Kategorie: Beamer

Einzeltest: BenQ W5000


Herausforderer

Beamer BenQ W5000 im Test, Bild 1
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Full HD ist ganz klar der Heimkinotrend des Jahres, und mit dem W10000 und W9000 hatte BenQ hier bereits heiße Kandidaten im Rennen. Zum echten Kampfpreis präsentiert man nun mit dem W5000 die nächste Entwicklungsstufe.

Auf den ersten Blick werden sowohl Familienähnlichkeiten als auch Unterschiede deutlich. Das vertraute Gehäuse des W10000 (und des 720p-Modells PE8720) kommt hier in leicht veränderter Version zum Einsatz. Allerdings hat BenQ dem W5000 eine nagelneue Optik spendiert, die nun vor dem Gehäuse sitzt und feinfühlig manuell justierbar ist.

Projektor und Technik


Überhaupt ist der W5000 eine komplette Neuentwicklung, die von Anfang an konsequent auf Full- HD getrimmt wurde. Die Aufbereitung der Bildsignale für die über 2 Millionen Mikrospiegel des bewährten DC2-DLP-Chip übernimmt nun die aktuelle Version der HQV-Technologie von Silicon Optics.

Beamer BenQ W5000 im Test, Bild 2Beamer BenQ W5000 im Test, Bild 3Beamer BenQ W5000 im Test, Bild 4Beamer BenQ W5000 im Test, Bild 5Beamer BenQ W5000 im Test, Bild 6
Mit der Abkürzung versprechen die Entwickler „Hollywood Quality Video“, und in der Tat hat HQV dem ehemaligen Platzhirschen Faroudja DCDi in Sachen Scaling und De-Interlacing längst den Rang abgelaufen. Um die korrekte Farbdarstellung kümmert sich ein „BrilliantColor“-Farbrad, das neben den RGB-Grundfarben auch über Segmente mit den Sekundärfarben Cyan, Magenta und Gelb verfügt. Gute Schwarzwerte sind sowieso die Paradedisziplin der DLP-Technologie, doch das war den BenQ-Entwicklern noch nicht genug. Für den richtigen „Punch“ sorgt deshalb beim W5000 zusätzlich eine Auto-Iris-Funktion, welche die Blendenöffnung abhängig vom Bildinhalt regelt und so den dynamischen Kontrast noch einmal enorm steigert. Da überrascht es nicht, dass der Projektor echte Spitzenwerte ins Testprotokoll stempelt: ein gemessener Maximalkontrast von 4750:1 bei durchschnittlich 315 Lumen Helligkeit (unter Heimkinobedingungen und im Eco-Modus) zaubert auch noch auf Leinwänden von über drei Metern Breite faszinierend brillante Bilder ins Heimkino. Selbstverständlich verarbeitet der W5000 auch 24p- Signale vom Blu-ray- oder HD-DVD-Player; dank der Cinewide-Option ist er zudem endgültig selbst für anspruchsvollste Heimkino- Anwendungen gerüstet. Weiter verbessert wurde die Geräuschentwicklung des Projektors: in der standardisierten HEIMKINO-Messung unterbietet der W5000 sogar die sowieso schon guten Werte seiner Vorgänger noch einmal.

Videotechnik und Anschlüsse


Dank moderner 10-bit-Videoverarbeitung gehören Quantisierungsfehler beim BenQ endgültig der Vergangenheit an. In Sachen Anschlüssen herrscht üppige Vielfalt und Flexibilität. Fünf BNC-Verbinder warten wahlweise sowohl auf RGB-Signale mit horizontaler und vertikaler Synchronisation (RGBVH) als auch auf YUV-Zuspielung, ein separater YUV-Eingang steht ebenfalls zur Verfügung, und zeitgemäße zwei HDMI-Inputs bieten Anschluss für digitale Zuspieler. Je ein Standard-Video- und S-Video-Eingang sowie eine RS232-Schnittstelle runden das Angebot ab.

Setup und Bildqualität


Für praktisch jede Lebenslage hält das Menü des BenQ das passende Preset bereit. Unter den fünf voreingestellten Gammawerten finden sich sogar zwei auf die Vorgaben der Imaging Science Foundation abgestimmte Varianten, „isf-day“ und „isf-night“. Am häufigsten Verwendung finden dürfte der „Kino“-Modus, in dem sich der W5000 auch im Auslieferungszustand befindet. Damit kann man bereits ganz hervorragend leben, verspielte Naturen finden jedoch mit der RGB-Gain-Offset-Regelung („RGB-Plus“ und „RGB-Minus“) noch die Möglichkeit, das Bild dem eigenen Geschmack anzupassen. Ein kompliziertes Farbmanagement hat man sich hier gespart, dank „BrilliantColor“ sind die Farben für einen DLP-Projektor außerordentlich sauber und nahe an ihren Zielkoordinaten.

SD-Signale


Die hohe Auflösung eines Full-HD-Chips stellt naturgemäß heftige Ansprüche an die Bildelektronik, wenn es um die Aufbereitung von Standard-PAL-Bildern geht. Eine Herausforderung, die der HQV-Chip im W5000 allerdings hervorragend meistert. Weder die annähernde Verdopplung der Pixelzeilen von 576 (PAL) auf 1080 (Full HD) bereitet ihm irgendwelche sichtbaren Schwierigkeiten noch das De-Interlacing von im Halbbildverfahren zugespielten Signalen, etwa von der Sat-Settopbox. Man muss schon sehr genau hinsehen, um bei kritischen Szenen eine leichte Unruhe in feinen Strukturen zu bemerken, doch das können selbst erheblich teurere Projektoren selten besser. Eine weitere willkommene Neuerung: Der Overscan lässt sich regeln, so dass bei jedem Zuspieler immer das volle Bild auf der Leinwand sichtbar ist. Den Beweis für die gelungene Teamarbeit von BenQ und HQV tritt die Disney-DVD „Triff die Robinsons“ an. Das computeranimierte Spektakel leuchtet voller brillanter Farbkontraste und berauscht mit seinem Detailreichtum, das jede digitale Masche an Lewis‘ blauem Strickpullover erkennbar macht.

HD-Signale


Unter HD-Zuspielung läuft der BenQ dann endgültig zur Hochform auf, nicht zuletzt, weil hier die hohe Güte der feinfühlig und genau justierbaren Optik voll zum Tragen kommt. In Sachen Schärfe lässt er so die komplette Konkurrenz in seiner Preisklasse und der nächsthöheren hinter sich und muss sich höchstens einem Marantz VP11-S1 geschlagen geben, der immerhin ein Mehrfaches des W5000 kostet. Eine immer wieder gerne als Testsequenz herangezogenen Szene, der Beginn von „Underworld: Evolution“ auf Blu-ray (1’33), zeigt dies besonders eindrucksvoll: Wie gemalt wirft der Projektor jede einzelne Pore, jedes einzelne noch so feine Baarthaar in Marcus’ Gesicht auf die Leinwand, die feinen Schmiedearbeiten auf seinem Helm heben sich zum Anfassen plastisch vom Hintergrund ab. Wenn Daniel Craig alias „Bond, James Bond“ in Kapitel 16 der „Casino Royal“-Blu-ray Mr. White in seinem Chalet besucht (139’15), könnten die Farbkontraste der Szenerie kaum prächtiger zur Geltung kommen; das knackig schwarze Blechkleid des Jaguars, dem der Bösewicht entsteigt, zeigt die Vorzüge des hohen dynamischen Kontrasts. Auch bei der HD DVD von „King Kong“ – sowieso immer ein optisches Fest – begeistert der BenQ mit der gebotenen Detailfülle. Die Totale des Urwalds in Kapitel 35 (102’56) lässt selbst die letzten Baumwipfel in der Ferne erkennen, alle Äste sind messerscharf umrissen, und das Moos im Vordergrund setzt sich perfekt ab. Wenn der zweite T-Rex seine Nase hebt und die Beißerchen präsentiert, ist jede Verunreinigung und Furche in den Zähnen zu sehen; anhand der minutiös dargestellten rissigen Haut der Schnauze könnte jeder Paläontologe sicher das genaue Alter des Exemplars schätzen. Nahaufnahmen von Kongs ausdrucksstarkem Gesicht, in dem man jede Narbe, aber auch jede Regung sieht, bedeuten dann endgültig Gänsehaut pur.

Fazit

Mehr DLP-Full-HD bekommt man nicht für diesen Preis! Was BenQ mit dem W5000 hier abgeliefert hat, wird die Konkurrenz ins Grübeln bringen und so schnell nicht zu toppen sein.

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Produkt: BenQ W5000

Preis: um 3500 Euro

1/2011
 
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Timo Wolters
Autor Timo Wolters
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Datum 20.01.2011, 12:30 Uhr
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Topthema: Feurig
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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