Kategorie: Car Hifi Soundprozessor

Einzeltest: Mosconi Gladen DSP 6to8


Universalgenie

Car-Hifi-Klangprozessoren Mosconi Gladen DSP 6to8 im Test, Bild 1
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Vor genau einem Jahr kamen wir erstmals mit einem Soundprozessor aus dem Hause Mosconi Gladen in Berührung, als er seine Premiere in der Endstufe ONE 120.4 DSP feierte. Jetzt gibt es den eigenständigen DSP 6to8 mit größerem Funktionsumfang.

So ein DSP ist eine feine Sache. Für Klangfreaks ist er unentbehrlich, da seine Laufzeitkorrektur erst eine perfekte Bühnenabbildung der Musik ermöglicht. Wenn man beliebige Lautsprecher kombinieren will, liefert der DSP immer die optimale Trennung, und auch, um auf die verschiedensten Lautsprecher-Einbausituationen im Fahrzeug zu reagieren, ist der DSP ein sehr nützliches Werkzeug. Unser DSP 6to8 will sowohl den Klangfreaks kompromisslose Funktionalität bieten als auch mit allen denkbaren Zuspielern zusammenarbeiten, und das Ganze bei intuitiver Bedienung. Dazu setzt Gladen Audio, auf deren Konto das fertige Produkt letztlich geht („DSP-Technologie von Gladen Audio, Germany; Made by Mosconi, Italy“), keineswegs auf eine gedruckte Bedienungsanleitung, vielmehr soll die Software sich dem Nutzer selbst beibringen. Dazu gibt es Video-Tutorials und Beispielanwendungen, die sich direkt neben den Einstellungen der Funktionen anklicken lassen.

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Wer‘s braucht – nach wie vor muss der Benutzer wissen, was er mit den ganzen DSP-Werkzeugen tut, sonst ist für den Anlagensound Hopfen und Malz verloren. Was wir sicher bekräftigen können, ist die intuitive Bedienung, da ist nichts an der falschen Stelle versteckt oder so kryptisch beschrieben, dass keiner weiß, wozu es gut ist. Mit der Maus schiebt man sich alles einfach zurecht; dazu lässt sich der 6to8 auch nur mit Tasten bedienen, was im Auto ganz praktisch sein kann. Alle Einstellungen erfolgen in Echtzeit, das Resultat ist also direkt anhörbar. Dazu muss man in Kauf nehmen, dass der 6to8 die Hochpassfrequenzen bei jeder Filteränderung eigenmächtig auf 6,3 kHz ändert. Wenn ein Hochtöner dranhängt, freut man sich, dass der noch lebt, wenn man aus Versehen eine viel zu niedrige Frequenz eingeben wollte. Wenn irgendetwas anderes gemacht werden sollte, ärgert man sich. Ok: Safety first. Doch bevor es an die Einstellmöglichkeiten geht, werfen wir einen kurzen Blick auf die Hardware. Seinen Namen hat der 6to8 wegen der sechs Eingänge, die sich paarweise von Hi- auf Lowin umschalten und per Gainregler einpegeln lassen, und wegen der acht Ausgänge. Eine Einschaltautomatik ist an Bord, und die kann per Schalter von sense auf „BTL“ (Autoradios!) umgestellt werden. Das Herzstück des DSP ist die Platine in der 1. Etage, auf der die „Macher“ der Maschine sich versammeln. Der größte Chip stammt von Burr-Brown und beinhaltet sowohl A/D- als auch D/A-Wandlung. Er kann bis zu 96 kHz Samplingrate aus dem Analogeingang erzeugen und verarbeitet bis 192 kHz im DAC. Gleich daneben sitzt der schmalere DSP, der ebenfalls aus dem Hause Texas Instruments stammt. Der mächtige Chip beherrscht alle Schikanen der Audiosignalverarbeitung mit enormer Geschwindigkeit. Er arbeitet mit einem 48-Bit-Datenpfad; die 24 Bit, die vom A/D-Wandler kommen, werden also zwecks Erhöhung der Genauigkeit aufgeblasen. Die Samplingrate ist auf 48 kHz festgelegt, das ist für CD-Qualität vollkommen ausreichend. Der Dritte im Bunde der Vielfüßer ist der Controller, der den anderen sagt, was sie zu tun haben. Verdächtig sind die zahlreich vorhandenen Steckplätze, hier passt noch eine 2. Etage rein, die bereits in Planung ist und die weiter unten noch behandelt wird. 

Funktionen


Bereits der Eingangsmischer ist das Kompletteste, was uns bisher untergekommen ist. Er beherrscht das Summieren mehrerer Eingänge genauso wie die freie Verteilung aller Eingänge auf die Ausgänge. Wenn der Fader am Autoradio weiterarbeiten soll, kann man dem Subwoofer immer ein Mischsignal aus front und rear verordnen, das dadurch faderunabhängig Pegel erhält und vieles mehr. Sehr flexibel sind die Aux-Eingänge, die in ihrer Empfindlichkeit eingestellt werden und geroutet werden können. So kann ein MP3-Player komplett auf die Anlage gelegt werden, ein Navi nur nach vorne bei reduzierter Musiklautstärke oder ein Fader am Radio als Subwooferpegelregler missbraucht werden. Die Laufzeitkorrektur ist natürlich voll einstellbar. Es werden immer cm, ms und Inch angezeigt. zusammen mit dem Phasenmenü zum Umpolen hat man alles, was man im Auto braucht. Wichtig ist, dass die Schrittweite mit 0,7 cm fein genug ist. In der Filtersektion lässt sich alles bauen, was man in der Praxis braucht. Natürlich Hoch-, Tief- und Bandpass, aber auch Shelffilter, die eine Stufe in den Frequenzgang bauen oder Notchfilter sind möglich. Letztere bauen Löcher, d.h. sie ziehen einen kleinen (einstellbaren) Frequenzbereich möglichst stark runter. Das kann sehr praktisch sein, um mechanische Resonanzen loszuwerden. Das Ganze funktioniert mit fünf unabhängig einstellbaren Filterbausteinen pro Kanal (vier für Kanal 5 – 8), wobei die Hoch- und Tiefpässe 6 oder 12 dB Flankensteilheit haben können. Aus Hoch- und Tiefpass wird eine Bandpassfunktion, und mit auf derselben Frequenz konzentrierten Bausteinen wird die Flankensteilheit erhöht. So lassen sich bis zu 5 x 12 = 60 dB/Okt. an einem Hoch- oder Tiefpass erzeugen, bei einem Bandpass verteilen sich diese 60 dB entsprechend. Die Filtercharakteristik kann in den üblichen Standards Bessel, Butterworth, Tschebytscheff und Linkwitz eingestellt werden, die Güte lässt sich auch frei eingeben. Equalizer gibt es natürlich auch, und zwar ganz viele. Für Kanal 1 und 2 sind es 30, bei 3 und 4 25 Bänder, so viele wird man nie brauchen. Wie die Filter lassen sie sich aufs Hz genau einstellen und die Qüte darf zwischen 0,5 und 40 liegen. In 0,1-dB-Schritten geht’s von +12 bis -14 dB, also die volle Packung. Ebenfalls wie bei den Filtern lassen sich die Bänder übereinanderlegen, die Frequenz ist ja frei einstellbar. Damit lässt sich natürlich Schindluder treiben, wenn man Bänder zum Anheben kombiniert. Mit jedem Band sind zusätzliche 12 dB einstellbar, das schafft keine Elektronik. Zum Schluss kommt noch der Ausgangspegel drauf, und fertig.

Praxis


Im Ausgangspegel-Menü merkt man bereits, dass sich nur absenken lässt und nie anheben. Das hat natürlich seinen Grund. Ein DSP will immer voll „ausgefahren“ werden. Deshalb ist es z.B. auch Blödsinn, weniger als 100 % im Eingangsmixer einzustellen, wenn ein Eingang einfach durchgeroutet werden soll. Und deshalb sind die Gainregler sinnvoll. Wird der DSP nicht mit vollem Pegel gefahren, verschenkt man wertvolle Bits bei der Wortbreite – was nützt der tollste Chip, wenn statt mit 48 Bit nur noch mit 15 gerechnet wird? Dann gehen Auflösung, Rechengenauigkeit und damit Klang verloren. Das ist die Crux aller digitalen Lautstärkeregelungen. Dasselbe gilt für EQ-Bänder: Zieht man hoch, kann der DSP nur dadurch reagieren, dass er nicht ein Band hochzieht, sondern alles andere runter – oder er übersteuert. Hier hat der 6to8 pfiffige Lösungen zu bieten, wie uns Frank Miketta, Inhaber des Car-HiFi- Stores in Celle und historisch gesehen Vater des 6to8, gerne verrät. Er ist an der Entwicklung beteiligt und kennt die Kniffe. Wenn man mit zu viel Eingangsspannung reingeht, schaltet der 6to8 sofort ab. Erst mit Korrektur am Gainregler nimmt er seinen Betrieb auf. Mehr als 4,1 V Ausgangsspannung konnten wir nie messen. Ab 3,6 V beginnt die Clipping-LED, auf sich aufmerksam zu machen. Damit ist ein sauberer Bertrieb garantiert. Wenn man auf 4 V vollaussteuert und dann noch ein EQ-Band hochzieht, passiert Folgendes: Zuerst clippt der 6to8, dann regelt er innerhalb weniger Sekunden den Pegel runter, bis das Signal auch mit aufgezogenem EQ wieder sauber ist. Das bedeutet, dass der 6to8 es vermeidet, von vornherein 12 dB zu verschenken (wie es zur Funktion der Equalizer mit Einstellbereich +12 dB sein müsste), vielmehr kämpft das Gerät um jedes Bit Auflösung. Wer die Finger vom EQ in Plusrichtung lässt (und eingansseitig korrekt einpegelt), bekommt also sicher die volle DSP-Auflösung und damit optimalen Klang. Was unser Messsystem sonst noch ausgespuckt hat, kann sich mehr als sehen lassen: 91 dB Rauschabstand, Verzerrungen von nur 0,03 % und ein Übersprechen zwischen den Kanälen von 85 bis 89 dB, je nach Kombination von Eingangskanal und gemessenem Ausgang. Zu meckern gibt’s am 6to8 nur Kleinigkeiten. Die grafische Darstellung der Frequenzgangkurven leistet sich kleine Ungenauigkeiten: Beim Notchfilter werden Überschwinger dargestellt (das Signal bleibt sauber). Die Bedienung der parametrischen EQs ist recht fummelig. Ein Extra-Button zum Nullsetzen der Bänder wäre hilfreich. Auch die winzigen Häkchen zum Muten sind unpraktisch zu bedienen. Insgesamt hinterlässt der 6to8 dann einen ausgereiften Eindruck; die Software lief annähernd bug-free das hat man heutzutage selten. 

Zubehör


Mit dem 6to8 in der Basisversion lässt sich wie hier beschrieben eigentlich alles machen, was mit acht Kanälen geht. Dennoch gibt es drei Sachen zum Nachkaufen. Erstens das Display/ Bedienteil, das mit einem üblichen RJ45-Kabel anschließbar ist. Lautstärke, Subwooferpegel und Balance/Fader lassen sich so jederzeit vom Fahrersitz regeln. Auch die Presets sind wählbar. Das Gleiche leistet Nummer 2, das Bluetooth-Modul. Hier erfolgt die Steuerung drahtlos vom Android-Smartphone aus. Die dritte Erweiterung trägt den Arbeitstitel S/PDIF-Platine und wird vier zusätzliche digitale Eingänge bieten: 2 x optisch S/PDIF, 1 x elektrisch sowie eine Bluetoothstrecke. Diese wird A2DP in der hochaufl ösenden EDR-Spezifikation unterstützen, so dass Musikstreaming vom Handy möglich sein wird. Eine Freisprechfunktion soll ebenfalls kommen. Die Software weiß das schon, ein optischer Aux-Eingang ist im Eingangsmixer bereits vorhanden. Da S/ PDIF keine Lautstärkeregelung zulässt, kommt dann auch die analoge Lautstärkenachführung als Geber für den Pegel zum Einsatz. So kann der Prozessor voll ausgefahren werden und erst nacher mittels des analogen Triggers die Lautstärke angepasst werden.

Fazit

Der Mosconi Gladen DSP 6to8 ist ein Gerät, das keine Wünsche offen lässt. Ob High-End-Vollausstatung oder Werksradio mit Saugnapfnavi, der 6to8 bietet immer die besten Vorausetzungen für erstkassiges HiFi im Auto. Mit seiner Flexibilität und den praxisgerechten Lösungen ist er das Universalgenie unter den Prozessoren.

Kategorie: Car Hifi Soundprozessor

Produkt: Mosconi Gladen DSP 6to8

5/2012
 
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Audio System Europe, Walddorfhäslach 
Hotline 07127 8102820 
Internet www.mosconi.org 
Technische Daten
Abmessungen (in mm) 150/125/40 
Eingänge 6 x RCA (Cinch), umschaltbar Hi/Lo Kanal 5, 6 als AUX für Navi/Telefon schaltbar 
Ausgänge 8 x RCA (max. 4,0 V) 
Empfindlichkeit (Lo-In) 2,0 - 8,0 V 
THD (1 V) (in %) 0.003 
Rauschabstand (1 V) (in dB(A)) 91 
Equalizer vollparametrische Bänder, auch grafisch nutzbar, Q: 0,5 - 40 
Kanal 1, 2 30 Bänder 
Kanal 3, 4 25 Bänder 
Kanal 5, 6 und 7, 8 je 9 Bänder, umschaltbar für Bass, Mittelton, Hochton 
Filter 5 pro Kanal (Kanäle 5 – 8: 4 Stck.), frei konfigurierbar Hochpass, Tiefpass, Shelf, Notch 
Flankeneinstellung 6 – 60 dB/Okt., variable Q 0,25 - 40 
Laufzeitkorrektur 0,02 – 15 ms (0,7 – 514,5 cm) 
Phasenumkehr 0, 180° 
Pegelanpassung Ausgänge 0,5 dB-Schritte, Mutefunktion 
Zusatzausstattung
Kommentar „Der Mosconi Gladen DSP 6to8 ist der kompletteste Soundprozessor am Markt.“ 
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Autor Elmar Michels
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Datum 15.05.2012, 12:54 Uhr
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