Kategorie: Blu-Ray-Player

Einzeltest: Marantz UD7007 Cinemike


Kompromisslos

Blu-ray-Player Marantz UD7007 Cinemike im Test, Bild 1
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Kaum war der Marantz UD7007 verfügbar, nahm sich Cinemike, ihres Zeichens passionierter Tuning-Experten für hochwertiges Heimkino-Equipment, des Boliden an, um ihm auch das letzte Quäntchen an Performance zu entlocken.

Der neue Spitzenplayer aus dem Hause Marantz spielt per se schon in der obersten Liga. Daher ist die Fertigungsqualität des Boliden aus Japan durchaus standesgemäß geraten: Neben der massiven Frontplatte, aus der nach entsprechendem Knopfdruck satt die Schublade heraus- oder hineingleitet, ist das gesamte Gehäuse auf Resonanzarmut ausgelegt. Das Bodenblech besteht eigentlich aus deren zwei und ist in seiner Sandwichbauweise maßgeblich für die Resonanzarmut der Konstruktion verantwortlich. Für die Cinemike-Experten ein Grund mehr, aus den bereits vorhandenen Ressourcen alles herauszuholen, was irgend möglich ist. Man hat sich insbesondere der Fülle möglicher hochfrequenter Störungen angenommen, die in einem Blu-ray-Player nahezu unvermeidlich sind.

Blu-ray-Player Marantz UD7007 Cinemike im Test, Bild 2Blu-ray-Player Marantz UD7007 Cinemike im Test, Bild 3Blu-ray-Player Marantz UD7007 Cinemike im Test, Bild 4Blu-ray-Player Marantz UD7007 Cinemike im Test, Bild 5Blu-ray-Player Marantz UD7007 Cinemike im Test, Bild 6
Dabei wurden seitens Marantz bereits einige der Störquellen gut abgeschirmt, so zum Beispiel die Frontplatine mit der Displayansteuerung oder die Hauptplatine, die ebenfalls mit einem Blech von der sensiblen Audio-Sektion getrennt wird, die direkt darüber sitzt. Bei Cinemike geht man nun einen Schritt weiter; so wurde das Netzteil mit neuen, speziell selektierten Elkos und zusätzlichen Filterungen versehen, denn gerade in modernen Schaltnetzteilen entstehen Schwingungen, die am besten direkt vor Ort eliminiert werden. Auf der Hauptplatine wurden rund um den Hauptprozessor einige zusätzliche Filter eingesetzt, um hochfrequente Schwingungen direkt am Ort Ihrer Entstehung unschädlich zu machen. Akribisch wurden einige der SMD-Bauteile ersetzt, beziehungsweise zusätzliche Filterelemente eingebaut. Die beinah komplett diskret aufgebaute Audioplatine wird von den Marantztypischen HDAM-Schaltungen dominiert, die allerdings in der Cinemike- Modifikation von der Beruhigung des Netzteils profitieren.

Ausstattung und Bedienung


So üppig der Marantz auch seitens der Schnittstellen und deren Ansteuerung ausgestattet ist, so verzichtet man in dieser Klasse nach wie vor auf ein integriertes WLAN-Modul und verlässt sich da voll und ganz aufs verkabelte Netzwerk. Die Einrichtung gelingt dennoch sehr schnell, und so konnten wir auch vor dem ersten Einsatz in unserem Testlabor die aktualisierte Firmware herunterladen. Zwar ließe sich ein passender WLAN-Dongle per USB anschließen, dieser belegte dann allerdings die einzig vorhandene USB-Schnittstelle. Wer also kein LAN-Kabel im Heimkino liegen hat, sollte alternativ auf eine Powerline-Lösung via Steckdose zurückgreifen. Außerdem bietet der Marantz den Zugriff auf Dienste wie Youtube, Netflix und Vudu direkt über entsprechende Tasten auf der Fernbedienung, wobei die letzteren beiden nach wie vor in Deutschland nicht verfügbar sind. Die Fernbedienung ist trotz Doppelfunktion schön übersichtlich geraten, Doppelfunktion deshalb, weil sie neben dem Player auch einen Verstärker oder Receiver aus gleichem Hause zumindest rudimentär mitbedienen kann.

Paradedisziplin


Der Player stellt offen seine besondere Affinität zur Audiowiedergabe zur Schau. Das Abspielen von SACDs und Audio-DVDs gehört bei Marantz seit jeher buchstäblich zum guten Ton, und der UD7007 macht da keine Ausnahme. Dafür sprechen schon besagte XLR-Audioausgänge, die neben den Chinch-Buchsen auf der Rückseite des Boliden residieren. Sämtlichen analogen Ausgängen sind ein Paar feine Wandler von Texas Instruments vorgeschaltet. Auch auf digitaler Seite hat man sich des Audiosignals in besonderer Weise angenommen: Die beiden HDMI-Schnittstellen können im Menü selektiv für Audio- und für Videosignal ausgewählt werden. Eine ist dann ausschließlich für Audio, die zweite für den Transport der Videodaten zuständig. Dies ist zwar nur eine Option, und selbstverständlich kann jede der Schnittstellen auch beide Signale übertragen, die sich dann aber auch gegenseitig negativ beeinflussen könnten.

Unter der Haube


Auf Grundlage eines MediaTek-Chipsatzes erfolgt die Dekodierung; im Audiozweig geht es dann mindestens ebenso hochwertig weiter. Hinter dem D/A-Wandlerchip PCM 1795 von Texas Instruments erfolgt die Weiterverarbeitung der nunmehr analogen Audiosignale komplett diskret mit den hauseigen HDAM-Verstärkerstufen. Hier hat man seitens Marantz bereits alles getan, um die Audiosignale möglichst sauber und unverfälscht an die Ausgänge zu bringen. Das betrifft sowohl die beiden symmetrischen XLR-Buchsen, die allerdings nur Sinn machen, wenn sowohl der folgende Verstärker über entsprechende Eingänge verfügt als auch die herkömmlichen Cinch-Buchsen, die mit vergoldeten Oberflächen an der Rückseite prangen. Unter der komplexen Audioplatine vermuteten wir zu Recht die Hauptplatine mit der digitalen Signalaufbereitung, der Griff zum Schraubendreher verschaffte diesbezüglich Gewissheit. Allerdings auch darüber, dass diese mit einem Blech schön vom Rest des Players abgeschirmt wird. Zuständig für die Aufbereitung des dekodierten Videosignals ist ein Qdeo-Prozessor. Da dieser und auch die anderen Kühlkörper großzügig dimensioniert sind und unter dem stabilen Gehäusedeckel für ausreichend Zirkulation gesorgt ist, kommt der Marantz mit passiver Kühlung aus. Auf einen mehr oder weniger geräuschvollen Lüfter kann also komplett verzichtet werden, was besonders dem audiophilen Besitzer zugutekommt.

Bild- und Tonqualität


Den Marantz sollte man unbedingt an einem Receiver mit ausgesprochenen Zweikanal-Ambitionen und mit entsprechenden Lautsprechern betreiben, oder man gönnt sich gleich den Luxus und nennt direkt eine hochwertige Stereokombi sein Eigen. Die Verbindung sollte idealerweise über die XLR-Ausgänge erfolgen, muss sie aber nicht, da die HDAM-Schaltung auch an den Cinch-Ausgängen ganze Arbeit leistet. Das ist durchaus zu hören; der Marantz klingt ausgesprochen luftig, leicht und ungezwungen, überzeugt kurzum mit einer Spielfreude, die man dem nur äußerlich schwerfällig wirkenden Boliden nie zutrauen würde. Umhauen tut er so richtig bei entsprechendem Material und dann natürlich mit Kinosound am Surroundreceiver, machte in unserer Kombination allerdings keinen hörbaren Unterschied zwischen gemeinsamer und getrennter Signalführung der Video- und Audiosignale. Das Bild wirkt in sich ruhig und zeigt kaum Artefakte, solange das Material von der Blu-ray kommt. Beim Abspielen unserer Test-DVD, die wir auch immer noch zurate ziehen, zeigte er indes, wo man seitens der Entwickler den Schwerpunkt gelegt hat; hier gibt es eindeutig Player, die das Upscaling von Standard-Pal-Auflösungen besser beherrschen, dafür kommen diese kaum an die Performance des modifizierten Marantz heran, wenn es um Blu-rays geht. Wir mussten uns schon sehr anstrengen, um dem 7007 überhaupt auch nur die kleinsten Fehler nachzuweisen. Nach einiger Zeit gaben sich die Augen des Testers dann der hervorragenden Bildwiedergabe hin, es gab nämlich keinen Anlass zur Erbsenzählerei. Das Bild ist immer ausgewogen und strahlt auch bei schnellen Schnitten eine immanente Ruhe aus, die man so nur selten erlebt.

Fazit

Der Marantz UD7007 zeigt sich absolut kompromisslos, was die Audiowiedergabe anbelangt. Die Wiedergabe von Blu-rays ist bei ihm ebenfalls in sehr guten Händen, solange man keinen Wert auf perfektes Upscaling von herkömmlichen Video-DVDs legt. Hier setzt der Videoprozessor ganz klare Prioritäten. Der Marantz, zumal in der Cinemike- Modifikation, ist ein Player für ganz großes Kino, in welchem auf jeden Fall der zweikanaligen Musikwiedergabe genug Platz eingeräumt sein sollte. Die Neuanschaffung eines Universalplayers dürfte mit dem UD7007 erst einmal in weite Ferne rücken.

Kategorie: Blu-Ray-Player

Produkt: Marantz UD7007 Cinemike

Preis: um 2400 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


5/2013
4.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Marantz UD7007 Cinemike

Bewertung 
Qualität 50% :
Bild gesamt 20%

Bild BD 10%

Bild DVD 5%

Bild 3D 5%

Ton 20%

Verarbeitung 10%

Ausstattung 25% :
Hardware 10%

Software 15%

Bedienung 25% :
Setup 5%

Fernbedienung 5%

täglicher Gebrauch 15%

Ausstattung & technische Daten 
Laborbericht
Test mit Firmware-Version: Stand 11.03.13 
Vertrieb MS-Technik, Simmerath 
Telefon 02473 9271732 
Internet www.cinemike.de 
Messwerte
Abmessungen (B x H x T) in mm 440/108/308 
Gewicht in kg 6.5 
Stromverbrauch Betrieb / Standby in W 17/<0,2 
Ausstattung
Wiedergabe
BD-ROM / BD-R / BD-RE2.0 Ja / Ja / Ja 
DVD-Video / DVD-Audio / SACD Ja / Ja / Ja 
DVD-RAM / +-RW DL Nein / Nein 
CD / MP3 / WMA / JPEG Ja / Ja / Ja / Ja 
AVCHD / DivX / MKV / WMV / H264 Ja / Ja / Ja / Ja / Nein 
3D Ja 
automatische Erkennung Ja 
Bildgrößen-Einstellung Ja 
HDMI-Ausgang
1080p/i, 720p, 576p, 480p...@50/60Hz Ja / Ja / Ja / Ja 
1080p@24Hz Ja 
4k-Upscaling
Speicherkarten-Slot / USB / NTFS über USB Nein /1 x 2.0/ Ja 
Interner Speicher (in GB)
Audio-Ausgänge: optisch, koaxial, analog Cinch Nein / Ja /2.0 
Anpassung: Helligkeit / Kontrast Ja / Ja 
Anpassung: Schärfe / Farbsättigung Ja / Ja 
Bildfilter: Rausch- / Block- / Parasitär- Ja / Ja / Ja 
Gammaeinstellung Ja 
Dekoder: LS-Pegel / Abstand / Größe Nein / Nein / Nein 
DolbyDigital-Mitternachtsmodus Nein 
Tonformate
LPCM 7.1 / Dolby Digital Plus Ja / Ja 
DTS HD / DTS HD MA / Dolby TrueHD Ja / Nein / Ja 
Audio-Delay Nein 
Netzwerk
LAN / WLAN / Update Ja / Nein / Ja 
Netzwerkplayer / DLNA Ja / Ja 
Fernbedienung
beleuchtet / Multifunktion Nein / Ja 
vorprogrammiert / lernfähig Ja / Nein 
HDMI-CEC-Funktionen Ja 
Wiedergabe interaktiver Disks (LiveView) Ja 
Download Bonusmaterial ( BD Live) Ja 
Kindersicherung Ja 
Sonstiges / Besonderheiten 2-Kanal XLR-Ausgang, 
Preis/Leistung gut 
+ + HD-Bildqualität 
+ + Tonsektion 
+/- + Verarbeitung 
Klasse: Referenzklasse 
Testurteil: ausgezeichnet 
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Thomas Johannsen
Autor Thomas Johannsen
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Datum 16.05.2013, 09:08 Uhr
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