Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Bryston BDA-3


Konsequent

D/A-Wandler Bryston BDA-3 im Test, Bild 1
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Digital-HiFi ist zwar ein recht komplexes Thema, doch trotzdem übertreiben es manche Geräte eine wenig mit technischen Spielereien. Bryston hingegen behält den Blick fürs Wesentliche.

Es gibt Geräten, den merkt man ihre Ernsthaftigkeit sofort an. So zum Beispiel bei Brystons neustem D/A-Wandler, dem BDA-3. Eigentlich ein sehr schlankes Gerät, mit gerade einmal 92 Millimeter Höhe, wiegt der Wandler dennoch stolze vier Kilogramm. In einer Zeit, in der ein Wandler theoretisch auch mit dünnen Blechplatten und einer winzigen Platine auskommen kann, versprüht der der BDA-3 einfach eine gewisse Wertigkeit. Ein recht großer Teil des Gewichts geht natürlich aber auf das Konto der firmentypischen Frontplatte, die in ähnlicher Form auch beim kleineren BDA-2 zu finden ist, obwohl auch der Rest des Gehäuses nicht mit Material geizt. Profiqualität eben.

D/A-Wandler Bryston BDA-3 im Test, Bild 2D/A-Wandler Bryston BDA-3 im Test, Bild 3D/A-Wandler Bryston BDA-3 im Test, Bild 4D/A-Wandler Bryston BDA-3 im Test, Bild 5D/A-Wandler Bryston BDA-3 im Test, Bild 6
Während andere DACs es dann aber bei einer winzigen Anzeige belassen und vielleicht einer oder zwei Tasten zur Quellenwahl, setzt man bei den Kanadiern auf absolut klare Strukturen. Jeder Eingang hat hier seinen eigenen Wahlschalter, inklusive Statusleuchte. Auch auf ein Display verzichtet man beim BDA-3 und zeigt die jeweils verwendete Samplingrate mit Hilfe von zwölf Dioden an, die ebenfalls jeweils einem bestimmten Wert zugeordnet sind. Mit einem Blick ist so die passende Taktfrequenz festgestellt und alle nötigen Informationen sind übermittelt. Zwar verfügt der BDA-3 auch über eine Infrarot-Schnittstelle, über die er Signale einer Fernbedienung empfangen kann, doch diese ist nicht im Lieferumfang enthalten, sondern als Zubehör separat zu erwerben. Nötig ist die Fernbedienung auch nicht unbedingt, auch wenn der BDA-3, wie üblich, über eine enorme Anschlussvielfalt verfügt. Als Lieferant für Aufnahmestudios verzichtete Bryston natürlich nicht auf einen AES/EBU-Anschluss, ergänzt durch einen optischen Eingang und gleich zwei S/PDIF-Anschlüsse. Wie auch beim BDA-2 sind diese durch je einen koaxialen und einen BND-Anschluss vertreten. Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, darf natürlich auch ein USB-B-Eingang nicht fehlen, wobei Bryston auch hier in die Vollen geht und ebenfalls gleich zwei Anschlüsse zur Verfügung stellt. Eigentlich keine schlechte Idee, denn der praktische Universalanschluss wird mit immer höheren Samplingraten in Zukunft wohl noch wesentlich präsenter werden als heute. Somit ist man hier bereits gut aufgestellt und kann sowohl Streamingbridge, wie auch Musikcomputer ohne ständiges Umstecken verwenden. Doch USB ist nicht die einzige zukunftsweisende Digitalschnittstelle, die der Wandler bietet, denn zusätzlich finden hier gleich vier HDMI-Eingänge Platz. Angeschlossen an Fernseher, BluRay-Player oder Spielekonsolen können hier Stereosignale verarbeitet werden, so dass der schwächliche Klang moderner Flachbildfernseher stattdessen von der heimischen Anlage ausgegebn werden kann. Per HDMI-Ausgang können Bildsignale mit bis zu 4K-Auflösung dann wieder an ein TV-Gerät ausgegeben werden. Während ich zwar schon beim Test des BDA-2 (HiFi einsnull 5/2016) dachte, dass es fast kein Gerät gibt, dass der Wandler nicht verarbeitet, werde ich hier eines besseren belehrt. Nun lege ich mich aber fest und behaupte: einen besser ausgerüsteten DAC als den BDA-3 wird man zur Zeit nicht finden. Lediglich auf einen Clock-Anschluss muss man verzichten, was in Anbetracht der guten internen Taktung aber verschmerzbar ist. Dafür setzt Bryston hier zwei verschiedene Quarze ein, die die unterschiedlichen Frequenzvielfachen verarbeiten, ohne dass umgerechnet werden muss. Einer für Vielfache von 44,1 kHz, ein weiterer für die Vielfachen von 48 kHz, was gerade bei der Verarbeitung von TV-Ton wichtig ist. Auch sonst wird beim BDA-3 nichts dem Zufall überlassen und unnötige Doppelbelastungen der Komponenten vermieden. So sind die Wege von digitalen und analogen Signalen vollständig getrennt und auch bei der Stromversorgung setzt man auf eine Unterschiedliche Zufuhr für digital und analog. Letztlich befinden sich dann sogar zwei kanalgetrennte AK4490 DAC-Chips im Innern, die die eingehende Signalflut konsequent verarbeiten. Bereits an der Anzahl der Status-LEDs lässt sich die große Menge an mögliche Abtastraten ablesen, die von den beiden 32 Bit AKM-Chips verarbeitet werden können. Per S/PDIF liegt die Grenze bei 96 kHz für optische Signale und 192 kHz für die drei anderen Eingänge, jeweils bei 24 Bit. Gleiches gilt für HDMI, wobei hier auch DSD64 unterstützt wird. In den vollen Genuss der Leistung des BDA-3 kommt man jedoch erst per USB, da hier PCM bis 384 kHz bei 32 Bit unterstützt wird, ebenso wie DSD bis zu satten 11,2 MHz. Ebenso konsequent wie bei den Anschlüssen hält es Bryston also auch bei den Samplingraten. All dass mag ein äußerst technisch und unnahbar wirken, doch was schließlich dabei herauskommt ist alles andere als emotionslos. Bereits CD-Qualität wirkt sehr differenziert und räumlich, selbst ohne das zuschaltbare Upsampling auf 174,6 bzw. 192 kHz. Mit zunehmender Auflösung gewinnt das Spiel des BDA-3 stückweise immer mehr Dynamik. Dabei scheint der DAC genau zu wissen, worauf es beim jeweiligen Genre ankommt, so das Rock genügend Kraft verströmt, kombiniert mit präzisen Bässen und Percussioninstrumenten. Blues, Jazz und Klassik hingegen behalten den nötigen Feinschliff, gerade im Hochtonbereich und profitieren vom guten Dynamikumfang. Trotz enormer Detailtiefe geizen die AKM-Chips nicht mit Musikalität, so das der BDA-3 tatsächlich genreübergreifend mitreißende Musik liefert. Bryston weiß eben worauf es ankommt und liefert hier einen absolut konsequenten Wandler, bei dem nichts dem Zufall überlassen wird.     

Fazit

Brystons BDA-3 ist ein absolut konsequentes Stück Audiotechnik. Exzellent verarbeitet, technisch auf höchstem Niveau,  hervorragend ausgestattet und dabei  klanglich eine Wucht. Ein idealer Partner  für sämtliche Quellgeräte.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Bryston BDA-3

Preis: um 3990 Euro

11/2016
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 3.980 Euro 
Vertrieb: AViTech, Wien (AT) 
Telefon: +43 1214 78701 
Internet www.avitech.at 
Abmessungen (B x H x T in mm) 433/92/284 
Eingänge 2 x USB-B / 1 x AES/EBU 
- 1 x S/PDIF koaxial / 1 x S/PDIF BNC 
- 1 x Toslink optisch / 4 x HDMI 
Unterstützte Abtastraten: AES/EBU und S/PDIF: bis 192 kHz, 24 Bit optisch: bis 96 kHz, 24 Bit HDMI: PCM bis 192 kHz, 24 Bit und DSD64 2,8 MHz, 1 Bit USB: PCM bis 384 kHz, 32 Bit und DSD bis DSD256 11,2 MHz,1 Bit 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo 
- 1 x RCA Stereo / 1 x HDMI 
checksum „Brystons BDA-3 ist ein absolut konsequentes Stück Audiotechnik. Exzellent verarbeitet, technisch auf höchstem Niveau, hervorragend ausgestattet und dabei klanglich eine Wucht. Ein idealer Partner für sämtliche Quellgeräte.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 24.11.2016, 14:55 Uhr
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Topthema: Die ewige Legende
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Harwood Acoustics LS3/5A

Es gibt Lautsprecher und dann gibt es noch die LS3/5A. Sie spaltet sowohl ihre Hörer, als auch die, die sie gar nicht kennen. Warum das so ist? Nun, dafür muss man sich vor allem anschauen und natürlich hören, was sie kann und nicht, was sie nicht kann.

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