Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Audio Circle Event Horizon Essence


Quintessenz

Lautsprecher Stereo Audio Circle Event Horizon Essence im Test, Bild 1
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Nach der „Horizon“ und der „Event Horizon“ bringt Audio Circle jetzt mit der „Event Horizon Essence“ einen Lautsprecher auf den Markt, der alle bisherigen Erfahrungen in sich vereinen soll. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an das neue Topmodell.

Peripherie:


 Quellen: Logitech Squeezebox Touch/RipNAS Z500
 Vollverstärker: Calyx The Integrated

Bereits letztes Jahr angekündigt, dauerte es bis jetzt, bis die Event Horizon Essence reif war, der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Das hat natürlich verschiedene Gründe, einer der wichtigsten ist dabei sicherlich der Perfektionismus des Firmeninhabers Richard Lohnert. Selbst als wir die Box bereits eine Weile in der Redaktion hatten, trug er sich noch mit dem Gedanken, weiter an der Frequenzweiche zu feilen. Dazu muss man sagen, dass wir den Prototypen der Event Horizon Essence begutachten dürfen, der besonders in puncto Gehäuse noch nicht der Serie entspricht.

Lautsprecher Stereo Audio Circle Event Horizon Essence im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Audio Circle Event Horizon Essence im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Audio Circle Event Horizon Essence im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Audio Circle Event Horizon Essence im Test, Bild 5Lautsprecher Stereo Audio Circle Event Horizon Essence im Test, Bild 6Lautsprecher Stereo Audio Circle Event Horizon Essence im Test, Bild 7Lautsprecher Stereo Audio Circle Event Horizon Essence im Test, Bild 8
Die Serienfertigung erfolgt dann in den Hallen des deutschen Gehäusespezialisten Lambda Akustik, der auch für renommierte High-End-Hersteller fertigt, so dass der Kunde sicherlich mit einem perfekten Aufbau und einem ebensolchen Finish rechnen darf. Der grundsätzliche Aufbau wird dabei mit dem unseres Musterpärchens identisch sein: Eine Konstruktion aus dem bewährten Werkstoff MDF präsentiert sich auf Seiten, Deckel und Boden in schwarzem Nextel-Lack, der eine charakteristische, wildlederartige Oberfläche ergibt und nebenbei sehr robust ist. Die dreiteilige Front ist wie die Rückseite mit Platten aus Corian gedoppelt. Dieses Komposit aus mineralischem Füllstoff und Acrylharz sieht nicht nur sehr edel aus, sondern ist auch akustisch erste Wahl und verstärkt das Gehäuse. Denselben Zweck erfüllen die Verstrebungen im Inneren. Optisch ist unser Testmuster, wie bereits erwähnt, noch nicht komplett fertig, die beiden schlichten Bananabuchsen werden noch durch ein edles Terminal aus dem Hause Mundorf ersetzt. Von dort kommen auch sämtliche Weichenbauteile, so dass sich die Event Horizon Essence auch hier in der obersten Liga platziert. Die Schaltung selbst ist schlicht: Mehr als eine Flachbandspule brauchen die zwei parallelgeschalteten Tiefmitteltöner nicht, dem Hochtöner reicht eine Kapazität nebst Querspule und Pegelwiderstand. Als Option bietet Richard Lohnert den Röhrenfans eine entsprechende Impedanzentzerrung an. Kommen wir nun zum Dreh- und Angelpunkt jedes Lautsprechers: der Bestückung. Gerade wer sich mit Lautsprecherselbstbau beschäftigt hat, wird meinen die beiden Kandidaten wiederzuerkennen. Doch Vorsicht, der Schein trügt. Von vorne sehen die beiden aus wie Modelle der Marke Vifa, die Chassis werden jedoch mittlerweile von Scan-Speak in Dänemark weiterentwickelt und gefertigt. Die dänische High-End-Schmiede ist ja seit 2009 wieder selbstständig und in dänischer Hand; wenn man so will, hat man die beiden Chassistypen von der Marke Vifa mitgenommen. Sie sind also nicht baugleich, so wird der 18-cm-Tiefmitteltöner mit einem Scan-Speak-Korb gefertigt (auch hier befindet sich in unserer Testbox nicht die finale Version). Die braune Holzfasermembran ist jedenfalls über jeden Zweifel erhaben und liefert auch in der Scan-Version erstklassige Messergebnisse. Dies gilt auch uneingeschränkt für den Ringstrahler, der den Hochtonpart übernimmt und sich nicht davon abhalten lässt, so gut wie verzerrungsfrei bis 40 kHz zu rennen. Die Abstimmung der Event Horizon Essence ist dabei „englisch“, also mit etwas zurückgenommenen Höhen, was sich im Hörtest als exzellent herausstellte – siehe unten. Vorher noch ein Wort zur Tieftonabstimmung: Die Event Horizon Essence verfügt über ein geschlossenes Gehäuse. Die Entwickler haben also den bestmöglichen Klang im Bass einer nach unten ausgedehnten Wiedergabe vorgezogen. Die Box ist daher nur eingeschränkt fullrangetauglich. Mit einem –3-dB-Punkt von ca. 65 Hz freut sie sich über Unterstützung im Tiefbass. Audio-Circle-Chef Lohnert empfiehlt dazu Dipol-Subwoofer, hier stehen gleich mehrere Typen zur Auswahl. Je nach Hörraum und Hörgeschmack kommen einer oder mehrere BM (C „Blow Motion Control“)- Subwoofer vom Typ Attac 300 oder Attac 400 zum Einsatz. Diese sind nichts anderes als die früher unter dem Namen Audio Elevation vertriebenen „Originale“ des von Axel Ridtahler erfundenen Ripol-Subwoofers. Die Beschreibung dieser in der Szene legendären Spielart des Dipols mit doppelter Treiberbestückung würde alleine locker einen Artikel füllen, deshalb hier nur in aller Kürze: Ein Dipol ist dadurch gekennzeichnet, dass er nicht kugelförmig (wie ein normaler Subwoofer), sondern 8-förmig den Schall abgibt. Weil die beiden Bäuche oder Keulen der 8 gegenphasig abgestrahlt werden (180° Phasenversatz), geschieht nach dem Prinzip der Interferenz eine Auslöschung. Das passiert jedoch nicht unmittelbar und überall (sonst würde man nichts mehr hören), sondern theoretisch in der Symmetrieebene senkrecht zu den Keulen der 8, so dass (bei entsprechender Ausrichtung des Subwoofers) durchaus Bass zu hören ist. Durch die gerichtete Abstrahlung und die teilweise Auslöschung wird deutlich weniger Energie an den Raum abgegeben, hierdurch ergibt sich der klangliche Vorteil des Ripols: Das (Nach-) Wummern sowie die Ausbildung stehender Wellen im Hörraum wird stark reduziert – kurz: es dröhnt nicht. Als Nachteil muss dem Ripol eventuell untenrum durch Equalizing/Entzerrung nachgeholfen werden, außerdem ergibt sich durch den schwachen Wirkungsgrad eine limitierte Pegelfestigkeit. Daher greifen viele Hörer zu mehreren solcher Systeme. Betrieben wird ein Attac-Subwoofer natürlich aktiv, und zwar mit einem Bassmodul, das im Prinzip frei kombiniert werden kann. Hier lauten die Empfehlungen seitens Audio Circle: Lyngdorf, Audiovolver oder XTC-Amp von Mindaudio. Letzteren hatten wir zur Verfügung, und zwar in der günstigen Ausführung ohne den optionalen Raumprozessor. Womit wir beim Klangtest angekommen wären. Dieser hat mich, wie auch einige anwesende Kollegen, schon sehr bald auf die Seite der Event Horizon Essence gezogen. Mit ihrer feinsinnigen und hochpräzisen Vorstellung weiß sie auch verwöhnte Ohren zu betören. Entsprechend ihrer dezent eingepegelten Höhen drängt sie sich nie auf und ist absolut langstreckentauglich. Dennoch verheimlicht sie nichts, alle Details wie die fein abgestimmten Oberwellen der Instrumente sind da und verhelfen der Audio Circle zu einem exzellenten Hochton. Großes Kino ist ebenso, wie die Box mit den Klangfarben umgeht. Stimmen sind ein Genuss und Instrumente tönen natürlich und echt. Dabei wird nicht weichgespült – die Event Horizon Essence gehört nicht zu den überangenehm oder anbiedernd klingenden Lautsprechern. Die Balance gerät zu jeder Zeit stimmig – genauso wie die überzeugende räumliche Abbildung. Diese ist dafür verantwortlich, dass sich ein sehr realistischer Eindruck des musikalischen Geschehens einstellt. Das funktioniert beim Jazztrio genauso wie bei extrem weitläufigen Bühnen, wie sie auf Friedemanns The Concert zu hören sind. Wir haben es ohne Einschränkung mit einer Darbietung auf allerhöchstem Niveau zu tun, und das gilt auch für den Bassbereich. Der gerät, wie zu erwarten, nicht übermäßig tief ohne Subwoofer, lässt sich aber bei der Genauigkeit nichts zuschulden kommen. Dynamisches Auftreten beherrscht die Kompaktbox dabei auch noch. Und mit der Unterstützung durch den BMC-Woofer stellt sich wiederum ein Klangbild ein, zu dem mir zuallererst das Adjektiv stimmig in den Sinn kommt. Fast unmerklich schleicht sich ein tief reichendes Bassfundament unter den Klang der Hauptlautsprecher. Der Subwoofer bewirkt, dass man am Tiefgang der Stereoboxen nichts mehr vermisst; er fügt sich perfekt ein. Als Box ist er ganz einfach unhörbar – und das, obwohl ich ihn hemdsärmelig außerhalb der Stereobasis aufgestellt habe. Wenn das kein Kompliment ist! Die Event Horizon Essence überzeugt mit ihrem ansprechenden wie musikalischen Klang, der vor keinem Vergleich zurückschrecken muss. Ein toller Lautsprecher auf höchstem Niveau!

Fazit

Bei der Event Horizon Essence treffen sich gefälliges Design, gewissenhafte Fertigung und exquisiter Klang. In Kombination mit einer der zahlreichen zur Auswahl stehenden Basskombinationen ergibt sich ein wahrhaft referenzwürdiges System.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Audio Circle Event Horizon Essence

Preis: um 8450 Euro

10/2011
Ausstattung & technische Daten 
Preis (pro Paar) 8450 
Vertrieb Audio Circle, Plaid (Vertrieb Nord), hifi4life, Sulz a. N. (Vertrieb Süd) 
Telefon 02632 73594 (Vertrieb Nord), 07454 8781216 (Vertrieb Süd) 
Internet www.hifi4life.de 
Ausführungen Schwarz, auf Anfrage 
Abmessung (B x H x T in mm) 220/510/420 
Gewicht (in Kg) 19,4 
Impedanz (in Ohm)
Subwoofer BMC-Sub Attac 300/400 (Audio Circle, ab 1.200/2.350 Euro) an XTZ SubAmp 1 (Mindaudio, ab 270 Euro) 
checksum „Bei der Event Horizon Essence treffen sich gefälliges Design, gewissenhafte Fertigung und exquisiter Klang. In Kombination mit einer der zahlreichen zur Auswahl stehenden Basskombinationen ergibt sich ein wahrhaft referenzwürdiges System.“ 
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Datum 04.10.2011, 11:10 Uhr
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