Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEs gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Klaviersonaten, Op. 109, 110, 111 (Columbia)
Komponist: Ludwig van Beethoven – Interpret: Glenn Gould - Klaviersonaten, Op. 109, 110, 111
Und noch eine Aufnahme, die die andere Seite Glenn Goulds zeigt. Die andere Seite, das ist alles, wo der inzwischen doch deutlich in eine Ecke gedrängte Pianist NICHT Johann Sebastian Bach spielt. „Das geht doch gar nicht“ wird so mancher jetzt sagen – aber das geht sehr wohl. Man kann Gould nämlich zwei Dinge nicht absprechen und das sind Offenheit und stupende Musikalität. Vor einer langen Zeit habe ich einmal im Zuge einiger Wiederveröffentlichungen unter der Ägide von Sony Music eine Platte mit Liszts-Transkriptionen von Richard Wagner in die Finger bekommen – gespielt von Glenn Gould. Damals war ich erstaunt, wie aufgeräumt und fast „bach-esk“ Richard Wagner klingen kann – eine pianistische Ausnahmeleistung. Beethovens drei späte Klaviersonaten auf dem vorliegenden Album hat Glenn Gould für Columbia im Jahr 1956 eingespielt – im jugendlichen Alter von 23 Jahren. Das ist, mit Verlaub, zu früh gewesen.
Ich will jetzt gar nicht auf den Spätromantikern Kempff oder Backhaus herumreiten, die eine aus heutiger Sicht vielleicht etwas zu respektvoll-verstaubte Spielweise an den Tag legten - andererseits bin ich als junger Mensch eben mit deren Beethoven-Platten aufgewachsen. Was Gould da an den Tag legt, ist nicht jugendlicher Elan, sondern hastiges Herunterspielen der späten Werk Beethovens. Anzuerkennen ist dabei natürlich, wie er trotz der hohen Tempi mit traumwandlerischer Sicherheit durch die Höchstschwierigkeiten manövriert – aber Beethoven selbst schreibt an der einen oder anderen Stelle „Innigkeit“ vor – und das ist etwas, das hier fast völlig fehlt. Seltsamerweise finde ich gerade diese Einfühlung in das Werk, in den Geist der Musik in den „Goldberg-Variationen“ Goulds das hervorstechendste Merkmal – das ist Transzendenz pur. Und das ist eigentlich auch etwas, das zumindest den späten Beethoven auch ausmacht, ein Komponist, der sich aus der strengen Form der Klassik mehr und mehr befreit hat und den Umbruch zur empfindsamen und hoch emotionalen Romantik vollzieht – für Gould ist das alles mehr oder minder „Klaviersport“, dem Höhen wie Tiefen fast komplett fehlen. Schade, ich kenne auch Beethoven-Interpretationen von ihm, die durchaus deutlich mehr Empathie aufweisen. Und so müssen wir dieses Album unter der Rubrik „Virtuos“ einsortieren – der Künstler wird usn nicht mehr verraten, warum und wieso er seinen Beethoven so eingespielt hat. Immerhin ist das Album auch in der Neuveröffentlichung sauber produziert und klingt für das Alter erstaunlich modern und offen.Fazit
Klanglich gute, interpretatorisch aber zumindest angreifbare Aufnahme der späten Beethoven-Sonate.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Klaviersonaten, Op. 109, 110, 111 (Columbia)
144-612
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