Kategorie: Beamer

Einzeltest: BenQ W11000


Statement

Beamer BenQ W11000 im Test, Bild 1
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Gesehen hatte ich ihn schon Ende Oktober, als der W11000, Benqs erster 4K-Beamer, in die Redaktion kam. Die Begleitung von gleich vier Bodyguards machte sofort klar, mehr als ein kurzer Blick auf das Gerät und ein etwas längerer auf das von ihm projizierte Bild waren leider nicht drin. Nun, kurz vor Jahresende gab er sich die Ehre ein zweites Mal, diesmal für einen ausführlichen Test.

Bereits im Herbst 2015 konnte man von Texas Instruments – dem Hersteller der DLP-Chips – erfahren, dass vor Ende 2017 nicht mit einem Chip mit nativer 4K-Auflösung zu rechnen sei. Die ersten LCD-basierten Beamer mit nativer 4K-Auflösung gab es zu der Zeit bereits eine ganze Weile von Sony. Umso größer das Erstaunen darüber, dass schon für Oktober 2016 ein DLP-Beamer mit 4K-Projektion von Benq angekündigt wurde. Wie das funktionieren kann, erfuhren wir bei besagten Redaktionsbesuch in Duisburg: Der W11000 kam in Begleitung von vier Herren, namentlich waren das der Marketingleiter Guido Forsthövel der Sales Engineer Pro-AV René Nergenau sowie Business Line Manager Glen Lin vom europäischen Hauptquartier und Senior Technical Manager Eric Tsai.

Beamer BenQ W11000 im Test, Bild 2Beamer BenQ W11000 im Test, Bild 3Beamer BenQ W11000 im Test, Bild 4Beamer BenQ W11000 im Test, Bild 5Beamer BenQ W11000 im Test, Bild 6
Leider gab es im Oktober nur einen vergleichsweise kurzen Blick auf den Projektor und die Bilder, die er auf die Leinwand bringen konnte. Technische Details gab es dagegen schon reichlich; daraus wurde zumindest eines klar, auch dieser DLP-Beamer verfügt noch über keinen DLP-Chip mit nativer 4K-Aufl ösung. Auch beim W11000 werden die vorhandenen Bildpunkte interpoliert, ähnlich wie bei den eShift- Geräten von Epson und JVC. Anders als bei diesen ist die Ausgangsbasis beim Benq allerdings keine Full-HD-Auflösung, sondern ein Chip mit nativer Auflösung von 2716 x 1528. Das ist zwar mehr als Full-HD, liegt aber trotzdem nur bei der Hälfte der erforderlichen 4096 x 2160. Von jedem dieser Pixel wird per Mikrospiegel das Licht entweder zur Leinwand geschickt oder, wenn dieser Bildpunkt dunkel bleiben soll, in die lichtabsorbierenden Tiefen reflektiert. Beim W1100 nutzt man jeden Spiegel doppelt und schafft somit einen zweiten, leicht versetzten Bildpunkt auf der Leinwand. So kommt der W11000 auf die erforderliche Anzahl der Bildpunkte. So viel zur Technik des neuen DLP-Chips, zugegebenermaßen stark vereinfacht, das Resultat ist allerdings alles andere als einfach. Nachdem sich Benq mit dem W8000 mit Wechsel-Objektiv als Premium- Hersteller geoutet hat, war ich nun schon einiges gewohnt. Einerseits, was Gewicht und Abmessungen der Beamer von Benq anbelangt, außerdem die damit einhergehende Gesamtvorstellung. 

Viel Handarbeit


Bei der Installation des 4K-Boliden ist erst mal viel Handarbeit angesagt; Zoom und Fokus müssen beim W11000 manuell eingestellt werden. Beides wird vorn am Objektiv vorgenommen, für den Zoom ragt eine kleine Nase hervor, für die Schärfe wird am Objektiv-Body gedreht. Beides gelingt vorzüglich, streng genommen sogar besser als mancher Step-Motor, der bei den Wettbewerbern zum Einsatz kommt, dazu aber später mehr. Fakt ist, dass selbst für den Lensshift zwei Stellringe – diesmal oben auf dem Gehäuse – per Hand betätigt werden müssen. Nachteil der vielen Handarbeit: Es gibt keine Speicher für verschiedene Einstellungen der Optik, wie sie die Wettbewerber in dieser Preisklasse anbieten, um die Projektion kurzerhand für verschiedene Bildformate einstellen zu können. Andererseits ist mir persönlich zumindest die manuelle Fokussierung lieber, weil sie oft genauer ist. Bei punktgenauer Einstellung der Bildbreite gilt mitunter dasselbe; ich benötige jedenfalls bei motorisierten Optiken oft mehrere Anläufe, bis sowohl Bildbreite als auch Schärfe perfekt sitzen. Dies muss man bei den meisten Beamern allerdings auch genau einmal erledigen, um die Werte für die unterschiedlichen Bildformate dann im Speicher abzulegen. Also eigentlich ein Komfortgewinn. Dass der Benq jedoch zumindest einer peniblen Fokussierung bedarf, notfalls auch von Hand, zeigt sich, nachdem der Beamer den ihm zugedachten Platz eingenommen hat. Der W11000 bringt ein Bild an die Leinwand, das eine scharfe, pixelganaue Abbildung bis in die Ecken ermöglicht. Hier schafft er es sogar, den Sony 520 in die Schranken zu weisen, der immerhin mit nativer 4K-Auflösung und damit ganz ohne Interpolation auskommt. Offenbar hat man bei Benq alles richtig gemacht und zusätzlich zur Auflösung des Chips auf eine hochwertige Optik gesetzt. Diese hat man zudem mit einer adaptiven Iris ausgestattet, welche in dunklen Sequenzen für die erforderliche Schwärze sorgt, was sie allerdings nicht ganz ohne Laufgeräusche macht. Zudem stehen nur zwei Modi zur Verfügung; sie kann ein- oder ausgestellt werden. Die Ingenieure hatten hier tatsächlich ein sicheres Händchen und wählten die Reaktionsweise der Iris gerade so, dass es bei schnellen Hell-Dunkel-Wechseln nicht zu hektischem Pumpen kommt. Dennoch wird sich der eine oder andere Cineast eine schnellere oder auch trägere Reaktion wünschen, die er selbst auswählen kann, hier ist also noch Luft nach oben. 

Setup und Bildqualität


Nach der Aufstellung und der Anpassung von Bildgröße und Fokus ist es eigentlich kaum noch notwendig, die Farbdarstellung des Benq W11000 zu optimieren; bereits im Auslieferungszustand steht das Preset im THX-Modus. Optisch und später auch messtechnisch liefert der Benq eine hervorragende Vorstellung; der Farbraum überdeckt den geforderten REC.709-Normfarbraum, die Farbtemperatur liegt bereits zielsicher bei knapp 6500 Kelvin. Akustisch benimmt sich der W11000 ebenso unauffällig wie der W8000 aus der Ausgabe 12/2016-1/2017, die Lüftung rauscht bereits im Standard-Lampenmodus deutlich unterhalb der 30-dB-Schwelle. Das Bild ist schön hell und gleichzeitig kontraststark und dürfte damit eine gute 3D-Performance liefern – wenn der W11000 denn 3D-kompatibel wäre, ist er aber nicht. Nach Aktivierung des Eco-Modus sinkt das ohnehin schon geringe Lüftergeräusch nochmal um einige dB. Das Bild wird etwas dunkler, allerdings auch kontrastreicher. Mit leichter Feinabstimmung der RGB- Balance ließ sich wieder eine nahezu perfekte Farbtemperatur erreichen. Der Farbraum geht zwar nach wie vor über das Normsegel hinaus, was man jedoch mit ein wenig Feintuning im Farbmanagement leicht in den Griff bekommt. Das Ergenbis ist schlicht umwerfend; was der Benq da auf die Leinwand projiziert, ist derart plastisch, dass es im Grunde bei entsprechender Bildgröße gar keines 3D-Effektes bedarf. Schade ist es dennoch, die Priorität beim W11000 liegt jedoch eindeutig woanders.

Fazit

Benq hat noch vor Jahresende mit dem W11000 europaweit den ersten 4K-kompatiblen DLP-Beamer eingeführt und damit die Konkurrenz düpiert. Das betrifft übrigens nicht nur die DLP-Projektoren, der W11000 setzt mit seiner enormen Detailauflösung und Farbtreue ein Statement, an dem sogar native 4K-Beamer vom Schlage eines Sony VPL-VW520 nicht vorbeikommen.

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Kategorie: Beamer

Produkt: BenQ W11000

Preis: um 7200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


6/2017
4.5 von 5 Sternen

Referenzklasse
BenQ W11000

 
Bewertung 
Bild 60% :
Kontrast 10%

Farbwiedergabe 10%

Schärfe 10%

Geometrie 10%

Rauschen 10%

Bildruhe 10%

Praxis 15% :
Zoomfaktor 5%

Lüftergeräusche 5%

Betriebskosten 5%

Bedienung 15% :
Gerät 5%

Fernbedienung 5%

Menüs 5%

Ausstattung 5% :
Ausstattung 5%

3.5 von 5 Sternen

Verarbeitung 5% :
Verarbeitung 5%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis (in Euro) 5000 
Vertrieb BenQ, Oberhausen 
Telefon 0208 409420 
Internet www.benq.de 
Messwerte
Lumen (Lt. Hersteller) 2200 
Lumen (gemessen im eco-mode) 450 
Bildhelligkeit (bei 6500 Kelvin) ...schwarz/weiß 0.6/450 
ANSI-Kontrast 339:1 
Full-on- / Full-off-Kontrast 752:1 / 6333:1 (Iris on) 
Ausleuchtung (in %) 96 
Betriebsgeräusch (0,5m/dB(A)) (in dB) < 30 dB 
minimaler/ maximaler Abstand (bei 2m Bildbreite) (in m) 2.74/4.12 
Projektionsverhältnis/ Zoomfaktor 1,37 - 2,06:1/1.5 
Gamma (D65) 2.14 
Abmessungen B x H x T (in cm)/ Gewicht (in Kg) 47/22.5/56.5/14.8 
Stromverbr. Aus/ Standby/ Betrieb –/< 0,3 W/310 W / 230 W (eco) 
Lampenart/ Lampenleistung UHP 240 W 
Preis Ersatzlampe 260 
Lebensdauer Lampe (in Std) standard/eco; Kosten pro Std (in cent) 3000 / 4000/7 
Ausstattung
Projektionsprinzip DLP 0.67’’ 4K-UHD 
Native Auflösung 2716 x 1528 
3D-Verfahren – 
Anschlüsse:
...Video/ S-Video Nein / Nein 
...Komponenten/ SCART Nein / Nein 
...VGA/ RGB/ DVI/ HDMI 1 x Sub-D 15 pin/ Nein / Nein / Ja 
...Audio/ 12 Volt Trigger/ RS-232C Nein / Ja / Ja 
...Full HD Ja 
Motorischer Zoom/ Fokus Nein / Nein 
Rückpro/ Deckenpro Ja / Ja 
Trapezausgleich V +/- 65% / H +/- 27% 
Lens-Shift (manuell/motorisch) Ja / Nein 
Formatumschaltung Native 16:9 (5 wählbare Seitenverhältnisse)‎ 
Fernbedienung/ Beleuchtet Ja / Nein 
Signalkompatiblität 480i, 480p, 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p, 2560x1200, 3840x2160, 4096x2160 
Besonderheiten Nein 
Preis/Leistung sehr gut 
+ hervorragendes Bild 
+ enorme Schärfe 
- Fokus und Zoom nur manuell einstellbar 
Klasse Referenzklasse 
Testurteil überragend 
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Thomas Johannsen
Autor Thomas Johannsen
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Datum 16.06.2017, 15:03 Uhr
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