Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Matrix Audio X-Sabre Pro


Der Profi

D/A-Wandler Matrix Audio X-Sabre Pro im Test, Bild 1
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Matrix Audio backt keine kleinen Brötchen, denn ihr neuer D/A-Wandler trägt die Kennzeichnung seines Chips stolz im Namen. Hat man den Mund hier zu voll genommen?

Seit einigen Jahren gehört die Sabre32-Serie zu den Referenzlinien bei hochwertigen Digital-Analog-Convertern. Doch nun wird Platz gemacht für eine neue Generation smarter Chips, die natürlich die Leistungen des Vorgängers übertreffen sollen. Doch auch die nun erschienene Serie an Wandlern arbeitet mit 32 Bit, weshalb man ein anderes Merkmal als Namensergänzung hinzufügen muss. Um die beiden Linien des Herstellers ESS der mobilen Sparte und der audiophilen Plattformen besser voneinander zu trennen, entschied man sich dafür, die neuen Modelle Sabre Pro zu nennen. Hochwertige Technik für Profis und Kenner also, die mit den durchaus beeindruckenden Spezifikationen der Bauteile auch tatsächlich etwas anfangen und diese vielleicht sogar ausreizen können.

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Ganz so einfach ist dies aber sicherlich nicht, denn die Fähigkeiten, die Matrix Audio dem neuen X-Sabre Pro verleiht, erreichen hier zuvor unerreichte Ausmaße. Ausgewählt wurde natürlich gleich mal die neue Flaggschiff-Variante der Sabre-Pro-Serie, der ES9038 Pro, ein 32-Bit-Chip mit bis zu acht Kanälen, integrierten DSP-Optionen und einem angegebenen Signal-to-Noise-Wert von sehr beachtlichen -134 dB. Natürlich muss man bei einer neuen Generation, gerade mit dem Namen Pro, nicht nur ein wenig Feintuning betreiben, sondern am besten zuvor Geleistetes gleich einmal in den Schatten stellen. Gerade in puncto Auflösung gelingt dies dem X-Sabre Pro mit seiner neuen Plattform auch, so dass er mit ein paar Werten aufwartet, die man zuvor so noch nicht gesehen hat. Für Signale mit Pulse-Code-Modulation, also MP3, FLAC, ALAC, WAV und andere, bietet der X-Sabre Pro nicht nur die mittlerweile fast schon gängigen 384 kHz, sondern lässt nun bis zu 768 kHz bei 32 Bit zu. Auch bei DSD übertrifft der DAC die bisher gekannten Höchstwerte und ermöglicht die Verarbeitung von Bitstreams mit bis zu 45,1 MHz, also DSD1024, sprich der über tausendfachen CD-Auflösung. Hier kann man sich also durchaus beeindruckt zeigen und wohl auch in einigen Jahren noch von enormer Zukunftssicherheit sprechen. Bei all den Zahlenspielen wird nämlich leider oft vergessen, dass die Industrie, die Musik produziert, der Industrie die passende Geräte für diesen Zeitvertreib herstellt, mehr als deutlich hinterherhinkt. So regiert in vielen Downloadportalen nach wie vor die MP3 und auch der größte Teil der Alben bei audiophilen Anbietern bewegt sich im Bereich von 96 bis 192 kHz. Bei DSD ist zwar mittlerweile der Anteil an Alben in DSD128 und -265 gestiegen, doch bei DSD512, geschweige denn -1024 sieht der Markt noch nicht unbedingt voll aus. Doch das bedeutet nicht, dass der Aufwand, den Matrix Audio beim X-Sabre Pro betreibt, sich nicht lohnen würde. Schließlich bedeutet eine hohe maximale Abtastrate ja auch, dass alle Komponenten besonders präzise arbeiten müssen und dazu die höchsten Anforderungen erfüllen. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf die Wiedergabe von weniger hoch aufgelöstem Material aus, die dennoch von den Möglichkeiten des X-Sabre Pro profitiert. So benötigt das Gerät natürlich auch eine entsprechende Clock, die die Taktung für den DAC vorgibt und dafür sorgt, dass das Signal genau zur richtigen Zeit anliegt, um störenden Jitter zu verhindern. Doch nicht nur eine, sondern gleich drei verschiedene Oszillatoren setzt Matrix Audio hier ein. Jeweils einen für die generelle interne Verarbeitung von 44,1 kHz beziehungsweise 48 kHz und deren Vielfachen und eine weitere besonders störungsarme Clock, die den DAC-Chip selbst versorgt. Viel Aufwand also, um der exklusiven Technik gute Voraussetzungen an die Hand zu geben. Von welcher Quelle die Daten für die interne Verarbeitung nun kommen, lässt der X-Sabre Pro dem Nutzer weitestgehend offen. So i nden sich mit AES/ EBU, koaxialen und optischen Eingängen alle gängigen S/PDIF-Varianten, die hier alle bis zu 192 kHz ebenso wie DSD64 verarbeiten können. Um in die Oberliga der Abtastraten vorzustoßen, benötigt man hingegen ein Quellgerät mit USB-Anschluss, über den am DAC die vollen 768 kHz möglich sind, ergänzt um DSD512. Die Schallmauer von DSD1024 verlangt hingegen die Übertragung von I²S-Signalen mithilfe des HDMI-Ports an der Rückseite des X-Sabre Pro. Auswahl bei möglichen Quellgeräten ist also absolut gegeben und auch bei den Ausgängen ist der DAC in der Lage, Vollverstärker und Endstufen wahlweise per Cinch-Stecker oder per symmetrischer XLR-Verbindung zu beliefern. Neben seiner Funktion als D/A-Wandler kann der X-Sabre Pro nämlich auch direkt als Vorverstärker eingesetzt werden. In 170 Stufen lässt sich der Schalldruck sehr gut regulieren, wobei das Gerät die praktische Eigenschaft hat, die ersten 70 Stufen in ganzen dB-Schritten zu erhöhen oder zu verringern, während danach jeweils um 0,5 dB justiert wird. Über das Setup-Menü kann der X-Sabre Pro aber auch als normaler D/A-Wandler konfiguriert werden, der ein lineares Signal an einen passenden externen Vorverstärker weitergibt. Hier lassen sich außerdem noch weitere Funktionen des Wandlers einstellen, wie die Aktivierung der Quantisierungsrauschunterdrückung, der Jitterbekämpfung, oder die Auswahl von verschiedenen Filterstufen. Dazu können Geräteeinstellungen geändert werden, wie beispielsweise die Helligkeit des Displays, oder das Ein- und Ausschalten der akustischen Eingabebestätigung. Diese erweist sich im Betrieb als recht praktisch, denn dadurch dass der elegante DAC neben der Fernbedienung auch mit dem berührungssensitiven Display an der Front gesteuert werden kann, erhält man durch den kurzen Ton ein ansonsten ausbleibendes Feedback. Eingerahmt von Einganswahltastern und der Lautstärkeauswahl auf dem schmalen Glasstreifen, sitzt in der Gerätemitte das hell leuchtende Display des X-Sabre Pro, das Quelle, Signalvariante und Abtastrate anzeigt. Dazu kommt bei PCM die genutzte Bittiefe, während bei DSD der Hinweis auf ein natives oder ein DoP-Signal eingeblendet wird. Die Lautstärke wird hingegen nur beim Betätigen der Fernbedienung oder der Taste deutlich eingeblendet und lässt sich sonst an dem runden Ring ablesen, der um die Anzeige herum aufleuchet. Das Gerät an sich, wie auch das Display, modern und elegant designt, aus der Entfernung heraus kann das Ablesen aller Informationen jedoch für manchen zur Herausforderung werden. Doch was will man schon lesen, wenn ein D/A-Wandler wie der X-Sabre Pro doch eigentlich eine viel wichtigere Funktion zu erfüllen hat. Schließlich soll hier in erster Linie Musik gespielt werden. So stellt sich natürlich die Frage, ob auch die neue DAC-Generation von ESS ihrem Ruf als Marktführer gerecht werden wird. Dabei vergisst man schnell, dass es bei der Sabre-32-Reihe damals sogar einige Zeit gedauert hat, bevor die Plattformen ihr volles Klangpotenzial entwickelt hatten. Schließlich ist nicht nur der Baustein an sich wichtig, sondern auch wie er per Firmware in die Geräte implementiert wird. Beim Test stellt sich dann schnell heraus, dass der Start der Sabre-Pro- Reihe deutlich besser vonstattengeht als der ihrer Vorgänger. So konnten diese zwar enorm viele Details ans Tageslicht befördern und legten eine enorme Dynamik an den Tag, wirkten jedoch am Anfang ihres Lebenszyklus noch ein wenig zu berechnend, zu kühl und wenig musikalisch. All diese Faktoren wurden nun schon beim ersten Gerät mit dem neuen ES9038 angegangen. Ganz ESS-typisch bietet natürlich auch der X-Sabre Pro eine enorme Detailausbeute der digitalen Signale, verliert sich jedoch nicht in Kleinigkeiten, sondern schafft es stattdessen, ein hervorragendes Gesamtpaket zu schnüren. Der Dynamikumfang ist enorm, selbst bei niedrigeren Lautstärken. Dazu wirkt das Spiel wunderbar offen, frei und klar. Schnelle Einsätze von Percussioninstrumenten kommen präzise an und treffen genau ins Mark, während Gesangsstimmen zart und geschmeidig im Raum schweben können. Auch der Bassbereich überzeugt bei Stücken der härteren Gangart und liefert satten Druck an den richtigen Stellen. Wenn es darauf ankommt lässt, der X-Sabre Pro ordentlich vom Stapel, zeigt sich sofort danach aber auch wieder von seiner eleganteren Seite und schafft es, gefühlvoll zu agieren. Dabei bleibt er tonal stets neutral und färbt klanglich nicht unnötig ein. So wie es sich für einen Wandler gehört, der sich zum Ziel gesetzt hat, dass man mit ihm Musik hören kann und nicht nur seine Anlage. Matrix Audio zeigt mit dem X-Sabre Pro wunderbar, wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen wird, denn mit zunehmender Erfahrung werden Entwickler den neuen Chips bestimmt noch das ein oder andere Geheimnis entlocken. Bis es aber so weit sein sollte, steht der X-Sabre Pro ganz klar an der Spitze des momentan Machbaren.

Fazit

Man darf den X-Sabre Pro nicht nur an seinen enormen Spezifikationen messen, denn Matrix Audio hat einen Wandler geschaffen, der in allen Bereichen des digitalen Audio überzeugt. Enorme Offenheit und Detailtreue, ergänzt um eine schöne Natürlichkeit, lassen einen absolut in die Musik eintauchen.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Matrix Audio X-Sabre Pro

Preis: um 1900 Euro

10/2017
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 1.900 Euro 
Vertrieb: Robert Ross Audiophile Produkte, Denkendorf 
Telefon: 06466 905030 
Internet www.robertross.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 300/45/218 
Eingänge 1 x USB-B, 1 x I²S HDMI, 1 x S/PDIF koaxial, 
- 1 x Toslink optisch, 1 x AES/EBU 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 786 kHz, 32 Bit DSD bis DSD1024, 45,1 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo, 1 x RCA Stereo 
checksum Man darf den X-Sabre Pro nicht nur an seinen enormen Spezifikationen messen, denn Matrix Audio hat einen Wandler geschaffen, der in allen Bereichen des digitalen Audio überzeugt. Enorme Offenheit und Detailtreue, ergänzt um eine schöne Natürlichkeit, lassen einen absolut in die Musik eintauchen. 
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Datum 19.10.2017, 15:03 Uhr
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