Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Primare NP5 Prisma


Volles Spektrum

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Fast jeder Vollverstärker hat heute einen integrierten DAC, doch viele Nutzer bleiben noch immer bei analogen Quellen. Primare will den Umstieg auf Streaming deshalb noch etwas leichter machen.

Unterhaltung ist heute fast vollständig digital geworden. Satellitenfernsehen, Heimkino, Telekommunikation und Fotografie sind schon lange digital, und selbst Bücher und Magazine bestehen heute aus Bits. Natürlich gilt dies auch für die Musikwiedergabe, denn obwohl Schallplatten ein Comeback erleben, ist die Audiowelt bereits seit Einführung der CD zum  großen Teil auf Digitalisierung ausgerichtet. So ist es vollkommen normal, dass moderne HiFi-Geräte, sollten sie sich nicht ganz spezifisch an die Zielgruppe der Vinyl-Verfechter wenden, auch über digitale Anschlüsse verfügen. Vor- und Vollverstärker haben beinahe immer einen koaxialen oder optischen Eingang, der das Tor zur Welt des Streamings bereits aufstoßen kann.

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Was man also nur noch benötigt, ist ein passender Netzwerkplayer, der als Quelle genutzt wird. Genau so ein Gerät bietet Primare mit dem neuen NP5 Prisma. Hier soll eine besonders unkomplizierte Möglichkeit gegeben werden, bestehende Anlagen um Streamingfunktionalitäten zu erweitern. Die Schweden sind sich dabei bewusst, dass heute niemand gerne Platz verschenkt, und dimensioniern ihren digitalen Spielkameraden angemessen minimal. Als Grundfläche reicht der Platz, den eine CD-Hülle einnehmen würde, und mit weniger als vier Zentimetern Höhe genehmigt sich der NP5 auch in der dritten Dimension nur wenig Raum. Das ist schon mal ein Faktor für die einfache Integration des Players in eine bestehende Anlage, erkauft allerdings dadurch, dass das Schaltnetzteil des Geräts an den Stecker ausgelagert wurde. Ein weiteres Feature zur einfachen Aufstellung ist der Verzicht auf Bedienelemente am Gerät. Abgesehen von drei kleinen Status-LEDs auf der Oberseite bietet der Prisma keine Features, sodass man ihn getrost auch hinter anderen Komponenten oder anderweitig außer Sichtweite aufstellen kann. Eine Bodenplatte aus Metall lässt den Netzwerkplayer stabil stehen, während das Kunststoffgehäuse die kabellose Nutzung ermöglicht, ohne dass man externe Antennen am Gerät anbringen muss. Neben Bluetooth verfügt der NP5 auch über eine WLAN-Schnittstelle, sodass der Ethernetport an der Rückseite eigentlich optional ist. Auch dies ein Faktor für die Möglichkeit, den Streamer so flexibel wie möglich aufzustellen. Dank Einrichtung per Google Home oder AirPlay, wobei kurzzeitig ein eigener WLAN-Hotspot erstellt wird, muss man theoretisch zu keiner Zeit ein Netzwerkkabel bemühen, um den Player in Betrieb zu nehmen. Bei den Ausgängen beschränkt sich Primare auf die beiden S/PDIF-Varianten mit koaxialem oder optischem Anschluss. Auch eine USB-A-Schnittstelle ist auf der schmalen Rückseite des Gerätes vorhanden, dient allerdings nicht als Ausgang für digitale Signale. Stattdessen ist die Buchse zur Verbindung von Festplatten oder Speichersticks gedacht, die vom Netzwerkplayer direkt ausgelesen werden können, sodass man prinzipiell auch ohne NAS auskommen kann. Per Netzwerk oder externer Platte spielt der NP5 Musik in verschiedenen Dateiformaten ab. MP3, FLAC und WAV sind kein Problem und selbst DSD kann der kompakte Player wiedergeben. Allerdings funktioniert dies aus schließlich bei der Nutzung von USB. Bei den PCM-Samplingraten sind dann wieder alle Anschlüsse identisch und ermöglichen die Verwendung von maximal 192 kHz bei 24 Bit. Verstärker mit digitalen Anschlüssen bekommen hier also das Maximum geboten, das mit den beiden Übertragungsvarianten möglich ist. Sollte das angeschlossene Gerät damit jedoch überfordert sein, weil es eventuell schon ein wenig älter ist, lässt sich das Ausgabesignal auch auf 48 oder 96 kHz begrenzen. Wer weitere Geräte von Primare nutzt, kann außerdem den RS232-Anschluss nutzen, um beispielsweise die Lautstärke des Verstärkers mit der App des Streamers zu steuern. Auch die Primare-Prisma-App gibt sich Mühe dabei, Neueinsteiger in das Thema Streaming nicht zu überfordern und so die Einstiegshürde möglichst  gering zu halten. Der Bildschirm wird in drei Segmente aufgeteilt, die das Wahren der Übersicht besonders erleichtern. Am unteren Bildschirmrand findet man das momentan laufende Lied und alle Wiedergabefunktionen. Links gibt es Zugriff  auf alle verbundenen Quellen und rechts bleibt viel Raum zur Navigation durch die ausgesuchten Musikspeicher, wobei sogar die Größe der Cover oder Ordner in vier Stufen angepasst werden kann. Eine Wort- und eine Buchstabensuche erleichtern zusätzlich das Finden des gewünschten Albums. Gut gemacht ist auch die allgemeine Menüführung. Zwar gibt es hier und da einige Untermenüs, wobei die einzelnen Punkte zunächst nach unten hin aufklappen und erst bei Bedarf ein neues Fenster eingeschoben wird. Die Menüs sind also im Normalfall nur eine Ebene tief, und mit einem Tastendruck geht es sofort zurück zum vorherigen Fenster. Selbst wer bisher praktisch keine Erfahrungen mit Streamern und deren Bedienprogrammen hatte, wird sich bereits nach einigen Minuten gut in der eigenen Bibliothek zurechtfinden. Auch zahlreiche Streamingdienste werden vom NP5 unterstützt, allerdings sind diese nicht direkt in die App integriert. Stattdessen werden Qobuz, Tidal, Deezer, Soundcloud, Spotify und Tune-In von der App angezeigt, doch der ausgewählte Dienst wird anschließend separat geöffnet. Spielt man von hier Musik, muss man den Primare-Streamer noch kurz per Chromecast oder AirPlay als Ausgabegerät auswählen, dann gibt es auch Musik aus dem Internet auf der Anlage. Das bedeutet aber, dass sich das Nutzerinterface je nach genutzter App ändert. Auf die Funktionalität hat das Konzept keinen Einfluss und tatsächlich ist die Unterstützung von Googles und Apples Netzwerkübertragung eine gute Sache. So kann nämlich praktisch jede App zur Audiowiedergabe an der Anlage genutzt werden. Wer doch lieber alles aus einer Hand haben möchte, kann Roon benutzen, um den Prisma zusammen mit anderen unterstützten Geräten in einer entsprechenden Umgebung einzusetzen. Das Konzept des schwedischen Herstellers geht mit dem NP5 wunderbar auf. Vom Erhalt des Kartons bis zum Spielen der ersten Töne vergehen nur wenige Minuten. Viel näher als hier kommt man dem Prinzip von Plugand-Play bei modernen Netzwerksystemen kaum. Auch ohne Nutzung eines Ethernetkabels machte der kleine Streamer eine gute Figur. Einzig beim  schnellen Wechsel von Songs in 192 kHz benötigte der Prisma ein wenig mehr Bedenkzeit als sonst.  Klanglich geht der Player recht neutral ans Werk. Sehr linear und ohne Überbetonung bestimmter Frequenzbereiche liefert er gute Voraussetzungen für den genutzten Digital-AnalogWandler. Dazu zieht er viele Details  aus dem Signal heraus und stellt die musikalischen Komponenten angenehm plastisch dar. Die Bühne wirkt breit, überzeugt aber vor allem mit einer guten Tiefenstaffelung. Auch in Sachen Dynamik wird einiges geboten, wodurch der NP5 lebendig und frisch wirkt. Genreübergreifend klingt der Streamer einfach sympathisch.  Für den Einstieg oder zur einfachen Nachrüstung ist der NP5 Prisma genau richtig. Bequem bei der Einrichtung und Integration in ein bestehendes System ist der Streamer schnell einsatzbereit und bietet HiRes- und Internetstreaming ganz nach Wunsch. Dazu ist die Bedienung durchdacht und bietet eine komfortable und eingängige Steuerung. Hier werden alle Vorzüge der digitalen Musikwiedergabe in einem kompakten und preiswerten Gerät zusammengefasst.

Fazit

Dank seiner Einfachheit in Sachen Aufstellung, Einrichtung und Bedienung ist der Primare NP5 Prisma ein toller Einstieg in die Welt des Streamings. Dabei bietet der kleine Netzwerkplayer mit HiRes, Onlineservices und Multiroom alles, was man heute braucht, um Verstärker mit digitalem Anschluss die passende Quelle zur Seite zu stellen.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Primare NP5 Prisma

Preis: um 500 Euro

6/2020
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 500 Euro 
Vertrieb: In-akustik, Ballrechten-Dottingen 
Telefon: 07634 56100 
Internet: www.in-akustik.de 
B x H x T: 143 x 36 x 120 mm 
Eingänge: WLAN, 1 x Ethernet 1 x USB-A, Bluetooth 
Unterstützte Formate: MP3, OGG, WMA, ALAC, FLAC, AIFF, WAV, DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 192 kHz, 24 Bit; DSD bis DSD128, 5,6 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x S/PDIF koaxial 1 x Toslink optisch 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 28.06.2020, 10:01 Uhr
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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