Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: JBL 4349


Der Profi

Lautsprecher Stereo JBL 4349 im Test, Bild 1
20054

JBL ist zurück. Nein, das ist nicht richtig, denn sie waren ja nie wirklich weg. Aber wir freuen uns trotzdem, dass die legendäre Marke den Weg zurück in Hifi-Gefilde gefunden hat, auch wenn wir uns auf den folgenden Seiten mit einem Profimodell beschäftigen

Vor knapp 2 Jahren durfte ich an dieser Stelle die letzte Integration der legendären JBL L-100 vorstellen. Um meine damaligen Eindrücke zusammenzufassen: Die neue L-100 hat es geschafft, den Flair des legendären Lautsprechers in die Gegenwart zu transportieren und dabei die Schwächen das alten Modells komplett auszumerzen. Das Resultat ist ein durch und durch alltagstauglicher Lautsprecher, mit dem man wirklich alt werden kann - sozusagen ein moderner Klassiker, wenn ich diesen Begriff auch eigentlich nicht mag.

Der neueste Streich aus dem Hause JBL in Northridge ist der Studiomonitor 4349. Schon die Nomenklatur mit den magischen 4 Ziffern zeigt, dass wir es hier mit einem Produkt aus der Professional-Audio-Sektion zu tun haben.

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Wohlgemerkt: Nicht Beschallung, sondern der Studiobereich ist hier die Zielgruppe, wobei sich die Hifi-Kundschaft hier auch mal ganz gerne umsieht, denn viele anspruchsvolle Hörer sind der mehr oder weniger extrem gesoundeten Lautsprecher, die unter dem Siegel „High End“ angeboten werden müde geworden. Da kommen Lautsprecher gerade recht, die unter dem Maxime „absolute Neutralität“ entwickelt wurden. „Nun, das können wir. Schon lange“ wird man sich bei JBL gedacht haben und bietet die neue 4349 nun eben auch über den Vertrieb Harman Luxury Group auch den Hifi-Kunden an.

Und da ich einen absoluten JBL-Fanatiker bei mir im Redaktionsbüro sitzen habe, hat man uns die Box zum Test anvertraut. In einem perfiden Manöver habe ich dem Kollegen Barske aber den Test abgeluchst, habe ich doch durchaus selbst eine Schwäche für die Marke und deren fast unendliche Modellvielfalt.

Aber kommen wir zur aktuellen Box, der 4349. Hier hat man unserer Meinung nach ein bisschen mit den Typenbezeichnungen, äh, frei gearbeitet. Es gibt in der JBL-Geschichte ganz klar ein Vorgängermodell, das nicht nur Pate stand, sondern an sich genau die selben Eckdaten aufweist: Die alte 4425 hat ebenfalls einen 12-Zoll-Tiefmitteltöner und ein Horn mit den Abstrahlwinkeln 100x100 Grad. Nun, wir werden es überleben, aber ein bisschen klugsch****en darf man wohl….

Das neue Biradialhorn sieht deutlich dezenter aus als das alte Modell, das nicht ohne Grund weniger despektierlich als liebevoll „Arschbackenhorn“ genannt wird. Nun, darauf müssen wir in Zukunft wohl verzichten, denn die neuen Hörner sind bei deutlich weniger spezieller Optik in Sachen Abstrahlverhalten den alten Modellen überlegen - die Konturen sind im Hornverlauf immer noch zu erkennen, aber eben dezenter. Die 100x100 Grad verengen sich bis 20 Kilohertz bis zu 80 Grad in der Horizontalen und 70 Grad in der Vertikalen - das ist recht undramatisch und für den Einsatzzweck genau richtig. Für den Hifi-Hörer heißt das, dass er entspannt hören darf, ohne den Kopf im Schraubstock haben zu müssen, um exakt die richtige Position zu halten. Das gilt zumindest für die horizontale Abstrahlung - in der Vertikalen gab es zumindest beim Messen zwischen dem Horn und dem immerhin 12 Zoll großen Tiefmitteltöner je nach Mikroposition eine mehr oder minder ausgeprägte Kerbe, die der schon recht hohen Trennfrequenz von 1500 Hertz geschuldet ist. Nun, beim Hören mit einem solchen Lautsprecher sitzt man aber auch nicht in nur einem Meter Abstand, also sei diese Bemerkung nur als Hinweis darauf verstanden, dass man die gedacht Mittelachse zwischen den beiden Treibern vertikal am Hörplatz nicht allzu weit verfehlen sollte, um Verfärbungen zu vermeiden. Der Hochton- und Superhochtonbereich lässt sich mit den beiden Reglern an der Front in einem praxisgerechten Bereich einstellen.

Hinter dem Horn sitzt ein recht neu entwickelter Kompressionstreiber von JBL, der mit einem Nenndurchmesser von 38 Millimeter für die Membran ein eher kleiner Vertreter seiner Zunft ist - dafür besitzt er aber gleich zwei davon, die direkt hintereinander angeordnet sind und so Verzerrungen selbst bei extrem Lautstärken minimieren. Die Horn-Treiber-Kombination ist so überzeugend, dass sie in diversen High-End-Modellen von JBL ebenfalls zum Einsatz kommt.

Den Tieftöner hat JBL speziell für die Box entwickelt, denn der einzige klassische 12-Zoll-JBL-Treiber 2206H ist viel zu laut für den Einsatzzweck, beziehungsweise kommt im Bass nicht tief genug herunter. Der Treiber der 4349 weicht ab von der klassischen JBL-Bauart, die ja immer möglichst flache Treiber präferiert hat. Unser Treiber hingegen sieht von der Seite fast aus wie ein Car-Hifi-Subwoofer: Extrem tief bauend mit doppelter Zentrierspinne und mächtigem Magnetsystem. Von vorne hingegen sieht er aus wie jeder alte JBL: Papiermembran, geriffelt. Die Sicke ist hier nicht die der hart eingespannten PA-Treiber, sondern ein Modell aus Gummi, das eine niedrigere Resonanzfrequenz und größeren Hub erlaubt. Folgerichtig ist die 4349 als Bassreflexbox ausgeführt, mit zwei nach vorne abstrahlenden Rohren unter dem Tieftöner. Die Box gibt es in zwei verschiedenen Holz-Farbtönen: Schwarz oder Walnuss an den Seitenteilen dazu eine blaue Frontplatte, deren Farbton etwas dunkler ausfällt als das klassische JBL-Blau, das den Verantwortlichen wohl nicht mehr dezent genug erscheint. Dazu gibt es passende Abdeckgitter, entweder in Schwarz oder dunkelblau.

Auf den passenden Ständern, auf denen die 4349 leicht nach hinten geneigt und sehr nah am Boden stehen, wird die gemessene Abfall im Tiefbassbereich ausgeglichen und die Box spielt mit einer absolut überzeugenden Kraft und Dynamik im Bass. Darüber macht sich die zum Mittel- und Hochtonbereich hin minimal fallende Abstimmung bemerkbar – ein angenehmer Klang, der in der Hifi-Nomenklatur allgemein als britischer Sound bezeichnet wird. Mit den beiden Reglern kann man der JBL aber ganz leicht zu einem ausgewogenen, ja, sogar luftigen Klangbild verhelfen, so dass zwischen „angenehm“ und „streng neutral“ alles an Varianten drin ist. Nur so weit, dass es wirklich unangenehm würde, kann man die Regler nicht drehen - sehr gut.

In einem Hörabstand ab zwei Metern klingt die 4349 homogen - man kann beim besten Willen den Übergang zwischen den Treibern nicht ausmachen. Der Bass ist federnd, der Mitteltonbereich neutral und, wenn man so will, „schnell“. Und der Hornhochtöner strahlt so breit ab, dass er niemals anstrengend und überfokussiert wirkt - das ist alles sehr entspannt, sehr „hifi“ und dabei so neutral wie ein Zwei-Wege-Lautsprecher nur sein kann. Das ist bis jetzt noch nichts Besonderes, meinen Sie? Nun, dann hat die JBL noch ein Ass im Ärmel: Dynamik. Wie kaum ein andere Lautsprecher (sogar in dieser Größe) kann sie dynamische Sprünge in der gespielten Musik ansatz- und mühelos umsetzen - und das sogar bei im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Lautstärken. Mit dieser Box kann man Musik buchstäblich bei jedem Pegel uneingeschränkt genießen: Leise ist sie immer noch voluminös genug, um voll zu klingen und bei Live-Musik-Pegeln bleibt sei angenehm, weil Verzerrungen zu keiner Zeit ein Thema sind. Hifi von Profis eben.

Fazit

Die JBL 4349 macht ihrem großen Namen alle Ehre: Sie setzt ihre Studio-Gene im Sinne eines klanglich perfekten Auftritts ein - und das bei jeder Lautstärke.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: JBL 4349

Preis: um 7500 Euro

10/2020
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Harman Luxury Group 
Telefon 08031 3911600 
Internet www.harmanluxuryaudio.com 
Gewicht 37,7 kg 
Garantie 5 Jahre 
B x H x T 737 x 455 x 318 mm 
Fazit Die JBL 4349 macht ihrem großen Namen alle Ehre: Sie setzt ihre Studio-Gene im Sinne eines klanglich perfekten Auftritts ein - und das bei jeder Lautstärke 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 29.10.2020, 20:35 Uhr
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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