Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Systemtest: Absoluta Talia


Mit Schwung

Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 1
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Es braucht einen einzigen Blick. Nicht mehr. Nach Bruchteilen einer Sekunde ist klar, dass diese Verstärkerkombi nur aus Italien stammen kann

Mitspieler

Plattenspieler:

transrotor Fat Bob / SME 309 / Benz Ace SL
Clearaudio Master Reference / SME 3500 / MFSL C3.5


Phonovorstufen:

MalValve preamp three phono
Clearudio Balanced Reference Phonostage

Lautsprecher:

 Lansche Kubus
 Klang + Ton „Nada“

Zubehör:

Netzversorung von PS Audio und HMS
 NF-Kabel von van den Hul und Transparent
 Phonokabel van den Hul
 Lautsprecherkabel von Transparent
 Plattenwaschmaschine von Clearaudio


Gegenspieler

Vorstufen:

MalValve preamp four line
Audio Research Anniversary Edition Reference Preamplifier

Endverstärker:

Accustic Arts Amp2 MK2
SymAsym


Jawohl, das ist neu. Und ein erfrischendes Bisschen anders als andere Verstärker. Keine mehr oder weniger schnöden Blechquader, sondern geschwungene Linien und luxuriöse Proportionen.

Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 2Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 3Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 4Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 5Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 6Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 7Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 8Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 9Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 10Vor-Endstufenkombis Hifi Absoluta Talia im Test , Bild 11
Die Firma „Absoluta“ gibt’s erst seit 2009 und sie fertigt derzeit vier verschiedene Geräte: einen Vollverstärker, eine Vorstufe, eine Stereo- und eine Monoendstufe. Wir haben uns zum Test gleich das große Besteck kommen lassen, und das besteht aus dem Vorverstärker „Talia“ (ab 7.900 Euro) und einem Paar „Janus“ (ab 7.600 Euro). Absoluta residiert im äußerst malerischen Padua, rund 30 Kilometer landeinwärts von Venedig gelegen. Ein Fleckchen Erde, das ganz ohne Zweifel dazu inspiriert, dort schöne Dinge zu entwickeln und zu bauen. Hinzu gesellt sich ein weiterer Vorteil, der die Unternehmung zu einer erfolgreichen Angelegenheit machen könnte: Absoluta ist kein typisches Startup, sondern eine wohlüberlegte und geplante Investition. Und zwar von Leuten, die nicht davon leben müssen, sondern noch einen „richtigen“ Job haben und es sich leisten können, ihre Vorstellungen von HiFi konsequent umzusetzen. Diese Konstellation macht einen vertrauenerweckenden Eindruck, gerade weil es dort eben nicht nur musik- und technikbegeisterte „Nerds“ gibt, sondern auch Leute, die ein paar Jahre warten können, bis die Sache profitabel wird. Und ganz viel Erfahrung: Die beiden technischen Köpfe von Absoluta haben schon bei jedem italienischen Elektronikhersteller mit Rang und Namen gearbeitet. Einer von beiden betreibt außerdem noch das hoch interessante Unternehmen „M2tech“, einer der derzeit angesagtesten Hersteller von hochwertigen Digital-/Analogwandlern. Die technische Philosophie hinter den Absoluta-Geräten ist eine einfache: Man baut das, was am besten Musik reproduziert. Gerne mit Röhren, aber das ist kein Muss. Schon eher verpflichtet ist man dem Thema Symmetrie: Zumindest die Vorstufe huldigt dem Prinzip konsequent. Bleiben wir zunächst bei der wirklich sehr appetitlichen Verpackung der Geräte: Diese ist tatsächlich nur eine auswechselbare Schale, die sich nach dem Lösen von nur zwei Schrauben entfernen lässt. Dafür gibt’s zwei Gründe: Einerseits könnte man im Falle eines Defektes die komplette Technik unproblematisch austauschen und die Schale behalten; die Geräte würden auf alle Fälle auch nach einer solchen Radikalkur genauso aussehen wie vorher. Auch andersherum wird ein Schuh draus: Man könnte den Absolutas bei Bedarf durchaus eine komplett neue Optik spendieren. Davon nämlich gibt’s eine ganze Reihe von Varianten: So stehen wunderschöne Massivholzvarianten in Kirsche, Walnuss und Ahorn zur Verfügung oder eben hochglänzend lackschwarze Versionen, wie bei unseren Testmustern. Die lackierten Geräte sind trotz schnöden MDF-Kerns übrigens die teuersten: Talia und ein Paar Janus in Schwarz sind jeweils mit gut 9.100 Euro zu vergüten. Ohne Gehäuse verlieren die Geräte zwar einiges von ihrem optischen Charme, punkten aber mit sonst verborgenen Qualitäten: Die Technik steckt in rundum geschlitzten Blechgehäusen mit ordentlich Schirmwirkung, was den angestrebten messtechnischen Qualitäten in Sachen Störarmut sicherlich zuträglich ist. Die Vorderseite des Vorverstärkers ist außerdem mit mächtigen Metallzylindern ausgestattet, von denen man nach dem Zusammenbau nur noch geringe Teile sieht – die Gestaltung der Bedienelemente verdient aber auch im „angezogenen“ Zustand noch das Prädikat „opulent“. Wo wir gerade da sind: Der linke der drei Dreh-Schwergewichte ist fürs Einschalten und das Stummschalten der Ausgänge zuständig, der mittlere für die Lautstärke und der rechte für die Eingangswahl. Alternativ ist das Gerät mit einer wirklich hübschen Fernbedienung betreibbar. Für das eine oder andere Feature geht’s auch gar nicht ohne den Geber: So lässt sich nämlich jedem Eingang eine Absolutphaseneinstellung zuordnen, und die ist nur mit der Fernbedienung umschaltbar. Das ist übrigens hübsch gemacht: Bei nicht invertierter Phase signalisiert eine blaue Leuchtdiode die Anwahl des entsprechenden Eingangs, bei invertiertem Betrieb eine rote. Wer hier bereits reichlich Hightech vermutet und kein minimalistisches Hardcore- Konzept, der liegt völlig richtig: Talia ist eine äußerst aufwendige Maschine, und die sechs durch den geschwungenen Deckel ragenden Doppeltrioden verraten nur einen ganz kleinen Teil der Wahrheit. Letztlich handelt es sich um ein Hybridkonzept, bei dem auch Halbleiter ein Wörtchen mitzureden haben. So sehen die Entwickler im System „Koppelkondensator“ ein Problem, das es unbedingt zu vermeiden gilt, und das ist bei Röhrenschaltungen so ganz einfach nicht. Die Lösung fand sich in einer üblicherweise eher in der Halbleitertechnik eingesetzten Schaltung (gefaltete Kaskode) mit nachgeschalteter Pufferstufe, die ebenfalls so ganz selbstverständlich nicht ist. Dafür braucht’s bei symmetrischem Aufbau schon mal vier Röhren und ein paar Halbleiter- Stromquellen. Talia ist übrigens des Symmetrierens mächtig. Will sagen: Auch wenn Sie sie über eine der vier Cinch-Hochpegeleingänge oder das ebenfalls unsymmetrische Phonoteil beschicken, kommt hinten feinste symmetrische Kost heraus – Cinch-Ausgänge gibt’s natürlich auch. Besagtem Phonoteil sind denn auch die letzten beiden Röhren zuzurechnen; MM-Abtaster bedienen die Glaskolben alleine, bei MC-Abtastern lässt sich eine zusätzliche Verstärkerstufe auf Chip-Basis vorschalten. Das Phonoteil ist an der Geräterückseite mit zwei Drehschaltern konfigurierbar. Im MM-Betrieb kann man sechsstufig in Ein-Dezibel-Schritten zwischen 39 und 44 Dezibel Verstärkung wählen. Es gibt sogar nicht nur 47, sondern auch 25 Kiloohm Eingangsimpedanz und drei schaltbare Kapazitäten. MC-Abtaster lassen sich von 55 bis 65 Dezibel verstärken, als Abschlussimpedanzen stehen 10, 100 und 1000 Ohm zur Wahl. Dass all das tatsächlich mit den zwei kleinen Schaltern machbar ist – erstaunlich. Beim Blick unter den Deckel bin ich zumindest teilweise gescheitert. Die Vorstufe ist auf zwei großen doppelseitigen Leiterplatten aufgebaut, bei denen sich die „Bauteileseiten“ gegenüberstehen. Dieses Sandwich zu zerlegen, habe ich mich schlicht nicht getraut. Es sieht jedoch nach viel Gedränge auf beiden Boards aus: Jeder Schaltungsteil verfügt über eigene Betriebsspannungsregler, sogar die Heizspannungen für die Röhren werden individuell stabilisiert. Eine Schutzschaltung wacht darüber, dass das direkt gekoppelte Konzept keine Gleichspannungsanteile herausgibt. Die komplexe Bedienlogik mit ihrer Vielzahl von Relais will auch untergebracht werden, die Lautstärkeregelung übernimmt ein Vierfach-Motorpoti. Uff. Das nenne ich mal ein sattes Paket. Zumindest messtechnisch zahlt sich der Aufwand schon mal aus: Störabstände und Verzerrungswerte sind jenseits von Gut und Böse. Bei den Endstufen gibt’s eins schon mal nicht: Röhren. Dafür aber eine hochmoderne, stromgegengekoppelte Transistorschaltung. Für die Kraftentfaltung sind pro Monoblock acht der legendären bipolaren Sanken-Transistoren zuständig, und die mobilisieren an einer Vier-Ohm-Last denn auch mal 270 Watt. Den Herstellerangaben zufolge ist Zwei-Ohm-Betrieb auch kein Problem und soll eine Dauerleistung von 500 Watt ermöglichen. Die Eingangskonfiguration bietet vielfältige Anschlussmöglichkeiten: Neben dem „normalen“ Cinch- und dem XLR-Eingang gibt’s noch eine Cinchbuchse, die den invertierenden Zweig bedient. Damit könnte man zum Beispiel auch bei Cinch-Ansteuerung zwei Monos zum Brückenbetrieb überreden. Die Stromversorgung orientiert sich an den heutzutage üblichen Standards für Geräte der feinen Art: Geschirmter Ringkerntrafo, reichlich Siebkapazität, sanft schaltende Hochgeschwindigkeits-Gleichrichter, High-End-Schmelzsicherungen. Dem segensreichen Prinzip „Ruhestrom“ huldigt der Hersteller in begrenztem Maße: Janus liefert die erste Handvoll Watt im A-Betrieb, danach gibt’s einen sanften Übergang in eine Klasse-B-Einstellung. „Sanfter Übergang“ – das ist auch das, was die bildschönen Italienerinnen in den ersten Wochen ihres Betriebs nach dem Auspacken lieferten. Definitiv zählen sie zu den Geräten, die frisch aus dem Karton nicht ihr volles klangliches Potenzial entfalten, sondern gut eingespielt werden wollen. Hier tun sich insbesondere die Endstufen hervor, die zu Beginn eher unbeteiligt, flach und wenig dynamisch tönen. Das legt sich. Langsam, aber bestimmt. Lobende Worte verdient sich erst einmal das Phonoteil der Talia. Die eingebaute Lösung als Alibi-Phonovorstufe abzutun, ist ein schwerer Fehler, die tut sich nämlich durch eine sehr plastische, räumliche und gut strukturierte Wiedergabe hervor. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn der jeweilige Tonabnehmer mit den drei möglichen Abschlussimpedanzen klarkommt. Ich bin in vielen Fällen 100-Ohm-Fan und empfand sowohl das Kohlefaser-MFSLMiyabi als auch das Benz Ace SL auf diese Weise sehr passend abgeschlossen. Um hier Grenzen aufzuzeigen, bedarf es schon einer externen Lösung gewichtigen Kalibers, und die dürfte sicherlich nochmals die Entrichtung eines vierstelligen Betrags erfordern. Interessanterweise gehört Talia nicht zu den Vorstufen, die unbedingt symmetrisch betrieben werden wollen: Unsere bewährte MalValve-Phonovorstufe klang an den Cinch- und XLR-Terminals der Absoluta praktisch gleich.Die Vorstufe als Ganzes macht aus ihrer Hightech-Konstruktion keinen Hehl: Sie klingt überaus stabil, klar und detailliert. Im Bass tönt’s stramm und keinesfalls zu voluminös, die Raumabbildung ist kompakt, fokussiert und großartig aufgelöst. Die Monos tendieren in eine ähnliche Richtung, stellen die tiefen Lagen aber etwas mehr in den Vordergrund. Bei ihnen erstaunt außerdem, wie sehr sich der Hochtonbereich von einem recht pragmatischen Ausdruck zu Beginn in eine zarte, ein wenig silbrige und „schöne“ Richtung entwickelt hat. Tatsächlich würde man ihnen ad hoc mehr klassische Röhrentugenden attestieren als der Vorstufe. Miteinander musizieren die drei äußerst stimmig: Die Kombination ist praktisch fehlerlos, offenbart jedes musikalische Detail und bringt genau das richtige Maß von südländischer Glut ins Spiel. Der optische Schwung der Geräte ist in ihrer klanglichen Vorstellung also durchaus wiederzufi nden, womit wir es hier mit einer der seltenen Verstärkerlösungen zu tun haben, bei der sowohl Klang- als auch Optik-Ästheten auf ihre Kosten kommen.

Fazit

Die machen keine halben Sachen, die Absoluta- Leute. Die großartig gestylte Prachtverstärker- Kombi misst sich so gut wie sie klingt und dürfte eine interessante Alternative zu vielen alteingesessenen Produkten darstellen.

Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi

Produkt: Absoluta Talia

Preis: um 7900 Euro

1/2012
Ausstattung & technische Daten 
Kategorie
Garantie (in Jahre)
Vertrieb Thiel & Partner, Pulheim 
Telefon 02238 47 54 75 
Internet www.accuton.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 420/160/450 
Gewicht (in Kg) 14,5 
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Holger Barske
Autor Holger Barske
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Datum 18.01.2012, 10:05 Uhr
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Interessante Links:
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