Kategorie: Beamer

Einzeltest: Sim2 Lumis 3D-Solo


ANSI-Meister

Beamer Sim2 Lumis 3D-Solo im Test, Bild 1
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SIM2, die italienische Traditionsschmiede aus Pordenone hat in den letzten Jahren immer wieder innovative und einzigartige Beamer auf den Markt gebracht. Dass man sich der Thematik 3D annehmen würde, schien also nur eine Frage der Zeit …

... und tatsächlich: Mit dem Lumis 3D-Solo hat der Hersteller nun seinen ersten 3D-Beamer im Portfolio, der dreidimensionale Bilder mit nur einem Projektor ermöglicht. Dabei bedient sich SIM2 einiger ganz besonderer Technologien und Kniffe, um aus der Masse herauszuragen. Doch beginnen wir ganz von vorne. Optisch basiert der Lumis 3D-Solo auf der Lumis-Reihe und präsentiert sich somit in einem formvollendeten Gehäuse, das so gar nichts hat von rein technischer Sichtweise auf das Thema Projektion. Hier gelang den italienischen Designern die Verschmelzung von Form und Funktion – Kunststück, hat man doch als Mutterland von Ferrari, Maserati & Co.

Beamer Sim2 Lumis 3D-Solo im Test, Bild 2Beamer Sim2 Lumis 3D-Solo im Test, Bild 3Beamer Sim2 Lumis 3D-Solo im Test, Bild 4Beamer Sim2 Lumis 3D-Solo im Test, Bild 5Beamer Sim2 Lumis 3D-Solo im Test, Bild 6Beamer Sim2 Lumis 3D-Solo im Test, Bild 7
durchaus einen Ruf zu verteidigen, wenn es um das Design geht. Farblich gestaltete man den Beamer in metallischem Blaugrau, kann optional jedoch auch weiß, schwarz oder rot lackieren lassen. Die Qualität der Lackierung ist erhaben und schreit geradezu danach, den Projektor nur mit Handschuhen anzufassen, damit man nicht mal den kleinsten Fingerabdruck auf dem edlen Finish hinterlässt. Die regulär verbaute Optik hat ein Projektionsverhältnis von 1,75–2,48:1. Optional lässt sich der 3D-Solo jedoch auch mit einem Weitwinkel (1,37–1,66:1) oder einem Teleobjektiv (2,6–3,9:1) ordern. Letzteres muss aufgrund des höheren Herstellungsaufwands der Linsen mit 2.000 Euro Aufpreis erstanden werden. Ein manuell per Inbus-Schlüssel justierbares Lens-Shift lässt einen Bildversatz von 50 % zu. Im Inneren des Lumis 3D-Solo kommt immer noch die patentierte Alpha-Light-Engine zum Einsatz, die jedoch für die Lumis-Reihe erneuert wurde. Der Zulieferer des Ausgangsmaterials kommt nun nicht mehr aus Japan, sondern aus Europa und kann qualitativ den höheren Ansprüchen besser gerecht werden – außerdem wurden die Oberflächenbeschichtungen gewechselt. Alpha-Light-Engine heißt so, da der Lichtweg der Form des griechischen Buchstabens Alpha entspricht. Trotz der verbauten drei DLP-Chips und dem damit verbundenen Aufwand in Sachen Konvergenz, Länge des Lichtwegs und eingebauter Prismen und Spiegel konnte durch diese Anordnung die erstaunlich kompakte Bauform realisiert werden. Um im 3D-Solo die Wiedergabe dreidimensionaler Bilder zu verwirklichen, ist vor allem eines nötig: eine hohe Bildfrequenz – 120 Hz, um genau zu sein, müssen erreicht werden, damit auch bei 60-Hz-3D-Bildern für jedes Auge noch jeweils ein Bild zur Verfügung steht. Je höher die Taktung dabei, desto ruhiger erscheint das Bild beim Betrachter. Bei der üblichen Bildfrequenz von 24 Hz bei Blu-rays könnten bei einer maximalen Bildwiederholrate von 96 Hz für jedes Auge je zwei Bilder doppelt gesendet werden und die Bildruhe so sichtbar erhöhen. SIM2 hat es jedoch nicht dabei belassen, die DLP-Chips mit ihrer maximal möglichen Frequenz von 120 Hz im Originalzustand zu verbauen, sondern veränderte die Algorithmen in der Ansteuerung derart, dass nun 144 Hz zur Verfügung stehen – „Triple Flash“ nennt der Hersteller diese Innovation und ermöglicht so bei 24p-Wiedergabe die dreifache Wiederholung jedes einzelnen Bildes pro Auge im 3D-Betrieb bzw. genauer: 72 Hz pro Auge. Dazu gesellt sich im Lumis 3D-Solo eine Pure-Motion-Zwischenbildberechnung, die in drei unterschiedlichen Modi noch eine ruhigere Darstellung des Gezeigten erlaubt. Die Lampe im 3D-Solo leistet maximal 280 Watt, ist aber in 10-Watt- Stufen dimmbar auf 230 Watt. Die maximale Lichtleistung beträgt 3000 Lumen – dies allerdings gemessen mit der optionalen Telezoom-Linse und der Lampe mit ihrer nativen Farbtemperatur. Der native Kontrast wird mit maximal 35.000:1 angegeben und dafür sind maßgeblich die Dark-Chips-4 von Texas Instruments verantwortlich. Zusätzlich zum Einsatz kommt eine Iris, die in Stufen eingestellt werden kann, um sich entsprechenden Raumbedingungen anzupassen und den Kontrasteindruck noch mal zu steigern.

Setup und Bildqualität


Ab Werk steht der SIM2 im nativen Farbraum, der sich ein wenig erweitert zeigt. Allerdings passt der Graustufenverlauf bereits recht gut, so dass hier nur wenig Hand angelegt werden muss, um im 2D-Betrieb zu einem hervorragenden Ergebnis zu kommen. Da man die RGB-Gain- Offset-Einstellung nur über das Servicemenü erreicht, ist eine professionelle Kalibrierung durchaus sinnvoll. Der erfahrene Händler kann dann vor Ort auch auf die entsprechenden Lichtverhältnisse und Raumbedingungen eingehen und den 3D-Solo perfekt auf die Umgebung abstimmen. Auch nur für den Händler zu verwenden ist eine spezielle Software, über die der Farbraum kalibriert werden kann, sowie je eine Einstellung für den 2D- und den 3D-Betrieb. Wir begnügen uns für den Test zunächst mit einer möglichst genauen Einstellung im 2DModus und messen anschließend den Kontrast. Im Maximalbereich noch etwas limitiert und auf einen Wert von 12500:1 kommend (Lampe auf 230 Watt, Iris geschlossen), versetzt uns der SIM2 in Sachen ANSI- Kontrast in absolutes Staunen. Mit Durchschnittswerten von rund 900(!) Lumen im 230-Watt-Lampenbetrieb und bei geschlossener Iris und einem ANSI-Schwarz von knapp über einem Lumen, stehen am Ende 757:1 ANSI-Kontrast auf der Habenseite. Ein Wert, den wir mit Abstand so noch nicht gemessen haben und der für die Ewigkeit zu stehen scheint. Im Betrieb zeigt sich dann auch, dass man die Iris-Einstellung getrost auf „geschlossen“ stehenlassen kann, da im oberen Bereich lediglich 55 bis 100 Lumen gekappt werden (je nach Lampenleistung), dafür im unteren Bereich der Schwarzwert aber um bis zu 0,1 verbessert werden kann. So eingestellt und im 230-Watt-Lampenmodus bei geschlossener Iris betrieben, liegen 1000 Lumen Helligkeit, bei 0,08 Lumen Schwarzwert an. So hell war bisher kein kalibrierter 3D-Beamer, was für ausreichende Helligkeit auch im 3D-Betrieb sorgen sollte. Zu den weiteren positiven Eigenschaften des 3D-Solo gehören seine homogen über den Bildschirm verteilte Schärfe und seine sehr gute Konvergenz – kein einfaches Unterfangen bei einem Dreichip-DLP-Beamer. Sollte transportbedingt dennoch mal die Konvergenz etwas danebenstehen, bietet das Servicemenü Abhilfe über eine Einstellmöglichkeit. Für DLP-Beamer der Vergangenheit typisches Spiegelrauschen ist dem SIM2 ebenfalls fremd, so dass der homogene Bildeindruck auch in Sachen Bildruhe bestehen bleibt.

SD-Signale


Der 3D-Solo hat eine hervorragende Signalverarbeitung. Ganz unabhängig, welche Auflösung am Eingang anliegt, ist er stets ein zuverlässiger Partner in Sachen Deinterlacing und Upscaling. Wählt man die Schärfe nicht allzu hoch (in unserem Fall war ein Wert zwischen „7“ und „10“ am homogensten) und übertreibt es nicht mit der Rauschreduktion, gelingen dem SIM2 wunderbare Bilder auch von relativ schwachen DVDs. Um die Kontrastdarstellung zu überprüfen, wählen wir erneut die Anfangsszene von „Dinosaurier“ und sehen, dass der 3D-Solo Details schon früh herausarbeiten kann. In Sachen tiefstes Schwarz sind ihm zwar die Konkurrenten aus dem SXRD-Lager noch voraus, dafür ist seine Darstellung dauerhaft ruhig und der Wechsel in etwas hellere Szenen gelingt flüssiger.

HD-Signale


Die gute Bildqualität bei Standard-PAL-Signalen kann der SIM2 auch bei Full-HD-Material halten und sie sogar noch steigern. Durch seine homogen verteilte Helligkeit und Schärfe gelingt dem 3D-Solo ein äußerst plastischer Eindruck, und egal ob es sich um farbintensive oder um sehr neutrale Bilder und Filme handelt, kann man dem SIM2 einfach keine Nachlässigkeit nachweisen. Die gute Konvergenz tut ihr Übriges, um den Schärfeeindruck und die Auflösung zu unterstützen und das Bild noch dreidimensionaler werden zu lassen – im 2D-Modus, versteht sich. Einziger Kritikpunkt ist die nicht ganz unhörbare und dezent variierend regelnde Belüftung des Beamers.

Pure-Motion-Zwischenbildberechnung


Wie bei den Geräten der Konkurrenz, ist auch beim SIM2 schnell ersichtlich, dass die Zwischenbildberechnung immer auch eine Kompromisslösung ist. Die beiden starken Modi sorgen zwar für absolute Bildruhe im Hintergrund, lassen bei Schwenks jedoch feine Details im Vordergrund plötzlich verschwinden. Der einzige genießbare Modus ist der niedrige, der fließendere und ruhigere Bilder bei geringer Artefaktneigung zur Verfügung stellt. Die dadurch entstehende dezente Videofilmoptik lässt sich nicht verleugnen, so dass Zwischenbildberechnung immer eine Geschmacksfrage bleiben wird.

3D-Betrieb


Um in den Genuss dreidimensionaler Bilder zu kommen, muss zunächst der 3D-Transmitter mit dem Beamer verbunden und platziert werden. Dieser streut so breit, dass der Ort, an dem er steht, nahezu beliebig gewählt werden kann. Die Brillen von SIM2 sind eigens auf den Hersteller abgestimmt und haben unterschiedliche Funktionen, je nachdem, wie oft und lange man die Einschalttaste drückt. Um simpel in den Genuss von 3D-Bildern zu kommen, hält man den Knopf so lange gedrückt, bis die LED dreimal blinkt. Danach am besten den Einschalter in Ruhe lassen. Erstaunt sind wir ob der Helligkeit, die der 3D-Solo im 3D-Betrieb liefert – hier hängt er die Shutter-Technik-Konkurrenten allesamt ab und liefert auch bei Bildbreiten bis zu 2,5 Meter noch absolut ausreichende Helligkeitswerte. Da im dreidimensionalen Betrieb die Farben anders wiedergegeben werden, empfiehlt es sich, den SIM2 vom Fachmann über die Software auch im 3D-Modus kalibrieren zu lassen. Die 144-Hz-Technik, das sogenannte „Triple Flash“ des SIM2, liefert erhaben ruhige Bilder, die wir so über eine Shutterbrille noch nicht genießen konnten. Das kommt dem passiven Pendant aus dem Kino schon sehr nahe.

Fazit

Der SIM2 Lumis 3D-Solo liefert ein sensationelles Bild gerade bei Mischhelligkeiten. Hier spielt er seinen enormen ANSI-Kontrast voll aus und wirkt immens tief und plastisch. Seine 3D-Wiedergabe gehört zur ruhigsten unter den aktiven Systemen und seine hohe Helligkeit macht ihn zur ersten Wahl, wenn es um die Versorgung ausreichend heller 3D-Bilder auch auf Leinwandbreiten jenseits der zwei Meter geht. Der italienische Vorstoß in dreidimensionale Gefilde darf als rundum gelungen bezeichnet werden.

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Kategorie: Beamer

Produkt: Sim2 Lumis 3D-Solo

Preis: um 42000 Euro

8/2011
 
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Autor Timo Wolters
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Datum 17.08.2011, 11:50 Uhr
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