Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Xiva MusicM8


Musikfreund

Musikserver Xiva MusicM8 im Test, Bild 1
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An so einen Ripping-Server kann man sich schon gewöhnen. Da steckste eine CD rein, wartest ein bisschen und schon kann ein Empfängergerät Musik spielen. Nur steckt in diesem MusicM8 mehr drin, als man dem kleinen Kistchen zutraut.

Peripherie:


 Streaming-Clients
 Logitech Squeezebox

 Naim Unity
 AppleTV mit ATVFlash und Boxee-Software
 iPhone 3G mit PlugPlayer


Ein Ripping-Server muss für mich zwei Aufgaben richtig gut erfüllen: Das Rippen soll er nicht einfach nur so schnell wie möglich erledigen, sondern sich richtig viel Zeit lassen und fehlerfrei einlesen, und er muss die Musik natürlich auch möglichst gut für alle möglichen Empfänger bereitstellen. Der MusicM8 von Xiva behauptet das von sich. Nun, zumindest Letzteres sollte allein durch die große Zahl an installierten Servern schon mal gewährleistet sein. UPnP-Geräte werden von einem Twonky-Server bedient.

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Das ist nicht die schlechteste Entscheidung. Es gibt nämlich nur zwei mir bekannte UPnP-Server, die so richtig gut funktionieren, und der Twonky darf sich zu diesem erlauchten Kreis zählen. Die Renderer, also der Dienst, der die auf dem Server gespeicherten Daten in ein allgemeinverträgliches Format umsetzt, arbeitet nämlich mal gut und mal eher mäßig – Twonky tut‘s da einfach. Das ist nicht unwichtig, wenn‘s unabhängig von den Ripping-Fähigkeiten unseres MusicM8 darum geht, die per Netzwerk draufgeschobenen Dateien zu verarbeiten. Klar, wenn man eine CD einliest, sucht sich jeder RipNAS ein Format aus, das er auch verarbeiten kann – logisch. Aber diese Geräte haben ja noch einen zweiten Dienst zu erfüllen – das Speichern und Bereitstellen von Audiodateien aller Art. Und in dieser Beziehung wird‘s natürlich spannend. Man darf ja nicht vernachlässigen, dass man eventuell auch einfach mal einen kompletten Musikordner „rüberkopieren“ möchte. Das geht mit dem MusicM8 in den allermeisten Fällen gut. In 90 Prozent aller Haushalte ist dynamische IP-Vergabe, also das automatische Verteilen von IP-Adressen, vorkonfiguriert, weshalb sich der MusicM8 ganz von allein ins Heimnetz einklinkt und seine Dienste bereitstellt. In der Regel sollte ein Streaming- Client auch sofort merken, dass etwas Neues am heimischen Netz angeschlossen ist und Empfangsbereitschaft zeigen. Meine Versuche waren jedenfalls allesamt erfolgreich. Sonos-Empfänger sind ja sowieso sehr erfolgreich bei der suche nach Netzwerkmusik, weshalb die Konfiguration (per iPod) in ein paar Sekunden abgeschlossen war und die Musik nach kurzer Zeit lief. Sonderfälle wie die Streaming-Clients von Logitech gehen auch nicht leer aus, der SqueezeCenter genannte Server ist natürlich mit drauf und vorkonfiguriert. Auch für Besitzer dieser Streaming- Empfänger heißt es also: hinstellen, läuft, freuen. Als Betriebssystem hat man sich ein stabiles Linux ausgesucht, was vielen sicher ein Gefühl von Geborgenheit geben wird, da es in den Köpfen vieler Menschen als das besonders stabile OS gilt. Sicher keine schlechte Wahl. Die Zusammenarbeit mit anderen Betriebssystemen läuft jedenfalls reibungslos. Ich habe auf Mac und PC nur Minuten gebraucht bis ich eine Verbindung hatte und manuell über das Netzwerk ein paar Alben kopieren konnte. Danach kann man sie eigentlich getrost von der Festplatte des Computers löschen. Wer Angst hat, dass sein Musikarchiv nach einem Festplattencrash verschwunden ist, hat zwar Recht mit dieser Befürchtung, aber auch dem kann geholfen werden. Der MusicM8 verfügt über eine automatische Backup- Funktion, die alle Dateien per USB auf externen Festplatten sichern kann. Eine zweite 2,5-Zoll-Festplatte direkt ins Gerät zu bauen, um das Backup auf ihr auszuführen, ist eine schöne Idee, zumal ein weiterer Festplattenslot verfügbar ist, aber mangels Kabelstrang glaube ich nicht, dass man das einfach so machen kann. Bleiben wir also bei der externen Lösung, die in einstellbaren Zeitabständen den kompletten Inhalt der Musik- und Videoordner sichert. Sie haben richtig gelesen: Videos kann man natürlich auch im Netzwerk bereitstellen. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich keine Formattests gemacht habe, da es mir rein um die Musik ging. Außerdem ist das Rippen von DVDs aus rechtlichen Gründen von vornherein geblockt, das Bespielen der Festplatte geht nur über Netzwerk. Das lässt darauf schließen, dass MPEG-2-Dateien anstandslos abgespielt werden; ob nun die üblichen MKV- oder DivX-Filmchen Unterstützung finden weiß ich nicht – Musik machen war mir einfach wichtiger.

Gut gelastert


Die Ergebnisse des Rip-Vorgangs haben mich erfreut: Eine probeweise eingeworfene CD sah nach der Analyse des Inhalts fast genauso aus wie dieselbe CD, aber mit Exact Audio Copy, langsamster Geschwindigkeit und Accurate-Rip-Unterstützung. Das passt also. Nur die Anzahl der abgefragten Datenbanken ist etwas beschränkt. GD3 und Freedb sind mit im Boot, was den Löwenanteil verfügbarer CDs abdeckt, aber manchmal (selten) kommt‘s dann doch zu fehlerhaften Metadaten. Speziell bei Singles kann das passieren. Da sollte man ein wenig hinterher sein und gegebenenfalls manuell ausbessern. Natürlich kann man bereits eingelesene Musik per Netzwerk auf den MusicM8 kopieren. Je nach Umfang und Qualität des Materials kann das eine Weile dauern, aber dann ist es ja einmal drauf und man muss sich um nichts mehr weiter kümmern. Die Musik wird automatisch katalogisiert. Apropos automatisch: Manche Leute wollen ja alles vollautomatisiert haben, deswegen erwähne ich völlig unbewertet eine weitere Option. Bei Amazon gekaufte MP3-Musik ist direkt in den MusicM8 ladbar, ohne den Umweg über die Festplatte des Computers nehmen zu müssen. In der Hoffnung, dass Amazon irgendwann ein qualitativ besseres Format anbietet, ist das natürlich eine interessante Komfortfunktion. Ebenfalls für Freunde des Komforts ist die Möglichkeit, die auf dem MusicM8 enthaltene Musik von überall auf der Welt anhören zu können. Dazu benötigt man nur ein Konto bei Dyn- DNS und ein wenig Wissen, denn der heimische Router muss den Port dafür freischalten. Das Einrichten dauert ungefähr fünf Minuten, der DynDNS-Dienst ist kostenlos. Wenn alles steht, kann man überall, wo eine Internetverbindung steht, seinen Browser öffnen, sich per Webbapplikation in seinen MusicM8 einloggen und die Musik durch die Welt schicken. Das ist eine feine Sache, besonders wenn man sich in seinem Urlaubshäuschen befindet oder per UMTS-Stick mit dem Laptop gerade am Strand sitzt. Mein Fazit ist, dass man zwar bedingt ohne Computer auskommen kann, wenn man sich diesen Server zulegt, die wirklich herausstechenden Nettigkeiten aber erst in Verbindung mit der Webapplikation zutage kommen. Wer keine Angst vor Computern hat (und so schwer ist das hier ja auch nicht), wird ein paar richtig tolle Möglichkeiten haben, die das bloße Einlesen und Streamen übertreffen.


Fazit

Ich hab‘s ihm anfänglich gar nicht zugetraut, aber der MusicM8 ist ein vielleicht nicht in jeder Kategorie allerbester, aber mit mehr als brauchbaren Optionen ausgestatteter Server, der recht gut einliest und alle bedient, die Netzwerkmusik empfangen können.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Xiva MusicM8

4/2010
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Vivateq, Uhingen 
Telefon 07161 504470 
Internet www.vivateq.de 
Betriebssystem: Linux 
Vorinstallierte Server: Twonky UpnP (Universell), SqueezeCenter 7 (Logitech), Firefly (iTunes) 
Kapazität (in TB):
Tonformate: MP3, FLAC, WAV 
Anschlüsse: USB 
einsnull
checksum „Ich hab‘s ihm anfänglich gar nicht zugetraut, aber der MusicM8 ist ein vielleicht nicht in jeder Kategorie allerbester, aber mit mehr als brauchbaren Optionen ausgestatteter Server, der recht gut einliest und alle bedient, die Netzwerkmusik empfangen können.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 20.04.2010, 12:55 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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