht dort im wahrsten Sinne des Wortes Funkstille, unser WLAN-Router ist einfach zu weit weg. Der S5 spielte trotzdem noch Musik. Es ist halt ein nennenswerter Vorteil, wenn man sein eigenes, starkes Netz mitbringt. Ihr bestehendes WLAN wird auch nicht gestört, da Sonos auf gänzlich anderen Frequenzen funkt. So gerüstet können Sie einen Zone-Player mit in die entlegenste Ecke Ihres Gartens nehmen, mit großer Wahrscheinlichkeit (ich kenne ja Ihren Garten nicht) wird er dort noch Empfang haben. Das Einzige, was dann hinterherhinkt wird der iPod Touch oder das iPhone sein, denn das braucht für die Steuerung WLAN-Empfang. Trotzdem: Das ist ein weiteres Indiz für hohe Entwicklungsdichte, umsonst gibt es einen guten Ruf halt nicht.

Musikalisches


Sehr musikalisch, sehr angenehm, tonal einwandfrei mit Druck geht’s dann voran. Die Steuerung per iPhone ist ein Genuss. Ich möchte ganz eindeutig hervorheben, dass bei Sonos nicht einfach nur irgendeine App programmiert wurde. Die Damen und Herren haben sich richtig viele Gedanken gemacht, wie ein moderner Mensch wohl vorgeht, um Musik auszuwählen, und alles so realisiert, dass unterschiedliche Herangehensweisen möglich sind. Ich jedenfalls habe in Sekunden gewusst, wie man ans Ziel kommt. Besitzer des PlugPlayers wird es freuen, dass der auch unterstützt wird, allerdings ist die firmeneigene Applikation einfach besser an die Funktionsweise angepasst, außerdem kann der Plug- Player nur über den Umweg namens Playliste Radiostationen aufrufen. Ich bin wirklich gespannt, wie die iPad-Applikation in der Praxis aussieht und sich verhält. Ich hatte das große Glück, ein Preview-Video davon zu sehen, was mich so beeindruckt hat, dass ich es kaum erwarten kann, bis sie fertig ist. Wenn Sie diese Zeilen lesen, sollte das Programm bereits verfügbar sein, schauen Sie einfach mal nach. Und nun saß ich doch in unserem Verlagshörraum, hatte mich mit iPad und Kaffee aufs Hören vorbereitet und war recht schnell von weit mehr als nur der bloßen Bedienung angetan. Ich lasse mich nicht zu der Aussage hinreißen, der Zone-Player würde ausgewachsene Stereo-Sets mit Standlautsprechern und dicken Endstufen an die Wand spielen. Nein, aber er verfolgt ja auch ein ganz anderes Konzept und demzufolge andere Zielgruppen. Die allerdings werden glücklich sein. Der Minibass in der Mitte des Gehäuses schiebt ordentlich, die Chassis links und rechts davon bestätigen den positiven Eindruck, den ich bei der Inaugenscheinnahme gewonnen hatte. Tonal spielt er quasi fehlerfrei, was angenehmes und langzeitstabiles Hören ermöglicht – und genau dafür ist er ja auch gedacht. Ich als Freund der Stereowiedergabe war über den Umstand erfreut, über gleich zwei Zone-Player verfügen zu können, denn so konnte ich ein richtig nettes Feature ausprobieren: Zwei S5 so zu linken, dass quasi ein Stereo-Lautsprecherpärchen daraus wird. Ich war erst skeptisch, ob das funktioniert, denn ganz trivial ist das sicher nicht. Aber nun muss man Sonos neben vielen anderen Dingen eins zugestehen: Das Datennetz haben sie im Griff. Daran entwickeln sie ja nun seit langer Zeit, haben entsprechende Erfahrung gesammelt, wie man so etwas macht, und deshalb funktioniert das in der Praxis auch ganz prächtig. Mit zwei S5 kann man nebenbei bemerkt eine ganz Ecke lauter drehen, was in der Natur der Sache liegt, trotzdem jedoch erfreulich ist. Und wie es sich für einen gewissenhaften Redakteur gehört, nimmt man sein Testgerät auch mal mit nach Hause. Bei dem momentan vorherrschenden Wetter musste der S5 meine Terrasse kennenlernen – und die Nachbarn, die sichtlich von ihm angetan waren.

Fazit

Der S5 ist einfach Klasse. Ich als HiFi-Mensch wollte mit einem Gerät, das integrierte Lautsprecher hat, eigentlich nichts zu tun haben, bin aber überzeugt worden. Wenn man so viel Hirn und Qualität in ein Produkt wie Sonos steckt, beeindruckt man auch die anspruchsvollere Zunft der musikhörenden Hobbyisten. Und alle anderen sowieso.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Sonos S5

Preis: um 400 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2010
4.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Sonos S5

Bewertung 
Klang 40%

Ausstattung 30%

Bedienung 30%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Sonos, Hilversum 
Telefon 0031 35 6260520 
Internet www.sonos.com 
Ausstattung
Anschlüsse 2 x Ethernet (LAN), 1 x 3,5‘‘-Klinke 
+ satter Klang mit tief reichendem Bass 
+ perfekt gelöste Handhabung 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
Kommentar „Das Sonos-Multimediasystem überzeugt auf ganzer Linie“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 03.11.2010, 12:45 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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