Kategorie: AV-Receiver

Einzeltest: Focal (Home) Astral 16


Kompromisslose Technik von Focal: AV-Verstärker/Prozessor-Flaggschiff Astral 16 im Test

AV-Receiver Focal (Home) Astral 16 im Test, Bild 1
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Der französische Lautsprecherspezialist Focal weiß seit langen Jahren mit innovativen und exzellent klingenden Produkten zu begeistern. Mit einem Paukenschlag wollen die Franzosen jetzt den Heimkino-AV-Verstärker-Markt aufmischen: Der Focal Astral 16 integriert zwölf leistungsstarke Endstufen im edlen Gehäuse und kann bis zu 16 Kanäle prozessieren. Wir haben das Flaggschiff als Erste im Test. 

Für dieses Projekt haben sich zwei französische High-End-Schmieden zusammengetan, um etwas Besonderes auf die Beine zu stellen. Focal hat sich die Zusammenarbeit mit der Firma „Immersive Audio Technologies“ gesichert, die ihre eigenen Produkte unter der Marke Storm Audio an den Mann bringen. Diese highendigen Produkte dürften Kennern der Materie bekannt sein und das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Hier gibt’s feinste Technik mit ausgefuchsten Softwarelösungen, von denen sich vor allem Profi s angesprochen fühlen.

AV-Receiver Focal (Home) Astral 16 im Test, Bild 2AV-Receiver Focal (Home) Astral 16 im Test, Bild 3AV-Receiver Focal (Home) Astral 16 im Test, Bild 4AV-Receiver Focal (Home) Astral 16 im Test, Bild 5
Und natürlich Audiophile, denen das Beste nie genug sein kann. Unser Testmodell, das AV-Verstärker/Prozessor-Flaggschiff Focal Astral 16, hat es wirklich in sich: Wie die Bezeichnung vermuten lässt, kann der 20 Kilogramm schwere Bolide bis zu 16 Kanäle prozessieren und ist dabei beliebig konfigurierbar. Zwölf Endstufen bringt der Focal gleich mit, die dank der drei getrennten Netzteile zu immensen Leistungsabgaben fähig sind. Wir haben beim Messen jedenfalls unsere Last widerstände zum Glühen gebracht, ohne dass der Focal Astral 16 auch nur ansatzweise mit der Wimper gezuckt hätte – doch dazu an anderer Stelle mehr.      

Design


Bei Astral 16 handelt es sich um einen sehr leistungsfähigen Verstärker/ Prozessor, der seine zahlreichen Talente in einem wuchtigen, schwarzen Gehäuse hinter einer soliden, dezent gestalteten Frontblende aus Metall verbirgt. Die Front zieren drei kleine Bedientasten, ein großer Lautstärkeregler und ein exzellent ablesbares Multi-Informationsdisplay, das an zentraler Stelle eingebaut ist. Einen Ein-/Ausschalter gibt es auch, das war es dann aber auch schon an Features auf der Front.     

Technik


Damit der Astral 16 zur ultimativen Heimkino-Surroundmaschine wird, hat Focal seinem AV-Verstärker/Prozessor alle 3D-Kodierungstechnologien gegönnt: Er versteht sich mit Auro-3D, Dolby Atmos und DTS:X. Das HDMI-Board ist mit HDMI 2.0 und HDCP 2.2 auf aktuellem Stand und bietet einen HDMI-2.0-Ausgang mit Audio Return Channel (ARC) an. Videoformate bis zu 4K werden unterstützt, natürlich ist das Gerät kompatibel mit HDR10, HLG und Dolby Vision. Eine umfangreiche Multimediaausstattung sucht man allerdings ohne Erfolg, da Focal keine WLAN- oder Bluetooth-Antennen an Bord hat und demzufolge auch kein AirPlay versteht. Immerhin gibt es Multiroom- Management und eine iOS-App, mit der der Astral 16 befehligt werden kann. Hiermit kann auf zwei Modi zugegriffen werden: einmal „Remote Control“ und alternativ das „Expert Setup“, mit dem der AV-Verstärker/ Prozessor bis ins kleinste Detail konfiguriert werden kann. Wir bevorzugen jedoch die Einrichtung des mächtigen Focals via Web-Interface mit einem Laptop. Damit sind die wirklich unzähligen Einstelloptionen besser überschaubar und einfacher zu handhaben.      


Ausstattung


Sechzehn Audiokanäle kann der Focal Astral 16 verwalten, wobei er zwölf mit eigener Leistung versorgen kann. Vier symmetrische XLRAusgänge stehen zum Anschluss externer Endstufen bereit. Der Astral 16 ist äußerst flexibel konfigurierbar, sei es der Betrieb im Mono- oder Bi-Amping oder die unbegrenzte Anzahl an Presets und das Multi-Subwoofermanagement. An Audioeingängen bietet der Focal drei koaxiale und drei optische Digitaleingänge an. Für die analoge Variante stehen vier Paar RCA-Buchsen bereit. Zwei zusätzliche XLR-Anschlüsse dienen als Downmix-Stereoausgänge. Vier Triggeranschlüsse sowie je ein IR-Ein- und Ausgang, eine Netzwerkbuchse und zwei USB-Schnittstellen stehen ebenfalls zur Verfügung. Letztere sind für Software-Updates, Servicezwecke und den Anschluss für das Messmikrofon gedacht. Besonders am Focal Astral 16 sind die zwöf Class-D-Verstärkerzweige, die von drei getrennten Netzteilen mit Energie versorgt werden. Im Klartext: Vier Verstärkerkanäle hängen an je einem Netzteil. Das sorgt für eine immens solide Leistungsentfaltung, der auch im Mehrkanalbetrieb nicht die Luft ausgeht. Zwei elektronisch geregelte Lüfter auf der Rückseite lassen den Focal Astral 16 im Betrieb kühlen Kopf bewahren. Das funktioniert in der Praxis wirklich sehr gut: Die Oberfläche des Verstärkers wurde kaum handwarm. Ein weiterer Lüfter kühlt den leistungsfähigen Prozessor.     


Konfiguration


Auf den Focal Astral 16 kann in drei verschiedenen Berechtigungsstufen zugegriffen werden. Die Variante mit „Remote Control“ bietet das für den Alltag benötigte Besteck wie Lautstärkeregelung, Quellenwahl, einfache Klangmanipulationen und so weiter. Ans Eingemachte geht es dann, nach Eingabe des entsprechenden Passworts, mit den Menüs für Installer und, noch weitreichender, für Experten. Bei der Erstkonfiguration ist der Focal zwingend mit dem Web-Interface einzurichten, da der Astral 16 kein On-Screen-Menü anbietet und auch nicht über das Display zu bedienen ist. Der Verstärker/Prozessor ist völlig frei konfigurierbar: Der Besitzer kann nach Belieben Quellen zuweisen und einer einzigen Quelle mehrere Eingänge zuweisen, die dann unterschiedlich agieren. Als Beispiel: Der Eingang namens „CD Musik“ wird vom Blu-ray-Spieler an HDMI 7 mit Signalen gefüttert, die automatisch im Downmix als Stereosignale ausgegeben werden während der mit „Blu-Ray Film“ bezeichnete Eingang vom selben Player gefüttert wird und alle Audiosignale automatisch zu Dolby- Surround-Signalen hochrechnet. Wer sich ein Heimkino mit dem Focal Astral 16 einrichten möchte, hat alle Freiheiten vom Zweikanal-Minimalsystem bis hin zum vollen Haus mit 16 Kanälen. Alles startet mit Errichtung eines Heimkinoprojekts unter der Option „Create Theater“. Focal schlägt die gängigsten Setups vor, beliebige Lautsprecherkonfigurationen sind alternativ konfigurierbar. Am Ende hat man über 90 Möglichkeiten, ein Heimkino aufzubauen. Da sollte man als Anwender schon einen Plan haben, was man exakt möchte. Eine Übersicht (Matrix) zeigt die Kompatibilität des gewählten Setups mit den drei Codecs Auro-3D, Dolby Atmos und DTS:X. Steht ein Layout, kann dieses weiter verfeinert werden, um beispielsweise Surroundkanäle zu duplizieren, wenn besonders große Kinoräume beschallt werden sollen. Verschiedenste Layouts sind möglich und können als Presets abgespeichert werden. Es gibt keine Begrenzung für Presets – sehr schön! Mit dem umfangreichen Testton- Generator kann das System manuell kalibriert werden. Auch hier gibt es zahlreiche Optionen, unter anderem können Kanäle zu Gruppen zusammengeführt werden oder die Art des Testtons ausgewählt werden (Sinus, Rosa Rauschen, Rosa Rauschen 400–4.000 Hz). Sogar eine externe Zuspielung von Testtönen ist möglich, wenn beispielsweise der „Room EQ Wizard“ als Werkzeug zur Einrichtung herangezogen werden soll. Eine erste Idee, wie sich die angeschlossenen Lautsprecher im Raum verhalten, gibt der Real Time Analyzer (RTA), sobald ein USBMikrofon angeschlossen wird. RTA ist zwar nicht exakt genug zum Kalibrieren, aber zur schnellen, visuellen Überprüfung ist es gut geeignet. Zur präzisen Einmessung empfiehlt sich „Dirac Live“, das im Zusammenspiel mit dem kalibrierten USB-Messmikrofon UMIK-1 Raum und Lautsprecher analysiert. Gemessen wird am Referenz-Sitzplatz oder an verschiedenen Messpositionen rund um diesen. Charakteristik und Position der Lautsprecher im Raum werden analysiert, deren Phasenverhalten ermittelt und Raummoden aufgedeckt. Die Möglichkeiten des Focal Astral 16 sind mannigfaltig. Nutzer können in das Setup jederzeit eingreifen und Werte manipulieren. Das Prozedere mit Dirac Live ist in der Anleitung gut und ausführlich beschrieben, sodass nach einiger Übung hervorragende Ergebnisse bei der Optimierung des Heimkinos zu erzielen sind.     


Im Einsatz


An den Referenzlautsprechern in unserem akustisch optimierten Heimkino darf sich der Focal Astral 16 ausgiebig austoben. Bereits ohne Dirac-Einmessung kommt der unglaublich kontrollierte Charakter des Focal voll zur Geltung. Er hat jedwede Art von Musik voll im Griff und überzeugt im Stereomodus mit seiner sehr agilen und räumlichen Spielweise. Das Zusammenspiel aller Lautsprecher im Mehrkanalsetup wird dann zum großen Fest. Konzertmitschnitte füllen unser Heim kino mit authentischer Live-Atmosphäre – das klingt ungemein lebendig. Als Zuhörer will man immer noch ein bisschen lauter machen, weil der Focal unglaublich viel Vergnügen im Hörraum verbreitet. Der Verstärker/ Prozessor agiert vom tiefsten Bass bis zu den höchsten Tönen allzeit präzise, legt trotz aller Neutralität eine fantastische Musikalität an den Tag und punktet mit einer großartigen räumlichen Abbildung. Laut wie leise liefert der Astral 16 enorm gut durchhörbare, musikalische Details. Feinste Strukturen offenzulegen, ist für den Franzosen überhaupt kein Thema, das macht er mit links. Als Meister des dreidimensionalen Raumklangs zeigt sich der Focal dann bei den zahlreichen Trailern von Auro-3D, Dolby und DTS. Was hier an Effekten abgebrannt wird und wie diese im Hörraum reproduziert werden, ist wirklich ganz großes Kino. Die Effektspektakel sitzen punktgenau und die Ortbarkeit im Raum ist ganz hervorragend.     

Labor


Drei Netzteile und zwölf Class-D-Verstärker sprechen in unserem Messlabor eine deutliche Sprache: Im Test drückt der Focal Astral 16 im Stereomodus bis 404 Watt an vier Ohm pro Kanal in die Lastwiderstände – beeindruckend! An acht Ohm sind es pro Kanal immer noch 216 Watt, womit der Astral 16 definitiv zu den leistungsstärksten AV-Geräten zählt, die wir jemals im Messlabor stehen hatten. Mehrkanalig, das heißt, bei gleichzeitiger Belastung von fünf Kanälen, liefert der Verstärker fünfmal 255 Watt an vier und fünfmal 215 Watt an acht Ohm. Mit diesen Werten sollte der Focal nahezu jede Lautsprecherkombination mühelos unter Kontrolle haben.     

Fazit

Das AV-Verstärker/Prozessor-Erstlingswerk von Focal schlägt gleich ein wie eine Bombe: Sein sensationeller Klang, gepaart mit der unglaublich hohen Leistung und der völlig freien Konfigurierbarkeit machen den Astral 16 zum Traum eines jeden HiFi- und Filmenthusiasten. Wir können den Focal trotz seines hohen Einstandspreises nur wärmstens empfehlen und küren ihn zur Heimkino-Referenz.

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Kategorie: AV-Receiver

Produkt: Focal (Home) Astral 16

Preis: um 20000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


8/2019
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Focal (Home) Astral 16

Bewertung 
Klang 40% :
Tonalität 20%

Räumlichkeit 10%

Lebendigkeit 5%

Dekodierung 5%

Labor 10% :
Leistung 2%

Rauschabstand 2%

Klirrfaktor 2%

Übersprechen 2%

Dämpfung 2%

Praxis 25% :
Verarbeitung (Gerät) 10%

Bedienung (Gerät/ Handbuch/ Fernb.) 15%

Ausstattung 25% :
Ausstattung 25%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis in Euro 20000 
Vertrieb Focal Naim Deutschland 
Telefon 04105 77050 
Internet www.focal.com/de 
Technische Daten
Abmessungen (B x H x T) in mm 479/191/490 
Gewicht (in Kg) / Frontplatte Metall (M)/ Kunststoff (K) 20/M 
Stereo Leistung, PCM-Stereo (4 Ohm/8 Ohm), 0,7% THD (in W): 404/216 
5-Kanal Leistung, Dolby Digital (4 Ohm/8 Ohm), 0,7% THD (in W): 255/215 
Rauschabstand PCM-Stereo, Front, 5W, 1kHz (in dB) 84.17 
Rauschabstand Dolby Digital, Front, 5W, 1kHz (in dB) 83.6 
Klirrfaktor Dolby Digital, Front, 5W, 1kHz (in %) 0.012 
Klirrfaktor PCM-Stereo, Front, 5W, 1kHz (in %) 0.007 
Kanaltrennung, DD, 1kHz; F/F, F/C, F/R (in dB) 89/83/83 
HDMI-Version 2.0a 
Dämpfungsfaktor 174 
Stromverb. Standby/Passthrough/bei 5 x 1 Watt Ausgangsl. (in W) 0/6/97 
Max. Temperaturerhöhung über Raumtemp. (in °C)
Ausstattung
Dekoder für alle Tonformate/THX Ja /nein 
Dolby Atmos / DTS:X / Auro-3D Ja / Ja / Ja 
Formate USB USB Anschlüsse zu Servicezwecken und für Messmikrofon 
Formate Netzwerk alle hochauflösenden Audioformate werden unterstützt 
DSP-Programme/autom. Einmessung 0/ Ja 
Übernahmefreq. f. Subw./pro Kanal/man. Equalizer 20/ Ja /unzählige Filterfunktionen 
Frontanschl.: FBAS/HDMI/Audio analog/digital/USB Nein / Nein / Nein / Nein / Nein 
Eing. Audio: analog/Phono/Mehrkanal/opt./elektr. 4/ Nein //3/3 
Eingänge Video: FBAS/YUV/HDMI 0/0/7 
Ausgänge: analog/opt./elektr./YUV/HDMi 1/0/0/0/2 
Pre-Out: Front/Center/Rear/Subw./SB/FH/FW Ja / Ja / Ja / Ja / Ja / Ja / Ja 
Videokonvert./Scaler/4K-Passtrough/Upscaling Ja / Ja / Ja / Ja 
AV-Sync/Analogpegel einstellb./Input-Rename / Ja / Ja 
Multiroom (A/V)/iDevice-kompatibel/AirPlay Ja / Nein / Ja / Nein 
Klangregler/abschaltb./Kopfhörer-Ausg. 0/ Nein / Nein 
FM-Tuner/Internetradio/Sleep-Timer Nein / Nein / Nein 
Fernb. lernf./vorprogr./OSD über HDMI Nein / Nein / Nein 
Netzwerkfunktion/Triggerausgänge/RS232 o.ä. Ja / Ja / Nein 
Dekoder/Endstufen/Gehäusefarben 12.4/12, digital/schwarz 
Sonstiges 2 x XLR Downmix Output, 4 x Ausgänge Analog Symmetrisch, 2 x USB Rückseite, 4 x Triggerausgänge, 1 x IR-Eingang, 1 x IR-Ausgang, kompatibel mit Control4, Crestron, Savant und RTI 
Preis/Leistung angemessen 
+ + klingt vorzüglich 
+ + sehr hohe Leistung 
+/- + enorm vielseitig 
Klasse: Referenzklasse 
Testurteil: überragend 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 19.08.2019, 15:03 Uhr
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