Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Wadia 121decoding computer


Der Musikrechner

D/A-Wandler Wadia 121decoding computer im Test, Bild 1
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      In den letzten Jahren hat die Produktgattung „D/A-Wandler“ wieder ordentlich Fahrt aufgenommen. Gerade für diejenigen, die ihre Musik direkt von ihrem Computer in bestmöglicher Qualität wiedergeben wollen, sind diese Geräte extrem interessant geworden. Und ganz besonders spannend sind digitale HiFi-Geräte immer, wenn „Wadia“ draufsteht.

      Wadia darf sich zu den ganz großen Pionieren digitaler Musikwiedergabe zählen. In Zeiten, in denen die meisten Hersteller noch in den Kinderschuhen der digitalen Welt steckten, entwickelte Wadia bereits DSP-gesteuerte Algorithmen zur idealen Behandlung digitaler Daten. Digitale Filter, Upsamling- Routinen, Interpolationen – all das machte Wadia schon, als andere sich der Bedeutung dieser Technik-Kniffe noch kaum bewusst waren. So entstand schon Ende der 80er der Digimaster- Algorithmus, der so ausgelegt war, dass im digitalen Strom keine Überschwinger zu verzeichnen waren und grundsätzlich ein dem Ideal nahekommendes Verhalten der elektrischen Signale erzeugt wurde.

      D/A-Wandler Wadia 121decoding computer im Test, Bild 2D/A-Wandler Wadia 121decoding computer im Test, Bild 3D/A-Wandler Wadia 121decoding computer im Test, Bild 4
      Wadia hat auf diesem Erfolg und Wissen über die Jahre immer weiter aufgebaut und ihre teilweise proprietären Technologien immer weiter verfeinert. Unnötig zu erwähnen, dass die aktuelle Inkarnation dieses Algorithmus in diesem kleinen, hübschen 121decoding computer steckt, um den es hier geht. 

      Technologie


      Gemeinhin nennt man ein Gerät, das digitale Tonsignale in analoge Form bringt, „Digital/Analog-Wandler“ oder „DAC“. Wadia hingegen bezeichnet dieses Produkt als „Decoding Computer“ Warum? Zum einen natürlich, weil hier tatsächlich ein Rechenwerk installiert wurde, das sich um das Dekodieren der digitalen Daten kümmert und die Daten so aufbereitet, dass der eigentlich Wandler bestmöglich arbeiten kann. Konsequenterweise verfügt der 121 ausschließlich über digitale Eingänge, hier sind alle mögliche Digitalbuchsen dran, die man heutzutage braucht. S/PDIF-Signale können optisch oder über je einen koaxialen oder als BNC-Buchse ausgeführten elektrischen Digitaleingang zugeführt werden, außerdem gibt es noch AES/EBU und eine USB-Verbindung für die Computer-Audio-Fraktion. Und die wird sich über die mögliche Bandbreite von 192 kHz in 24 Bit freuen, die im klanglich zu bevorzugenden asynchronen Modus Musiksignale vom Computer zur Weiterverarbeitung im 121 schickt. In diesem Modus gibt der Decoding Computer den Takt der Musik vor, was weitaus besser ist als der fehlerhafte Takt des abspielenden Rechners. Alle ankommenden USB-Signale werden zunächst in einen Pufferspeicher geschickt, von dort aus ausgelesen und mit dem stabilen Takt des DACs synchronisiert. Der Decoding-Computer steuert nun die Anfrage nach neuen Datenpakten, anstatt sich vom Computer auferlegen zu lassen, wie viele Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt gesendet werden. Auf diese Art kann der klangschädliche Jitter auf ein Minimum reduziert werden. Alle ankommenden Daten werden durch einen FPGA-Chip geleitet, in dem sie ein Oversampling erfahren, das die Präzision der Signaloptimierung und -bereinigung optimiert. Für die finale Wandlung gibt‘s sogar noch ein Upsampling auf extreme 1,4 MHz, was der ESS-Wandler allerdings problemlos verdauen und weiterverarbeiten kann. Durch dieses Upsampling wird unter anderem durch das Einbringen der neuen Samplingrate direkt am Chip erreicht, dass Jitter-Komponenten noch weiter unterdrückt werden können. Besagter DAC-Chip ist mit dem 9018-Bit-Sabre- Modell vom anerkannten Spezialisten ESS einer der allerbesten D/A-Wandler überhaupt. Da er durch das Decoding perfekte Voraussetzungen vorfindet, liefert er im 121 natürlich ein ganz besonders reines und technisch perfektes Signal. Der interne Upsampler des ESS-Wandlers wird hier umgangen, damit Wadias eigene Upsampling-Routine Einzug erhält, die die Amerikaner klanglich für überlegen erachten. Das kann man den Spezialisten ruhig glauben, die wissen, was sie tun. 

      Digitale Vorstufe


      Im DAC-Chip wurde auch die Lautstärkeregelung des Signals umgesetzt und zwar direkt auf digitalem Wege. Und in einem solchen Chip macht so etwas auch Sinn. Normalerweise bedeutet eine digitale Lautstärkeregelung ja, dass mit verringertem Pegel auch Auflösungsverluste hinzunehmen sind. Doch hier ist‘s anders. Durch das intelligente Ausnutzen der 32-Bit-Architektur ist es möglich, eine 256-stufige Pegelregelung umzusetzen, in der der Signalpegel um bis zu 48 dB (6 dB pro Bit bei 8 dB „Überhang“) gesenkt werden kann, ohne Informationen verwerfen und mit Rauschen (Dithering) maskieren zu müssen. Eigentlich kann man argumentieren, dass die beste Vorstufe die ist, die das Signal am wenigsten beeinflusst – hier wird genau das erreicht. Am Signalausgang der FPGA/DAC-Maschinerie liegt ein symmetrischer analoger Ausgangsstrom vor, der durch einen von Wadia entwickelten, extrem schnellen und verzerrungsarmen Strom/Spannungswandler in die finale Ausgangsspannung überführt wird. Somit hat man dieses Signal an den XLR-Buchsen vorliegen, für die Cinchausgänge muss es noch per Operationsverstärker desymmetriert werden. So können direkt Endstufen oder Aktivlautsprecher angeschlossen werden, wodurch ein kompromissloses, doch sehr schlankes Anlagenkonzept erreicht wird. 

      Klang


      Kompromisslos, weil der 121decoding computer Klänge in den Hörraum zaubert, die sich gewaschen haben. Das Auflösungsvermögen ist sensationell, die räumliche Abbildung auf den Punkt. Besonders Spaß macht es natürlich mit einem modernen Computer, einem guten Abspielprogramm (wir haben JRiver in der Version 18 genutzt) und hochaufgelöster Musik, doch auch CD-Player und Mediencenter profitieren ungemein von der sauberen Signalverarbeitung und produzieren urplötzlich Töne, die man gar nicht wiedererkennt.  

      Fazit

      Im Endeffekt ist der aufgerufene Preis somit schon mehr als gerechtfertigt, in Anbetracht des betriebenen technischen Aufwands und des klanglichen Resultats sogar als günstig zu bezeichnen. Man bekommt echte Wadia-Qualität, die jede Musikquelle aufwertet, die sich in der heimischen Anlage befindet.

      Kategorie: D/A-Wandler

      Produkt: Wadia 121decoding computer

      Preis: um 1550 Euro

      Ganze Bewertung anzeigen


      12/2013
      5.0 von 5 Sternen

      Spitzenklasse
      Wadia 121decoding computer

      Bewertung 
      Klang 50%

      5 von 5 Sternen

      Labor 20%

      4.5 von 5 Sternen

      Praxis 30%

      5 von 5 Sternen

      Ausstattung & technische Daten 
      Vertrieb Audio Reference, Hamburg 
      Telefon 040 53320359 
      Internet www.audio-reference.de 
      Ausstattung
      Abmessungen (B x H x T in mm) 203/203/70 
      Gewicht (in Kg) 1,15 
      Fernbedienung / lernfähig Ja / Nein 
      Sonstiges Treiber für USB 
      Eingänge
      digital (opt. / elektr.) / analog 1/2/- +AES/EBU 
      USB ja (bis 192 kHz, 24 Bit) 
      Vorverstärkerausgänge (symmetrisch / asymmetrisch) Ja / Ja 
      Kopfhörerausgang 1 x 6,3-mm-Klinke 
      kurz und knapp
      + detaillierter, sauberer Klang 
      + digitale Lautstärkereglung 
      +/- USB-Verbindung bis 192 Hz 
      Klasse Spitzenklasse 
      Preis/Leistung sehr gut 
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      Christian Rechenbach
      Autor Christian Rechenbach
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      Datum 30.12.2013, 10:28 Uhr
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      Interessante Links:
      • www.hausgeraete-test.de
      • www.heimwerker-test.de
      • hifitest.de/shop/
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