Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Studio Thiem ONE limited


Geheimtipp

Lautsprecher Stereo Studio Thiem ONE limited im Test, Bild 1
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Kürzlich erregte ein Neuzugang in der Redaktion Aufmerksamkeit. Nicht zu groß, nicht die übliche Kistenform und eigentlich ganz nett gemacht, stand die zierliche Box ohne Typenschild im Flur. Sie stellte sich heraus als die ONE limited von Studio Thiem. Und verdient einen genaueren Blick.

Etwas über einen Meter ist sie hoch, dazu  mit 17 Zentimetern Schallwandbreite  schön schlank. Die One Limited ist sicher eine  der gefälligeren Boxen auf dem Markt. Statt  mit billiger Folie kommt sie mit einer dicken  Massivholzfront daher und hebt sich angenehm  aus der Masse. Verantwortlich für die ONE ist  das Studio Thiem aus Bückeburg, ein recht unbeschriebenes Blatt im Reigen der HiFi-Hersteller. Und Hersteller ist man im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Lautsprecher entstehen  von Hand in der hauseigenen Fertigung. Kopf  und Gründer des Unternehmens ist Herbert  Thiem, seit seiner Jugend Lautsprecherenthusiast uns -selberbauer.

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Sein Studio Thiem eröffnete er bereits 1988 zur Hochzeit des Lautsprecherselbstbaus, spätestens seit 2003 verlässt  sich Herbert  Thiem nur noch auf Eigenentwicklungen. Das jüngste Projekt hört auf den  Namen One; es gibt zwei Modelle, nämlich die  kleinere One Slimline und das amtierende Topmodell One limited, um das es hier gehen soll.  Unser Testmodell trägt stolz eine Schallwand  aus klar lackiertem Leimholz, was sich schön  vom seidenmatten Gehäuse abhebt. Grundsätzlich fertigt das Studio Thiem die Lautsprecher  nach Kundenwunsch, so dass auch Speziallackierungen oder andere Sonderwünsche kein  Problem sind. Die Kosten richten sich dabei  nach dem  Aufwand, für unser  Testexemplar  werden gar nicht schlanke 4.400 Euro aufgerufen. Klar, die One limited entsteht komplett in  Handarbeit, Fertigboxen von der Stange gibt´s  anderswo günstiger. Dafür ersteht der Kunde grundsolides Handwerk und ein sorgfältig  durchdachtes Gehäuse.  Im Inneren  Þ nden wir nicht nur eine Versteifungsmatrix aus zwei gelochten Verstrebungen,  unter dem Hochtöner fungiert zudem ein schräges Brett als Wellenbrecher. Auf der Rückseite  sitzt ein größzügig dimensioniertes Bassreflexrohr mit strömungsgünstigen  Trompetenöffnungen. Aus optischen Gründen steht die Box  auf einem Fuß, was sie noch filigraner wirken  lässt. Aus klanglichen Gründen wiederum nimmt  die Fußplatte über spezielle Silikondämpfer  Kontakt mit dem Boden auf, Herbert Thiem ist  also ein Freund der Entkopplung.  Die Bestückung besteht aus zwei identischen  13ern, die allerdings nicht parallel laufen,  sondern nacheinander bei unterschiedlichen  Frequenzen von der Weiche aus dem Rennen  genommen werden . ein Zweieinhalbwegesystem mit einem reinen Tieftöner und einem  Tiefmitteltöner also. Zu den beiden gesellt sich  eine 25er-Gewebekalotte mit kurzem Hornvorsatz, die ganz ohne Frontplatte bündig in  die Schallwand eingelassen ist, so dass keine  störenden Beugungseffekte auftreten. Bei den  Tiefmitteltönern handelt es sich um solide Ware  mit Körben aus Stahlblech, bei den Membranen vertraut Herbert Thiem auf das gute alte  Papier, das allerdings mit einer mineralischen  Beschichtung aufwartet.  Die Frequenzweiche ist in ihren Grundzügen  nach dem Motto .weniger ist mehr. aufgebaut.  Alle Chassis werden mit flachen Filtern erster  Ordnung beschaltet, wozu nur wenige Bauteile benötigt werden. Diese sind dafür von sehr  guter Qualität.  Trotz ihrer Einfachheit bietet  die  Weiche eine  Vielzahl von Einstellmöglichkeiten. Die  Anschlussdose mit doppelten Klemmen kennt man normalerweise als  Biwiring-Terminal, bei der One limited haben  die Brücken jedoch eine andere Funktion. Der  Weichenzweig des oberen Tiefmitteltöners lässt  sich am doppelten Terminal durch Setzen von  Brücken und/oder Widerständen konfigurieren,  wodurch der Mitteltonpegel auf den Raum oder  den Hörgeschmack angepasst werden kann.  Gleiches gilt für den Hochtonpegel, hier geschieht die Einstellung allerdings ganz einfach  über ein stufenloses Poti. 

Labor und Praxis 


In unserem Messlabor  schlägt sich die One limited ganz veritabel. Der  Amplitudenfrequenzgang ist nicht der glatteste  aller Zeiten, aber vollkommen im grünen Bereich. Bei 5,5 kHz ist ein kleiner Peak zu erkennen, hier spielt sich die Membranresonanz des  Tiefmitteltöners vorwitzig in den Vordergrund.  Das ist sicher den flachen 6-dB-Filten zu verdanken, die dafür eine gute Phasenlage versprechen, außerdem sprechen die gutmütigen  Papiermembranen für ein sehr ohrenfreundliches Klangbild.  Im Bass erstreckt sich der Arbeitsbereich der  One erstaunlich weit in den Keller, die Reflexabstimmung auf 47 Hz ist beachtlich für  eine derart kleine Box. Bei der Wahl des Verstärkers ist allerdings Obacht geboten: Durch  die Parallelschaltung der beiden (4-Ohm-)Tieftöner sinkt die Impedanz im Bass auf 2,6 Ohm,  hier gehört ein stabiler Verstärker dran!  Im Hörtest wächst die One limited dann akustisch weit über die kompakten Abmessungen  hinaus. Auch tiefste Bässe werden druckvoll  und sauber reproduziert, während der Hochtöner je nach Bedarf spritzige oder sanftseidige  Obertöne beisteuert. Die Detailreproduktion  kann jederzeit überzeugen, hier schafft es die  One ein ums andere Mal, Glanzlichter zu setzen. Das gilt auch für die räumliche Abbildung,  die voll überzeugen kann, vor dem Zuhörer  lässt die One eine fein sortierte und großzügige  Abbildung der Aufnahme entstehen. Der Stimmenbereich lässt sich von kehlig bis wohligwarm anpassen, so dass für viele Geschmäcker  etwas dabei sein sollte. Schräge Töne lässt sich  die One dabei nicht entlocken, sie klingt jederzeit und bei den unterschiedlichsten Musikspielarten vom Orgelkonzert bis zum Rockkonzert immer angenehm unaufdringlich und daher  absolut erwachsen und langstreckentauglich.

Fazit

Die One limited vom Studio  Thiem  zeigt sich als eine Box für Individualisten, die  eher das Besondere suchen als einen Lautsprecher von der Stange. Klanglich dagegen darf sie  als gekonnte Allrounderin gelten, die es schafft,  ihre Zuhörer in den verschiedensten Wohnumgebungen glücklich zu machen.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Studio Thiem ONE limited

Preis: um 4400 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


3/2016
4.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Studio Thiem ONE limited

Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Paarpreis ab 4.400 Euro 
Vertrieb Studio Thiem, Bückeburg 
Telefon 05722 3697 
Internet www.box-one.de 
Laborbericht
Ausstattung
Ausführungen wird auf Kundenwunsch gefertigt, Ausführungen nach Wahl 
Abmessungen (B x H x T in mm) 1020/170/250 
Gewicht (in Kg) 15 
Bauart Bassreflex 
Anschluss k.A. 
Impedanz (in Ohm) k.A. 
Tieftöner (Nenndurchmesser/Membrand.) 1 x 105-mm beschichtete Papiermembran 
Tiefmitteltöner (Nenndurchmesser/Membrand.) Nein 
Mitteltöner (Nenndurchmesser/Membrand.) 1 x 105-mm beschichtete Papiermembran 
Hochtöner 1 x 25-mm Gewebekalotte 
Besonderheiten Nein 
+ Klang vielfach anpassbar 
+ für alle Musikstilrichtungen geeignet 
+/- Nein 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung gut 
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Elmar Michels
Autor Elmar Michels
Kontakt E-Mail
Datum 29.03.2016, 09:59 Uhr
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Topthema: Die ewige Legende
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Harwood Acoustics LS3/5A

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