Kategorie: Subwoofer (Home)

Einzeltest: Velodyne DD-18


Den Raum im Griff

Subwoofer (Home) Velodyne DD-18 im Test, Bild 1
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Raumresonanzen sind der größte Feind des Subwoofers und meist nur durch den Einsatz diverser Klangmodule und durch Umstellung der Schallwandler in den Griff zu kriegen. Doch es geht auch anders, wie Velodyne mit seinem DD-18 inklusive Einmessmikrofon und parametrischem Equalizer beweist.

Spätestens seit der erstmaligen Vorstellung ihres High Gain Servo Systems im Jahre 1983 gehören die Tieftonspezialisten von Velo dyne zur „Beletage“ am Subwoofer-Weltmarkt. In knapp 26 Jahren ist es den Amerikanern dabei immer wieder gelungen, sich selbst zu übertreffen, die Klangqualität stets zu verbessern und ihre Bassmeister mit sinnvollen Ausstattungsfeatures zu bestücken, die für höchsten Bedienkomfort stehen und die perfekte Anpassung an Raum, Mitspieler und Hörgeschmack erlauben. Gute Gründe, das THX-zertifi zierte Flaggschiff der aus vier Digitalsubwoofern bestehenden DD-Serie, den DD-18, unserem ausführlichen HEIMKINO-Testprozedere zu unterziehen.

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Gehäuse + Chassis

Schon beim Auspacken des DD-18 wird mir klar, mit welchem Kaliber ich es hier zu tun habe, so brauche ich doch gleich noch einen Kollegen, der mir hilft, den 56-Kilo-Boliden aus seiner Verpackung zu wuchten. Stolz thront er nun in unserem Testkino, und das darf er auch, verfügt er doch über ein computeroptimiertes, auf Resonanzarmut und höchste Stabilität getrimmtes Gehäuse in ansprechender Ahornoptik. Und als wäre das nicht genug, findet sich hinter dem perfekt eingepassten Abdeckgrill die silbrig schimmernde Front, welche das sage und schreibe 18 Zoll, also knapp 46 Zentimeter durchmessende Tieftonchassis beherbergt, das nur auf seinen ersten Einsatz zu lauern scheint. Das hier eingesetzte extrem feste und gleichzeitig superleichte kevlarverstärkte Schwingsystem wird von Velodynes legendärem Dual-Tandem- Antriebssystem angetrieben. Dieses besteht aus zwei riesigen Drei-Zoll-Schwingspulen, die um einen gemeinsamen Spulenträger gewickelt und von einem geradezu gigantischen Magnetsystem umfasst sind. Der Vorteil dieser gewaltigen Antriebseinheit liegt klar auf der Hand, erlaubt er dem Chassis doch einen größeren Hub und ein deutlich verbessertes Powerhandling. Aktivmodul Für den Antrieb zeigt sich die im Herzen des DD-18 untergebrachte, patentierte „Energy Recovery Amplifier-Verstärkereinheit“ verantwortlich, die das riesige Chassis mit einer Maximalleistung von satten 1.250 Watt befeuert. Laut Velodyne ist dies der effizienteste jemals hergestellte Audioverstärker, der über mehr nutzbare Leistungsreserven als jeder andere Subwoofer (mit Ausnahme des eigenen Signature 1812TM) verfügt. Direkt am Aktivmodul befindet sich auch das bestens ausgestattete Anschlussfeld, welches über die üblichen Nieder- und Hochpegelanschlüsse sowie über einen symmetrischen LFE-Input und zwei Niederpegelausgänge verfügt. Das ist aber nicht alles, denn neben der ohnehin reichlichen Ausstattung finden sich hier noch je ein RS232- Ein- und -Ausgang, die die Einbindung dieses Subwoofer-Boliden in eine Hausautomation ermöglichen. Übrigens, da man bei Audio Reference, dem deutschen Velodyne-Vertrieb, von der Langlebigkeit und Qualität dieses Aufbaus überzeugt ist, gewähren die Hamburger ihren deutschen Kunden, im Gegensatz zum Rest der Welt, fünf Jahre Garantie auf den DD-18.

Raumkorrektur

Das Beste vornweg: Es wird keinerlei zusätzliches Equipment für den Einmessvorgang benötigt. Zudem sind sämtliche Vorbereitungen innerhalb weniger Sekunden getroffen. So werden neben der obligatorischen Cinch-Verbindung des Subwoofers mit dem AV-Receiver nur noch zwei Kabel benötigt, die zum Lieferumfang gehören. Dies ist zum einen ein einfaches Videokabel, über das das Equalizer-Menü auf einen Fernseher übertragen wird, sowie ein Paar Audiokabel, die das subwoofer-eigene Testsignal an den AV-Receiver weiterleiten. Zu guter Letzt muss nur noch das ebenfalls zum Lieferumfang gehörende und kalibrierte Einmessmikrofon verbunden und an der Referenzposition im heimischen Kino aufgestellt werden. Ist das TV-Gerät oder der Beamer auf den richtigen AVEingang geschaltet, sollte nun das Velodyne-Logo zu sehen sein, welches den Benutzer willkommen heißt. Und auch die folgenden Schritte sind ganz einfach. Jetzt nämlich kann durch Eingabe eines Codes auf der Fernbedienung zwischen automatischer oder manueller Einmessung gewählt werden.

Automatische/manuelle Einmessung

Einfacher geht es kaum, denn wählt man die automatische Einmessung, muss lediglich der aus der Bedienungsanleitung bekannte dreistellige Code eingegeben werden und alles Weitere geschieht wie von Geisterhand. Nachdem die beiden Frontboxen sowie der DD-18 die vom Subwoofer generierten Signale abgeben, nimmt das Mikro die frequenzbezogenen Raumantworten auf und leitet sie zur Auswertung an das integrierte Digital-Drive-Raum-Management im Inneren des DD-18 weiter, das die nötigen Korrekturen vornimmt. Diese werden in Echtzeit auf dem Display dargestellt, so dass der Benutzer jede Veränderung mitverfolgen kann. Die manuelle Einmessung hingegen ist etwas für Hobbyisten und ambitionierte Heimkinoeinsteiger, denn hier werden dem Benutzer sämtliche Justagemöglichkeiten, wie der 8-Band-Equalizer, die Phasenkontrolle, die Filtergüteneinstellung und die Übergangsfrequenz, zugänglich gemacht. Nun gilt es, den sichtbaren Frequenzgang im Tieftonbereich so linear wie möglich zu machen, um die beste Klangperformance zu erreichen. Der Clou kommt aber noch, denn der DD- 18 erlaubt das Abspeichern sechs unterschiedlicher Presets, die durch einen einzigen Knopfdruck auf der Fernbedienung abgerufen werden können. Klang Ultratiefe, knackige Bässe, die die Grundmauern erschüttern, kennt man allenfalls von nur bedingt wohnraumtauglichen Subwoofer-Monstern. Dass dies auch mit einem vergleichsweise kompakten Modell wie dem DD-18 funktioniert, stelle ich dann nach nur wenigen Augenblicken in „The Dark Knight“ fest, denn jetzt scheint unser komplettes Verlagsgebäude zu beben. Und spätestens als der Joker mit seiner Bazooka auf den Polizeitransporter schießt, wird deutlich, wie sauber ein 46-cm-Chassis auch in höchsten Pegellagen spielen kann, wenn Verstärker, Prozessor und Schwingsystem perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das ist Kino vom Feinsten, und genau das, was sich echte Heimkinofans wünschen, nämlich mitten im Geschehen zu sein. Innerhalb weniger Sekunden habe ich das Gefühl, selbst an Bord des flüchtenden Trucks zu sein, in dem ich bei jedem Schusswechsel zusammenzucke, während gleichzeitig stattfindende Explosionen für Hosenflattern und echten Körperschall sorgen, was den Bezeichnungen Druckvermögen und Pegelfestigkeit eine völlig neue Bedeutung zukommen lässt. Dass aber auch anspruchsvolle Musikfreunde mit dem DD-18 auf ihre Kosten kommen, erfahre ich kurz darauf, denn nun rotiert Kraftwerks „Minimum-Maximum“ in unserem DVD-Player. Hier ist es nicht nur die bloße Bassgewalt, die mich zugegebenermaßen dazu verleitet, noch ein wenig weiter aufzudrehen, sondern das kontrollierte Ausschwingverhalten des Schwingsystems, das sämtliche ihm überlassenen Frequenzanteile mit einer akribischen Präzision wiedergibt, wir ich sie bei einem Subwoofer dieser Klasse noch nicht erlebt habe.

Fazit

Velodynes THX-zertifizierter DD-18 gehört zweifelsfrei zu den besten Subwoofern, die ich jemals testen durfte. Der durchdachte Aufbau, die sinnvolle Bestückung, die perfekte Ausstattung inklusive parametrischem Equailizer und Einmessystem samt kalibriertem Mikrofon sowie das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis stellen ein echtes Highlight in der Referenzklasse dar. Das ist aber nicht alles, denn seine unglaubliche Präzision und Dynamik, gepaart mit seiner brachialen Bassgewalt lassen den Besitzer immer wieder staunen. Probieren Sie es einmal aus, Sie werden ihre Filmsammlung neu erleben - versprochen. Kurz: Nach diesem Test kann ich jedem Filmfan nur zum Kauf dieses Subwoofers raten.

Kategorie: Subwoofer (Home)

Produkt: Velodyne DD-18

Preis: um 4000 Euro

10/2009
 
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Autor Roman Maier
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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