Kategorie: Subwoofer (Home)

Einzeltest: AIA SMSG 32


16,6 Liter Hubraum

Subwoofer (Home) AIA SMSG 32 im Test, Bild 1
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Wenn es um kraftvoll und sauber agierende Subwoofer geht, denken wir gerne an die Modelle von Ascendo, besser gesagt AIA – Ascendo Immersive Audio. Deren SMSG 15 hat in unserem Referenzkino bestens aufgespielt und mit seiner agilen Art für Begeisterung gesorgt. Jetzt will es AIA wissen und liefert einen riesigen Subwoofer mit immens großem 32-Zoll-Treiber ab. Was der Monsterbass im Heimkino anrichten kann, lesen Sie in diesem ausführlichen Bericht.

Die Firma AIA aus Ansbach war seit unserem letzten Subwoofertest in 2016 sehr fleißig und hat viele weitere Lautsprechermodelle entwickelt und auf den Markt gebracht. Für Aufsehen sorgte vor zwei Jahren der größte Subwoofer der Firma, der auf der High End in München der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Eine sagenhaft große 50-Zoll-Membran steckte in dem riesigen Subwoofer, der die Wände zum Beben brachte, auch wenn sich die Membran in Aktion kaum bewegte.
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Doch das Ungetüm war mehr als nur ein Ausstellungsgag für das angereiste Publikum: Es war und ist ein ernst zu nehmender Subwoofer für ganz besondere Fälle. Für den Hausgebrauch natürlich viel zu groß und zu teuer, aber für AIA ein wichtiges Modell zur Entwicklung und Erforschung von Subwoofertechnologien. Große Membranen jenseits der 18-Zoll-Grenze kauft man nicht eben mal schnell aus der Wühlkiste eines chinesischen Anbieters, der das Gewünschte dann in Windeseile in Massenstückzahlen hochqualitativ herstellen kann. Als Lautsprecherhersteller muss man sich schon anstrengen, wenn man da etwas Brauchbares finden möchte. Meist gelingt das noch bis 21 Zoll, aber dann ist auch schon wirklich Schluss mit angebotenen Treibern. In Ansbach werden die Treiber entwickelt, erforscht, auf Herz und Nieren geprüft und schließlich in enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Lieferanten gefertigt.


Technik & Ausstattung

Bei dem hier getesteten Subwoofer mit der Bezeichnung SMSG 32 handelt es sich um einen aktiven Subwoofer, der den Weltrekord für den maximal linearen Hub innehaben dürfte: Wahnwitzige 90 Millimeter Auslenkung erlaubt das gigantische Chassis und bewegt dadurch so viel Luft wie kein anderes uns bekanntes Subwoofersystem. Mit einem Verschiebevolumen von 16,6 Litern (sic!) kann der SMSG 32 so viel Luft bewegen wie etwa 15 herkömmliche 18-Zoll-Subwoofer, die jeweils rund 20 Millimeter Hub erlauben. Das verlangt natürlich ein ultrastabiles Gehäuse, Verstärkung ohne Ende und einen Treiber, der die angebotene Leistung von 6.000 Watt auch schadlos umzusetzen weiß. Vergleichsweise dünnwandig ist das Gehäuse des „Seismic-Monitor- Subwoofers“, damit es noch einigermaßen zu transportieren ist. Dennoch wiegt der SMSG 32 aufgrund seiner zahlreichen Verstrebungen und des enorm schweren Chassis 160 Kilogramm. Da sollte man sich zum Aufstellen schon ein paar kräftige Kollegen hinzuholen und stabile Transportrollen zum Bewegen organisieren. Im Verlag ließen wir den Subwoofer zu viert langsam von der Ladefläche des Transporters auf Rollbretter gleiten. So konnten wir ihn dann „bequem“ in das Referenzkino rollen, ohne die Gesundheit aller Helfer zu gefährden. Aufgrund optimaler Parameter arbeitet der Subwoofer in Relation zur Chassisgröße in einem vergleichsweise kleinen, geschlossenen Gehäuse. Dennoch ist er riesig: 95 Zentimeter breit ist er, 120 Zentimeter hoch und 55 Zentimeter tief. Einen Platz hierfür findet sinnigerweise in Großraumkinos. Bei uns darf an er der Seitenwand Platz nehmen, da er sonst die Sicht 

auf die Leinwand versperren würde. Der AIA SMSG 32 ist für den versteckten Einbau gedacht und mit seinem robusten Strukturlack für den harten Profi einsatz gerüstet. Wer viel Platz hat, das Außergewöhnliche sucht und es sich leisten kann, immerhin kostet die Basisversion dieses Subwoofers 14.900 Euro, kann gegen Aufpreis eine 12-schichtige Lackierung in echtem Pianolack ordern. Der Subwoofertreiber ist enorm massiv konstruiert und die Schwingspule mit 160 Millimetern Durchmesser riesig. Am Korbrand gemessen hat das Chassis 840 Millimeter Durchmesser. Seine Membran weist einen effektiven Durchmesser von 710 Millimetern auf. Die stabile Papiermembran sitzt zwiegenäht und verklebt in einer mächtigen Sicke, die auch als Reifen an meinem Mountainbike gut aussehen würde. An dieser Stelle sei es nochmals gesagt: Die maximal lineare Auslenkung beträgt gewaltige 90 Millimeter. Als Verstärker kommt eine eigens entwickelte Endstufe im Aktivmodul auf der Rückseite zum Einsatz. Angeschlossen wird der SMSG 32 via Ethernet-AVB oder über die beiden analogen XLR-Eingänge. Wer keinen passenden XLR-Stecker hat, muss von XLR auf Cinch adaptieren. Bedient wird der AIA-Subwoofer mit einer browserbasierten Oberfläche via Tablet oder Smartphone oder über einen Rechner. Ob PC, Mac, Linux oder Android spielt keine Rolle – alles ist möglich. Die Benutzeroberfläche (GUI) ist nahezu selbsterklärend und die Funktionen sind gut zu bedienen. Fünf Speicherplätze ermöglichen es den Besitzern des SMSG 32, die Klangcharakteristik des Subwoofers auf simplen „Knopfdruck“ zu verändern. Das erste Preset ist ab Werk linear eingestellt, persönliche Vorlieben der Kunden oder verschiedene Abhörsituationen lassen sich auf allen Plätzen ablegen und wieder aufrufen. Beim Kauf dieses Subwoofers in Deutschland, der Schweiz und Österreich kommt AIA zum Kunden ins Haus und übernimmt die professionelle Einstellung vor Ort. Der Raum wird vermessen und so die vorhandene Raumakustik ermittelt. Ist ein Eingreifen erforderlich, was wohl in den meisten Situationen der Fall sein dürfte, steht ein zehnbändiger 1/3-Oktav-Equalizer mit Pegeleingriffen von plus 6 dB bis minus 12 dB von 15 bis 120 Hertz zur Verfügung. Das Subsonic-Filter lässt sich von 15 bis 80 Hz und die Übergabefrequenz von 40 bis 200 Hz stufenlos regeln. Auch die Phase ist stufenlos von 0 bis 180 Grad justierbar. Über das Übliche hinaus gehen die wählbaren Filtercharakteristika sowie Flankensteilheiten des Subwoofers. Das Subsonic-Filter und die Übergangsfrequenz können als Butterworth-Filter erster bis vierter Ordnung ausgeführt werden. Alternativ lassen sich Filter zweiter bis vierter Ordnung mit Bessel-Charakteristik setzen. Das alleine reicht aus, um einige der Käufer schon zu überfordern. Doch die Regelung in Echtzeit und die Vergleichsmöglichkeiten zwischen mehreren Presets machen es einfach, die Auswirkungen der Filter direkt am Hörplatz nachzuvollziehen. Raum und Klang lassen sich durch den Multi-DSP-Controller perfekt einstellen, auch die Ankopplung an Lautsprechersysteme gelingt dadurch perfekt.


AIA Black Swan

Um solch einem potenten Übersubwoofer adäquate Spielpartner an die Hand zu geben, hat Stefan Köpf von AIA ein Paar im Schalldruck passende Hornsysteme „Black Swan“ mitgebracht. Ursprünglich sollte noch ein gleicher Center dazukommen, doch der Platz im langen Ford Transit war durch die beiden Mains und den Subwoofer bereits aufgebraucht. Na gut, spielen wir unsere Teststücke eben im klassischen 2.1-Setup – das hat was. Die Lautsprecher sind brandneu und in zwei Versionen zu haben. Einmal in der Single-Variante, wie wir sie zum Test bekommen haben, mit einem 15-Zöller und dem 2,5-Zoll-Koaxialhorn obenauf. Oder als Black Swan mit je zwei 15-Zoll-Tiefmitteltönern, die vom großen Horn unterstützt werden. Die Systeme sind zum versteckten Einbau hinter Leinwänden gedacht. Optisch sind sie gewöhnungsbedürftig – das ovale, handgefertigte Horn in resonanzfreier Bauweise dürfte viele Kunden überfordern. Eingefleischte Hornfans und Puristen hingegen werden begeistert sein. Zu haben sind die vollaktiven Lautsprecher mit einer Verstärkerleistung von je 2.000 Watt zum Preis von 12.450 Euro das Stück. Dafür gibt es dann aber auch ein von 55 bis 25.000 Hertz zeitrichtig aufspielendes Hornsystem, das Schalldrücke bis 129 Dezibel abliefern kann. Und das als Einzellautsprecher wohlgemerkt.

Im Einsatz

Unser Referenz-Heimkino bietet den Systemen von AIA einen perfekten Spielort, wie die Messungen vor Ort zeigen. Die Nachhallzeiten sind im idealen Rahmen, das Wasserfallspektrum perfekt und die Parameter für die Sprachverständlichkeit sogar exzellent. Ganz ohne Beeinflussung durch den Vorverstärker oder Korrekturen durch die AIA-Equalizer liefern die Lautsprecher am Hörplatz einen absolut linearen, zu den Höhen hin leicht fallenden Frequenzgang. Der Subwoofer fügt sich perfekt unterhalb von 60 Hertz in das Geschehen ein und spielt in unserem Hörraum linear ohne abzufallen bis unter 16 Hertz. Hier ist die Messgrenze des Raumakustikprogramms erreicht, vermutlich erreicht er hier sogar die vom Hersteller angegebene -3-dB-Grenzfrequenz von sieben Hertz. Das ist grandios!
Nach dem Einpegeln und dem Einstellen der exakten Distanzen zu den Lautsprechern legen wir mit dem Hörtest los. Wir sind ja so einiges gewohnt, hart im Nehmen und vielleicht sogar ein wenig zu verwöhnt, wenn es um Testgeräte geht. Wir kennen ja schon so vieles und haben so manche haushoch gehandelte Kandidaten in der Praxis auch straucheln sehen. Das, was wir hier mit dem ersten Takt erleben, ist neu, grandios und fast schon einzigartig. Der Tiefbass besitzt nicht enden wollenden Tiefgang und schiebt Basswellen durch den Raum, die am ganzen Körper zu spüren sind. Wir baden geradezu im Körperschall, wenn der SMSG 32 mit der Membran zuckt. Tief, tiefer am tiefsten: Der AIA zieht wirklich alle Register und pfeffert Basssalven in den Hörraum, die ihresgleichen suchen. Unglaublich trocken, kontrolliert und konturiert agiert der mächtige 6.000-Watt-Subwoofer. Von solch einem Monstrum hatten wir eigentlich schwammigere Klänge erwartet – Masse statt Klasse, sozusagen. Doch der AIA SMSG 32 belehrt uns schnell eines Besseren und glänz in wirklich allen Belangen. Das 2.1-System von AIA spielt sehr räumlich, bildet groß und hoch ab, was hervorragend ins Kino passt. Stimmen scheinen von der Leinwand zu kommen, mit toller Tiefenwirkung und allerbester Sprachwiedergabe. Die Hörner klingen aggressiv, wenn sie es müssen, ansonsten verhalten sie sich völlig unaufgeregt und liefern einfach nur Musik in bester Qualität ab. Natürlich legen wir „Godzilla“ und „Tron: Legacy“ in den Player, um die Dynamik des Systems auszuloten. Es dauert kaum ein paar Minuten, schon ist unser Heimkino mit neugierigen Zaungästen aus den anderen Redaktionen gefüllt. Die „akustische Abrissbirne“ drückt ihre Schallwellen durch das ganze Haus über zwei Etagen hinweg – sogar bei den Kollegen unterm Dach ist das Geschehen im Kino noch zu verfolgen. Der SMSG 32 von AIA liefert eine Performance ab, die ihresgleichen sucht.


Technik: Ethernet AVB

Derzeit ist Ethernet der Netzwerkstandard für Computer und Co. Der Sender schickt bei Ethernet Datenpakete auf die Reise, die dann hoffentlich irgendwann ankommen. Eine Garantie, dass es den Empfänger tatsächlich erreicht, kann zunächst nicht gegeben werden. Im Zweifel wird das gleiche Datenpaket einfach noch einmal geschickt. So ein „Best-Effort-Netzwerk“ mag für Office-Anwendungen und Internet gut geeignet sein – für Echtzeit-Audio- und -Video ist es leider nicht wirklich tauglich. Standard-Streaming von AV-Inhalten (Youtube etc.) funktioniert nur, wenn zwischengespeichert wird und solange nur ein Player (bspw. Smartphone) existiert, der alle Audiokanäle gleichzeitig empfängt. AIA setzt jetzt schon auf Ethernet AVB, für das die Ethernet-Protokolle erweitert werden. Nun kann eine Garantie gegeben werden, dass und wann die Daten beim Empfänger ankommen. Audio- und Videodaten werden synchron abgespielt, wobei sich alle beteiligten AVB-Geräte auf eine Masterclock synchronisieren. So sind mit AVB komplexeste Lautsprechersysteme mit bis zu 100 Kanälen ohne problematische Latenzen aufbaubar. Dieser Standard wird als zukünftiger Standard für Fahrzeugnetzwerke der nächsten Generation angesehen, um beispielsweise autonomes Fahren zu ermöglichen.

Fazit

Der SMSG 32 von AIA ist eine echte Urgewalt und verkörpert in unserem Heimkino Macht und Potenz wie kein anderer Subwoofer zuvor. Wer den 32-Zöller mit seiner 6.000-Watt-Endstufe live erlebt, wird ihm voll und ganz verfallen. Er agiert schnell und knackig, spielt ultratief und druckvoll und liefert Schallpegel, die Hauswände erzittern lassen. Ohne Übertreibung ist der 32-Zöller von AIA der beste Subwoofer, den wir je getestet haben – purer Wahnsinn!

Kategorie: Subwoofer (Home)

Produkt: AIA SMSG 32

Preis: um 14900 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


1/2019
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
AIA SMSG 32

Bewertung 
Klang 70% :
Präzision 20%

Pegelfestigkeit 20%

Dynamik 15%

Physische Wirkung 15%

Labor 10% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Praxis 20% :
Verarbeitung 15%

Ausstattung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Testkasten für Subwoofer AIA SMSG 32 
Garantie (in Jahre)
Vertrieb Ascendo Immersive Audio, Ansbach 
Telefon 0981 20862651 
Internet www.aia-cinema.com 
Ausführungen matt schwarz mit strapazierfähigem Strukturlack, 12-Schicht-Klavierlack gegen Aufpreis 
Abmessungen (B x H x T in mm) 950/1200/600 
Bauart geschlossen 
Prinzip Frontfire 
Gewicht (in Kg) 160 
Verstärkerleistung (RMS) (in Watt) 6000 
Tieftonchassis (in mm) 810 / 710 
Pegel ja (per Tablet oder Smartphone) 
Trennfrequenz Tiefpass ja (per Tablet oder Smartphone) 
Phase ja (per Tablet oder Smartphone) 
Raumeinmessung nein 
Niederpegelein-/ausgänge – / – 
Hochpegelein-/ausgang 2 x XLR / – 
Fernbedienung Nein 
+ + extremer Tiefgang 
+ + extremer Druck 
Preis/Leistung angemessen 
Klasse Referenzklasse 
Testurteil überragend 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 08.01.2019, 14:59 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
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