Kategorie: Vollverstärker

Einzeltest: Micromega MyAmp


Zauberwürfel

Vollverstärker Micromega MyAmp im Test, Bild 1
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Kleine Vollverstärker mit eingebauten DAC werden immer beliebter, denn egal ob für Computer Audio oder in Kombination mit vollformatigen Geräten: Zu viel Power in kleinen Gehäusen kann eigentlich niemand nein sagen.

Die französische Firma Micromega hat sich, wie der Name schon andeutet, auf HiFi-Geräte spezialisiert, die absolut nicht in die Fraktion der Regalböden durchbiegenden Audiomonster gehören, sondern mit wenig Platz auskommen. Neben dem kleinen D/A-Wandler MyDAC und dem Kopfhörerverstärker MyZic (siehe HiFi einsnull 4/2013) bietet die My-Serie der Firma tatsächlich auch einen Vollverstärker im Kleinformat, der den DAC gleich mit an Bord hat. Das hat allerdings auch zur Folge, dass das Gehäuse des MyAmp getauften Systems nicht ganz das gleiche Format besitzt wie die anderen Geräte, denn Kompaktanspruch hin oder her, manche Dinge brauchen einfach ihren Platz, und so musste der MyAmp dann doch ein wenig in die Höhe wachsen, um alle Funktionen unterzubringen.

Vollverstärker Micromega MyAmp im Test, Bild 2Vollverstärker Micromega MyAmp im Test, Bild 3Vollverstärker Micromega MyAmp im Test, Bild 4Vollverstärker Micromega MyAmp im Test, Bild 5Vollverstärker Micromega MyAmp im Test, Bild 6Vollverstärker Micromega MyAmp im Test, Bild 7
Trotzdem beschränkt sich der kleine Würfel mit Maßen von gerade einmal 14 Zentimeter Breite und etwa sieben Zentimeter Höhe. Immer noch klein genug also, um bequem neben dem Computer oder im Regal Platz zu finden. Vom Design her erkennt man den MyAmp trotz des geringfügig aus der Reihe fallenden Formates sofort als Micromega. Abgerundete Gehäusekanten und die markante Einbuchtung, die sich in der Mitte der Front von oben nach unten zieht, bringen ein wenig Schwung in das Äußere. Anders als die Lautstärkekontrolle des MyZic befindet sich hier jedoch kein Drehregler, der für die Bedienung zuständig ist, sondern eine Reihe von LEDs, die lediglich den momentanen Schalldruck anzeigen. Der MyAmp setzt zur Auswahl von Lautstärke und Quellen auf eine Reihe unauffälliger Tasten an der rechten Seite oder auf die kleine Fernbedienung, die dem Gerät beiliegt. Damit kann man dann auf eine recht beachtliche Anzahl von verfügbaren Quellen zugreifen. Gleich drei analoge Geräte können an die Cinch-Buchsen gehängt werden, dazu kommt ein optischer Toslink-Eingang, über den zum Beispiel auch Fernseher oder Spielekonsolen mit dem MyAmp verwendet werden können. Wobei der Subwoofer- Ausgang hier noch für etwas mehr Tiefton sorgen kann. Alternativ funktioniert natürlich auch die digitale Datenübertragung am koaxialen S/PDIF-Eingang oder der für Computer- Audio-Enthusiasten wohl wichtigste Anschluss, eine USB-B-Buchse. Smartphones und Tablets verbindet man am einfachsten per Bluetooth mit dem MyAmp, wobei man dank AptX-Protokoll selbst bei der Musik für zwischendurch nicht auf die nötige Portion Qualität verzichten muss. Jeder Eingang erhält ebenfalls eine Status-LED, die auf der rechten Seite des Kunststoff gehäuses Platz findet. So kann man auch aus ein paar Metern Entfernung noch gut interpretieren, welche Quelle gerade genutzt wird. Abhängig davon, welcher Eingang ausgewählt wurde, kann die maximale Samplingrate beim MyAmp variieren. Während über den optischen Eingang und den auch bei Windows treiberlosen USB-Anschluss bis zu 96 kHz übertragen werden können, sind beim koaxialen S/PDIF-Anschluss sogar bis zu 192 kHz möglich, wobei die Worttiefe überall bis zu 24 Bit betragen darf. Der integrierte DAC bereitet dann alle Signale vor, um sie an den Verstärker weiterzuleiten. Hierbei sollte man ja eigentlich erwarten, dass in dem kleinen Gehäuse allein schon aus Platzgründen ein Klasse-D-Modul verbaut wurde. Das ist aber nicht der Fall, denn Micromega erstaunt beim MyAmp mit der Verwendung eines vollwertigen AB-Verstärkers. Ebenso beeindruckend ist die Tatsache, dass daneben auch die Stromversorgung vollständig im Gehäuse-Inneren vonstatten geht. Lediglich ein Kabel ragt hinten aus dem MyAmp, das direkt in eine freie Steckdose gesteckt werden kann. Einen der so nervigen schwarzen Kästen, die den Fußraum vieler Schreibtische bevölkern, sucht man vergebens, sehr schön. Einen Nachteil hat das Ganze aber auch, denn ein internes Netzteil, gerade in Verbindung mit einem AB-Verstärker, benötigt schon ein wenig Kühlung. Da das Gehäuse des MyAmp jedoch aus Kunststoff ist, kann darüber keine Wärme abgeleitet werden. Stattdessen sind an den Gehäusewänden zwei Öffnungen, hinter denen sich Kühlkörper und ein Lüfter verstecken. Das hilft einerseits bei der Lösung des Temperaturproblems und sieht dabei auch noch recht schick aus. Auch die Geräuschentwicklung des kleinen Ventilators bleibt erfreulich gering, so dass er bei laufender Musik überhaupt nicht mehr zu hören ist. Beachtlich, denn bei der Leistung, die der MyAmp entwickelt, gibt es bestimmt einiges zu tun. An 8 Ohm kamen in unserem Testlabor schon ordentliche 43 Watt zustande. Bei einer Lautsprecherimpedanz von nur 4 Ohm steigt die Leistungskurve sogar auf 64 Watt. Genau richtig, um kleinere Lautsprecher auch mal gegen etwas großvolumigere Schallwandler eintauschen zu können. Beim Rauschabstand legt der Micromega mit einem Wert von 95 dB sogar ein ausgezeichnetes Ergebnis hin. Ebenso kann der Klirrfaktor, der bei 5 Watt Leistung lediglich 0,014 % beträgt, genauso überzeugen wie der kerzengerade Frequenzgang des kleinen Power-Wandlers. Was dann letztendlich über die soliden Lautsprecherklemmen oder den Kopfhörerausgang an der Front ausgegeben wird, ist vollkommen im Einklang mit den guten Messwerten. Beim MyAmp eröffnet sich dem Hörer eine Vielzahl von Details, die mit guter Dreidimensionalität in den Raum getragen werden. Dabei wird wenig beschönigt, denn die DAC-Verstärker-Kombination spielt mit einer gewissen Portion Ehrlichkeit, die schon mal musikalische Unebenheiten aufdecken kann. Micromega macht seinem Namen mit der My-Serie echte Ehre, denn sowohl beim Sound als auch bei den Verwendungsmöglichkeiten steckt hier viel in einem kleinen Paket.

Fazit

Handliches Gerät mit viel Inhalt. Micromega stellt mit dem MyAmp jedem Computer einen tollen Partner zur Seite. Vielfalt, Preis und Klang ergänzen sich zu einem tollen Paket.

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: Micromega MyAmp

Preis: um 500 Euro

3/2015

Handliches Gerät mit viel Inhalt

Micromega MyAmp

Ausstattung & technische Daten 
Preis: 500 
Vertrieb: Audio Reference, Hamburg 
Telefon: 040 53320359 
Internet: www.audio-reference.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 114/75/165 
Leistung 4 Ohm (in Watt): 64 
Leistung 8 Ohm (in Watt): 43 
Eingänge: 1 x USB-B, 1 x S/PDIF koaxial 
Ausgänge: 1 x Lautsprecher Stereo, 1 x Rec-out (RCA) 
Unterstützte Abtastraten: USB: bis 96 kHz, 24 Bit, S/PDIF: bis 192 kHz, 24 Bit, Bluetooth: bis 48 kHz, 24 Bit 
checksum „Handliches Gerät mit viel Inhalt. Micromega stellt mit dem MyAmp jedem Computer einen tollen Partner zur Seite. Vielfalt, Preis und Klang ergänzen sich zu einem tollen Paket.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 07.03.2015, 10:02 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
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