Kategorie: Tonabnehmer

Systemtest: Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III


Blaue Periode

Tonabnehmer Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III im Test , Bild 1
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Nein, dieses eine Mal bezieht sich das „Blau“ nicht auf die LEDs, die sich ja inzwischen  auf breiter Ebene durchgesetzt haben und für so manchen Blendeffekt sorgen.  Die blauen Preziosen, um die es hier geht, sind wahrlich keine Blender

Sumiko ist eine dieser Marken, die man gemeinhin „eben kennt“: Ein paar günstige Tonabnehmer fallen einem da ein, Namen wie „Pearl“ oder „Oyster“ – das war es dann aber auch schon mit dem Wissen der Nicht-Eingeweihten. Ich selbst war auch etwas erstaunt, als mir vor ein paar Jahren der damalige Deutschland-Vertrieb ein paar richtig edle Abtaster unter die Nase hielt, die in anderen Ländern durchaus über den Geheimtipp-Status hinausgekommen sind. Beim neuen Vertrieb, Audio Reference, soll nun eine ähnliche Entwicklung auf dem deutschen Markt stattfinden. Und natürlich sind wir hochgradig interessiert – vor allem angesichts der extrem attraktiven Preisklasse, in der sich die beiden Sumikos bewegen.

Tonabnehmer Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III im Test , Bild 2Tonabnehmer Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III im Test , Bild 3Tonabnehmer Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III im Test , Bild 4Tonabnehmer Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III im Test , Bild 5Tonabnehmer Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III im Test , Bild 6Tonabnehmer Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III im Test , Bild 7Tonabnehmer Sumiko Blue Point No. 2, Sumiko Blue Point Special Evolution III im Test , Bild 8
Dazu noch ein paar Gedanken: Beide Systeme liegen in der Preisklasse etwas über 500 Euro. Das war noch vor wenigen Jahren schon der Bereich, in dem man was richtig Gutes und Exklusives kaufen konnte. Im Zuge der analogen Renaissance haben sich aber die Preisklassen deutlich verschoben. Ein Denon DL-103, lange Jahre DER günstige MC-Allrounder für etwas über 100 Euro, liegt inzwischen bei einem UVP von knapp 300 Euro, wenn überhaupt erhältlich, der frühere 500-Euro-Tipp Benz ACE kostet inzwischen einen freundlichen Tausender. Umso erfreulicher ist es für mich, zu berichten, dass die beiden Sumiko-Systeme, die sich hier zum Test stellen, noch deutlich auf der Südseite der 1.000-Euro-Marke angesiedelt sind: 500 das Blue Point No. 2, 600 das Blue Point Special Evolution III (kennt noch jemand den Mercedes 190, der einen ähnlichen Namen hatte?). Beide Systeme sind ihres Zeichens High-Output-MCs, also Tonabnehmer mit bewegten Spulen auf dem Trägerkreuz hinten am Nadelträger, aber eben deutlich dicker gewickelt und mit entsprechend starken Magneten versehen, um in die Nähe der Ausgangsspannung eines MM-Tonabnehmers zu kommen. Mit einer nominellen Ausgangsspannung von 2,5 mV stehen beide Sumikos gut genug im Futter, um mit den üblichen 40 dB Verstärkung einer MMPhonostufe klarzukommen – gut für Besitzer reiner Röhren-Phonovorverstärker. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Sumikos ist offensichtlich: Das Blue Point No. 2 hat einen normalen Kunststoffkorpus, während das Evolution als „nacktes“ System daherkommt, sprich, ohne Verkleidung. Aus Stabilitätsgründen ist hier die Montageplatte etwas stabiler ausgeführt, so dass es sogar schwerer ist als das No. 2. Apropos Masse: Beide Systeme haben eine Compliance von 15, kommen also prima mit allen Tonarmen mittlerer bis höherer effektiver Masse zurecht. Einzig das Ausbalancieren des nur 6,3 Gramm leichten Blue Point 2 muss vorher abgeklärt werden, oder man muss sich mit Zusatzgewichten vorne am Arm behelfen. Einen technischen Unterschied gibt’s am Nadelträger: Während das „kleinere“ System einen aus blankem Aluminium besitzt, ist der vom Evolution beschichtet. Beide Diamanten sind dann wiederum elliptisch geschliffen. Bei der Montage am Tonarm tut man sich erwartungsgemäß mit dem Tonabnehmer mit Gehäuse etwas leichter – aber der Experte justiert ja ohnehin anhand des Nadelträgers. Und ebenso erwartungsgemäß geben sich die beiden Geschwister erst einmal wenig in Sachen Klang. Erst nach einer ganzen Weile kann man dann doch kleine Unterschiede heraushören: Etwas mehr Verbindlichkeit und Zurückhaltung beim günstigeren Tonabnehmer, etwas mehr Präzisionsarbeit beim nominell besseren Modell. Die Runde Feinaufl ösung geht einigermaßen deutlich an das Evolution – alles wirkt etwas schärfer fokussiert, während das „kleinere“ Modell die eine oder andere Feinheit etwas verschleift. In Sachen Bass ist es wie so oft Geschmackssache: Das No. 2 wirkt wuchtig, rund und tief, während das Evolution sich auch hier eher auf straffe Konturen und Kontrolle konzentriert. Im klangentscheidenden Mitteltonbereich geht es auch eng zu: Auf der einen Seite eine sehr homogene und in sich geschlossene Wiedergabe, auf der anderen etwas mehr Präzision und Fokus auf einzelnen Instrumenten. Bei der Illusion von Räumlichkeit sind beide Systeme gut ausbalanciert zwischen Breite und Tiefe – sie erzeugen eine realistisch große Bühne, ohne zu übertreiben. Das Evo zeichnet auch hier mit der etwas spitzeren Feder, während das No. 2 eher Wert auf Geschlossenheit legt. In den obersten Lagen zeichnen beide Systeme sehr fein – das Evo scheint hier noch etwas mehr Energie zu liefern, aber das ist nur marginal und auf jeden Fall unter „wie es Euch gefällt“ zu verbuchen. Bevorzugte Musikrichtungen gibt es hier nicht – beide Systeme tun sich mit komplexen Signalen genauso leicht wie mit kleineren Besetzungen – wer viel Rock- und Popmusik hört, ist mit dem bodenständigen Blue Point No. 2 hervorragend bedient, schafft es dieses System doch an fast jeder Phonostufe, hoch dynamisch und gleichzeitig in sich sehr geschlossen zu agieren. Das Evolution III setzt auf eine Spur mehr Genauigkeit in jeder Disziplin und kommt damit dem Klassikhörer noch mehr entgegen – viel Tonabnehmer fürs Geld bieten sie beide.

Fazit

Mit den beiden ja gar nicht mal  mehr so neuen HO-MCs hat Sumiko immer noch zwei heiße Eisen im  Feuer  –  qualitativ  sehr gut  und  im  Preis-Leistungs-Verhältnis  fast  unschlagbar.

Kategorie: Tonabnehmer

Produkt: Sumiko Blue Point No. 2

Preis: um 499 Euro

11/2016

Kategorie: Tonabnehmer

Produkt: Sumiko Blue Point Special Evolution III

Preis: um 599 Euro

11/2016
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Ausstattung & technische Daten: Sumiko Blue Point No. 2
Vertrieb Audio Reference, Hamburg 
Telefon 040 53320359 
Internet www.audio-reference.de 
Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
Gewicht (in g) 6.3 
Nadelschliff elliptisch 
Nadelträger Aluminium 
Compliance(inµm/mN) 15 μm/mN 
Ausgangsspannung 0,25 mV (1 kHz, 5 cm/s) 
Übertragungsbereich 15 Hz – 35 kHz 
Kanalabweichung bei 1kHz < 0,5 dB 
Kanaltrennung bei 1 kHz: 35 dB 
Empfohlende Auflagekraft 18 mN (16 – 20 mN) 
Abschlussimpedanz (in Ohm) 47 kOhm 
Einspielzeit (ca in Stunden) 50 
Unterm Strich... Mit den beiden ja gar nicht mal mehr so neuen HO-MCs hat Sumiko immer noch zwei heiße Eisen im Feuer – qualitativ sehr gut und im Preis-Leistungs-Verhältnis fast unschlagbar. 
Ausstattung & technische Daten: Sumiko Blue Point Special Evolution III
Vertrieb Audio Reference, Hamburg 
Telefon 040 53320359 
Internet www.audio-reference.de 
Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
Gewicht (in g) 8.3 
Nadelschliff elliptisch 
Nadelträger Beschichtetes Aluminium 
Compliance(inµm/mN) 15 μm/mN 
Ausgangsspannung 0,25 mV (1 kHz, 5 cm/s) 
Übertragungsbereich 15 Hz – 20 kHz 
Kanalabweichung bei 1kHz < 0,5 dB 
Kanaltrennung bei 1 kHz: 35 dB 
Empfohlende Auflagekraft 20 mN (17 – 21 mN) 
Abschlussimpedanz (in Ohm) 47 kOhm 
Einspielzeit (ca in Stunden) 50 
Unterm Strich... Mit den beiden ja gar nicht mal mehr so neuen HO-MCs hat Sumiko immer noch zwei heiße Eisen im Feuer – qualitativ sehr gut und im Preis-Leistungs-Verhältnis fast unschlagbar. 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 17.11.2016, 16:51 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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