Kategorie: Hifi sonstiges

Einzeltest: bFly Audio StoneLine


Aufräumen

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Nehmen Sie für Ihr Auto einfach irgendwelche Reifen? Verlegen Sie ihr Parkett „einfach so“? Oder installieren Sie einen Herd auf dem nackten Küchenfußboden? Alles interagiert mit seiner Umgebung und gerade sensible technische Geräte sind „Umwelt“-Einflüssen ausgesetzt, die ihnen die Arbeit erschweren und letztlich unseren Musikgenuss schmälern.

Die Augsburger Firma bFly Audio hat sich mit sinnvollen, guten und preisgünstigen Absorbern und Basen für HiFi- Geräte einen Namen gemacht. Ich kann die Güte ihrer Produkte nur unterstreichen, denn ich nutze viele davon seit Jahren. Sie müssen das so verstehen: Ich bin faul. Und wenn ich zusätzliche Elemente in meine Anlage einführe, dann muss es einen echten Grund dafür geben. „Ein bisschen besser, glaube ich“, reicht dafür nicht. In Sachen Basen arbeite ich mit einer bFly BaseTwo unter verschiedenen CD-Playern und einer PowerBase unter wechselnden Plattenspielern (für die Zarge meines Garrards ist sie nicht groß genug).


Zur Erinnerung: Die BaseTwo besteht aus einer 30 mm-Multiplexplatte, auf die mittels eines Polymerklebers eine abschließende Aluminiumschicht aufgebracht ist, die neben ihrer isolierenden Funktion quasi nebenbei auch vor HF-Strahlung schützen soll.

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Die PowerBase ist aufwendiger dreischichtig aus Bambus und Aluminium aufgebaut und hat eine erhöhte Schirmfunktion durch ihre zusätzlich Erdung. Es sind „Komponenten“, die Sinn machen und über die man, einmal genutzt, nicht mehr nachdenken muss und sie auch nicht mehr missen möchte. Daneben haben jede Menge Absorber, speziell aus der Masterund der neueren, besonders wirkungsvollen Pure-Serie ihren festen Platz unter meinen Geräten gefunden. Mit der FlatLine-Basis kam bFly im vergangenen Jahr dem Wunsch vieler Kunden nach flacheren Basen nach, die man auch in weniger hoch bauenden Regalen unterbringen kann. Die StoneLine stellt zu diesen sehr günstigen Modellen ein deutliches Upgrade dar. Mit 30 Millimetern ist die normale StoneLine-Basis gleich hoch wie die FlatLine mit den Plus-Füßen. Die Twin hingegen baut dann schon 45 Millimeter hoch – im Vergleich dazu misst die BaseTwo 60 Millimeter und die PowerBase sogar 64 Millimeter. Wozu braucht man also solche Basen konkret? Alle Musikwiedergabegeräte sind Störungen aus dem Netz und aus der Luft sowie schädlichen Schwingungen aller Art ausgesetzt: Das kann Mikrofonie, Raum- oder Trittschall sein. Spikes sind manchmal die Lösung, allerdings ist ihre Art der Ankopplung auf suboptimalen Racks oder schwingend verlegten Böden nicht der richtige Weg. Hier muss entkoppelt werden und das gelingt eben mit Stellfüßen/Absorbern und/oder Basen.


Mikrofonieeffekte erkennt man zum Beispiel an einem nervösen und räumlich diffusen Klangbild. Oft schiebt man das auf das Gerät selbst, wobei gerade Plattenspieler oder CD-Player, durch Raumschall ungünstig angeregt, Abtastprobleme bekommen können. bFly rät, zunächst einmal solche Quellgeräte mittels Absorbern quasi ruhig zu stellen. Bei Verstärkern und Netzteilen kann durch die Verminderung von Körperund Raumschall ein deutlich stabileres und natürlicheres Klangbild erreicht werden. Da in Netzteilen sehr hohe Ströme fließen, ist hier der Effekt von Absorbern oft klar hörbar – ich kann das nur bestätigen. Lautsprecher leiden speziell auf Laminat-, Dielen- oder schwimmend verlegtem Parkettboden durch Spikes an schwammigem Bass und diffuser Abbildung. bFly-Audio-Macher Reinhold Schäffer forscht seit gut zehn Jahren zu all diesen Themen und hat sein MLA-Mehrschicht- Absorber-Konzept in dieser Zeit konsequent weiterentwickelt. Die Idee dahinter ist einfach und logisch: Gezielt ausgewählte Materialien, geschickt in Stärke und Dimension gewählt, sind in der Lage Resonanzen derart zu absorbieren, dass am Ende praktisch nichts von ihnen übrig bleibt. Ein Material alleine wäre dazu nicht wirklich in der Lage. Außerdem sind die Absorber an unterschiedliche Gewichte angepasst und so sehr effektiv in der Lage, verschiedenste Frequenzspektren wirkungsvoll zu filtern. Typische Materialien sind Sorbothan, Kork, Kautschuk und Aluminium, das als Leiter dient, bevor den unerwünschten Schwingungen an der Basis endgültig der Garaus gemacht wird. Schäffers Experimente mit Steinplatten begannen vor etwa acht Jahren mit dem Umzug in einen neuen Hörraum. Sein schwimmend verlegtes Parkett verlangte Unterstützung für die Lautsprecher, die speziell im Bassbereich und in der Abbildungspräzision suboptimal klangen. Also verwendete er verschiedene Steinplatten mit unterschiedlichen Absorbern.


Egal ob Granit, Marmor, Schiefer, Standstein, Beton – so richtig zufrieden war er nie. Erst die aktuelle Lösung mit einem mineralischen Granulat erfüllt seine klanglichen und optischen Erwartungen voll und ganz. Wobei die Rosenquarzversion noch einen draufsetzt, aber dazu später noch mehr. Die „Füße“ der StoneLine-Basen entsprechen weitgehend den Pure-Absorbern, die ich für die Krone der bFly-Absorber halte. Die Schichten der Füße von oben nach unten sind: Natur-Kautschuk; ein massiver Aluminium-Korpus als Trennschicht; Kork mit Naturkautschuk; Sorbothan mit paralleler Luftkammer; Spezialkautschuk; ein Aluminiumdeckel und ein Gelkissen mit definiertem Härtegrad. Unter diesen Füßen kann man zudem noch mit Kork- Kautschuk-Plättchen von 1 mm Dicke experimentieren, die den Klang im Grundton etwas steuern können. Sie dienen außerdem dazu, Unebenheiten auszugleichen, da die Füße nicht höhenverstellbar sind. Gemäß der „MLA-Philosophie“ – man könnte dazu auch sagen „mehr hilft mehr“ – gibt es die StoneLine Twin, eine doppelte StoneLine. Mit zweien dieser Basen habe ich mich intensiver beschäftigt – eine bestehend aus dem „normalen“ Granulat und einer Rosenquarzvariante. Natürlich habe ich auch die „einfache“ Variante der Basen ausprobiert und auch die machen einen signifikanten Unterschied, vor allem, wenn man vorher keinerlei Entkopplung unter den entsprechenden Geräten hatte. Warum dann nur die Twin? Ganz simpel: Sie ist einfach deutlich besser als die einfache Variante. Auch wenn ein Gerät bereits gute Absorberfüße hat, macht so eine Basis Sinn. Bestes Beispiel ist die Qualiton-Classic- APX-200-Röhrenendstufe. Sie hat von Haus aus sehr hochwertige Füße mit Korkeinlagen. Stelle ich sie auf eine Rosenquarz- Twin-Base, wird der Hochton um einiges geschmeidiger und der Bass straffer. Auch das Ein- und Ausschwingen der Töne nimmt deutlich zu, was sich bei der Platzierung einer weiteren Twin unter der APR-204-Vorstufe noch weiter verstärkt. Unter den Lautsprechern platziert stellt sich ein ähnlicher Effekt ein, den ich mit dem Titel des Artikels bereits angesprochen habe: Es ist wie Aufräumen.


Das Klangbild wirkt klarer, geordneter, stimmiger. Besonders deutlich wurde die Verbesserung, als ich eine Twin-Basis unter meinem CD-Player platzierte. Der steht in meinem Kirsche-Vollholzrack bereits auf bFly- Pure-Absorbern, die ihn klanglich ohnehin schon nach vorne gebracht haben. Der Effekt durch das Hinzufügen des Twin allerdings war sprichwörtlich erschreckend. Warum das denn? Mit einer einzelnen StoneLine-Basis wurde die Wiedergabe deutlich aufgeräumter und grundsätzlich entschlackt, wie wenn man in einem Rüttelsieb frisch geerntete Oliven vor der Pressung von den kleinen Ästen und Blättern befreit. Mit der verdoppelten Twin passiert dann noch einmal etwas ganz anderes. Bei den ersten hohen Klavieranschlägen Ellingtons bin ich sprichwörtlich zusammengezuckt, so eine fast schon brutale Dynamik hat mein zwar guter, aber keineswegs hyperhighendiger CD-Player auf einmal entwickelt. Natürlich habe ich alle Einstellungen am Verstärker unverändert belassen und erlebte einen Bass mit deutlich mehr Körper, mehr Holz, mehr von allem. Was außerdem zusätzlich passiert, ist ein subjektiver Dynamik- und damit verbundener Lautstärkesprung von ein, zwei Dezibel. Wenn man genau darüber nachdenkt, ist das ja auch logisch, denn sobald störender „Müll“ wegfällt, kann die Musik ungestört abgetastet werden und wirkt damit subjektiv lauter. Und bitte, Sie müssen mir das nicht glauben, probieren Sie es aus. Ich jedenfalls werde diese Basis keinen Zentimeter mehr von dieser Position wegbewegen. Der Vergleich der „normalen“ Twin mit der Rosenquarzvariante endet übrigens für meine Ohren jedes Mal zugunsten des Rosenquarzes. Nein, das ist jetzt kein Quantensprung, aber dadurch bekomme ich genau das Mehr an Klangfarben und ja, Magie, das Musik ihren ganz besonderen Glanz verleiht. Das wird sicherlich nicht jeder Hörer genauso empfinden, aber wenn Sie sich für die bFly StoneLine interessieren, sollten Sie sich diese Variante unbedingt einmal anhören. Der Rosenquarzanteil scheint etwas mit der Wiedergabe zu machen, was zumindest ich, nachdem ich es einmal gehört habe, definitiv nicht mehr missen möchte.

Fazit

Die neuen StoneLine Entkopplungsbasen von bFly Audio sind nichts weniger als ein Erfolg auf ganzer Linie. In der einfachen Variante helfen sie bereits, viele Probleme in den Griff zu bekommen. Die Twins setzen dann dem Ganzen noch die Krone auf. Glückwunsch nach Augsburg.

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: bFly Audio StoneLine

Preis: um 499 Euro

9/2019
Ausstattung & technische Daten 
Einführungspreise (Rosenquarz in Klammern):
Größe S/M S/M Standard: 499 Euro (799 Euro) 
Größe M Standard: 599 Euro (899Euro) 
Größe L Standard: 799 Euro (1.099 Euro) 
Größe XL Standard: 999 Euro (1.299 Euro) 
Vertrieb: bFly-audio, Augsburg 
Telefon: 0821 – 9987797 
Internet: www.bfl y-audio.de 
Maße (B x T): S/M: 250 x 350 mm 
Höhe: 30 mm 
Gewicht Standard: S: 1,9 kg 
Gewicht TWIN: S: 3,7 kg 
Farbe: Vulkanschwarz, Betongrau Gegen Aufpreis: Rosenquarz 
Garantie: 5 Jahre 
Unterm Strich ... Die neuen StoneLine Entkopplungsbasen von bFly Audio sind nichts weniger als ein Erfolg auf ganzer Linie. In der einfachen Variante helfen sie bereits, viele Probleme in den Griff zu bekommen. Die Twins setzen dann dem Ganzen noch die Krone auf. Glückwunsch nach Augsburg. 
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