Einzeltest: Sharp LC-60LE925E

Sie interessieren sich für einen Fernseher, der Ihnen von allem etwas mehr bietet? Wie wäre es mit einem größeren Bild, mehr Komfort, HDTV, Timeshift und 3D-Wiedergabe? Der Sharp LC-60LE925E bietet nicht nur alles dies, sondern auch noch ein paar Farben mehr als andere TVs.

Der LC-60LE925E ist schön groß. Nein, das stimmt so nicht: Er ist groß und schön, so muss es heißen. Sein klares Design mit dem schlanken Profil verleiht dem zentnerschweren HDTV-Boliden mit gläsernem Standfuß eine gewisse optische Leichtigkeit. Falls gewünscht, kann der LC-60LE925E von seinem Sockel gelöst und als flaches Bild an die Wand gehängt werden.

Neue Display-Technik

Der Bildschirm des LC-60LE925E arbeitet mit Sharps Quattron-Technologie, die übrigens von der European Imaging & Sound Association (EISA) mit dem Innovationspreis 2010/2011 geehrt worden ist. Ein Highlight der besonderen Art und das Herzstück der Quattron-Bildschirme ist die von Sharp entwickelte RGBY-Technik.

Das Kürzel RGBY steht für „Red-Green-Blue-Yellow“, also „Rot-Grün-Blau-Gelb“. Üblicherweise setzen sich die Bildpunkte im TV-Bild aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau, kurz: RGB, zusammen. In Erweiterung des traditionellen RGB-Verfahrens verwendet Sharp ein gelbes Element als vierte Farbe in jedem Bildpunkt (= Pixel). Während gelbe Farbtöne normalerweise durch Mischung von Rot und Grün erzeugt werden, setzen sich diese Farben bei der Quattron- RGBY-Technik aus Anteilen von Rot und Grün plus reinem Gelb zusammen. Bei der Entwicklung von Quattron war das erklärte Ziel eine Verbesserung der Bildqualität. Durch RGBY wird der darstellbare Farbraum erweitert; und so werden die Möglichkeiten für die Darstellung von Farbnuancen ausgebaut. Ein willkommener Nebeneffekt ist ein größerer Helligkeitsgewinn, der bei 3D-Wiedergabe dabei hilft, die Lichtverluste, die durch den Einsatz der Shutterbrille bei 3D-Filmen entstehen, auszugleichen. Ebenfalls wichtig für die Bildqualität ist die 200-Hertz-Technik des 60-Zoll-Bildschirms. Mit 200 Hertz werden Bewegungen schärfer dargestellt. Zusätzlich ist die 200-Hertz-Bildtechnik bei der Wiedergabe von 3DBlu-ray-Discs geradezu unverzichtbar.

Ausstattung

Der Sharp 60-Zöller bietet das volle Programm in Sachen digitaler Empfang. Seine HDTV-tauglichen Tuner verarbeiten Standard- und HD-Fernsehen über Satellit, Kabel und DVB-T.  Doch damit nicht genug: Per LAN-Verbindung oder WLAN geht der LC-60LE925E ins Internet und holt von dort Internet-TV-Seiten ins Haus, und zwar über Sharp Aquos Net+. Mit vier HDMI-Anschlüssen und USB ist für komfortable digitale Anschlussmöglichkeiten gesorgt. Ein USB-Stick mit diversen Fotos, Videos und MP3-Musik wurde sofort erkannt, die Mediadateien wurden blitzschnell und richtig sortiert angezeigt sowie problemlos abgespielt. Aber zurück zur Netzwerkausstattung: Für sein Internetportal Aquos Net+ arbeitet Sharp mit Philips („Net-TV“) zusammen. Der LC-60 LE925E hat im HEIMKINO-Labor dank „Plug-and-Play“ rasch und problemlos Anschluss an unser Netzwerk und das Internet gefunden. So konnten wir bereits nach wenigen Minuten spannende Trailer von „Kino.de“ auf dem Großbildschirm genießen.

Timeshift

Der LC-60LE925E von Sharp hat eine integrierte Timeshift- Funktion an Bord. Wenn Sie bei einem gemütlichen Fernsehabend eine Pause brauchen, um etwa zu telefonieren, Getränke zu holen oder Knabbereien auf den Tisch zu stellen, lässt sich die Timeshift-Funktion des Sharp-Flaggschiffs nutzen, um den Film „anzuhalten“ und ihn später in aller Ruhe fortzusetzen. Der interne Speicher reicht – je nach Datenrate des Senders – für bis zu 150 Minuten Fernsehen. Im Test hat sich sich der Timeshift durch die gute Markierung der entsprechenden Tasten auf der Fernbedienung quasi von selbst erklärt. Ein weiteres Feature ist der Aufnahme-Timer, der über den elektronischen Programmführer (EPG) programmiert werden kann und der darauf vorbereitet ist, entsprechende Aquos-Rekorder zu steuern.

Energiesparen mit Sharp

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Möglichkeiten, wie man mit dem Sharp-Boliden Energie sparen kann. Der Hersteller Sharp hat ein umfangreiches Eco-Paket integriert, das vom optimierten Stromverbrauch bei unverminderter Helligkeit über automatisch angepasstes LED-Hintergrundlicht bis zur Abschaltung des Bildschirms bei Audiobetrieb reicht. Nicht umsonst trägt der Fernseher das EU-Gütesiegel der „Eco flower“. Im Labor bestätigte sich die besondere Sparsamkeit dieses XXL-Fernsehers mit Messwerten um 150 bis 160 Watt im Filmmodus und um 100 Watt im Eco-Betrieb.

Komplett einsatzbereit

Lobenswert: Eine Shutterbrille und ein WLAN-Adapter gehören beim Sharp LC-60LE925E schon ab Werk zum Lieferumfang. Wer will, kann also mit diesem Fernseher sowohl im Netzwerk (bzw. Internet) und mit 3D-Blu-rays richtig durchstarten.

Bildqualität

Der LC-60LE925 hat einen sehr tiefen Schwarzwert. Doch selbst für einen Hersteller wie Sharp ist die Ausleuchtung eines 60-Zöllers mit Edge-LED-Licht kein Kinderspiel, so dass wir im völlig verdunkelten Labor eine „Wolke“ im Schwarz-Testbild entdeckten. Sobald jedoch Licht im Testraum eingeschaltet war, war davon nichts mehr zu sehen. Sehr gut gefiel uns die HDTV-Wiedergabe über Satellit (u. a. mit Arte HD getestet ) mit scharfen und kontrastreichen Bildern, und auch die Wiedergabe von Standard-TV gelingt gut. Das beste Bild liefern die HDMI-Eingänge bei Blu-ray-Discs. Hier überzeugte der Sharp mit präziser, pixelgenauer Darstellung und natürlicher Anmutung. Im Test zeigte der Fernseher kontrastreiche, brillant wirkende Bilder – keineswegs unnatürlich knallig oder „bunt“. Vielmehr wirkt die Farbdarstellung des Sharp – besonders im vorprogrammierten Kino-Modus – insgesamt harmonisch.

3D-Wiedergabe

Bei unserem Praxistest haben wir es uns natürlich nicht entgehen lassen, die 3D-Wiedergabe auf die Probe zu stellen. Als 3D-Filme haben wir „Monster House“ und „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ eingelegt. Der 60-Zoll-Fernseher erkannte das 3D-Signal unmittelbar und wechselte sofort in den passenden 3D-Modus. Im Test verlief die Wiedergabe der dreidimensionalen Trickbilder so problemlos wie selten. Ab (mindestens) 3 Metern Betrachtungsabstand zeigte der 60-Zöller eine einwandfreie Tiefenstaffelung und sehr gute Räumlichkeit der Bilder. Dabei half der 3D-Helligkeitsausgleich des Fernsehers, die optimale Bildqualität möglichst zu erhalten. Zudem konnten wir in den 3D-Bildern der beiden Animationsfilme nahezu keine Geisterbild-Effekte wahrnehmen, was zusätzlich für die Qualität dieses Fernsehers spricht. So kommt Kino-Feeling beim 3D-Abend auf!

Technik-Info_ Warum vier Farben?

Bei Sharps Quattron-Technologie sind die Pixel nicht auf herkömmliche Art aus Rot, Grün und Blau (RGB) zusammengesetzt, sondern um ein gelbes Segment (Y = Yellow) ergänzt. Diese RGBY-Pixelstruktur erweitert den Farbraum und bringt eine größere Palette an darstellbaren Farbnuancen, vor allem bei Gelb- und Grün-Schattierungen, aber auch bei einigen Blau-Tönen. Willkommener Nebeneffekt: Durch das gelbe Element steigt die Lichtausbeute des Bildschirms, was mehr Helligkeit bei weniger Energiebedarf bedeutet.

Fazit

Mit seinem neuen „925er“ gibt Sharp richtig Gas und geht auf die Überholspur. Sharp versteht es, aus den vier Quattron-Pixelfarben echte Vorteile zu ziehen und bietet mit dem LC- 60LE925E ein hervorragendes ausgestattetes, komfortabl Wohnzimmerkino der Spitzenklasse.