Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVergleichstest: Alpine MRP-F600
Alpine MRP-F600
Die MRP-Reihe von Alpine gibt es nun schon eine ganze Weile, jetzt endlich haben auch wir mal eine davon in die Finger bekommen. Haptisch ist das schon mal richtig guter Stoff. Schön schwer, stabil und irgendwie vertrauenerweckend. Understatement betreibt man bei Form- und Farbgebung: Im Großen und Ganzen ist die F600 ein schwarzer Stranggussblock mit dezenter blauer Status-LED in der Mitte. Auch wenn manche darüber meckern werden: Ich habe nichts gegen die Lautsprecher Schraubterminals. Wenn man seine Lautsprecherkabel mit ordentlichen Kabelschuhen versieht, finden sie darin hervorragenden Anschluss. Die Platine ist wunderbar übersichtlich gestaltet. Stolz präsentiert man die Komplementärtypen von Sanken, die Filtersektion könnte aufgeräumter gar nicht sein. Rund ein Drittel des Inneren wurde dem Netzteil zugeteilt. Das bekam eine kräftige sekundäre Siebung mit anerkannt guten Elna-Kondensatoren, eingangs wird aufmerksam gefiltert und entstört.
Die Verschaltungsart nennt sich Star-Verschaltung. Diese recht unübliche Art der Signalführung arbeitet mit dezentral geführter Masseund separaten Spannungszuführungen für die Schaltungsgruppen. Dafür sind sicher die beiden zusätzlichen Trafos gut, die da noch am Eingang sitzen. Für Technikfreunde ist das allerdings ein Paradebeispiel von einem wunderschönen Verstärker, das ist mal sicher. Wer eine Headunit ohne Pre-out hat, muss sich nicht ärgern, denn Hochpegeleingänge nehmen auch das Signal von Lautsprecherausgängen auf, was bei vielen Originalheadunits der günstigste, wenn nicht sogar einzige Weg ist, externe Endstufen anzuschließen.Labor
Die Herstellerangaben waren diesmal sogar untertrieben, ich konnte zumindest an 4 und 2 Ohm deutlich mehr messen. 110 Watt an vier Ohm waren es und das ist vertrauenerweckend. An zwei Ohm sind es fast 200 Watt, das spricht für die Laststabilität der F600. Verzerren möchte sie auch nicht so recht, der Klirr steigt zwar zu hohen Leistngswerten hin an, bleibt aber weit von besorgniserregenden Regionen fern.
Klang
Einen von der F600 bevorzugten Frequenzbereich auszumachen, fiel mir schwer, sie spielt sehr neutral und linear. Kontrolle und Dynamik fehlen ihr auf gar keinen Fall, das merkt man, wenn man fieses Material in Form von „Walking on the Moon“ vom Yuri Honing Trio einlegt und mal ein bisschen Gas gibt. Stimmen zeichnet sie groß, aber nicht verschmiert. Die Münder der Künstler sind einfach nur etwas opulenter. Das hat auch was, das muss ich ja sagen. Zumal es nicht bedeutet, dass sich dem Hörer nur ein einziger großer Brei präsentiert. Alles ist an seinem Platz, ist wunderbar ortbar und fliegt mit dem nötigen Nachdruck in den Hörraum. Die MRP-F60 macht so ziemlich alles richtig. Alles ist da: Bass, Abbildung, Spielfluss, Dynamik. Ohne Einschränkungen. Ich hatte lange schon nicht mehr meine heißgeliebte „Sheik Yerbouti“ von Frank Zappa im Laufwerk. Das ist sicher nicht das audiophilste Album der Welt, aber die Alpine sorgt dafür, dass ich spontan mitwippe und den guten alten Frank geniesse. Okay, ein wenig Sentimentalität ist dabei, aber die Direkheit und Aufgeräumtheit der Musik muss man erstmal haben, um wirklich genießen zu können.
Fazit
Punkt 1: Die Alpine MRP-F600 verfügt über eine technisch perfekte und toll verarbeitete Platine. Punkt 2: Sie klingt wunderbar sauber und neutral. Punkt 3: Sie wird Sie nie im Stich lassen. Führt mich zum Schlusstrich: Klasse Endstufe, hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Kategorie: Car Hifi Endstufe 4-Kanal
Produkt: Alpine MRP-F600
Preis: um 400 Euro