Kategorie: Hifi sonstiges

Einzeltest: Cocktail Audio X45 Pro


Ausgewachsen

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Bei Cocktail Audio wird die einstige elegante Zurückhaltung durch einen deutlich direkteren Ton ersetzt. Der neue X45 Pro will zeigen, was er zu bieten hat.

Die Systeme von Cocktail Audio boten schon immer viele Möglichkeiten. Egal ob als Server, Streamer, CD-Player oder DAC: Soft- und Hardware der Produkte lieferten eine Vielzahl von Funktionen. Während andere Hersteller schon mal dazu neigen, selbst unwichtige Details in den Vordergrund zu stellen oder alltägliche Features als große Neuerung zu verkaufen, machte man bei Cocktail Audio einfach sein Ding. Das Design folgte stets einem bestimmten Muster und oft bot erst ein Blick auf die Rückseite darüber Aufschluss, ob es sich um ein System mit Verstärker oder um einen reinen Server handelt. Auf technische Details wies man zwar gerne hin, allerdings nur in gedruckter Form auf den Verpackungen und Bedienungsanleitungen der Geräte.

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Auch dabei beschränkte man sich meist auf unterstützte Formate und Abtastraten. Die reine Anzahl an Seiten in der Anleitung zeigte da fast schon deutlicher, was das Gerät zu bieten hat. Nun scheint allerdings eine Zeitenwende eingeläutet zu werden. Besaßen alle Systeme zuvor einen Namen, der aus einem Buchstaben und einer zweistelligen Zahl bestand, wird nun ein Zusatz angehängt, der wenig Spielraum für Interpretation lässt. Neben dem normalen X45 gibt es ab jetzt auch eine Version namens „Pro“. Ein Anhang, der gleichermaßen auf Performance, Verarbeitung und verwendete Hardware verweist. Im Speziellen bezieht sich dies auf den verwendeten Digital-Analog-Wandler. Wie üblich kommt auch im X45 ein Chip aus der Herstellung des Halbleiterspezialisten ESS zum Einsatz. Zum ersten Mal verwendet Cocktail Audio nun aber einen Wandler aus der neuen Sabre-Referenzreihe, die ebenfalls den Namenszusatz „Pro“ verpasst bekam. Unter einem kleinen Kühlkörper sitzt auf der neu entworfenen DAC-Platine ein ES9038 Pro. Ein Chip, der bereits kurz nach seiner Markteinführung die ehemaligen Sabre32-DACs merklich übertrifft. Und um es gleich vorwegzunehmen, genau das tut er auch im neuen X45 Pro. Bereits bei CD-Rips liefert der Wandler eine enorme Detailfülle. Trotz der nur 16 Bit des Ausgangsmaterials schaffte es Cocktail Audios neues Flaggschiff gut, eine offene, breite Bühne darzustellen. An Dynamik mangelte es ebenfalls nicht, was Rock und Pop einen wunderbaren Punch gab. Trommelwirbel, Kickbass und Hi-Hat-Gewitter sorgten fast schon für nervöses Herumrutschen auf dem Hörplatz, während die eigene Professionalität den Drang zum Mittanzen dann letztlich doch unterdrücken konnte. Weniger tanzbar, dafür mit enorm viel Gefühl und angenehmem Flow zeigte sich das Spiel des X45 dann bei 24-Bit-Jazz- und Klassikaufnahmen. Erneut schien der Wandler an jedem Bit zu hängen und möglichst jede noch so kleine Information aus dem Datenstrom in eine analoge Form zu bringen. Räumlichkeit und Ortung verbesserten sich mit zunehmender Auflösung weiter. Das ganze Ausmaß an Feindynamik, zu dem der DAC im Stande war, ließ sich letztlich wunderbar bei Jonas Nordbergs Lautenspiel in DSD256 erkennen. In Anbetracht der Tatsache, dass die ESS-SabrePro-Chips sich eigentlich noch am Anfang ihres Lebenszyklus befinden, ist es schon beeindruckend zu sehen, wozu die Wandler imstande sind. Benötigte die vorhergehende Sabre32-Reihe noch einiges an Feintuning bezüglich ihrer Firmware, liefert die neue Serie bereits jetzt ein deutlich musikalischeres Spiel, als dies bei den Vorgängern der Fall war. Den X45 Pro nur auf seinen DACChip zu reduzieren, würde dem Gerät allerdings nicht gerecht werden. Auch wenn es gerade dieser namensgebende Baustein ist, der dem System viele Fähigkeiten verleiht. So liegt die maximal mögliche Abtastrate bei DSD sogar noch über den angesprochenen 11,2 MHz von DSD256. Erst bei DSD512 tritt der X45 die Bremse, auch wenn diese Werte von der Realität der meisten Hörraume ein ganzes Stück entfernt liegen. Auch bei PCM, das der X45 Pro in beinahe allen gängigen und selteneren Formaten wiedergeben kann, bewegt sich Cocktail Audio wie immer am oberen Grenzbereich. Maximal 768 kHz bei bis zu 32 Bit werden von System und DAC unterstützt. Nötig ist dafür auch die richtige Hardware des Servers, weshalb die Pro- Version des X45 im Vergleich zum Standardmodell deutlich aufgewertet wurde. Auch hier kümmert sich ein ARM-Cortex-A9-Prozessor um die Durchführung aller Rechenvorgänge. Allerdings handelt es sich um einen Quad- statt eines Dual-Core- Prozessors, mit vier mal 1 GHz. Zur Unterstützung verfügt der X45 Pro dann noch über 8 GB Arbeitsspeicher. Damit arbeitet das System angenehm schnell. Umso beeindruckender ist das Technikspektakel, wenn man sich vor Augen hält, dass das Gerät eigentlich als DAC konzipiert ist. Für diese Aufgabe stehen alle passenden Anschlüsse zur Verfügung, inklusive der oft vernachlässigten AES/EBU-Buchse und natürlich einem USB-B-Port. Dazu ist der X45 Pro noch mit einer Vorstufe ausgestattet, die auch von analogen Quellgeräten genutzt werden kann. Zwei unsymmetrische Cincheingänge stehen zu genau diesem Zweck zur Verfügung, von denen einer sogar für ein MM-Abnehmersystem eines Plattenspielers ausgelegt ist. Für den Anschluss an Vollverstärker oder Endstufen setzt Cocktail Audio sowohl auf Cinch als auch auf symmetrische XLRAusgänge, um das Pro-System mit praktisch allen Geräten kompatibel zu machen. Ob man neben dem X45 Pro aber noch viele Geräte benötigt ist fraglich, denn prinzipiell ist hier bereits alles an Bord, was man sich als Musikfan wünschen kann. Per Ethernetkabel an ein Heimnetzwerk angeschlossen ist das Gerät in der Lage, Musik von allen verfügbaren Netzwerkspeichern direkt wiederzugeben. Grundsätzlich ist dies auch per WLAN möglich, wofür aber ein passender USB-Dongle verwendet werden muss, der einen der drei verfügbaren Anschlüsse dauerhaft belegt. Wer einen Router in Reichweite hat, setzt also lieber aufs Kabel und nutzt die Ports stattdessen zum Erweitern des internen Speichers oder zum Übertragen von Musik. Ob der X45 Pro einen internen Musikspeicher besitzt, entscheidet man selbst, denn grundsätzlich wird das Gerät zunächst ohne Festplatte ausgeliefert. Verschiedene Speicheroptionen können beim Kauf gegen Aufpreis ausgewählt werden, oder man entscheidet sich, selbst eine passende Festplatte einzusetzen. Dank der praktischen Schublade an der Rückseite gelingt dies jedem, der in der Lage ist, vier Schrauben festzuziehen. HDDs und SSDs mit 2,5 oder 3,5 Zoll mit einem maximalen Speicherplatz von 8 TB können verwendet werden. Ausgestattet mit einem solchen Speicher, kann der X45 Pro selbst als Server dienen. Neben der direkten Wiedergabe mit dem Gerät selbst stellt das System die gespeicherte Musik auch für andere Quellgeräte im selben Netzwerk zur Verfügung. Dabei kann man sogar zwischen Samba, FTP oder Webserver auswählen. Überspielt wird die Musik entweder über die bereits erwähnten USB-Anschlüsse, während sich für größere Mengen an Daten das Überspielen direkt über das Netzwerk anbietet. CDs, die man noch nicht auf Festplatten übertragen hat, können beim X45 Pro direkt gerippt werden. Ein Slot-in-Laufwerk an der Front nimmt die Scheiben entgegen, um den Inhalt im gewünschten Format direkt auf der internen Festplatte zu hinterlegen. Verschiedene Einstellungen setzen den Fokus entweder auf ein möglichst schnelles oder ein möglichst genaues Ergebnis. Gleich gewichtet nimmt sich das Gerät durchschnittlich etwa sieben bis acht Minuten Zeit, um die CD inklusive Metadaten in den Speicher zu bringen. Einzig das passende Cover muss man nach dem Vorgang noch selbst auswählen, wofür man auf die Ergebnisse verschiedener Quellen zurückgreifen kann. Nachträgliches Editieren ist nicht notwendig, da der Vorgang direkt nach Abschluss des Rippens vorgenommen wird. Sollte man doch mal etwas verändern wollen, bietet der X45 Pro auch dazu die Möglichkeit. Jedes Musikstück und Album, das sich auf der Festplatte befindet, kann nachträglich bearbeitet werden. Dies kann man entweder mithilfe der Drehregler und Tasten an der Gerätefront tun oder dafür die beiliegende Fernbedienung verwenden. Diese ist zwar beinahe schon ein wenig mit Tasten überladen, sodass eine wirklich intuitive Steuerung wohl nur Langzeitnutzern gelingen wird, doch die verschiedenen Funktionen des X45 Pro lassen sich so dennoch wunderbar bedienen. Mitverantwortlich ist dafür das enorme 7-Zoll-Display in der Mitte der Front. Dank der recht übersichtlichen Menüstruktur des Systems und des angenehmen Kontrasts lässt sich der Server sehr gut von der Couch aus bedienen. Natürlich bietet Cocktail Audio mittlerweile eine passende App für Tablets und Smartphones an, die kostenlos für Android und iOS-Geräte heruntergeladen werden kann. Auch hier lassen sich alle Funktionen inklusive des Metadateneditors bedienen. Dies funktioniert so weit sehr gut, doch hin und wieder kämpft die App mit der einen oder anderen Verzögerung, und auch die Lautstärkekontrolle ist über den Schieberegler nicht ganz so präzise wie per Fernbedienung. Dank der Bildschirmtastatur lassen sich dafür Eingaben wie Metadatenänderungen oder Suchbefehle klar am besten umsetzen. Gerade für die Nutzung der verschiedenen Streamingdienste, die in Cocktail Audios System integriert sind, ist die App prädestiniert. Seinen Namenszusatz hat sich der X45 Pro also redlich verdient, denn die verbesserte Hardware bringt das Gerät auf eine höhere Stufe. Auch die verbesserte Verarbeitungsqualität mit dem massiven Aluminiumgehäuse fällt äußerst positiv auf. Dafür ist allerdings auch der merklich höhere Preis im Vergleich zum normalen X45 nicht zu verleugnen. Cocktail Audio hat sich mit dem X45 Pro ein neues Flaggschiff geschaffen, das gestiegenen Ansprüchen gerecht werden will. Ein enorm flexibles Musiksystem mit unzähligen Möglichkeiten und Anschlüssen, das durchaus in der Lage ist, gleich mehrere Geräte nicht nur adäquat zu ersetzen, sondern sogar zu übertreffen. Wer eine moderne und gleichzeitig kompakte Anlage aufbauen möchte, die aktuelle technische Vorzüge und guten Klang bietet, ist bei Cocktail Audio gut aufgehoben.

Fazit

Der neue DAC und die verbesserte Hardware machen den Cocktail Audio X45 Pro zur neuen Referenz der Marke. Enormer Funktionsumfang, gute Verarbeitung und letztlich auch der dynamische, detaillierte Sound machen dieses System aus.

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: Cocktail Audio X45 Pro

Preis: um 5000 Euro

12/2018
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 5.000 Euro (ohne Festplatte) 
Vertrieb: Noveltech, Wassertrüdingen 
Telefon: 09832 706814 
Internet: www.cocktailaudio.de 
B x H x T 440/130/329 
Eingänge: 1 x CD / 1 x Ethernet / 1 x USB-B / 1 x AES/EBU / 1 x S/PDIF koaxial / 1 x Toslink optisch / 3 x USB-A (1 x vorne) / 2 x RCA Stereo (davon 1 x Phono) / 1 x SATA (innen) Antenne FM/DAB+ / 1 x 3,5-mm-Klinke (vorne) 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, OGG, APE, AIF, WMA, M3U, FLAC, ALAC, AIFF, WAV, DXD, DSD, MQA 
Unterstützte Abtastraten: PCM: bis 768 kHz, 32 Bit DSD: bis DSD512, 22,8 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo / 1 x RCA Stereo / 1 x HDMI 
Speicherplatz: bis zu 8 TB 
checksum: Der neue DAC und die verbesserte Hardware machen den Cocktail Audio X45 Pro zur neuen Referenz der Marke. Enormer Funktionsumfang, gute Verarbeitung und letztlich auch der dynamische, detaillierte Sound machen dieses System aus. 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 07.12.2018, 09:57 Uhr
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