Musikrezension: … And You Will Know Us by the Trail of Dead – Tao of the Dead (Alternative Rock)

Trail of Dead sind schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Seit nunmehr fast 13 Jahren produzieren die fünf anspruchsvollen Rock, und die sechs bisher erschienenen Alben waren ausnahmslos richtig gut. Da liegt die Messlatte für Nummer sieben natürlich entsprechend hoch. Von Erfolgsdruck ist aber auf Tao of the Dead nichts zu spüren. Gekonnt rockt der Fünfer durch den ersten von zwei Teilen des Albums. Wie auf ihren früheren Alben gehen die Songs quasi nahtlos ineinander über, präsentieren uns rasche Tempowechsel und zwischen ruhigen Parts gibt es auch gern mal das sprichwörtliche Brett. Das gefällt und sollte unbedingt am Stück genossen werden. Hier einen einzelnen Track besonders hervorzuheben, wäre unpassend und würde den übrigen Songs nicht gerecht. Es gibt nämlich schlicht keinen Ausfall. Gekrönt wird das Album von Part II, einem 16-minütigen Epos, das vollkommen vom Strickmuster des übrigen Albums abweicht. Die Gitarren sind anders gestimmt, und dem Hörer wird nach dem wilden ersten Teil ein wenig Ruhe gegönnt. Das knallbunte Klappcover kommt im Steampunk-Stil daher und auf den leider ungefütterten Innenhüllen gibt es einen Comic, Verzeihung, eine „Graphic Novel“ von Sänger und Gitarrist Conrad Keely. Von den vier Seiten des 180-G-Doppelvinyls sind lediglichlich drei mit Musik versehen: Auf den ersten beiden findet sich Part I des Albums, auf Nummer drei Part II. Auf der Rückseite von Part II gibt es eine prächtige Gravur zu bestaunen. Die Aufmachung ist also alles andere als Einheitskram, was perfekt zum musikalischen Inhalt passt. Auch Produktion und Pressung harmonieren hervorragend mit den musikalischen Qualitäten des Albums. Schade nur, dass es keine Songtexte gibt.

Fazit