Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Systemtest: Tsakiridis Alexander, Tsakiridis Apollon


Olymp

Vor-Endstufenkombis Hifi Tsakiridis Alexander, Tsakiridis Apollon im Test , Bild 1
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Alexander und Apollon heißen sie, die beiden Komponenten der Vor-/Endstufenkombination von Tsakiridis. Selbst in der an klangvollen Namen nicht armen HiFi-Szene erzeugt dies eine gespannte Erwartung, die zu erfüllen einen gewissen Aufwand bedeutet

Mitspieler


Plattenspieler

 Palmer 2.5
 Phonosophie P3

Phonovorstärker

 Audio Exklusive 0.2
 Puresound P10 und T10
 Quad Twentyfour P

Lautsprecher

 K+T Deltahorn
 Audio Physic Avantera

Zubehör:

 Stromversorgung: PS Audio, HMS
 Phonokabel: Van den Hul, Silent Wire
 NF-Kabel: Silent Wire, Transparent
 Lautsprecherkabel: Silent Wire, Transparent
 Racks, Basen, Dämpfer: SSC, Audio Exklusiv, Thixar


Gegenspieler


Verstärker:

 Lindemann 830s und 858
 Rogue Audio Vor-Endstufen-Kombination
 DIY 2A3 


Die Marke Tsakiridis haben wir vor einigen Heften bereits vorgestellt – man kann anhand des Namens von alleine darauf kommen, dass die Geräte wohl in Griechenland gefertigt werden. Der Werdegang ist eine der wohl typischen HiFi- Karrieren: Man baut für den Eigenbedarf einen Verstärker – dieses löst im Freundeskreis Begehrlichkeiten aus, man baut also noch ein paar mehr, und ehe man es sich versieht, ist man ein Verstärkerhersteller.

Vor-Endstufenkombis Hifi Tsakiridis Alexander, Tsakiridis Apollon im Test , Bild 2Vor-Endstufenkombis Hifi Tsakiridis Alexander, Tsakiridis Apollon im Test , Bild 3Vor-Endstufenkombis Hifi Tsakiridis Alexander, Tsakiridis Apollon im Test , Bild 4Vor-Endstufenkombis Hifi Tsakiridis Alexander, Tsakiridis Apollon im Test , Bild 5Vor-Endstufenkombis Hifi Tsakiridis Alexander, Tsakiridis Apollon im Test , Bild 6Vor-Endstufenkombis Hifi Tsakiridis Alexander, Tsakiridis Apollon im Test , Bild 7
So oder so ähnlich ist es bei Tsakiridis gelaufen, und wer jetzt Angst bezüglich der Nachhaltigkeit hat, dem sei gesagt, dass das Ganze jetzt schon seit einem Vierteljahrhundert etabliert ist, nur eben in Deutschland noch nicht sehr bekannt. Nach dem guten und bezahlbaren Vollverstärker Aeolus haben uns für diese Ausgabe ein paar Geräte besucht, die in Sachen Leistungsfähigkeit schon eine echte Hausnummer sind: Zwei Monoendstufen mit jeweils 70 Watt und die dazu passende Vorstufe, die in Sachen Komfort ein kleines Wörtchen mitzureden hat. Dass es diese Kombination für nur etwas mehr als 4.000 Euro zu kaufen gibt, lässt uns dann doch noch mal aufhorchen. Alexander heißt das gute Stück, benannt nach dem wohl größten Feldherren aller Zeiten und damit nicht gerade bescheiden, was die Ansprüche angeht. Nun, was das Innenleben der Vorstufe angeht, hat man sich damit nicht einmal verhoben. Wo gibt es denn bitte sonst schon insgesamt vier separate Netzteile in einem Vorverstärker, die aus zwei Trafos gespeist werden? Die Erklärung dafür ist letztlich wohl simpler, als die Zahlen aussehen, müssen doch die Heizspannung, die Hochspannung und die Versorgung der Steuerungsplatinen separat erzeugt werden, um eine gegenseitige Beeinflussung auszuschließen. Dennoch: sauber gemacht. Die Vorstufe arbeitet mit zwei 6922-Doppeltrioden (alias E88CC) im reinen Class-A-Betrieb ohne jede Gegenkopplung. Die maximale Spannungsverstärkung des Eingangssignals soll damit 14 Dezibel betragen, gemessen habe ich 13 – Haarspalterei. Sowohl die Empfindlichkeit am Eingang wie der maximale Ausgangspegel sind jedenfalls ausreichend, um jede Quelle mit jedem Endverstärker sinn- und klangvoll zu verbinden. Apropos „jede Quelle“: Der „Phono“ betitelte Eingang, über den ich mich zunächst sehr gefreut habe, war beim Testgerät nicht belegt – hier muss der All-in-One-Freund wohl noch auf die entsprechende Platine warten. Nicht genug loben kann ich die Fernbedienbarkeit des Alexander, die sich nicht auf das handelsübliche Motorpoti beschränkt, sondern tatsächlich auch die Kanalumschaltung von der Couch aus erlaubt. Das nützt dem reinen Schallplattenhörer zwar nichts; bei einer Anlage mit mehreren Quellen, die ihrerseits auch fernbedienbar sind, steht einem extrem bewegungsarmen Hörabend aber nichts mehr im Weg. Ausbaufähig ist dabei nur das Design der Fernbedienung: Man hat einfach ein handelsübliches Plastikteil genommen, dessen gefühlte 634 Tasten zum überwiegenden Teil nicht benutzt werden. Etwas skurril mutet die Umsetzung der Bedienelemente auf der Frontplatte an: Der Lautstärkeregler ist normal, während die Kanalwahl über zwei Kipptaster erfolgt, die mit „Up“ und „Down“ bezeichnet sind, aber beide nach unten gedrückt werden müssen. Das erinnert mich an eine Anekdote von Douglas Adams, in der bei einem chinesischen Gerät der in der Bedienungsanleitung als rot bezeichnete Knopf zwar in Wirklichkeit grün ist, dieses kleine Manko aber mit einem Pfeil und dem Schriftzug „Rot“ wirkungsvoll behoben wurde. Vielleicht kann man bei Tsakiridis diese wenig intuitive Anordnung durch einen einzigen Taster mit zwei Schaltrichtungen ersetzen. Die Endstufen arbeiten mit je vier EL34- Leistungsröhren in paralleler Push-Pull- Anordnung. Damit sind sie gut für rund 70 Watt Ausgangsleistung im Pentodenbetrieb und immerhin noch knapp 40 Watt als Trioden beschaltet. In der Vor- und Phasenumkehrstufe arbeiten 12AT7- Trioden. Den Apollon-Monoblock gibt es übrigens auch in einer „Plus“-Version mit 6550-Endröhren, die dann 90 Watt abgeben können. Auch in den Endstufen sind die Platinen doppelseitig ausgeführt, mit einer Seite auf die Signalführung, eine für die Spannungsversorgung. Sieht man sich das Innenleben der Tsakiridis-Geräte an, dann kommt man nicht umhin, die preisklassenuntypisch hohe Bauteilqualität zum einen, den sauberen inneren Aufbau zum anderen zu bewundern. Das fängt an bei den eng tolerierten Folienkondensatoren und endet bei den echten WBT-Nextgen- Polklemmen für den Lautsprecheranschluss. Wenn man unbedingt möchte, dann kann man den im Vergleich für in Europa gefertigte Geräte doch sehr günstigen Preis an der Passgenauigkeit der Gehäusedeckel festmachen, die an der einen oder anderen Stelle gerne noch einmal zurechtgerückt werden wollen, bevor man sie verschrauben kann. Da dies im regulären Betrieb nicht relevant ist und das Innenleben einfach passt, können wir darüber aber gerne hinwegsehen. Die Oberflächen der Geräte sind dagegen wiederum sehr schön im Finish. Vor dem Hörtest mussten sich die Tsakiridis-Röhrenverstärker unserem ausführlichen Messparcours unterziehen, wo sie sich ganz hervorragend schlugen. Die Leistungsdaten des Herstellers werden exakt eingehalten, dazu kommen sehr gute Messdaten beim Fremdspannungsabstand und für Röhrenverstärker ausgezeichnete Klirrwerte. An einem recht großen Sortiment von Boxen durften sie sich dann beweisen – und bei aller Liebe zu den ganz ursprünglichen Single-Ended-Triodenverstärkern muss ich zugeben, dass so ein paar Watt mehr Leistung das Leben in Sachen Lautsprecherauswahl ganz erheblich erleichtern. Konnte meine geliebte 2A3-Endstufe an einem mit knapp 94 Dezibel Wirkungsgrad gut im Futter stehenden Hornlautsprecher noch ganz gut mithalten, war sie den Tsakiridis-Monoblöcken an normalen Reflexboxen wie den Audio Physic Avantera hoffnungslos unterlegen. Was das griechische Setup da an Kontrolle und Dynamikreserven hinlegte, war aller Ehren wert und dürfte auch so manchen guten Transistorverstärker das Fürchten lehren. In Sachen Feinauflösung an den äußersten Rändern der Bühne – eine Domäne unserer sehr präzisen Lindemann-Kombination – kann das Tsakiridis-Trio nicht ganz mithalten, dafür agiert das Gespann mit Saft und Kraft aus der Mitte heraus und marschiert ganz gewaltig. Hier gibt es keine Spur der oftmals zerfaserten und ätherischen Weichheit extrem gesoundeter Röhrenverstärker, hier agieren Geräte auf der Höhe der Zeit und Technik. Dabei ist der Pentodenbetrieb immer dann zu bevorzugen, wenn es darum geht, schwierige Boxen bei dynamischer Musik an die Kandare zu nehmen, während mir bei einigermaßen zivilen Spielpartnern die Triodenschaltung mit der kleineren der beiden Gegenkopplungsstufen besser gefallen hat – spielen die Apollons doch so eine Spur runder und in sich schlüssiger. Im Bass keine Kinder von Traurigkeit sind die Endstufen vor allem im Mitteltonbereich in ihrem Element. Nach oben hinaus agieren sie sehr frei und offen – ein Indiz dafür, dass man sich bei den Ausgangsübertragern wirklich viel Mühe gegeben hat. Der Alexander-Preamp legt Wert auf eine sehr stabile und autoritäre Mitte der Bühne mit Mitstreitern, die in gebührendem Abstand um den Sänger oder das Soloinstrument gruppiert werden. In der Kombination finden die drei Griechen genau den richtigen Ton: Genügend Röhre, um dem Ruf dieser Verstärkergattung gerecht zu werden, und dabei so viel Kraft und Kontrolle, um mit fast jeder Box ausgezeichnet Musik hören zu können.

Fazit

Eine erfreulich unkomplizierte, leistungsstarke und klangvolle Röhrenkombination – dazu noch komplett in Europa gefertigt und bezahlbar – was will man mehr?

Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Produkt: Tsakiridis Alexander

Preis: um 1400 Euro

4/2013

Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Produkt: Tsakiridis Apollon

Preis: um 2800 Euro

4/2013
Ausstattung & technische Daten: Tsakiridis Alexander
Kategorie Vorstufe 
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Ausstattung & technische Daten: Tsakiridis Apollon
Kategorie Endstufe 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 17.04.2013, 16:16 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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