Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Wadia di 122


Frischzellenkur

D/A-Wandler Wadia di 122 im Test, Bild 1
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      Für Computeraudiofans ist ein kleiner DAC, am besten mit Kopfhörerverstärker, ein absolutes Muss. Doch viele Geräte sind eher zweckmäßig designt und wirken bei der Benutzung im Wohnzimmer fehl am Platz. Nicht so beim neuen Wadia di122.

      Sogenannte Facelifts sind bei bestimmten Dingen schon lange keine Seltenheit mehr. Mittlerweile kommt praktisch jedes Jahr ein neues Auto auf den Markt, das sich im Vergleich zu seinem jeweiligen Vorgänger optisch ein wenig den Zeiten angepasst hat. In der Audiobranche kommt dies normalerweise nicht ganz so häufig vor, doch gerade digitale Audiokomponenten haben in den letzten Jahren den Sprung ins Wohnzimmer geschafft. Hier im Mittelpunkt der Wohnung wird oft einfach Wert auf Stil gelegt. Da sind ältere D/A-Wandler mit ihrem eher technisch geprägten Äußeren nicht mehr gefragt. Wadia hat deshalb ja bereits angefangen, mit seinen Produkten eine neue Designlinie einzuführen, die den hervorragenden technischen Komponenten auch ein ansehnliches Zuhause gibt.

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      Der alte Decoding Computer 121 diente für den neuen di122 als Vorlage, doch vom eher klobigen Design mit einer Batterie von LEDs in der Front hat man sich weit entfernt. Stattdessen ähnelt der kleine DAC nun dem bereits im letzten Frühjahr erschienenen Wadia 321. Anstelle des tiefdunklen Schwarz ist die Technik nun in einem silberfarbenem Gehäuse eingebettet, das aber nach wie vor aus gegossenem Aluminium besteht. Dessen Seitenteile sind an den Ecken nun etwas stärker abgerundet und bis auf den Boden heruntergezogen. Dadurch wirkt das Gerät ein wenig stabiler als sein Vorgänger, obwohl der di 122 gleichzeitig weniger klobig wirkt. Am auffälligsten am neuen Erscheinungsbild des DACs,ist jedoch die neue Oberseite, bei der nun eine schwarz hinterlegte Glasplatte verwendet wird. In der Mitte dieser quadratischen Abdeckung fällt dann auch jede Zurückhaltung, die die Firma bei ihren kleinen Systemen zuvor an den Tag legte, denn hier kontrastiert ein großer, weißer Wadia-Schriftzug den tiefschwarzen Untergrund. Und der Stolz der Ingenieure und Designer ist hier nicht fehl am Platz, denn der di122 sieht einfach wirklich hervorragend aus. Doch nicht nur optisch hat das neue Design Auswirkungen, denn die schicke Glasplatte verhindert nun, dass man guten Gewissens ein weiteres Gerät auf dem kleinen DAC platzieren kann, denn natürlich sind die kleinen Auflageflächen, die sich am Vorgängermodell befanden, der neuen Abdeckung gewichen. Doch dafür gibt es eine Lösung, denn die zum di122 passende Endstufe a102 ist in ihren Maßen identisch und natürlich so gestaltet, dass beim Stapeln keines der Geräte Schaden nimmt. Nur ein passendes Quellgerät braucht man dann natürlich noch. Hierbei lässt der di122 mehrere Möglichkeiten zu. Externe Streaming-Bridges oder CD-Player können wahlweise über die beiden koaxialen S/PDIF-Eingänge ihre Daten an den DAC liefern oder an die zwei optischen Eingänge angeschlossen werden. Eingang der Wahl für alle Computeraudioenthusiasten sollte aber natürlich der USB-B-Eingang sein, und auch wer einen Streamer mit einem USB-Ausgang besitzt, sollte auf diese Verbindungsmethode setzen. um in den vollen Genuss der Möglichkeiten seines Wadia zu kommen. So ist nämlich die Übertragung von Musik mit Samplingraten von mehr als 192 kHz bei 24 Bit möglich, die für die koaxialen und optischen Anschlüsse das Limit darstellen. Das ist zwar schon sehr gut, doch mit einem USB-Kabel sind sogar 384 kHz bei 32 Bit drin, wobei hier zusätzlich auch noch die Möglichkeit besteht, sowohl DSD als auch doppeltes DSD mit 5.6448 MHz wandeln zu lassen. Möglich macht es der verbaute ES9016S DAC-Chip aus dem Hause ESS, der für professionelle Ansprüche entwickelt wurde. Nach dem Wandeln werden die Signale an den digitalen Vorverstärker weitergegeben, der entweder symmetrisch über ein Paar XLR-Kabel mit einer Endstufe verbunden werden kann oder eine unsymmetrische Cinch- Verbindung zur Übertragung nutzt. Die vorliegende Samplingrate und die aktuelle Lautstärke werden beim Einsatz auf dem großzügigen Display an der Vorderseite angezeigt. Direkt daneben befinden sich die einzigen Bedieninstrumente, die man am Gerät selbst finden kann und die leider einen weiteren Kritikpunkt offenbaren. Um dem elegant-minimalistischen Design Genüge zu tun, sind die beiden Knöpfe nämlich doppelt belegt. Der rechte dient so einerseits zum Ein- und Ausschalten wie auch zum Erhöhen der Lautstärke. Der linke hat genau genommen sogar drei Funktionen, denn beim normalen Betätigen werden hier die Quellen durchgeschaltet, nachdem man die Taste aber einige Zeit gedrückt hat, verringert man hier die Lautstärke. Auf der Couch mag das nicht weiter ins Gewicht fallen, da man von dort alle Funktionen mit der Fernbedienung steuern kann. Bei Verwendung des 6,3-Millimeter-Kopfhöreranschlusses können die Momente des Wartens, bevor man die Lautstärke korrigieren kann, jedoch eher problematisch sein. Wer jedoch die bevorzugte Lautstärke eingestellt hat, kommt in den Genuss des wunderbaren Klangs des di122. Bereits bei Liedern in CD-Qualität spielt die kleine DAC/Pre-Kombi wunderbar detailliert. Gerade Live-Aufnahmen profitieren vom guten dreidimensionalen Sound, der den Raum erfüllt und mit seiner schönen Lebendigkeit einfach mitreißt. Auch über den Kopfhörerausgang dringt ein ausgewogenes Klangbild an die Ohren, bei dem es unten nicht an Kraft und oben nicht an Klarheit mangelt. Mit dem di122, einem kleinen Verstärker und einem MacBook, kann Computeraudio ruhig in die Wohnzimmer einziehen und sowohl Ohr als auch Auge gefallen. 

      Fazit

      Ein wunderschönes Äußeres beinhaltet beim Wadia di122 die vom Hersteller gewohnt hochwertige Technik. Kompakt genug, um neben dem Computer als Kopfhörerverstärker zu agieren, dabei aber ansehnlich und klangstark genug, um auch in der Wohnzimmeranlage einen Platz zu verdienen. Ab und an tut eine Frischzellenkur eben einfach gut.

      Kategorie: D/A-Wandler

      Produkt: Wadia di 122

      Preis: um 1900 Euro

      3/2015

      Ein wunderschönes Äußeres beinhaltet die vom Hersteller gewohnt hochwertige Technik

      Wadia di 122

      Ausstattung & technische Daten 
      Preis: 1900 
      Vertrieb: Audio Reference, Hamburg 
      Telefon: 040 53320359 
      Internet www.audio-reference.de 
      Abmessungen (B x H x T in mm) 254/80/254 
      Eingänge 1 x USB-B 
      - 2 x S/PDIF koaxial 
      - 2 x Toslink optisch 
      Unterstützte Abtastraten: koaxial und optisch bis 192 kHz, 24 Bit USB bis 384 kHz 32 Bit; DXD; DSD64 und DSD128 
      Ausgänge: 1 x RCA Stereo 
      - 1 x XLR Stereo 
      - 1 x 6,3 mm Kopfhöreranschluss (vorne) 
      checksum „Ein wunderschönes Äußeres beinhaltet beim Wadia di122 die vom Hersteller gewohnt hochwertige Technik. Kompakt genug, um neben dem Computer als Kopfhörerverstärker zu agieren, dabei aber ansehnlich und klangstark genug, um auch in der Wohnzimmeranlage einen Platz zu verdienen. Ab und an tut eine Frischzellenkur eben einfach gut.“ 
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      Philipp Schneckenburger
      Autor Philipp Schneckenburger
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      Datum 27.03.2015, 09:55 Uhr
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      Topthema: Feurig
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      High-End-Standbox mit ESS AMT

      Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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