Kategorie: Beamer

Einzeltest: Epson EH-TW9000W


Licht & Kraft

Beamer Epson EH-TW9000W im Test, Bild 1
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Der EH-TW9000W mit Wireless HDMI ist das absolute Topmodell der 3D-Beamer von Epson. Im HEIMKINO-Testlabor stellte er seine Qualität eindrucksvoll unter Beweis.

Epson spendierte dem EH-TW9000W eine Fülle an technischen Innovationen und Eigenschaften, die ihn zu einem der interessantesten Beamer seiner Generation machen. Zwei Jahre nach dem letzten Topgerät, dem EH-TW5500, hat sich eine Menge getan, und das fängt schon beim äußeren Erscheinungsbild an.

Projektor und Technik



Die Geschwistermodelle EH-TW9000 und EH-TW9000W verfügen nun über eine zentrierte Optik mit Luftein- und -auslässen an der Front. So wirken die beiden Geräte gegenüber dem EH-TW5500 deutlich bulliger und wertiger. Der Zusatz „W“ bei unserem Testgerät steht einerseits für das weiße Gehäuse, andererseits vor allem für die Wireless- Variante, die wir vor einigen Monaten bereits beim EH-TW6000W unter die Lupe nehmen durften.

Beamer Epson EH-TW9000W im Test, Bild 2Beamer Epson EH-TW9000W im Test, Bild 3
Hierbei kommt ein Wireless-Transmitter in Zylinderform zum Einsatz, der per Funk die HDMI-Signale verlustfrei zum Projektor überträgt und Signalkabelsalat somit ein für alle Mal beendet. Ebenfalls erstmals integriert wurde eine vollautomatische Objektivschutzkappe, die die Fujinon-Optik im ausgeschalteten Zustand vor Staub und Fingerberührungen bewahrt. Nach wie vor werden Zoom, Fokus und das Lens-Shift manuell bedient, was auch bedeutet, dass beim EH-TW9000(W) noch keine Bildformatspeicherung integriert ist. Das Objektiv selbst hat erneut ein 2,1-fach-Zoom, und das Lens-Shift umfasst wie beim EH-TW5500 +/- 96 Prozent in der vertikalen und 47 Prozent in der horizontalen Ebene. Die verbaute E-Torl-Lichtquelle liefert nun 30 Watt mehr und wird mit 230 Watt angegeben. Umso positiver, dass Epson erneut drei Jahre Garantie auf die Lampe gibt und deren Lebensdauer mit 5000 Stunden im Ecomodus beziffert. Um bei LCD-Technik die 3D-Fähigkeit überhaupt zu ermöglichen, mussten die Panels im Hinblick auf ihre Bildfrequenz weiterentwickelt werden. Im EH-TW9000(W) kommen deshalb die hauseigenen D9-Panels zum Einsatz, die wir schon vor ein paar Monaten im Panasonic PT-AT5000E in Aktion gesehen haben. Diese zeichnen sich einerseits dadurch aus, dass ihre Füllrate um 8 Prozent verbessert und somit der Bildanteil und die Lichtausbeute vergrößert wurden. Andererseits eben vor allem durch ihre schnellere Bildansteuerung, die die Shuttertechnik von 3D erst ermöglicht. Die D9-Panels liefern statt der notwendigen 120 Hertz Umschaltzeit gleich 240 Hertz. Der Wechsel zwischen zwei Einzelbildern geschieht also innerhalb von 1/240-Sekunde. Das verspricht eine besonders ruhige und flackerfreie Bildwiedergabe bei 3D. Wie schon der Panasonic wendet auch der EH-TW9000W den Trick an, dass er zusätzlich mit der doppelten Frequenz, also 480 Hertz, getaktet wird, indem bei der Darstellung von 3D-Bildern keine Voll-, sondern Halbbilder an die Shutterbrille gesendet werden. Die nacheinander dargestellten geraden und ungeraden Zeilen stehen aufgrund der schnellen Taktung wie ein progressives Vollbild sofort, und für das Auge treten bei derartig hohen Geschwindigkeiten keine Interlacing-Artefakte auf. Bild 1 steht dann bei 1080p/60 Hertz auf jedem Auge jeweils zweimal mit dem Inhalt der ungeraden und zweimal mit dem Inhalt der geraden Zeile. Insgesamt werden also acht Einzelbilder über die Shutterbrille an beide Augen weitergegeben, was bei 60-Hertz-3D beschriebenen 480 Hertz entspricht. Das Ergebnis dieses Tricks: mehr Helligkeitsausbeute aufgrund der geringeren Schwarzzeit beim Bildwechsel durch die aktive Shutterbrille. Gleichzeitig reduziert sich auch die Gefahr von Crosstalk/Geisterbildern bei 3D, da ein Übersprechen zweier unterschiedlicher Bilder aufgrund der Geschwindigkeit ebenfalls unwahrscheinlicher wird. Die stärkere Lampe und die schnellen und weiterentwickelten Panels lassen die Helligkeitsangabe des EH-TW9000W auf satte 2400 Lumen Werksangabe klettern. Wer diese voll ausreizen möchte und dennoch korrekte Farben darstellen will, der nutzt die Light Power Edition, die im Falle des TW9000W enthalten ist. Der beigelegte Aufsatzfilter sorgt dafür, dass bei Betrieb im Farbmodus „Dynamisch“ zwar einerseits die maximale Helligkeit ausgeschöpft wird, andererseits dafür keine Farbverfälschung geschieht. Wer so viel Lichtausbeute bietet, dem traut man auch einen hohen Kontrast zu. Epson gibt den Maximalkontrast mit 200.000:1 bei aktivierter Irisfunktion an. Neben der 3D-Funktionalität liefert der Epson selbstverständlich auch die bereits bekannten Funktionen „Super Resolution“ für eine intelligente Schärfenanhebung und „Frame Interpolation“ für die ruckelfreie Wiedergabe bei schnellen Schwenks. Während Letztere softwareseitig unverändert blieb, kann man die „Super Resolution“ nun noch etwas feiner justieren.

Setup und Bildqualität



Dem Karton entnommen steht der EH-TW9000W im Modus „Kino“, bei dem sich ein Cinema-Farbfilter in den Lichtweg schiebt, der für besonders kräftige Grün- und Rottöne und eine entsprechend deutliche Vergrößerung des Farbraums sorgt. Die Farbtemperatur ist hier werksseitig mit 6000 Kelvin und einem sichtbaren Rotüberschuss in der Graustufendarstellung etwas zu warm. Für die normgerechte Messung wechseln wir in den Modus „Natürlich“, der schon bei den Vorgängern des EH-TW9000 zur akkuratesten Bilddarstellung führte. Hier wird der HDTV-Farbraum bereits ohne Korrektur extrem genau abgebildet, und durch das bei Epson immer schon vorbildliche echte Color-Management lässt sich dies noch perfektionieren. Die Graustufendarstellung gelingt über die Kalibrierung im RGB-Gain-Offset-Bereich ebenfalls hervorragend und liegt ab 20 IRE Helligkeit wie mit dem Lineal gezogen bei 6500 Kelvin. Wechselt man in den dynamischen Bildmodus, um mit dem Vorsatzfilter der Light Power Edition möglichst viel Licht bei korrekter Farbdarstellung zu generieren, misst sich der Epson bereits sehr gut. Mittels Color-Management lassen sich die ganz dezent abweichenden Farben Rot, Grün, Gelb und Magenta wieder ins Soll bringen, und auch die Graustufendarstellung gelingt nach der Kalibrierung hervorragend. Am Ende stehen 1100 Lumen Helligkeit zur Verfügung, und bei aktivierter Iris lässt sich ein Kontrast von 36.666:1 erzielen (Schwarzwert: 0,03). Im kalibrierten Modus des Presets „Natürlich“ bleiben in der Eco-Einstellung der Lampe 500 Lumen bei gleichem Schwarzwert. Damit liegt der EH-TW9000W um 170 Lumen höher als sein Vorgänger, der EH-TW5500. Im 3D-Betrieb wechselt der Epson in den Modus „3D-Dynamisch“. Wählbar ist hier auch noch „3D-Kino“, der für die bessere Farbdarstellung sorgt. In beiden Fällen bleiben 30 Prozent der Ausgangshelligkeit, gemessen durch die Shutterbrille, übrig. Subjektiv sind damit Bildbreiten zwischen 1,7 und 2 Metern möglich.


HD-Signale



Da der Epson das Deinterlacing von 1080i-Material hervorragend bewerkstelligt, gelangen jederzeit gestochen scharfe HD-Bilder auf die Leinwand – unabhängig davon, ob sie über Satellit/Kabel oder von einer Blu-ray mit 1080p-Ausgangsmaterial kommen. Die Schärfeverteilung ist extrem homogen, und die weiter verfeinerte Super-Resolution sorgt für eine Anhebung der Details, ohne zu überschärfen. Die ideale Einstellung in unserer Testumgebung war bei Blu-rays „3“ oder „4“, da die maximale Stufe „5“ für sichtbare Kanten und Artefakte an Kontrastübergängen sorgte. Die Konvergenz des EH-TW9000 ist gut gelungen. Wer noch mehr Genauigkeit haben möchte, kann sein Gerät vom Fachhändler über ein Servicemenü abgleichen lassen. Hier haben die Epson-Techniker einen umfassenden Konvergenzabgleich integriert, der an jenen im Sony VPL-VW95 erinnert und an fast 200 Punkten eine Korrektur erlaubt. Bei der Wiedergabe von Animationsfilmen gefällt die hohe Grundhelligkeit, die der Epson schon im Ecomodus aufweist. Sein Lüfter arbeitet in dem Betriebszustand dann auch fast unhörbar. Wünschenswert wäre die Modifikation der Iris, die immer noch den gleichen Aufbau und die gleiche Arbeitsweise hat wie in der ersten Generation. Zwar arbeitet sie für das Auge recht unauffällig, schlägt jedoch bei Kontrastsprüngen hörbar an. Wie schon beim EH-TW6000W funktioniert die Wireless- HD-Übertragung dazu absolut störungsfrei unter den Bedingungen unseres Testraums.

Frame Interpolation und 3D



Da die Frame Interpolation ausgehend vom EH-TW5500 unverändert blieb, sind vor allem die beiden schwächeren Modi einen Blick wert. Fernsehaufnahmen – insbesondere Sportübertragungen – profitieren vom dem errechneten Zwischenbild, das aus 50 Halbbildern am Ende 100 Vollbilder macht. Bei der Filmwiedergabe werden ganze vier Bilder hinzugerechnet, um von 24 Hertz auf 120 Hertz zu kommen. Dabei werden in der niedrigen Einstellung leichte Bewegungen deutlich schärfer und flüssiger dargestellt, ohne künstlich zu wirken. Auch Rechenfehler bleiben hier aus. Bei starken Schwenks oder Bewegungen schaltet die Frame Interpolation ab und geht in ein 4:4-Pulldown, um zu vermeiden, dass drastische Bildfehler entstehen. Der Modus „Hoch“ ist zwar der bewegungsschärfste, bewirkt jedoch den bekannt künstlichen Videolook und ist somit ganz stark geschmacksabhängig. Leider ist die Bewegungsschärfe im 3D-Betrieb unveränderbar inaktiv. Zum Genuss der 3D-Bilder liegen dem Beamer zwei Brillen bei, die angenehm leicht und komfortabel zu tragen sind. Der 3D-Transmitter ist im Gerät integriert und versorgte in unserem Testraum an jeder Position zuverlässig die Brillen mit Signalen. Durch den Trick mit der 480-Hertz-Technik liefert der Epson helle und vor allem vollkommen ruckel- und ghostingfreie 3D-Bilder. Dies wird noch dadurch begünstigt, dass die aktuelle Firmware ein neues Pulldown-Verfahren einsetzt. War es bisher so, dass bei der 3D-Wiedergabe das alte Problem des Ruckelns durch das zunächst eingesetzte 60-Hertz-3:2-Pulldown wieder auftrat, ging man nun über auf ein 5:5-Pulldown und nahm die 120-Hertz-Panelfrequenz als Referenz. Dies führt zu einem äußerst angenehmen Bildeindruck, der noch dazu in seiner Helligkeit regelbar ist. Schön, dass keine der drei Helligkeitseinstellungen „Niedrig“, „Mittel“ oder „Hoch“ Ghosting offenbarte; die subjektive Helligkeit reicht für zwei Meter breite Leinwände vollkommen aus. Allerdings sollte hier das Preset „3D-Kino“ gewählt werden, das Farben akkurater darstellt als der „3D-Dynamik-Modus“.

Fazit

Ein bestechend scharfes, kontraststarkes und dynamisches Bild im 2D-Betrieb sowie ein absolut ghostingfreies und ausreichend helles Bild im 3D-Betrieb – der Epson EH-TW9000W bietet in jeder Projektionssituation genügend Licht und Kraft. Dazu ist er mit Wireless HD und als Light Power Edition hervorragend ausgestattet und bestens kalibrierbar. Mehr Beamer fürs Geld bekommt man nirgends.

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Kategorie: Beamer

Produkt: Epson EH-TW9000W

Preis: um 3200 Euro

8/2012
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Autor Timo Wolters
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Datum 21.08.2012, 12:18 Uhr
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