Kategorie: Kopfhörerverstärker

Einzeltest: Silent Wire KV β


Reduced to the Max

Kopfhörerverstärker Silent Wire KV β im Test, Bild 1
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An HiFi-Kabeln gibt es augenscheinlich nichts Bemerkenswertes. Doch bei näherer Beschäftigung mit dem Thema entpuppt sich das Ganze als hoch komplex. Da gibt es viel über den Aufbau und die Vorgänge im Inneren von Kabeln, die den Klang beeinflussen, zu wissen. Deshalb wundert es mich nicht, dass der Kopfhörerverstärker KV β des Kabelspezialisten Silent Wire augenscheinlich erst einmal wenig bemerkenswert daher kommt.

Halt, stopp, ich höre Ihre Einwände. Bemerkenswert ist der KV β schon allein wegen seiner physischen Erscheinung. Die zwei Gehäuse, die jeweils 22 cm breit, 11 cm hoch und rund 30 cm tief sind, nehmen, nebeneinander gestellt, schon den Platz einer veritablen HiFi- Komponente im Vollformat ein. Wer dem KV β darüber hinaus optisch noch mehr Geltung verschaffen möchte, kann anstelle der Fronten aus gebürstetem Edelstahl weitere Frontplattenvarianten (gegen Aufpreis) bestellen, etwa Edelstahl schwarz gebürstet, Edelstahl Hochglanz verchromt oder Edelstahl Titan-Gold poliert. Das standardmäßig Anthrazit pulverbeschichtete Gehäuse ist auf Wunsch in sämtlichen RAL-Farben lieferbar.

Kopfhörerverstärker Silent Wire KV β im Test, Bild 2Kopfhörerverstärker Silent Wire KV β im Test, Bild 3Kopfhörerverstärker Silent Wire KV β im Test, Bild 4
Das geht natürlich nur, weil der Kopfhörerverstärker zu 100 % in Deutschland in Handarbeit gefertigt wird. Weitere aufpreispflichtige Optionen sind eine aufwendigere Innenverkablung – kommt natürlich schon in der Standard-Version (Silent Wire AC 32 mk2 / NF 16 mk2) zum Einsatz. Auf Wunsch kann die natürlich auf die noch höherwertigen Kabel (NF 32 mk2, NF 38 mk3, NF Referenz mk4) aufgerüstet werden. Wer gleich das volle Programm haben möchte, dem sei verraten, dass Silent Wire mit dem KV ∝ auch eine Variante in Vollausstattung anbietet, die gleich mit verchromten Fronten und einer Innenverkabelung aus AC Referenz mk4 / NF 32 mk2 kommt.

Ausstattung

Das der KV β in zwei Gehäusen daherkommt, hat natürlich klangliche Gründe. Die liegen vor allem darin, dass Einflüsse des Netzteils von der sensiblen Verstärker-Schaltung ferngehalten werden. Darum ist die Stromversorgung beim KV β galvanisch von der Verstärkerschaltung getrennt in einem separaten Gehäuse untergebracht. Auch wenn die beiden Gehäuse neben- oder übereinander aufgestellt ein schönes Bild ergeben, ist es sinnvoll, Netzteil und Verstärkerteil mit ein wenig Abstand voneinander aufzustellen. Ich persönlich hätte deshalb nichts dagegen, wenn das mitgelieferte Kabel zur Verbindung von Netz- und Verstärkerteil länger wäre. Was die Ausstattung betrifft, gibt sich der KV β extrem spartanisch. Auf der Front des Verstärkers gibt es den Knopf des Lautstärkereglers und eine zugegeben sehr hochwertige professionelle Kopfhörerbuchse im 6,3-mm-Format. Auf der Rückseite gibt es ein Paar Cinchbuchsen für das Eingangssignal und den Stecker für die Stromversorgung. Auf der Front des Netzteils gibt es den Netzschalter, auf der Rückseite den Netzanschluss, den Ausgang für den Strom zum Verstärker und, einziger Luxus, eine zusätzliche Erdungsklemme zum Potenzialausgleich. Ansonsten lässt sich Silent Wire nicht in die Karten gucken. Zum Konzept des KV β heißt es lediglich, man habe sich mit einen „renommierten deutschen Elektronikentwickler zusammengesetzt.“ Da Technik ja kein Selbstzweck ist, hören wir einfach, was dabei rausgekommen ist.


Klang

So aus der Distanz betrachtet ist es ganz schön mutig von Silent Wire, in Sachen Kopfhörerverstärker quasi aus dem Stand von null auf hundert zu beschleunigen, sprich ohne Erfahrung mit solchen Produkten gleich einen Kopfhörerverstärker im Preissegment der Referenzklasse herauszubringen. Wobei – so ganz von null kann man nicht sagen, da sich die Kabelprofis schon geraume Zeit im Rahmen der Entwicklung von Kopfhörerkabeln mit dem Thema Kopfhörerklang beschäftigen. Und dass beim KV β ganz klar der Klang im Fokus der Produktentwicklung stand, hört man sofort. Bei einem solchen Verstärker muss ich natürlich das Regal plündern und alles, was sich an hochwertigen Kopfhörern in der Redaktion befindet, an den KV β anschließen. Und der Silent-Wire-Kopfhörerverstärker treibt jeden, absolut jeden Kopfhörer zu Höchstleistungen. Ob es mein bevorzugter Referenzhöhrer Beyerdynamic DT 1990 Pro ist, der Pioneer SE-Monitor5 aus dieser Ausgebe, der es mir mächtig angetan hat, oder ein Exot wie der magnetostatische MsSpeakers Ether Flow mit seiner niedrigen Impedanz oder auch ein dezent gesoundetes Gerät wie der Grado PS500, um nur einige zu nennen – immer schafft es der KV β, der Musik über den jeweiligen Kopfhörer noch Aspekte zu entlocken, die mir bisher entgangen waren. Ich spreche hier bewusst davon, dass ich höre, was die Kopfhörer von der Musik rüberbringen, denn der KV β agiert in allen Fällen mustergültig neutral und präzise – wie es sich für ein Arbeitsgerät für Kabelentwickler, die jede feine Nuance erhören müssen, ja, eigentlich für jedes ernst zu nehmende Referenzgerät gehört.

Fazit

Der schlicht aussehende KV β ist ein Referenz-Kopfhörerverstärker ersten Ranges, der so gut wie jeden Kopfhörer, der sich an seine 6,3-mm-Klinkenbuchse anschließen lässt, zu absoluten Höchstleistungen treibt.

Kategorie: Kopfhörerverstärker

Produkt: Silent Wire KV β

Preis: um 2800 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2017
4.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Silent Wire KV β

Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Ausstattung: 15%

2.5 von 5 Sternen

Bedienung 15%

3.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 2.800 Euro 
Vertrieb: Silent Wire, Hermannsburg 
Internet: www.silent-wire.de 
B x H x T (in mm): 2 x 220/110/300 
Ausführungen: Edelstahl gebürstet 
geeignet für: HiFi, High End 
Anschlüsse:
Eingänge: 1 Paar Cinch 
Ausgänge: 1 x 6,3-mm-Stereo-Klinkenbuchse 
Klasse: Referenzklasse 
Preis/Leistung: gut - sehr gut 
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Dr. Martin Mertens
Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 14.11.2017, 10:02 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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