Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: SOtM sMS-200


Alternative

DLNA- / Netzwerk- Clients / Server / Player SOtM sMS-200 im Test, Bild 1
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Ein entscheidender Faktor bei der digitalen Musikwiedergabe ist die Bedienung der nötigen Software. Meist ist man hier den Vorgaben der Hersteller unterworfen, ob man will oder nicht. SOtM macht es anders.

Es gibt mehrere Arten einen Musikserver zu bauen. Die Palette reicht hier von gigantischen Aluminiumblöcken mit hunderten von Platinen, Lüftern, Modulen, Prozessoren und anderen Einzelteilen, hin zu essenziell gestalteten Geräten, die mit weniger Komponenten einen präziseren Sound erreichen wollen. Zu dieser Gruppe gehört eindeutig der SOtM sMS-200.  SOtM ist Fans von Computer Audio schon länger ein Begriff, denn die Firma aus Südkorea stellt schon seit einiger Zeit Hardewaremodule für den Bau eigener Musikcomputer zur Verfügung. Nun mögen viele wieder ein wenig abgeschreckt sein, denn mittlerweile versuchen viele Hersteller, so wenig wie möglich Computer-Feeling bei ihren Geräten aufkommen zu lassen.

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Doch hier entsteht ein falsches Bild, denn SOtM ist weit mehr als ein Gefühlloser Platinenhersteller, sondern eine Firma, die sich völlig dem Erreichen guten Klangs von digitalen HiFi-Geräten verschrieben hat. Deutlich macht das bereits der Firmenname, denn das Akronym SOtM steht für Soul Of the Music, die Seele der Musik. Ein Statement, das man von einem ordinären Computerhersteller wohl nicht zu erwarten hätte. Das zeigt sich auch bei den Produkten, denn SOtM konzentriert sich mittlerweile immer mehr auf fertige HiFi-Systeme, als auf einzelne Komponenten für Bastler. Doch ein wenig bewahrt man sich den Charme aus den Anfangszeiten der digitalen Audiowiedergabe, denn der neue sMS-200 bietet das, wonach auch Bastler gerne Streben: Individualität. Während die meisten Hersteller den Nutzer zwingen, ihre Gerät nur so zu benutzen, wie es vom Entwickler vorgesehen wurde, bietet der neue sMS-200 eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Nutzung. Im Innern steckt zunächst, wie bei jedem Netzwerkplayer, ein Computer. Anstelle von den bereits erwähnten unzähligen Einzelbauteilen, setzt SOtM aber auf eine eigens konstruierte Platine, die alle Komponenten vereint. Herzstück ist ein Dual-Core Prozessor von AMD, der von 2 Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Bei den Zahlen alleine mögen manche Nutzer nun ein wenig fragend die Augenbrauen hochziehen, denn in Zeiten, in denen selbst einfache Büro-Rechner mit Quad-Core Prozessoren und 4 Gigabyte Arbeitsspeicher ausgestattet sind, erscheint der sMS-200 einigen vielleicht als unterdimensioniert. Das hat jedoch gute Gründe, denn erstens handelt es sich um ein enorm spezialisiertes Gerät, bei dem alle Funktionen auf die Musikwiedergabe getrimmt sind, zum anderen ist dieser Musikcomputer ausgesprochen klein. Gerade einmal zehn Zentimeter Breit und 15 Zentimeter tief ist das gute Stück, wobei auch die Höhe von knapp fünf Zentimetern nicht unbedingt üppig ist. Es dürfte also kein Problem sein, auch in vollen Wohnzimmern noch einen Platz für den sMS-200 zu finden. Noch einfacher wird es dadurch, dass der Netzwerkplayer nicht erreichbar sein muss, denn Bedienfelder oder Tasten gibt es an dem kleinen Vollmetallgehäuse keine. Nach dem Anschließen aller wichtigen Verbindungen kann er also sogar hinter der Anlage platziert werden und fällt nicht weiter auf. Bei den Anschlüssen konzentriert sich der sMS-200, ebenso wie bei der Rechner-Hardware, auf das Wesentliche. Strom gibt es von einem externen Netzteil, was erneut eine kleine Gehäusegröße garantiert. Kernstück ist natürlich der Ethernetanschluss zur Verbindung mit dem hauseigenen Netzwerk, während man auf ein WLAN-Modul verzichtet.Doch Musik muss hier nicht zwangsläufig aus dem Netzwerk kommen, denn der kleine Player bietet gleich zwei USB-A-Buchsen zum Anschluss von USB-Sticks und externen Festplatten. Auch bei den Ausgängen konzentriert sich SOtM hier auf eine einzige Möglichkeit, Daten an einen Wandler weiter zu geben: USB.  Das ist meiner Meinung nach genau richtig, denn trotz der Tatsache, dass USB keine Entwicklung der Audioindustrie ist, sondern aus der Computerbranche kommt, ist hier einfach die größte Bandbreite an Samplingraten möglich. selbst mit modernsten Wandlern sind hier die theoretischen Grenzen der Datenübertragung noch lange nicht erreicht und auch wenn die gleichzeitige Übertragung von Spannung und Musiksignalen einige Nachteile mit sich bringt. Doch auch denen ist man sich in der HiFi Branche bewusst und arbeitet stetig an neuen Lösungen, um USB zur digitalen Audioverbindung der Zukunft zu machen. Am sMS-200 funktioniert das sogar ohne die Installation irgendwelcher Treiber, so dass jeder D/A-Wandler der angeschlossen wird automatisch erkannt und genutzt werden kann. Bequemer geht es nicht. Nun mag man sich fragen, wie die, doch eher eingeschränkte Anschlussvielfalt, mit der besagten Individualität in Verbindung steht. Das erklärt sich mit einem Blick auf die Ausstattung der Software, die dem kleinen Computer implementiert wurde. Auf einer MicroSD Karte befindet sich das Betriebsprogramm des sMS-200, das in der Lage ist, über verschiedene Systeme angesprochen zu werden. Über die Verwendete IP des Gerätes, die man mit einer App wie Fing herausfinden kann, gelangt man mit Hilfe eines Webbrowsers jedweder Art in das Menü des sMS-200, in dem man dann verschiedene Einstellungsmöglichkeiten hat. Aufgebaut ist das Menü mit vier Kacheln. Im System Setup können Netzwerkeinstellungen, Bibliotheksauswahl und Updates vorgenommen werden. Hier lässt sich auch einstellen, ob die Inhalte angeschlossener Massenspeicher direkt über das Netzwerk freigegeben werden sollen. So wird der sMS-200 zu einem vollwertigen Musikserver, der auch andere Streamer im Netzwerk beliefern kann.  Dazu kommen dann drei Kacheln für die Auswahl der eigentlichen Bedienung des Netzwerkplayers, der ohne eigene App auskommt. Unter dem Punkt MPD & DLNA kann der Player für eine Vielzahl von möglichen Apps freigeschaltet werden. Jede kostenlose oder kostenpflichtige App, die DLNA unterstützt, beispielsweise Bubble UPnP oder Linns Kazoo, können dann zur Auswahl und zum Abspielen von Musik verwendet werden. Damit ist es egal, ob man ein iOS, oder ein Android Mobilgerät verwendet, für beide Systeme gibt es genügend kompatible Apps. Selbst Nutzer von Ubuntu können mit dem Music Player Daemon auch den sMS-200 steuern. Interessenten dafür gibt es sicherlich genügend. Auch Verfechter der guten alten Squeezbox erhalten hier nochmals ein kompatibles Gerät, denn der Player lässt sich auch mit Logitechs Streaming Urgestein Verwenden. Ein Segen für die nach wie vor immer noch enorme Fangemeinde, denn während Logitech selbst ihr Produkt bereits in Rente geschickt haben, hält die Squeezbox-Szene es nach wie vor am Leben. Doch nicht nur Fans eher klassischer Streaminglösungen können mit dem SOtM glücklich werden, denn die dritte Kachel wird vom Logo der noch recht neuen Roon Software geziert. Diese hat sich in recht kurzer Zeit unter Audiophilen einen Ruf als hervorragend funktionierender Audioservice erarbeitet und auch die Industrie selbst setzt mittlerweile teils auf Softwarelösungen der Firma Roon Labs. Es mangelt also nicht an Möglichkeiten, dem SOtM ein Musiksignal zu entlocken, so dass man sich hier genau das Programm zur Steuerung aussuchen kann, das einem persönlich am besten gefällt. Schließlich ist gerade die bequeme Bedienung eigentlich doch sehr komplexer Systeme, einer der großen Vorteile der digitalen Musikwiedergabe. Doch Hard- und Software sind schließlich nur Mittel zum Zweck, denn was schließlich zählt, ist die eigentliche Musik, die schließlich aus den Boxen kommt. Dabei stellt sich heraus, dass das Kredo von der Seele der Musik gar nicht fehl am Platz ist, denn der sMS-200 spielt auf durchaus hohem Niveau. Kein Frequenzbereich wird von dem kleinen Musikcomputer besonders betont. Stattdessen ergibt sich ein wunderbar neutraler Klangcharakter, genau wie er von einem reinen Quellgerät sein soll. Dabei ist die Detailausbeute und Feinzeichnung, besonders im Hochtonbereich, wirklich beeindruckend. Während gerade bei Live-Aufnahmen eine gute, räumliche Bühnendarstellung einen in das musikalische Geschehen hineinzieht. Bei der Wiedergabe des Unplugged Albums "Rock ´n´ Roll Realschule" der Ärzte, meint man beinahe in der Aula des Hamburger Gymnasiums dabei zu sein, in dem das Konzert stattfand. Bei dem Abspielen anderer Aufnahmen mit 44,1 kHz bei 16 Bit ergibt sich dabei der Eindruck, dass die gerippte Variante, abgespielt vom sMS-200, der eigentlichen CD-Wiedergabe klanglich überlegen ist. Etwas mehr Ruhe im Signal, ein paar Details mehr und dazu ein etwas offener Klangcharakter. Doch auch High Res Material ist für den kleinen koreanischen Computer kein Problem. Bei der Wiedergabe verschiedener DXD-Dateien erfreut das Spiel mit einem tollen Umfang des Dynamikbereichs, bei dem leise Glockenspiele und donnernde Pauken weit auseinander liegen. Auch beim Abspielen von DSD-Dateien ergibt sich ein ähnlicher Eindruck. Für nur etwa 500 Euro erhält man mit dem sMS-200 einen reinrassigen Musikcomputer, der ganz klar auf guten Klang ausgerichtet ist. Die Erfahrung von SOtM machen sich auch bei ihren fertigen Systemen bezahlt, wobei der Charakter aus den Anfangszeiten des Computer Audio auf Wunsch erhalten bleibt. Zahlreiche Steuerungsvarianten und die Möglichkeit den sMS-200 auch als NAS einzusetzen lassen den kleinen Rechner dabei, trotz der fokussierten Ausrichtung auf die UBS-Übertraung flexibel bleiben. Hier gibt es einen Netzwerkplayer für alle, die sich einfach nicht gern einschränken lassen.

Fazit

SOtM lässt mit dem sMS-200 die Anfangszeiten des Computer-Audio ein wenig  wieder aufleben. Knallhart optimierte Technik, die einzig dem besten klanglichen Ergebnis dient, gepaart mit der Freiheit, das Gerät nach eigenen Wünschen zu bedienen. Der Netzwerkplayer für Individualisten.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: SOtM sMS-200

Preis: um 540 Euro

1/2017
Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Netzwerkplayer 
Vertrieb Digital Highend, Essen 
Telefon 0201 8325825 
Internet www.digital-highend.de 
Abmessungen (B x H x T in mm): 105/53/150 
Unterstützte Formate: gängige PCM-Formate und DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 384 kHz, 24 Bit und DSD bis DSD128, 5,6 MHz,1 Bit 
Eingänge 1 x Ethernet, 2 x USB-A, 1 x MicroSD-Karte (nur Betriebssystem) 
Ausgänge 1 x USB-A 
checksum SOtM lässt mit dem sMS-200 die Anfangszeiten des Computer-Audio ein wenig wieder aufleben. Knallhart optimierte Technik, die einzig dem besten klanglichen Ergebnis dient, gepaart mit der Freiheit, das Gerät nach eigenen Wünschen zu bedienen. Der Netzwerkplayer für Individualisten. 
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