Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Audioquest Dragonfly Red


Beflügelt

D/A-Wandler Audioquest Dragonfly Red im Test, Bild 1
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Viel Technik auf wenig Raum ist im digitalen HiFi Bereich eigentlich keine Seltenheit mehr. Bei einem der kleinsten UBS-DACs der Welt gerät man trotzdem ins Staunen.

Wenn es im HiFi- oder im AV-Bereich um hochwertige und teils auch extravagante Kabel geht, ist international die Firma Audioquest praktisch immer mit von der Partie. Egal um welche Verbindung es sich handelt, egal ob analog oder digital, die Amerikaner haben sich um jede Art der Signal oder Energieübertragung Gedanken gemacht und bieten das passende Kabel für die passenden Geräte. Dabei hatte die Firma schon recht früh auch die digitale Audiowelt im Blick und entwickelte auch schnell Ethernet und USB-Kabel weiter, die eben nicht primär für den Einsatz im Wohnzimmer gedacht waren. Mittlerweile als bekannte Größe in der HiFi-Welt unterwegs, entschied man sich bei Audioquest, nicht mehr nur Kabel zu entwickeln, sondern weitere Peripherie-Geräte, die man an einer Anlage finden kann.

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Mit den Nighthawk Kopfhörern begeisterte man die Headphiler, mit dem Beetle kümmert man sich um korrekte Bluetooth-Verbindungen, der Jitterbug bekämpft die typischen Störungen, die man an USB-Ports findet und auch im Bereich der Stromversorgung ist man mittlerweile aktiv geworden. Angefangen hat der Entwicklungsdrang aber mit einem anderen Gerät, dem Dragonfly. Ein kompletter D/A-Wandler mit Kopfhörerausgang, der gerade einmal so groß war, wie ein USB-Stick und auch optisch einiges mit den kleinen Massenspeichern gemein hatte. Die digitale HiFi-Szene war sofort begeistert, denn mit dem Dragonfly war es möglich, vollkommen ohne zusätzliche Kabel oder Stromversorgung, direkt ein analoges Signal aus einem Laptop auszugeben. Das funktioniert zwar theoretisch auch über den eingebauten Kopfhöreranschluss eines Computers, doch Audioquest entwickelte den kleinen Wandler natürlich mit den typischen audiohilen Ansprüchen, so dass beim Klang ein drastischer Unterschied zu bemerken war. Außerdem war der Dragonfly trotz der geringen Größe in der Lage, auch High Res Formate mit 24 Bit umzusetzen, was damals von einem solchen Gerät überhaupt nicht zu erwarten war. Nicht ohne Grund hagelte es Preise von praktisch jedem HiFi-Magazin und jeder Technik-Website der Welt. Nun ist im Jahr 2016 aber das Ende für den Drangonfly gekommen, denn der kleine Wandler wird in Zukunft nicht mehr weiter produziert werden. Das ist jetzt aber kein Grund für Fans des kleinen Klangriegels in Depressionen zu verfallen, denn der alte Dragonfly erhält nun gleich zwei verschiedene Nachfolger. Den neuen Dragonfly Black, der eher nach der alten Version kommt, und der neue Dragonfly Red, der die Modellreihe um eine Premium Version erweitert. Audioquest hat uns beide neuen Versionen zukommen lassen und auch der Dragonfly Red soll hier zukünftig noch erwähnt werden, doch zunächst gehen wir gleich in die Vollen und schauen uns den Red genauer an. Während Audioquest an vielen Stellen des DACs etwas geändert hat, hat das Gehäuse die gleiche Größe bekommen wie der Vorgänger.19 Millimeter breit, 12 Millimeter hoch und 62 Millimeter tief. Absolut winzig und mit diesen Abmessungen nicht nur in etwa so groß wie ein USB-Stick, sondern exakt genauso groß wie ein USB-Stick. Im Grunde könnte man den Dragonfly Red sogar mit einem Massenspeicher verwechseln, wäre da nicht der 3,5 Millimeter Kopfhörerausgang an der Rückseite. An der Vorderseite hingegen befindet sich ein eingefasster USB-A-Stecker, so dass der Dragonfly direkt in das verwendete Quellgerät gesteckt werden kann. Vollkommen ohne Benutzung eines USB-Kabels. Trotzdem reden wir hier natürlich über ein Produkt von einem der renommiertesten Kabelhersteller der Welt, weshalb man selbst hier auf besten Kontakt achtet und einen vergoldeten Kontakt verwendet. Dem Premiumanspruch folgend, ist der Red jedoch auch optisch ein wenig aufwändiger gestaltet. Anstelle eines Gehäuses aus Kunststoff, wird die Elektronik im Innern stattdessen in Metall gehüllt. Dieses wird dann von einer einem glänzenden roten Lack umschlossen, der so auch von Automobilherstellern verwendet wird. Schließlich ziert noch ein goldener Dragonfly Schriftzug und ein eingeprägtes Firmenlogo den kleinen Wandler, während das Libellen-Logo dazwischen gleichzeitig auch als Statusleuchte dient. Ohne Kontakt bleibt das Insekt jedoch weiß. Im Betrieb werden dann verschiedene Farben für verschiedene Samplingraten verwendet. So leuchtet der DAC bei Musik mit 44,1 kHz grün, bei 48 kHz blau, bei 88,2 orange und bei seiner maximal nativ verwendbaren Samplingrate von 96 kHz leuchtet die Libelle in rot. Hier wäre dann vielleicht kleiner Grund zur Kritik, denn 96 kHz bei 24 Bit, konnte auch der alte Dragonfly bereits abspielen. Somit hätte man eine leichte Steigerung der Möglichkeiten auf 192 kHz vielleicht erwarten können. Doch ganz ehrlich, für ein solches Gerät gehen 96 kHz vollkommen in Ordnung und außerdem bedeutet das nicht, das nicht am Wandler gearbeitet wurde. Im neuen Dragonfly Red kommt zwar immer noch ein DAC-Chip von ESS zum Einsatz, doch im Gegensatz zur alten Plattform arbeitet der nun verwendete ES9016 intern mit 32 Bit, was insgesamt zu einem besseren Ergebnis führt und einen noch detaillierteren und dynamischeren Sound ermöglicht. Außerdem ermöglicht der neue Chip nun eine bitperfekt digitale Lautstärkeregelung mit 64 Bit. Genug Informationsspielraum, um die Musiklautstärke vom Grundrauschen zu trennen und somit auch bei höheren Lautstärken nicht an musikalischer Qualität zu verlieren. Und Lautstärke kann der kleine Dragonfly tatsächlich. Die Ausgangsstufe des Red ist in der Lage, eine Vielzahl verschiedener Kopfhörer gut anzutreiben. Von kleinen In-Ears, bis hin zu Over-Ear Modellen, wie dem Nighthawk. Selbst der Anschluss an eine Anlage ist, dank recht hoher Ausgangsspannung, kein Problem. Der Red liefert, bei maximaler Lautstärke, satte 2,1 Volt und kann so auch direkt an analogen Vorstufen oder Vollverstärkern zum Einsatz kommen. Nicht schlecht für ein so kleines Gerät. Dennoch wurde der eigentliche Stromverbrauch des Dragonfly Red gesenkt, was hauptsächlich dem Einsatz eines neuen Zentralen Microchips zu verdanken ist. Dieser wird in Zukunft auch das Updaten der Firmware erlauben, sobald das dafür benötigte Stück Software von Audioquest fertig gestellt ist. Damit können Nutzer dann auch nachträglich noch Verbesserungen an ihrem Mini-DAC vornehmen und wer weis, ob nicht vielleicht auch noch eine 192 kHz Unterstützung implementiert werden kann. Auch wenn man für Updates eine zusätzliche Software auf dem Computer brauchen wird: Musikhören funktioniert mit dem Dragonfly Red immer. Während Mac-User ohnehin stets auf Treiber verzichten können, ist selbst auf Windows-Plattformen ein Plug-and-Play Betrieb des Wandlers möglich. Dazu reicht es schon, den DAC einzustecken, in den Systemeinstellungen als Ausgabegerät auszuwählen und schon kann es losgehen. Vorbildlich und wohl auch ein Grund für die 96 kHz Limitation. Selbst Smartphones und Tablets sind, je nach Aktualität des Betriebssystems, mit der DAC/ Kopfhörerverstärker-Kombi benutzbar. Hier bleibt jedoch der Griff zu einem passenden Kabel nicht aus, so das iOS Nutzer den Apple Camera Adapter brauchen, während Android Nutzer nicht um ein OTG-Kabel herumkommen. Nichtsdestotrotz zeigt sich hier, das Flexibilität nicht nur bei großen Systemen gegeben sein muss. Im Spiel zeigt der Dragonfly Red dann, wie weit er der internen Technik eines Laptops überlegen ist. Johann Strauss „Libelle“ eignet sich nicht nur wegen dem Namen für einen Hörtest, sondern demonstriert in der 24 Bit Aufnahme der von Wolfgang Honeck angeführten Wiener Symphoniker auch gleich die gute Detailauflösung des winzigen Wandlers. Bis in hohe Frequenzlagen bleiben Violinen, Bläser und Glockenspiele glasklar und zeigen auch bei erhöhter Lautstärke keine Anzeichen von unschönem Klirren. Die anschließend spielende „Furioso-Polka“ glänzt dann mit einem wunderbaren Dynamikumfang, der einen vor lauter Energie unruhig im Stuhl hin und her wippen lässt. Klasse.  Doch auch bei anderen Genres bleiben diese Vorteil erhalten. Auch „Love Symbol“ der kürzlich leider verstorbenen Musiklegende Prince wird von den angeschlossenen Oppo PM-2 wunderbar lebendig wiedergegeben. Das Impulsiv einsetzende Schlagzeug in „Sexy M.F.“ schlägt kräftig ein und klingt schnell und präzise wieder ab. Gleichzeitig bleibt der Flow von Gesang und Orgel im Hintergrund erhalten. Der Minimum Phase Filter des DACs liefert hier ganze Arbeit. Dank der gut designten asynchronen Übertragung stört außerdem auch kein unschöner Jitter das Klangerlebnis. Hier gibt es hervorragenden, detaillierten Digitalsound in Reinkultur. Das Staunen bleibt also auch bei der neuen Generation Dragonflys erhalten, denn in Anbetracht der minimalistischen Größe des Wandlers übertrifft der Red einfach die Erwartungen. Audioquest schafft es mit wenigen, aber bestimmt nicht einfachen Mitteln, Laptops und Smarthones audiophilen klang zu entlocken.

Fazit

Auch die zweite Generation des Dragonfly weis zu begeistern. Audioquest macht  viele kleine Verbesserungen und hebt den  kleinen DAC noch eine Stufe höher. Fein  durchdachte Technik auf minimalem Raum  liefert ein hervorragendes Klangergebnis.  Der Dragonfly Red ist ab sofort nicht mehr  von meinem Laptop zu trennen.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Audioquest Dragonfly Red

Preis: um 200 Euro

1/2017
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 200 Euro 
Vertrieb: Audioquest, Roosendaal (NL) 
Telefon: +31 165 541404 
Internet www.audioquest.com 
Abmessungen (B x H x T in mm) 19/12/62 
Eingänge 1 x USB-A 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 96 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 1 x 3,5-mm-Klinkenausgang 
Gewicht (in Gramm) etwa 25 Gramm 
checksum „Auch die zweite Generation des Dragon- fly weis zu begeistern. Audioquest macht viele kleine Verbesserungen und hebt den kleinen DAC noch eine Stufe höher. Fein durchdachte Technik auf minimalem Raum liefert ein hervorragendes Klangergebnis. Der Dragonfly Red ist ab sofort nicht mehr von meinem Laptop zu trennen.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 29.01.2017, 15:00 Uhr
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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