Kategorie: Zubehör HiFi

Einzeltest: Oyaide Analog Zubehör


Das letzte Quäntchen

Zubehör HiFi Oyaide Analog Zubehör im Test, Bild 1
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Natürlich kommt so etwas aus Japan – liebevoll gemachtes und absolut detailversessenes Zubehör, dem man die vielen Ideen auf den ersten Blick gar nicht ansieht und das bei näherer Betrachtung für ganz viele Aha-Effekte sorgt

Mitspieler


Plattenspieler:

 Transrotor Fat Bob S mit SME IV und Merlo Reference
 Luxman PD-444 mit Micro Seiki MA- 505L

Phonoverstärker:

 Quad Twentyfour Phono
 Silvercore MC

Verstärker:

 Acoustic Masterpiece AM-201
 Magnat RV-1
 Unison Triode 25

Lautsprecher:

 Xavian Giulietta
 Spendor S3e
 Coral Beta 8 Horn

Zubehör:

 Netzleisten von PS Audio, Silent Wire
 Kabel von van den Hul, Silent Wire
 Basen von Liedtke Metalldesign, Thixar und Accurion

Oyaide heißt die Marke, die für unsere europäischen Finger durchaus sperrig zu tippen ist. Natürlich bietet man nicht nur analoges Zubehör an, sondern – wie es sich gehört – auch alle Sorten von Kabeln, Steckern und Buchsen, die einen mehr als soliden Eindruck machen.

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Das ist übrigens etwas, was mir an diesen Firmen gefällt: Den blumigen Beschreibungen auf der Webseite, die man mit einem Übersetzungsprogramm zumindest nachempfinden kann, steht eine absolut überzeugende handwerkliche Qualität gegenüber, und die kann sicherlich nie schaden. Aber widmen wir uns nun einmal dem Nutzen, den uns die vielen kleinen Helferlein aus dem Oyaide-Karton im Hör-Alltag bescheren wollen. Auf den ersten Blick etwas kitschig fand ich die beiden Plattentellergewichte STB-MS und STB-HW mit ihrer ionischen Säulen nachempfunden Konstruktion mit Basis und Kapitell. Aber es wäre nicht Oyaide, wenn hier nicht ein paar pfiffige Ideen verborgen wären. Eine davon kann man immerhin sofort sehen, wenn man auch in heutiger Zeit selbst als ausgewiesener Analog-Spezi nicht sofort auf den Sinn kommt: Die beiden Gewichte sind symmetrisch aufgebaut, bis auf eine flache zylindrische Erhebung an der Ober- oder Unterseite. Moment mal, Unterseite? Dann liegt das Gewicht doch gar nicht plan auf? Genau! Der eine oder andere Leser, der das Format noch öfter einsetzt, ist sicher schon drauf gekommen: Es handelt sich natürlich um einen im Gewicht integrierten Singlepuck, mit dem sich 45er einfach durch Wenden des Gewichts perfekt zentrieren lassen. Den nächsten Clou der beiden Plattengewichte kann man nicht so ohne Weiteres sehen: STB-MS und STB-HW lassen sich komplett zerlegen, so dass der Benutzer ihr Gewicht (fast) völlig frei einstellen kann, indem er die Anzahl der Säulen verringert. Insgesamt sieben der Metallhülsen hat jedes der Gewichte, so dass sich doch einige Möglichkeiten ergeben. Natürlich muss bei der endgültigen Konstellation dennoch Symmetrie gewahrt bleiben, sonst gibt es eine Unwucht am Teller. Das STB-MS lässt sich zwischen 200 und 440 Gramm variieren, das STB-HW zwischen 240 und 790(!) Gramm – damit dürfte es im Vollausbau eines der, wenn nicht das schwerste Tellergewicht auf dem Markt sein und ist für Subchassislaufwerke so eher nicht zu empfehlen. So wunderbar die beiden Tellergewichte für sich genommen funktionieren mögen – ihre volle Funktion entfalten sie erst mit den „Tellermatten“ MJ-12 und BR-12. „Matte“ in Anführungszeichen, weil es sich bei der MJ-12 um eine wunderschön gedrehte Scheibe Aluminium handelt, sauber gefräst und eloxiert. Durch die Rillenstruktur der Oberfläche hat eine aufgelegte Schallplatte optimalen Kontakt – Sorgen wegen Schlupf braucht man sich im Betrieb wahrlich nicht zu machen. Die radialen Bohrungen beseitigen Materialresonanzen – falls dies nicht genügen sollte, kann man noch die weiche und sehr dünne BR-One unterlegen, eine nur einen Millimeter starke „normale“ Tellerauflage aus weichem Butylkautschuk, die ich bei der Kombination von MJ-12 und einem Metallteller empfehlen würde. Optimal für eher „harte“ Teller ist die ganz neue Matte BR-12, die in ihren Dimensionen der MJ-12 fast exakt entspricht, aber wie die BR-One aus weichem Kautschuk gefertigt wird, hier allerdings zur Stabilisierung mit Wolframbeimengung. Man muss sich bei den beiden dicken Matten darüber im Klaren sein, dass man einen Tonarm benötigt, der sich um mindestens fünf Millimeter in der Höhe verstellen lässt, sonst holt man sich eine ungewollte Verstellung des VTA an Bord. Die beiden dicken Matten verjüngen sich – auf den ersten Blick nicht sichtbar – vom Außenrand zum Mittelloch mit einem Winkel von einem Grad, was bedeutet, dass Schallplatten nur auf dem Außenradius aufliegen. Mit einem – nach Empfehlung Oyaides mindestens 300 Gramm schweren – Gewicht drückt man die Platte in der Mitte auf die Unterlage, was bei moderat verwellten Scheiben sofort jeden Höhenschlag beseitigt – eine schön Geschichte. Um das Ergebnis optimal und ohne schlechtes Gewissen genießen zu können, sollte der Azimut am Headshell um eben jenes eine Grad korrigiert werden, wobei man hier wieder trefflich darüber streiten kann, ob nicht durch andere Faktoren, wie zum Beispiel Nadelschiefstellung, größere Fehler im System vorhanden sind. Wo wir gerade bei den Feinheiten sind: Aus der Umverpackung jeder Oyaide-Matte lässt sich eine Strobsokopscheibe mit aufgedruckter Einstellschablone heraustrennen – wie wir finden, eine pfiffige Idee und ein mehr als freundlicher Service. Auf jeden Fall lassen sich mit den Werkzeugen, die uns Oyaide hier an die Hand gibt, spürbare Veränderungen und, wenn man weiß, was man tut, deutliche Verbesserungen erzielen. Mal abgesehen vom beseitigten Höhenschlag, kann man klingelnde Teller mit der BR-12 oder der Kombination BR-One und MJ-12 mit dem entsprechenden Stabilizer disziplinieren – wenn man möchte, sogar auf einem alten Thorens-Plattenspieler, die ja in dieser Hinsicht berüchtigt sind. Es geht aber sogar andersherum: Auf einem eher mäßig spannenden Laufwerk mit Kunststoffteller bringt die MJ-12 (ohne Unterlage) einen Gewinn in Sachen Konturschärfe und Feindynamik. Das neue Headshell HS-TF hat einen etwas anderen Aufbau als das ältere Modell HS-CF. Auch das neue Exemplar hat einen aus Kohlefasergewebe laminierten Aufbau, die beiden äußeren Schichten bestehen jedoch aus einer etwas dickeren Lage silbern gefärbten Carbons. Statt mit Gold sind die Anschlussstifte mit Rhodium überzogen, ebenso wie die Steckerchen der Headshellkabel. Mit einer Gesamtmasse von 10,7 Gramm lässt sich das HS-TF gut an allen Armen mit SME-Anschluss betreiben. Vor allem Tonabnehmer mit einem dünnen Kunststoffgehäuse oder solchen aus Metall reagieren recht deutlich auf das gut bedämpfte Oyaide-Headshell, das ihnen zu einer deutlich klareren Tonsprache verhilft und Ungenauigkeiten in Sachen Feindynamik beseitigt. Tonabnehmer mit schon gut bedämpften Gehäusen profitieren eher weniger, sehen am HS-TF aber immer noch verdammt scharf aus. Zu guter Letzt sind da noch die separat erhältlichen Headshell-Kabel HSR-CU mit Kupferleitern und vergoldeten Bronze- Steckern, die jedem Standard-Käbelchen die Schamesröte ins Gesicht treiben – zu einem echten Klangvergleich möchte ich mich nicht hinreißen lassen, aber gegen das gute Gefühl, dauerhaft einen sicheren Kontakt für die winzig kleinen Spannungen ganz vorne am Arm zu haben, ist doch absolut nichts einzuwenden, oder?

Fazit

Sicher, das Analog-Zubehör von Oyaide hat seinen Preis. Dahinter stecken aber Köpfe, die sich mit der Materie ernsthaft auseinandersetzen – und das kann man einfach hören.

Kategorie: Zubehör HiFi

Produkt: Oyaide Analog Zubehör

Preis: um 1375 Euro

8/2014
Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Analog-Zubehör 
Vertrieb Fisch Audiotechnik, Berlin 
Telefon 030 6248651 / info@fisch-audiotechnik.de 
Internet www.fisch-audiotechnik.de 
Garantie
Unterm Strich... » Sicher, das Analog-Zubehör von Oyaide hat seinen Preis. Dahinter stecken aber Köpfe, die sich mit der Materie ernsthaft auseinandersetzen – und das kann man einfach hören. 
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