Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: iFi Zen Blue


Bluetooth-DAC iFi Zen Blue

D/A-Wandler iFi Zen Blue im Test, Bild 1
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Bluetooth wird von vielen Musikliebhabern noch immer etwas stiefmütterlich behandelt. Doch wenn man das richtige Equipment hat, kann auch das Smartphone ein ernst zu nehmendes Quellgerät sein.

Bezahlbar soll sie sein, die neue Zen-Serie von iFi Audio. Nachdem man mit einigen Projekten der jüngsten Zeit auch im vierstelligen Preisbereich von sich eeden machte, stehen zurzeit wieder kompakte Systeme mit hochwertiger Technik und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis im Fokus der Firma. Die Zen-Serie umfasst, zumindest momentan noch, zwei D/A-Wandler für etwa 150 Euro, die auf unterschiedliche Anwendungen ausgelegt sind. Im letzten Heft konnten wir uns bereits von den Qualitäten des Zen DAC überzeugen, der als kompakter HiRes-Wandler für Streamer und Computer gedacht ist. Der Zen Blue, den wir uns dieses Mal haben kommen lassen, setzt hingegen auf das Musikhören per Smartphone und nimmt sich damit einer stetig wachsenden Zielgruppe an.

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Werkzeug der Wahl für die Signalübertragung beim Zen Blue ist die namensgebende Bluetooth-Verbindung. Kabellos erhält der DAC alle Signale, und weitere Eingänge, abgesehen von der weißen Antenne an der Rückseite, sind nirgends vorhanden. Das mag zunächst ein wenig eingeschränkt wirken, doch iFi konzentriert sich, wie beim Zen DAC mit seinem USB-Port, auch hier auf eine einzige Anwendung, die mit allen Mitteln der Kunst betrieben werden soll. Dazu gehört auch eine gewisse Portion Stil, denn im Gegensatz zu den schlichten Bluetooth-Adaptern und Dongles, die den Einzelhandel überfluten, ist der Zen Blue ein Gerät, das sich mehr als präsentabel gibt. Das Gehäuse ist praktisch identisch mit dem des Zen DAC. Eine geschwungene Trapezform, die zur Oberseite hin breiter wird verleiht dem Gerät einen modernen Look. Einzig die strahlend weiße Antenne passt nur mäßig zum in Anthrazit gehaltenen Gehäuse. Da der Blue aber vollständig aus Metall gefertigt ist, ist sie die einzige Möglichkeit, der Elektronik im Innern die benötigten Bluetooth-Signale zu liefern. Wer sich daran stört, kann das kurze Kunststoffstäbchen auch dezent nach hinten geklappt seine Arbeit verrichten lassen. Auf der leicht in das Gehäuse gerückten Frontplatte befinden sich neben der Taste zum Koppeln von Mobilgeräten gleich zwei unterschiedliche Status-Anzeigen. Eine klassische Leuchte auf der rechten Seite und das Logo des Herstellers in der Mitte. Je nach genutzter Abtastrate und der verwendeten Übertragungsart erstrahlen beide in unterschiedlichen Farben. Jetzt kann man sich natürlich fragen, was für Übertragungsarten hier gemeint sein sollen, denn anfangs war ja die Rede davon, dass der Zen Blue ausschließlich Bluetooth-Signale empfangen kann. Das ist richtig, doch Bluetooth ist eben nicht gleich Bluetooth. Wie bei der kabelgebundenen Übertragung auch, gibt es hier ebenfalls verschiedene Formate und Codecs, die genutzt werden können. Dies ist größtenteils vom genutzten Smartphone abhängig, doch manchmal lässt sich die verwendete Qualitätsstufe auch gesondert einstellen. Der Zen Blue verfügt über den aktuellen Bluetooth-Standard 5.0, der auch mit Geräten genutzt werden kann, die noch ältere Standards verwenden, wenn auch ohne die technischen Vorteile der moderneren Verbindung. Dazu ist der Receiver des iFi-DACs in der Lage, alle verfügbaren Codecs zu entschlüsseln. SBC das von allen Geräten genutzt werden kann, und der von Apples iOS-Geräten genutzte AAC sind dabei qualitativ am unteren Ende des Spektrums. Hier wird in MP3-Qualität übertragen, was für den Alltag und Hintergrundbeschallung prinzipiell ausreichend ist. Per aptX können Stücke in CD-Qualität übertragen werden. Android-Geräte der letzten Jahre und auch Apples MacBooks können diese Übertragungsart nutzen. Die nochmals hochwertigere Variante aptX HD, die bei neueren Smartphones zum Einsatz kommt, ist sogar in der Lage, Signale mit bis zu 24 Bit Worttiefe zu senden, was den Zen Blue zu einem HiRes- DAC werden lässt. Letztlich werden außerdem zwei proprietäre Codes unterstützt. Sonys LDAC bietet HiRes mit bis zu 96 kHz bei 24 Bit, wobei diese Signalart allerdings verlustbehaftet ist, also teilweise die als nutzlos eingestuften Informationen der Datei weglässt. Gleiches gilt für den ebenfalls nutzbaren HWA-Codec, der den Telefonen von Huawei vorbehalten ist. Für die all den kabellosen Datenzauber nutzt iFi beim Zen Blue die neueste Chipgeneration des Marktführers Qualcomm. Hier wird bereits auf recht hohem Niveau gearbeitet und bei vielen Herstellern wäre das Gerät mit dem Einsatz des Receivers praktisch fertig. Mit fertigen Lösungen gibt man sich aber bei iFi bekanntlich selten zufrieden, weshalb das Clocking der Signale nicht dem Chip überlassen, sondern von einer selbst entwickelten Plattform des Herstellers vorgenommen wird. Anschließend wird ein ES9023P Stereo-DAC von ESS verwendet, dessen Architektur mit besonders wenig Stromverbrauch und Jitter arbeitet. Erneut könnte man hier die Entwicklung theoretisch beenden, das direkte Signal aus dem Chip ausgeben und die Sache wäre gegessen. Beim Zen Blue aber wird dann eine symmetrische Ausgangsstufe genutzt, die ebenso wie die digitale Sektion mit einigen feinen Bauteilen aufwartet. Ob man diese nutzt, steht einem bei iFis Bluetooth-Empfänger allerdings offen. Die Rückseite des Gerätes bietet nämlich jeweils zwei unterschiedliche Ausgänge für analoge oder digitale Signale. Mit einem kleinen Schalter wird die Arbeitsweise eingestellt, sodass der Zen Blue per koaxialen oder optischen S/PDIF an einen DAC oder an Aktivboxen angeschlossen werden kann. Möchte man sein Smartphone lieber mit einem Verstärker verbinden, können entweder Cinch oder ein symmetrischer Ausgang in Form einer 4,4-Millimeter-Klinkenbuchse verwendet werden. Erneut geht iFi hier also einen bis zwei Schritte weiter und erhöht so die Flexibilität des kompakten Bluetooth-Systems enorm. Der Klang ist nach wie vor einer der Hauptgründe, warum viele die Bluetooth- Verbindung vermeiden wollen. Durch die stetig besser werdenden Verbindungen und hochwertigen Codecs werden diese Bedenken allerdings langsam ausgelöscht und der Zen Blue kommt klanglich absolut an Streamingsysteme derselben Klasse heran. Nutzt man entsprechendes Quellmaterial in guter Auflösung, bietet iFi hier tollen Sound. Keine Spur von der komprimierten Bühnendarstellung, die Bluetooth früher auszeichnete. Der Zen Blue spielt angenehm breit, offen und mit guter Tiefenstaffelung. Auch in Sachen Dynamik hat der DAC einiges auf dem Kasten, selbst wenn es hier und da vielleicht noch etwas mehr Punch vertragen könnte. Bei der Detailauflösung zeigt er sich von seiner besten Seite, bietet ordentlich Tiefgang und liefert viele Feinheiten, gerade im Mittenbereich. Unten gibt es trockenen Bass, bei dem erneut hin und wieder ein wenig die brachiale Kraft fehlen mag, doch insgesamt klingt der Zen Blue wunderbar ausgewogen. Den Vergleich mit anderen Quellgeräte braucht iFi keineswegs zu scheuen und in Sachen Handhabung bietet der Bluetooth-DAC sogar einige Vorteile gegenüber netzwerkbasierten Quellgeräten oder der CD. iFi geht die Musikwiedergabe per Smartphone mit der nötigen Ernsthaftigkeit an und bietet hier eine durchdachte Lösung, die audiophilen Ansprüchen absolut gerecht wird.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: iFi Zen Blue

Preis: um 150 Euro

3/2020
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 150 Euro 
Vertrieb: WOD Audiovertrieb, Nidderau 
Telefon: 06187 900077 
Internet: www.ifi -audio.de 
B x H x T: 100 x 35 x 158 mm 
Eingänge: Bluetooth 
Unterstützte Abtastraten: bis 96 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 1 x RCA Stereo 1 x 4,4-mm-Klinke 1 x S/PDIF koaxial 1 x Toslink optisch 
checksum: Klangliche Bedenken gegenĂŒber Bluetooth lösen sich beim iFi Zen Blue in Luft auf. Durchdachte Technik und hochwertige Hardware werden hier geschickt mit guter FunktionalitĂ€t und einem angenehmen Preispunkt kombiniert. 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 03.03.2020, 09:56 Uhr
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Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben wĂŒrde, hĂ€tte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden wĂŒrde, dann schon eher.

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