Kategorie: Beamer

Einzeltest: Mitsubishi HC6800


Strahlemann

Beamer Mitsubishi HC6800 im Test, Bild 1
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Mitsubishi hat die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und bringt mit dem HC6800 einen Projektor auf den Markt, der bei einem hohen Kontrastverhältnis dennoch viel Licht liefert, um auch im Wohnzimmer zu überzeugen.

Jahrelang kreidete man den Projektoren an, dass sie zu hell bei zu schwachem Schwarzwert wären und man für eine Kontrastintensivierung vor allem ein knackiges Schwarz benötige. Die sich an diese Kritik anschließende Entwicklung brachte zwar immer höhere Kontrast- mit teils famosen Dunkelwerten zustande, jedoch auch auf Kosten der maximalen Lichtausbeute. Heute stellt es sich so dar, dass es einerseits ganz hervorragende Beamer für dediziert abgedunkelte oder abdunkelbare Räume gibt, jedoch die Klientel, die im Wohnzimmer mit Restlicht zu kämpfen hat, ein wenig außen vor bleibt. Der HC6800 peilt exakt jene Zielgruppe an …

Projektor und Technik

… und kann dabei auf eine extrem hochwertige Technik vertrauen. Seine Basis ist nämlich keine geringere als die des Topmodells HC7000.

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Das bedeutet, dass der HC6800 mit der gleichen Optik in der Lage ist, äußerst scharfe Bilder zu projizieren und dessen Signalverarbeitung mit dem HQV-Reon-Chip ebenfalls zum Besten gehört, was man im Projektorenbereich momentan bekommt. Upscaling und Deinterlacing dürften also ohne Fehl und Tadel sein. Durch das aktuelle Doppelgehäuse der Mitsubishi-LCD-Beamer hat Staub im Inneren keine Chance, lediglich das hochglänzende Finish des HC7000 wurde beim 6800er durch ein matteres ersetzt. Geändert wurde zunächst vor allem die Lampe, die nun anstatt 160 Watt 10 Watt mehr Leistung hat und so eine Leuchtkraft von maximal 1500 Lumen erreichen soll. Um trotz der höheren Lichtausbeute auch beim Kontrast erneut hervorragende Werte erzielen zu können (Werksangabe: 30.000:1), wurde dem HC6800 die gleiche, sogenannte „Diamond Black Iris“ spendiert, die auch der HC7000 besitzt. Allerdings wurden dessen Streulichtfilter aus dem Lichtweg entfernt, die hauptsächlich dafür verantwortlich waren, dass der HC7000 zwar sehr schwarze aber nicht besonders helle Bilder projizierte. Ein Tribut, der an die höhere Licht- und damit verbundene Wärmeleistung gezahlt werden muss, ist der mit 20 dB angegebene und somit um 3 dB lautere Lüfter im HC6800. Selbst dieser Wert ist aber zum Teil noch unterhalb der direkten Konkurrenz. Die letzte Änderung betrifft die verwendeten LCD-Chips, denn im 6800er verbaut Mitsubishi erstmals die D7-Panel-Generation von Epson und nicht mehr die D6-Panels. Dies ebenfalls, da man diesen eine bessere Kontrast- und Lichtausbeute nachsagt. Geblieben ist im Übrigen die komplette Optik mit ihrer elektrischen Mimik: Zoom, Fokus und Lens-Shift (horizontal +/- 5 %, vertikal +/- 75 %) sind identisch mit dem HC7000.

Setup und Bildqualität

Nachdem wir den HC6800 über geringfügige Helligkeits-, Kontrast- und Grautreppenjustierungen möglichst perfekt kalibriert haben, zeigt er uns bei der Messung einen sehr linearen Graustufenverlauf und einen gleichmäßiger erweiterten Farbraum als beispielsweise der HC6500. Einen leichten Rotstich in den ganz unteren Helligkeitsbereichen konnten wir mittels der Benutzereinstellungen der Gammakurve reduzieren, da man hier in drei Grundfarben und bei drei unterschiedlichen Helligkeitsbereichen getrennt noch einmal Hand anlegen kann. Bei den verschiedenen Kontrastmessungen liegen die Extreme weit auseinander: So liegt der maximale, native Kontrast ohne Blende im Lichtweg sowohl im Eco- als auch im Normalbetrieb der Lampe nur bei knapp 700:1. Doch kann man den Schwarzwert durch die aggressivste Einstellung der Blende (Stellung „5“) auf 0,02 heruntertrimmen, und zwar unabhängig vom Lampen- oder sogar Bildmodus. So liegen die maximal erreichbaren Werte im Preset „erhöhte Helligkeit“ und im Lampenbetrieb „Normal“ bei 1100 Lumen Helligkeit und somit bei einem Maximalkontrast von 55.000:1. Das sieht zwar nicht schön aus, ist aber sogar deutlich mehr als der Hersteller (30.000:1) angibt. Im kalibrierten Zustand im Eco-Modus liegen immerhin noch 490 Lumen und 24.250:1 Maximalkontrast an. Der ANSI-Kontrast ändert sich in allen Modi nicht und liegt bei knapp 285:1.

SD-Signale

Wie wir es von Mitsubishi gewöhnt sind, verwöhnt uns auch der HC6800 mit sauberen Signalen, unabhängig vom Quellmaterial und dessen Auflösung. Von 576p bis 1080i liegen sowohl Upscaling als auch Deinterlacing auf hervorragendem Niveau. In den äußersten Randbereichen sind leichte Konvergenzprobleme zu sehen, die auf dezente chromatische Abberationen der Optik zurückzuführen sind. Ansonsten gefällt der HC6800 mit einem dynamischen und kräftigen Bild, dessen erweiteter Farbraum Farben zwar etwas kräftiger als üblich wiedergibt, durch seine recht gleichmäßige Erweiterung aber nicht so auffällig, wie bei anderen Vertretern schon beobachtet. Die Blende arbeitet Mitsubishi-gewohnt in Echtzeit und liefert beeindruckend schwarze Eindrücke bei dunklen Bildinhalten. Ob man nun in die aggressiven Modi „1“ oder „5“ geht oder eher den Kompromiss dazwischen (Einstellungen „2“ bis „4“) wählt, dürfte vom persönlichen Geschmack und den Projektionsbedingungen zu Hause abhängen.

HD-Signale

Wie alle Beamer von Mitsubishi sollte man auch dem HC6800 erst einmal das Overscan abgewöhnen, da er ab Werk auf 97 Prozent Bildinhalt eingestellt ist. Bei 100 Prozent zeigt er dafür ohne Beschnitt den nativen Bildinhalt einer Blu-ray. Im Filmbetrieb gefi el uns die Iris-Einstellung „2“ mit einem guten Kompromiss zwischen Schwarzwert und Durchzeichnung am besten. So eingestellt zeigt der HC6800 zu Beginn des düsteren Kapitels „11“ von „Fast & Furious IV“ zwar noch einen dezenten Grauschleier, doch sobald die Fahrzeuge im alten Schacht ihre Lichter einschalten, beeindrucken die hellen Elemente vor dem dunklen Hintergrund mit hoher Dynamik. Die Lüfter des Mitsubishi bleiben übrigens im Eco-Betrieb flüsterleise, lediglich im normalen Lampenmodus sind sie hörbar. Doch es fragt sich fast, wer den normalen Lampenmodus braucht, denn bei hellen Bildern, wie sie die „Monster AG“ auf Blu-ray liefert, ist bereits so viel Dynamik vorhanden, dass ein Wunsch nach Mehr kaum aufkommt - es sei denn, man kämpft wirklich mit viel Restlicht oder möchte deutlich über 2,50 Meter Bildbreite projizieren. Sullys Fell wirkt auf dem HC6800 so realistisch, fein aufgelöst und kräftig, dass es eine wahre Freude ist, und durch die saubere Arbeit des HQV-Chip entstehen auch keinerlei Unruhen in der Bewegung der feinen Härchen.

Fazit

Mitsubishi schafft mit dem HC6800 den Spagat zwischen hervorragendem Beamer für recht dunkle Heimkinos und Wohnzimmerkinos mit Restlicht. Bei einer Spanne von 490 bis knapp 1000 Lumen sind seine Einsatzgebiete extrem vielfältig und das bei einem gewohnt scharfen und (im Falle der aktivierten Iris) kontraststarken Bild.

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Kategorie: Beamer

Produkt: Mitsubishi HC6800

Preis: um 2500 Euro

1/2010
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Autor Timo Wolters
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Datum 11.01.2010, 11:11 Uhr
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