Kategorie: Aktivlautsprecher

Einzeltest: Audio Optimum MS8EH


2-Wege-Aktivmonitor Audio Optimum MS8EH

Aktivlautsprecher Audio Optimum MS8EH im Test, Bild 1
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Normalerweise gibt es zwischen Studio- und High-End-Produkten nur eine kleine Schnittmenge. Ganz anders im Fall von Audio Optimum 

Selbstbewusstsein ist eine schöne Eigenschaft für den, der sie hat. Audio- Optimum-„Kopf“, sprich Chefentwickler und Forschungsleiter Stefan Wehmeier, ist derart von seinen Produkten überzeugt, dass ihm der Firmenname Audio Optimum kaum großspurig erscheinen mag. Denn Wehmeier ist nicht nur ein vielseitiger, erfolgreicher Entwickler, sondern auch nebenbei Enthusiast und Tüftler seit Kindertagen. Was für ein Glück, dass ihm ein Investor ausführliche Grundlagenforschung ermöglichte, die 2015 schließlich zur Gründung von Audio Optimum führte. Studioanwendungen sind der Kernbereich der Recklinghäuser Firma, wie man an der Referenzliste auf ihrer Website ablesen kann. Nun wendet man sich aber auch der „High-End“-Szene zu.

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Dennoch sind die Produktgruppen nicht wirklich so deutlich voneinander getrennt, wie man das vielleicht erwarten würde. Sprich, sowohl die Ständer- als auch die Standlautsprecher sollen in allen Umgebungen funktionieren. Ein durchaus mutiger Ansatz, haben Toningenieure und -techniker doch meist andere Bedürfnisse als reine Musikhörer. Doch das muss uns erst wieder beim Hören beschäftigen. Technologisch ist das Konzept enorm anspruchsvoll. Um alle Innovationen hinreichend verstehen und darstellen zu können, reichen weder der Platz noch mein Fachwissen aus. Deshalb muss hier ein Überblick genügen. Die MS8EH ist ein kompakter 2-Wege- Monitor, bestückt mit einem 6.6-Zoll-Tiefmitteltöner aus einer Glasfaser-Papier-Mischung sowie einer 30-mm-Seidenkalotte. Beide Treiber werden zugekauft und aufwendig selektiert. Im Vergleich zum Vorjahresmodell – das Update-Tempo ist typisch für nie still stehende Entwickler wie Wehmeier – wurde vor allem an zwei Schrauben gedreht. Wehmeier sagt dazu: „Die wesentlichen Änderungen der MS8E(H) gegenüber dem Vorgängermodell MS8 sind der Ersatz der bisherigen Passivmembran durch ein gebogenes Bassreflexrohr mit Innen- und Außentrompete und die Auslagerung der Aktivweichen- und Verstärkerelektronik in separate Gehäuse. Die erste Änderung hat zu einer deutlich gesteigerten Bassdynamik geführt, die zweite machte den Klang sauberer, entspannter und präziser, da Mikrofonieeffekte in der Elektronik entfallen. Erst dadurch war es überhaupt sinnvoll, die MS8E als MS8EH mit zwei Sincos MonoAmps auch im Heim-HiFi-Bereich anzubieten.“ Schon mit eingebauter Elektronik und ihrer Passivmembran klang die MS8 richtig gut, wie ich im letzten Jahr hören konnte. Passivmembranen haben aber grundsätzlich den Nachteil, dass sie aufgrund ihrer hohen bewegten Masse Wirkungsgrad schlucken und den Bass vergleichsweise träge machen. Das seitlich unten austretende Bassreflexrohr mit seiner Innen- und Außentrompete vermeidet so nicht nur „Windgeräusche“, sondern erreicht durch die Krümmung die nötige Länge für eine tiefe Abstimmung bei dem Gehäuse mit nur 24,5 Litern Innenvolumen. Zusammen mit einer Weiche „6. Ordnung mit Linkwitz- Transformation“, die laut Wehmeier so in keinem Lehrbuch zu finden ist, wird ein der Größe spottender Tiefbass ermöglicht. Dadurch regt die MS8EH in unserem Hörraum eine Bassmode an, die ich durch ein wenig Tuning bei der Aufstellung überwinden konnte. Man kann die Lautsprecher aber auch von Wehmeier auf seinen Raum einmessen lassen. Die Sincos (für Sinus-Cosinus) genannten Mono-Endstufen sind Weiterentwicklungen eines PWM-Leistungsverstärkers und in verschiedenen Ländern bereits patentiert. Sie sollen weder thermische Verluste noch hörbare Verzerrungen produzieren und somit dem „idealen Verstärker“ näher als jedes andere Prinzip kommen. Selbstredend soll man damit auch impedanzkritische oder schwer anzutreibende Lautsprecher locker in den Griff bekommen können. Bemerkenswert ist auch die, so Wehmeier, erste phasenparallele analoge Aktivweiche – ohne DSP-Steuerung also, wie sie typisch für praktisch die gesamte (Aktiv)-Konkurrenz ist. Man sollte den Monitoren, eine stabile Unterlage spendieren. Die fotografierten, sehr hochwertigen Audio Optimum-Ständer gibt es zusätzlich auf Anfrage. Mit den MS8EH kann man leicht auch große Räume beschallen, die Grenzen des Schalldrucks werden hier einzig und alleine durch die physikalischen Parameter der Treiber definiert. Für Hörraume über 30 qm gibt es mit der MS10 ja auch noch ein größeres Modell der Serie. Nun wird es ernst. Wie nahe kommt Stefan Wehmeier mit seinen Audio-Optimum- Monitoren ans audiophile Maximum? Um das herauszufinden, gibt es nur eins: Musik, Musik, Musik und die Audio-Optimum-Gesamtlösung samt hauseigenem NOS DAC-2 (Vorstufe/Wandler), Netzleiste und hervorragender Verkabelung. Die MS8EH sind, wie ich nicht anders erwartet habe, keine Kuschel- oder Wohlfühllautsprecher, sie sind Messinstrumente, sprich ungeheuer neutrale Lautsprecher, die ihre Studiogene weder verleugnen wollen noch können. Allerdings, und das ist die gute Nachricht für alle Genusshörer, sind sie keine Rasiermesser, sondern akustische Lupen, die sehr genau aufzeigen, was auf einer Aufnahme enthalten ist. Ich habe so viel über die theoretischen Bassfähigkeiten der MS8EH geschrieben, dass ich fast mit einer basslastigen Aufnahme beginnen muss. Das Trio des aktuell besten Jazzbassisten Christian McBride macht aus dem Hörraum einen Club. Auf dem Midtempostück „The Lady in My life“ werde ich komplett in die wunderschöne Interpretation hineingezogen. Beim Klassiker „Good Morning Heartache“ höre ich jedes Detail der abgrundtief gestrichenen Saiten von Mc- Brides Bass und erschrecke dann ob der fast schon brutalen Anschlagsdynamik eines eingestreuten Klavierakkords mit nachfolgendem Hüstler aus dem Publikum. Bassfazit Nr. 1: Christian McBrides Kontrabass steht 100 % realistisch und organisch im Raum. Jetzt lege ich „Mary Had a Little Lamb“ von Stevie Ray Vaughan auf und höre – hier zeigt sich dann die akustische Lupe – neben einem enorm druckvollen Klang auch sehr deutlich die Künstlichkeit der Studioaufnahme. Auf der Live-Einspielung von Hans Theessink und Terry Evans schließlich wird deutlich, wie exemplarisch gut die Sprachverständlichkeit mit diesen Lautsprechern gelingt. Terry Evans‘ im übertragenen Sinn bodentiefe Stimme beeindruckt mich im Verbund mit den glockenklaren Gitarrensounds von Hans Theessink nachhaltig. Zum Ende meiner Hörstunden mit der MS8EH lege ich Daft Punks „Random Access Memories“ ein und kann mich gar nicht mehr von dem straffen, sehnigen Klang und ja, dem sonoren Bass lösen. „So muss das“, würde Holger Barske sagen und ich kann das nur unterstreichen: Basstest Nr. 2 auch bestanden.

Fazit

Sind Sie auf der Suche nach der akustischen Wahrheit und wollen einen Lautsprecher, der alles zeigt, so wie es aufgenommen wurde? Dann könnte der MS8EH Ihre Wahl sein. Stefan Wehmeier hat seinen Plan verwirklicht und dank seiner Forschung und offener Ohren einen Volltreffer gelandet.

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Kategorie: Aktivlautsprecher

Produkt: Audio Optimum MS8EH

Preis: um 7790 Euro

3/2019

Sind Sie auf der Suche nach der akustischen Wahrheit und wollen einen Lautsprecher, der alles zeigt, so wie es aufgenommen wurde

Audio Optimum MS8EH

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Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis: ab 7.790 Euro (Feinstrukturlack weiß oder anthrazit) 8.540 Euro (Klavierlack schwarz, wie getestet) 
Vertrieb Audio Optimum 
Telefon 02361 890260 
Internet www.audio.ruhr 
B x H x T (in mm) 270/400/350 
Garantie 5 Jahre 
Gewicht: 16 kg 
Ausführungen Nein 
Verstärkerleistung Nein 
Fazit Sind Sie auf der Suche nach der akustischen Wahrheit und wollen einen Lautsprecher, der alles zeigt, so wie es aufgenommen wurde? Dann könnte der MS8EH Ihre Wahl sein. Stefan Wehmeier hat seinen Plan verwirklicht und dank seiner Forschung und offener Ohren einen Volltreffer gelandet. 
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