Kategorie: Hifi sonstiges

Einzeltest: Cyrus L-09


Englischer Alleskönner

Hifi sonstiges Cyrus L-09 im Test, Bild 1
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In einem Zeitalter, in dem das Wohnzimmerregal mit immer mehr Geräten vollgestellt wird, um alle technischen Möglichkeiten ausnutzen zu können, kann man mit All-in-one-Systemen Platz schaffen. Der aus dem englischen Cambridgeshire stammende Hersteller Cyrus bietet jetzt einen Vertreter dieser Gattung, bei dem man keinen der sonst nötigen Kompromisse eingehen muss.  

Peripherie:


 Quellen: Integrita Audiophile Music Server Samsung Galaxy S Plus CD
 Lautsprecher: Valeur Audio Micropoint 4 SE
 Kopfhörer: Aëdle VK1  


Die Mitarbeiter von Cyrus verstehen sich als Audioenthusiasten, die bei der Qualität ihrer Produkte auf den bestmöglichen Hörgenuss achten. Benutzer ihrer Produkte sollen beim Hören stets das Gefühl haben, live von echten Musikern beschallt zu werden. Seit mittlerweile 30 Jahren haben sie sich nun einen Namen in der Branche gemacht und erweitern ihre umfassende HiFi-Palette jetzt um ein All-in- one System, das ihrem Credo treu bleibt.

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Wer mit den anderen Geräten der Marke vertraut ist, wird beim Design der neuen L-Serie erst einmal nicht glauben können, dass es sich um einen Cyrus handelt. Alle vorangegangenen Produkte kamen in einem schlichten, dafür aber zeitlosen Metallgehäuse daher. Für CD-Player und Streamer wurde maximal ein monochromes Display spendiert, und die Bedienung erfolgte über klassische, hervorstehende Knöpfe. Der L-09 genannte Neuzugang bricht vollständig mit dieser Designtradition. Der klassische Quader ist einer vollmetallenen T-Form gewichen, die mit ihren Winkeln und Abschrägungen leichte Ähnlichkeit mit einem Tarnkappenflugzeug hat. Ein hochauflösendes Farbdisplay ersetzt die monochrome Anzeige vergangener Tage, während die Bedienung am Gerät nun über die berührungssensitiven Tasten geschieht, die in die mattschwarze Glasfront integriert sind. Direkt darunter sitzt ein beleuchtetes Slot-in-CD-Laufwerk, das förmlich danach schreit, gefüllt zu werden. Beleuchtung ist generell eine besondere Sache beim L-09: Durch einen Sensor wird vom Gerät die Helligkeit im Raum ermittelt und die Leuchtkraft des Displays entsprechend angepasst. Außerdem wird erkannt, ob man sich dem Gerät nähert, woraufhin Titelinformationen eingeblendet werden und erneut die Helligkeit korrigiert wird, damit der Benutzer nicht auf abgedunkelte Tasten stößt. Unschöne Fingerabdrücke, die oft bei berührungssensitiven Eingaben zurückbleiben, halten sich beim unempfindlichen Glaspanel erfreulicherweise in Grenzen. Komplett umgangen wird dieses Problem bei der Benutzung der Fernbedienung, die gut aufgeteilt ist, griffig in der Hand liegt und bei Bewegung ebenfalls mit beleuchteten Tasten aufwartet. Am komfortabelsten funktioniert allerdings mit Abstand die Bedienung mit der „Cadence“ genannten App für Android- und iOS-Geräte. In wenigen Momenten aus dem Appoder Playstore des jeweiligen Anbieters heruntergeladen, kann man damit bequem und übersichtlich konkrete Musik und sämtliche möglichen Quellen anwählen. Davon gibt es übrigens eine ganze Menge. Auf klassischer Seite gibt es das bereits erwähnte CD-Laufwerk sowie den Radioempfang über eine zusätzlich anschließbare Antenne oder über das Internet. Musik vom Smartphone kann man über Bluetooth direkt an das Gerät senden, wobei es sich allerdings empfiehlt, dafür ein Gerät zu verwenden, das den aptX-Standard unterstützt, da mit älteren Versionen die Wiedergabequalität bemerkbar leidet. Besser ist generell der Betrieb mit externen Speichergeräten über Netzwerkkabel oder einen der drei USB-Anschlüsse. So können Netzwerkspeicher kabelgebunden oder durch eine Wireless-Verbindung Musik übertragen. USB-Sticks, externe Festplatten oder iPads werden direkt ausgelesen, PCs und Laptops können auf ihnen gespeicherte Musik ebenfalls an den L-09 weitergeben. Die optischen Eingänge können darüber hinaus genutzt werden um AV-Geräte wie DVD-Player oder Spielekonsolen anzuschließen, so dass der Cyrus praktisch alle anfallenden Audioaufgaben im Wohnzimmer erfüllen kann. Bei den unterstützten Formaten ist der L-09 nicht besonders wählerisch. Alle gängigen komprimierten Dateiformate werden abgespielt, dazu auch FLAC, ALAC und WAV. DSD-Unterstützung wird allerdings nicht geboten. Bei allen Verbindungsmöglichkeiten gehen die digitalen Daten zunächst einmal in den eingebauten 32-Bit-DAC. Dieser nimmt, neben der Umwandlung des Datenstroms in ein analoges Signal, auch ein Upsampling auf 192 kHz vor, bevor er alles an den integrierten Verstärker schickt. Nach Herstellerangabe liefert dieser bis zu 170 Watt an 8 Ohm, bei unseren Messungen erreichte das Klasse-D-Modul jedoch eine Leistung von knapp 200 Watt. Eine stattliche Zahl, die ausreichen sollte, um jeden Raum ausreichend zu beschallen. Dabei entfallen die oft nervigen Einstellungen, um Lautsprecher und Abspielgerät in Einklang zu bringen beim L-09 übrigens, da er sich beim Anschließen neuer Boxen stets automatisch an die jeweilige Impedanz anpasst. Obwohl der L-09 äußerlich mit vollständig neuem Design aufwartet, sind die inneren Komponenten teilweise aus anderen preisgekrönten Geräten der Marke entnommen. So stammt das Streamingmodul beispielsweise aus dem Stream XP2-QX, während das CD-Laufwerk dem CDt entstammt. Im jetzigen All-in-one-System wurden diese bewährten Teile nun vereint und perfekt aufeinander abgestimmt worden um ein hervorragendes klangliches Ergebnis zu erzielen. Der L-09 liefert ein klasse Raumgefühl ab, das gerade bei Live-Alben eine virtuelle Bühne ins Wohnzimmer projiziert. Dazu braucht er allerdings eine wenig Lautstärke, denn die dynamische Weite nimmt erwartungsgemäß ein bisschen ab, sobald man zu sparsam mit dem Schalldruck umgeht. Dennoch bleiben Details immer ordentlich erkennbar. Sehr schön ist das Gapless Play, bei dem nervige Stille zwischen den einzelnen Stücken entfällt, die gerade bei Konzertmitschnitten äußerst störend wirkt. Bässe kommen unaufdringlich daher, bringen aber trotzdem genug Kraft mit, um zu überzeugen. Der mittlere Frequenzbereich wird mit angenehmer Wärme wiedergegeben, ohne den Stücken ihre Dynamik zu nehmen. Stimmen kommen, beinahe unabhängig vom jeweiligen Interpreten, immer glasklar und knackig aus den Lautsprechern. Sogar eher träge klingende, beinahe röhrende Sänger aus den härteren Genres der Musik bleiben verständlich. Auch starke Höhen brachten den L-09 nicht zur Verzweiflung und er verhinderte immer ein unschönes Übersteuern der Treiber. Leider ist bei einer ausgewählten Quelle ohne spielende Musik ein gewisses Grundrauschen vernehmbar, das allerdings bei laufender Beschallung nicht mehr wahrnehmbar ist. Musikalisch bleiben beim Cyrus also eigentlich keine Wünsche offen, und die zu erwartenden Abstriche, die man üblicherweise bei der Verwendung eines All-in-one-Systems machen muss, fallen beim L-09 weg. Quellenübergreifend kann sich die Klangleistung hören lassen und die gegebene Vielseitigkeit sucht ihresgleichen. Das Design mag Fans der Marke Cyrus spalten, die inneren Werte hingegen lassen keine Diskussion zu.

Fazit

Vielseitigkeit und Komfort des Cyrus wissen zu überzeugen. Manche mögen sich über das neue Design wundern, doch beim Hören verfliegen alle Ressentiments.

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: Cyrus L-09

Preis: um 3750 Euro

9/2014
Ausstattung & technische Daten 
Kategorie All-in-one-System 
Vertrieb Beta Audio, Unna 
Telefon 02303 3050178 
Internet www.betaaudio.de 
Eingänge: CD, Netzwerk (Ethernet & Wi-Fi) Bluetooth, 2 x USB-A (1x vorne) 1 x USB-B, 2 x optisch, 2 x koaxial, 1 x RCA, UKW, DBA 
Unterstützte Abtastraten: Bis 192 kHz, 24 Bit 
Unterstützte Formate: WAV, FLAC, ALAC, AAC, WMA, AIFF, MP3 
Ausgänge: 1 x Lautsprecher Stereo, 1x RCA, 3,5 mm Klinke (vorne) 
checksum „Vielseitigkeit und Komfort des Cyrus wissen zu überzeugen. Manche mögen sich über das neue Design wundern, doch beim Hören verfliegen alle Ressentiments.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 10.09.2014, 17:13 Uhr
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  • www.hausgeraete-test.de
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